„Sommersehnsucht und Limonenblüten“

Anja Saskia Beyer

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 13. August 2024
Verlag: Tinte&Feder
Ausgaben: Taschenbuch, eBook & Hörbuch
ISBN:  978-2496714920
Seitenanzahl: 268 Seiten
Preise: 11,99€ (Taschenbuch), 04,49€ (eBook)
Reihe: „Liebe auf Capri“, Band 01 von 02

Homepage:
https://www.anja-saskia-beyer.com

Klappentext:
„PR-Beraterin Tilda fühlt sich allein, vermisst ihre beiden Schwestern Lina und Ann. Sie haben sich aus den Augen verloren, denn alle leben weit voneinander entfernt. Als ihre italienische Großmutter sich nach Jahren meldet und ihre Enkelinnen um Hilfe bittet, fahren die Schwestern gemeinsam zu ihr nach Capri. Auch ihre Mutter kommt auf die Insel, und Tilda hofft, dass die Reise die ganze Familie wieder näher zusammenbringt.
Ihre Großmutter führt ein kleines Restaurant, das leider kurz vor dem Aus steht. Bei ihrer Ankunft fällt Tilda dem Koch Raffaele in die Arme. Seine Leidenschaft für die mediterrane Küche fasziniert sie. Mit Raffaele versuchen die Schwestern, das Restaurant zu retten und kommen dabei einem berührenden Familiengeheimnis auf die Spur. Im magischen Licht der Blauen Grotte nähern sich Tilda und Raffaele an, doch Tilda ahnt, dass ihr dieser attraktive Mann etwas verschweigt. Gut, dass sie ihre Schwestern wieder an ihrer Seite hat.“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der „Zucker Kommunikation PR-Agentur Berlin“ als Rezensionsexemplar mit Goodies zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Der zeitgenössische Roman „Sommersehnsucht und Limonenblüten“ von Anja Saskia Beyer spielt auf der Insel Capri und zeigt, wie sich drei völlig unterschiedliche Schwestern und ihre Mutter wieder einander annähern und einem Familiengeheimnis auf die Spur kommen.

„Wieder wurde ihr klar, wie sehr sie ihn all die Jahre vermisst hatte, wie schön es jetzt war, dass sie ihm hier auf seiner Insel irgendwie näherkam. Raffaele hatte recht, sie sollte ihre Wurzeln nicht verdrängen. Niemand sollte das tun oder tun müssen.“

[Seite 116, Kapitel 12]

Tilda lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Die großen beruflichen Erfolge und Aufstiege in einer PR-Agentur bleiben aus. Zudem fühlt sich Tilda einsam – ihre Mutter und ihre beiden Schwestern leben jeweils in anderen Städten, weit von ihr entfernt.
Plötzlich meldet sich ihre Großmutter und möchte, dass Tilda, ihre Schwestern und ihre Mutter auf die Insel Capri kommen. Noch in Tildas frühster Kindheit brach der Kontakt zu den italienischen Großeltern ab, weshalb die vier Frauen von dieser Kontaktaufnahme sehr verwundert sind.
Die Großmutter führt ein kleines Restaurant auf der Insel, welches noch vor einigen Jahren sehr berühmt war. Doch mittlerweile steht das Restaurant kurz vor dem Aus. Einzig der grandiose Koch Raffaele ist der Großmutter geblieben – und dieser bezaubert besonders Tilda mit seinen Kochkünsten. Doch er scheint ihr etwas zu verheimlichen.
Die Reise bringt Tilda, ihre Schwestern und ihre Mutter wieder näher zusammen. Sie beschließen das Restaurant gemeinsam zu retten, als sie auf ein berührendes Familiengeheimnis stoßen.

Mitte August 2024 fragte die „Zucker Kommunikation PR-Agentur Berlin“, ob ich das Buch „Sommersehnsucht und Limonenblüten“ von Anja Saskia Beyer rezensieren möchte.
Die Autorin schreibt auch unter dem Namen Anna Claire – und ich habe „Die Glücksfrauen – Der Geschmack von Freiheit“ mit großer Begeisterung gelesen. Der Klappentext und das Cover ihrer neuen Buchreihe „Liebe auf Capri“ weckten direkt mein Interesse, weshalb ich der Rezensionsanfrage gerne zusagte. Freundlicherweise bekam ich das Buch zusammen mit liebevoll ausgesuchten Goodies zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.

