Wera wurde am 16. Februar 1854 in Sankt Petersburg als Tochter des Großfürsten Konstantin Nikolajewitsch Romanow (ein jüngerer Bruder von Königin Olga von Württemberg) und der Großfürstin Alexandra von Russland geboren. Sie war das dritte von insgesamt sechs Kindern und hatte einen großen Bruder namens Nikolai und eine große Schwester namens Olga.
Mit neun Jahren wurde Wera zu ihrer Patentante Olga und deren Mann Karl nach Stuttgart gegeben. Angeblich soll sie an einem ’nervlichen Leiden‘ gelitten haben, von welchem sie sich im Süden erholen sollte.
Im Jahr 1871 adoptierten Olga und Karl die mittlerweile 17jährige Wera.
Am 08. Mai 1874 heiratete Wera den Herzog Eugen von Württemberg, mit welchem sie drei gemeinsame Kinder bekam. Nach nur drei Jahren Ehe verstarb Eugen völlig unerwartet und Wera blieb, obwohl gerade erst 22 Jahre alt, ihr ganzes weiteres Leben unverheiratet.
Nach dem Tod ihres Mannes zog Wera zu ihrer Tante und Adoptivmutter Olga in die Villa Berg.
In der Bevölkerung war Wera sehr beliebt, sie unterstütze über 30 verschiedene soziale und kulturelle Einrichtungen, welche teilweise noch bis heute von Bedeutung sind:
Unter anderen gründete sie das „Weraheim“ . Ein aufsehenerregender Kindermord einer verzweifelten jungen Mutter veranlasste Wera zu dieser Gründung. Das ursprünglich an anderer Stelle errichtete „Weraheim“ bietet noch heute Müttern mit ihren Kindern Unterkunft und Betreuung an – mittlerweile gibt es dort auch eine Babyklappe.
1874 stiftete Wera die „Kleinkinderanstalt Werapflege“ zur Betreuung vernachlässigter Kinder arbeitender Frauen. Diese Anstalt erfüllte, mit Unterbrechungen, fast 100 Jahre ihre Bestimmung, seit 1974 befand sich in dem Gebäude die „Werkstatt für Ton und Töne, Konzerte und Kurse“. Seit 2009 finden in dem Haus nur noch künstlerische Kurse statt.
Das „Wera-Haus„ ist ein Gebäude in dem Stuttgarter Stadtteil Berg und wurde ebenfalls von Wera gestiftet. Es beherbergte ursprünglich eine Kleinkinderschule, ein Gasthaus und ein Gesellenheim. Seit 1977 ist in dem Gebäude eine Krankengymnastikschule untergebracht.
Auf Weras Anregung wurde die russische Kirche „St.-Nikolaus-Kathedrale Stuttgart“ gebaut. Sie stiftete zudem den Bewohnern im Stuttgarter Osten 1899 unweit der Villa Berg eine einfache Wanderkirche. 1911 stiftete sie sogar einen Neubau – die „Heilandskirche“ .
Im Jahr 1909 trat sie in die evangelische Landeskirche Württembergs über.
Mit nur 58 Jahren starb Wera am 11. April 1912 in Stuttgart, nachdem sie im Jahr zuvor einen Schlaganfall erlitten hatte. Ihre letzte Ruhe fand sie, wie auch ihr Mann, in der Schlosskirche im Alten Schloss in Stuttgart.
Im Buch „Die russische Herzogin“ lernt der Leser/ die Leserin Wera als neunjähriges Mädchen kennen. Sie ist sehr energiegeladen und raubt ihrer Tante mit ihrem außerordentlichen Temperament den ein oder anderen Nerv. Heutzutage bekäme Wera höchstwahrscheinlich die Diagnose ADS und/ oder ADHS. Nur lange Spaziergänge bringen sie zur Ruhe.
Sie ist aber auch ein Kind, welches Ängsten – vor allem Verlustängsten – ausgesetzt ist. Von ihren Eltern nach Stuttgart gegeben, macht sie sich zu Beginn noch Hoffnungen, schnell wieder nach Russland zurückkehren zu können. Doch sie wird immer und immer wieder bitter enttäuscht und fühlt sich verstoßen.
Während des Buches entwickelt sich Wera von einem teils übermütigen Mädchen zu einer jungen Frau und Mutter, welche genau weiß, was sie will und was nicht.
Ein Charakter, welcher mich immer wieder begeistert und somit unvergessen bleibt.