Das Cover zeigt im unteren rechten Bildrand eine junge Frau in der Rückansicht, welche mit angezogenen Beinen auf einer Mauer sitzt und ihren Blick von der erhöhten Position hinunter über eine Meeresbucht mit blau-türkis-farbenen Wasser schweifen lässt. Sie trägt leichte Kleidung und einen Sommerhut. Auf dem Meer sind einige Boote zu erkennen und Felsen, die aus dem Wasser ragen. Am Horizont trifft das Meer auf einen strahlend blauen Himmel, welcher dem Titel des Buches als Hintergrund dient. Verziert wird das Cover im oberen Bereich mit einigen Zitronen und Blättern, welche in das Bild hineinragen. Es ist ein sehr leichtes und schönes Cover, welches große Lust auf die Geschichte macht.
Die Ausgabeart des Buches ist ein einfaches Taschenbuch ohne Klappen mit insgesamt 268 Seiten, welche sich auf 24 Kapitel, ein Nachwort und einem Rezept-Anhang aufteilen.
Ab der ersten Seite war ich in der Geschichte angekommen. Da die Erzählperspektiven auch innerhalb der Kapitel wechseln, entsteht ein guter Lesefluss, ich blieb an der Geschichte dran und wollte das Buch nur ungern zur Seite legen. Das liegt nicht unbedingt daran, dass es ein spannender Roman ist – es ist eine sehr ruhige Geschichte, an der ich trotzdem dran geblieben bin und aus der ich einiges mitgenommen habe. Ich versank in dieser vielschichten und emotionalen Geschichte und konnte mir dank des bildhaften Sprachstils der Autorin die Handlungsorte wunderbar vorstellen und mich schnell in die vielseitigen Charaktere und deren Hintergründe gut einfühlen.

„»Du solltest das Leben wieder schmecken. Um gesund zu werden oder zu bleiben, um innerlich zu heilen. Und das geht hier sehr gut, auf dieser Insel.«“

[Seite 61, Kapitel 7]

Zu Beginn des Buch lernen wir Tilda kennen. Ich mochte Tildas vielschichtigen Charakter sehr gerne. Einerseits ist sie sehr ehrlich und sagt den Menschen in ihrer Umgebung immer direkt die Wahrheit, auf der anderen Seite ist sie ein tief verletzter und einsamer Mensch. Sie arbeitet in einer PR-Agentur und kann sich nur eine kleine Wohnung in Frankfurt am Main leisten, da der große berufliche Erfolg ausbleibt. Nach einigen gescheiterten Beziehungen sind Tildas Selbstbewusstsein und vor allem ihr Selbstwertgefühl angekratzt. Sie ist sehr einsam, einzig mit ihrer Arbeitskollegin verbringt sie Zeit. Tilda vermisst ihre beiden Schwestern, die in Freiburg und Berlin ihre eigenen Leben aufgebaut haben. Auch ihre Mutter, die in Köln lebt, ist nicht in ihrer Nähe. Da kommt ihr die Einladung ihrer Großmutter auf die Insel Capri gerade recht – endlich kann sie ihre Schwestern und die Mutter wieder treffen.
Während sich die Charakterzüge von Tilda bereits in den ersten Kapiteln zeigen, bleiben ihre Schwestern und ihre Mutter etwas im Dunkeln. Es gibt bereits einige Einblicke in deren Leben – sie werden jedoch erst in den folgenden Bänden im Mittelpunkt stehen. Doch es wird schnell klar, dass die drei Schwestern völlig unterschiedlich sind und jeweils ihre Leben leben – es bleibt also spannend, wie es mit ihnen weitergehen wird.
Neben diesen drei Schwestern und der Mutter (ebenfalls ein sehr vielschichtiger Charakter) stehen auf Capri die Großmutter und deren Koch Raffaele im Zentrum der Geschehnisse. Auch deren Lebensgeschichten und Geheimnisse zeigen sich erst nach und nach und sorgen dafür, dass ich immer gerne weitergelesen habe.
Neben diesen Protagonisten spielen noch einige weitere Figuren wichtige Rollen. Um nicht zu viel von der Handlung vorwegzunehmen, möchte ich nicht detailliert auf diese Figuren eingehen. Anja Saskia Beyer konnte mich mit ihren vielen und vor allem vielfältigen Figuren begeistern und mich mit den teils völlig unvorhergesehen Handlungen und Ereignissen und ihren Entwicklungen überraschen und bestens unterhalten.
Falls ihr auf der Suche nach einer traumhaften Geschichte seid, welche euch den Sommer zurück in eure Herzen bringt, euch bestens unterhält und mitreißt, euch glücklich und gleichzeitig nachdenklich macht, dann solltet ihr unbedingt diesen wundervollen Reihen-Auftakt lesen.

»Um glücklich zu werden, braucht es Mut (…).«

[Seite 131]

Und genau das ist einer der zentralen Themen der Geschichte: Den Mut finden, Dinge zu ändern, den Horizont zu erweitern und glücklich zu werden.
Neben diesem Thema zeigt das Buch auch, wie wichtig es ist, die Zuversicht wieder zu finden und auf Menschen zuzugehen, verzeihen zu können, zusammen zu stehen – aber auch zu sich selbst zu stehen.
Das Buch hat etwa 270 Seiten und ich habe für mich persönlich sehr vieles daraus mitgenommen.
Mit den wunderschönen Beschreibungen der Insel Capri, den Bewohnern und deren emotionalen Geschichten hat der Roman von Anja Saskia Beyer direkt den Weg in mein Herz gefunden. Dazu diese vielversprechenden Kochrezepte in der Geschichte und am Ende des Buches – perfekt.
Und eines ist klar: Die folgenden Teile der Reihe werde ich auf jeden Fall lesen. Band 2 „Sommersehnsucht und Meeresglitzern“ erscheint voraussichtlich am 25. März 2025.

Herzlichen Dank für dieses gelungene und emotionale Leseerlebnis.

Fazit: „Sommersehnsucht und Limonenblüten“ von Anja Saskia Beyer ist ein wunderbarer Reihen-Auftakt, welcher mich glücklich und gleichzeitig nachdenklich gemacht hat und aus dem ich persönlich eine Menge mitgenommen habe.
Eine Geschichte, welche den Sommer zurück ins Herz bringt und mich mit vielfältigen und interessanten Figuren überzeugt hat. Sehr lesenswert!

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der Goodies, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Homepage der Autorin muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Der Garten im Licht“

von Elena Eden

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 03. August 2024
Verlag: Selpublishing
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 979-8333383075
Seitenanzahl: 312 Seiten
Preise: 12,99€ (Taschenbuch), 03,99€ (eBook)
Reihe: „Frankreich-Serie 02/02“

Klappentext:
„Ein Arbeitsauftrag führt die Gartenfotografin Alina Rosen an die Côte d’Azur. In den exotischen Gärten der französischen Zitronen-Stadt Menton entdeckt sie eine Spur ihres wirklichen Großvaters, Antoine de Montagne. Erst der Nachlass ihrer Großmutter Helena hatte diese Überraschung preisgegeben.
Beide hatten sich im Berlin der 1950er Jahre verliebt und eine gemeinsame Zukunft in Paris geplant. Doch ihre Wege trennten sich tragisch. Ein Leben lang hatte sich Helena über ihre Liebe zu dem französischen Kunsthistoriker ausgeschwiegen.
Wer war dieser Mann? Weswegen hatte er sich nie gemeldet? Warum ließ er Helena im Stich? Alina setzt alles daran, das verborgene Leben von Antoine und Helena zu enträtseln.
Dabei wird ihr ein mysteriöses Manuskript zugespielt. Darin finden sich Andeutungen, dass Beatrice von Rothschild, eine Kunstsammlerin der Belle Époque, und ihr legendärer Garten auf der Halbinsel Cap Ferrat, ebenso wie ein Gemälde von Claude Monet etwas mit Alinas Familiengeschichte zu tun haben.
Währenddessen Alina an der verlockenden Côte d’Azur immer tiefer in die Vergangenheit ihrer Familie eintaucht, zeigt sich ihr Freund Florian in der Ferne merkwürdig verändert. Erst spät erkennt sie, dass ihre eigene Liebe bedroht ist …“


Homepage:
https://elena-eden-autorin.de/der-garten-im-licht/

*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der Verlinkung der Homepage kennzeichne ich diese Rezension als Werbung
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Das Buch „Der Garten im Licht“ von Elena Eden ist ein Roman, der auf zwei Zeitebenen in Südfrankreich spielt und zeigt, wie die junge Alina ein lang gehegtes Geheimnis ihrer Großmutter entschlüsselt.

„Falls ich meine Nachforschungen zu Antoine entgegen Gittas Empfehlungen und Mutters Widerstand doch weiterführte, würde meine begonnene Reise zu meinen französischen Vorfahren womöglich auch mit Erkenntnis belohnt werden. Oder das Ganze geriet zu einer Odyssee ohne Ende.“

[Kapitel 3, Seite 37]

Menton im Februar 2023: Eine Auftragsarbeit führt die Gartenfotografin Alina an die Côte d’Azur. Dort entdeckt sie eine Spur zu ihrem leiblichen Großvater Antoine. Dieser ist bereits, wie auch die Großmutter von Alina, vor einigen Jahren verstorben, doch Alina möchte diesem Geheimnis auf die Spur kommen und so mehr über ihre Familiengeschichte erfahren.
Während Alina in Südfrankreich immer tiefer in die Vergangenheit ihrer Familie eintaucht und auch auf Beatrice von Rothschild, eine Kunstsammlerin der Belle Époque stößt, befindet sich Alinas Freund Florian weit von ihr entfernt mitten im Atlantik. Dort zeigt er als Gartenreiseleiter seinen Gästen die subtropischen Paradiese von Madeira und gibt sich Alina gegenüber nun völlig verändert. Ist auch ihre Liebe in großer Gefahr?

Im August 2020 habe ich mit großer Begeisterung den ersten Band der ‚Frankreich-Reihe‘  „Der Garten unter dem Eiffelturm“ von Elena Eden gelesen. Anfang April 2022 folgte der Roman „Der Garten der Harfe“, welcher mich mit tollen Charaktere und den wunderbaren Beschreibungen der Gärten, Landschaften und Menschen perfekte Lesestunden und viel neues Wissen bescherte.
Ende August 2024 fragte die Autorin an, ob ich auch die Fortsetzung der Frankreich-Reihe lesen und rezensieren möchte – natürlich wollte ich und sagte direkt zu.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Autorin Elena Eden für die Anfrage und die Zusendung des Buches als signiertes Rezensionsexemplar.
Neben dem gelungenen Klappentext sprach ich auch das außergewöhnliche Cover an: Es zeigt eine gemalte Villa am linken Bildrand, welche direkt in einer Meeresbucht liegt. Auf dem strahlend blauen Wasser ist ein Segelschiff mit französischer Flagge zu sehen, im Hintergrund trifft das Meer auf den blauen Himmel, in welchem der Buchtitel und der Name der Autorin stehen. Am unteren Coverrand steht ‚Côte d’Azur – Roman‘, womit dann direkt ersichtlich wird, wo die Romanhandlung angesiedelt ist.
Die Ausgabeart ist ein einfaches Taschenbuch ohne Klappen mit 312 Seiten. Nach einem Zitat von Marcel Proust folgt das erste Kapitel, welches im Februar 2023 ansetzt. Nach dem 35. und letzten Kapitel folgen ein Zitat von Rainer Maria Rilke, ein Nachwort ‚Gut zu wissen‘, ein Überblick über die Romane von Elena Eden, ein ausführlicher ‚Garten-Reiseführer für die Côte d’Azur‘, ein Wort über ‚die Kunst in der Geschichte‘ und abschließend die Danksagung, die Widmung und Urheberrechtshinweise und das Impressum.
Der erste Handlungsstrang, in dem Alina und ihre Geschichte im Zentrum steht, wird fortlaufend und aus der direkten Sicht von Alina erzählt. Es werden einige Geschehnisse aus dem ersten Band wieder aufgegriffen und vertieft, trotzdem muss man den ersten Band nicht zwangsläufig gelesen haben – auch ohne diese Vorkenntnisse findet man gut in die Geschichte hinein. Ich habe den ersten Band vor vier Jahren gelesen, dementsprechend waren die Figuren und ihre Hintergründe für mich nicht mehr so präsent – doch mit jeder weiteren gelesen Seite kam ich ihnen wieder näher.
Im zweiten Erzählstrang steht die Geschichte von Alinas Großmutter Helena im Mittelpunkt. Auch dieser Erzählstrang wird fortlaufend erzählt, setzt im Jahr 1956 in Berlin an und arbeitet sich dann, abwechselnd mit Alinas Geschichte, bis ins Jahr 1999 vor.
Die beiden Erzählstränge sind eng miteinander verbunden, auch wenn sie eigene Geschichten erzählen und jeweils einen ganz eigenen Flair haben – verbunden werden sie unter anderem mit der Geschichte um die Geschichte der historischen Kunstsammlerin Beatrice von Rothschild. Auch als Leser/ Leserin möchte man wissen, wie alle und alles zueinander findet und bleibt somit an der Geschichte dran.
Zudem ließen mich der bildhafte, einfühlsame und wunderschöne Sprachstil der Autorin das Buch immer wieder gerne in die Hände nehmen und die 312 Seiten nur so dahin fliegen.
Elena Eden zeigt, wie Entscheidungen und Ereignisse, welche tief in der Vergangenheit liegen, die Gegenwart beeinflussen.

„Das plötzliche Abhandenkommen der Liebe stürzte einen in die Unterwelt der Seele, dorthin, wo allein die Farbe Schwarz existierte. Niemals wieder wollte ich dorthin.“

[Kapitel 12, Seite 105]

Alina ist eine der Figuren, welche im Mittelpunkt der Geschichte steht. Sie hat eine sehr tragische Geschichte hinter sich (nachzulesen im ersten Band), hat sich und ihr Leben aber wieder in den Griff bekommen. Mit dem lebensfrohen Florian hat sie einen Partner an der Seite, mit dem sie einige gemeinsame Interesse hat.
Ihr ehrlicher, sensibler und lebensechter Charakter ist mir in Erinnerung geblieben und auch wie sie durch eine große innere Wandlung wieder zurück ins Leben gefunden hat.
In diesem Band beschäftigt sie sich mit ihrer Familiengeschichte, genauer gesagt mit der Vergangenheit ihrer Großmutter und ihrer Mutter. Während ihre Eltern dieses Nachforschen nicht wirklich gerne sehen, kommt sie ihrer bereits verstorbenen Großmutter damit immer näher – sie kann viele Entscheidungen ihrer Großmutter erst nach und nach richtig verstehen und durchschauen. Alina ist wie ein Bindeglied zwischen ihrer Großmutter und ihrer Mutter – sie versteht beide Seiten und vermittelt.
Ich mochte Alinas vielseitigen Charakter sehr gerne: Sie macht sie sich immer sehr viele Gedanken, ist in sich gekehrt, auf der anderen Seite ist sie auch wieder spontan und selbstbewusst.
Helena und Antoine stehen im zweiten Erzählstrang im Zentrum der Geschehnisse, aber auch im ersten Erzählstrang ist ihre Geschichte und ihre Liebe motivgebend. Es ist eine tragische Geschichte zwischen den beiden vielschichtigen Charakteren, welche mit Sicherheit noch länger in mir nachklingen wird.
Florian, Alinas Freund, zeiht sich in dieser Geschichte etwas zurück, wodurch er für Alina und auch für die Leser und Leserinnen sehr undurchsichtig wirkt.
Alle Figuren in „Der Garten im Licht“ agieren sind sehr lebendig und authentisch und bringen einen ganz besonderen Charme in diese Geschichte. Hier ist zum Beispiel auch wieder die liebenswerte Gitta zu nennen: Mit ihrer herrlich ehrlichen Art ist ließ sie mich des Öfteren schmunzeln. Jede Figur zauberte mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und ich konnte mich voll und ganz in sie und ihre Leben hineinversetzen.
Neben den größtenteils fiktiven Charakteren findet sich mit Beatrice von Rothschild eine historische Figur in diesem Buch. Sie ist eine sehr interessante Persönlichkeit, mit der ich mich in näherer Zeit noch näher beschäftigen möchte. Auch wenn sie nur indirekt mitspielt, war sie und ihre wechselvolle Geschichte sehr spür- und fühlbar.

Wie in ihrem Romanen „Der Garten unter dem Eiffelturm“ und „Der Garten der Harfe“ hat sich Elena Eden wieder einzelnen Gärten und deren interessanten Geschichten angenommen – diesmal den Gärten an der Côte d’Azur. Diese Gärten beschreibt sie mit so viel Wissen und Gefühl, dass es sich anfühlte, als würde ich gerade an Alinas Seite durch die Gärten laufen. Somit ist auch dieser Roman ein kleiner Reiseführer, der zu einigen der Gärten an der Côte d’Azur führt und deren Geschichten erzählt. Die ausführliche Zusammenstellung der Gärten, die in der Geschichte vorkommen, runden das Buch zum Ende hin gelungen ab.
Zudem hat Elena Eden auch wieder einiges an Kunstgeschichte mit in ihren Roman gepackt – ich habe wieder einiges über verschiedene Künstler und deren Hintergründe dazu gelernt – vor allem über Claude Monet und seine Werke.
Das Buch hat eine eigene Musik-Playlist und damit einen Soundtrack, da in einzelnen Szenen verschiedenste Musikstücke vorkommen. Damit wurde die Stimmung des Buches sehr intensiv und ich konnte mich völlig in die Geschichte fallen lassen. (Die Playlist findet ihr auf der Homepage der Autorin: https://elena-eden-autorin.de/der-garten-im-licht/ ).

Danke liebe Elena für dieses großartige und lehrreiche Lesevergnügen.

„Manches in dieser Welt existierte nur im Augenblick, anderes ein Leben lang. Selbst tief Berührendes, Aufregendes durfte unerwähnt bleiben. Nicht alles musste ausgesprochen werden. Zerreden konnte Erinnerung beschädigen.“

[Kapitel 34, Seite 274]

Fazit: Der Roman „Der Garten im Licht“ hat mich mit der wunderschönen und gleichzeitig tragischen Geschichte von Anfang bis Ende verzaubert, mich mit an die Côte d’Azur genommen – und ganz großes Fernweh entfacht. Am liebsten würde ich nun die Koffer packen… und ans französische Mittelmeer reisen (auch wenn ich erst im Mai dort war).
Ein ganz ganz bezaubernder, wunderschöner und lehrreicher Roman, in den ich abgetaucht bin und gerne noch länger verweilt wäre. Sehr lesenswert!

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch die Autorin, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Homepage der Autorin muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Als wir nach den Sternen griffen“

von Theresa Herold

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 29. August 2024
Verlag: Ullstein
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3548069395
Seitenanzahl: 464 Seiten
Preise: 14,99€ (Taschenbuch), 09,99€ (eBook)
Reihe: –

Klappentext:
„Prag, Sommer 1989: Tausende DDR-Bürger flüchten in die deutsche Botschaft in Prag in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Unter ihnen ist der alleinerziehende Vater Tobias mit seiner kleinen Tochter Jasmin, der schnell zum Sprecher der Ostdeutschen wird. Die Botschaftsmitarbeiterin Judith kümmert sich liebevoll um die Geflüchteten, die Kinder liegen ihr besonders am Herzen. Zu Tobias fühlt sie sich stark hingezogen. Doch als dieser wegen seiner kranken Mutter Prag verlassen muss, geschieht das Unfassbare: Tobias‘ Exfrau entführt Jasmin. Judith ist entsetzt – wie soll sie das Kind nur wiederfinden?“

Homepage:
https://www.ullstein.de/werke/als-wir-nach-den-sternen-griffen/taschenbuch/9783548069395

*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der Verlinkung der Verlagshomepage kennzeichne ich diese Rezension als Werbung
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Der Roman „Als wir nach den Sternen griffen“ von Theresa Herold spielt im Jahr 1989, in den Monaten kurz vor dem Mauerfall und zeigt wie die westdeutsche Botschaft in Prag vielen DDR-Flüchtlingen zu einem Hafen der Hoffnung wurde.

„Sie befanden sich in einer Warteschleife, dachte Judith. Sie wussten nicht, wie es weiterging, niemand wusste das. Es musste schrecklich sein, nicht die blasseste Ahnung zu haben, welche Richtung das Leben fortan nehmen würde.“

[Seite 55, Kapitel 4]

Mai 1989: Judith liebt ihren Beruf in der deutschen Botschaft in Prag. In dem herrlichen Gebäude und auch in der wunderschönen Stadt fühlt sie sich wohl – auch das Arbeitsklima stimmt.
Doch eines Tages stehen DDR-Flüchtlinge vor der Tür und begehren Einlass in die Botschaft. Unter ihnen ist Joachim und seine kleine Tochter Jasmin. Die Botschaft empfängt die Menschen mit offenen Armen, auch wenn die Umstände fortlaufend schwieriger werden. Denn immer Flüchtlinge finden den Weg nach Prag in die Botschaft und schon bald wissen die Mitarbeitenden nicht mehr, wo ihnen der Kopf steht. Doch aufgeben ist für sie alle keine Option.
Während zwischen Judith und Joachim ein zartes Band der Vertrautheit entsteht, laufen politische Verhandlungen – und es wird Weltgeschichte geschrieben.

Hinter dem Namen Theresa Herold steht die Autorin Ursula Kissel, welche mich besonders mit ihren Büchern unter dem Pseudonym Juliana Weinberg begeistert hat.
Nach den beiden Roman-Biographien „Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne“ und
„Josephine Baker und der Tanz des Lebens“ und der „Gut Erlensee“ – Reihe gehört die Autorin zu meinen Lieblingsautorinnen und ich freue mich auf jede ihrer Neuerscheinungen. Ich mag ihren bildhaften, aber auch ruhigen und aufgeregten Schreibstil sehr gerne und auch ihre vielfältigen Geschichten wissen mich immer zu begeistern.
Als sie ihren neuen Roman „Als wir nach den Sternen griffen“ unter einem neuen Namen ankündigte, war mein Interesse aufgrund des Klappentext und der Thematik sofort geweckt. Auch wenn ich die Zeit rund um den Mauerfall sehr spannend finde, habe ich bisher nur sehr wenig über diese Zeit gelesen und habe hier noch einige Wissenslücken.
Deshalb musste ich diesen Roman einfach lesen und ich freute mich sehr, dass ich das Buch als signiertes Rezensionsexemplar von der Autorin erhalten habe – an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön dafür.

Neben dem vielversprechenden Klappentext und dem Thema sprach mich zudem das gelungenen Cover sehr an. Hier ist im Vordergrund eine Frau zu sehen, welche mit dem Rücken zum Betrachter steht und ein Kleinkind über einen Zaun hält. Hinter dem Zaun ist das Gebäude der Deutschen Botschaft in Prag zu sehen, über der sich ein weiter und bewölkter Himmel erhebt.

Es handelt sich bei diesem Buch um ein sehr hochwertig gestaltetes Taschenbuch mit Klappen: Auf der vorderen Klappe ist ein Text zum Inhalt des Buches, in der Klappe befindet sich ein Stadtplan von Prag mit den Angaben wichtiger Orte. Auf der hinteren Klappe findet sich eine kurze Biographie der Autorin, das Innere der Klappe zeigt eine Karte von Osteuropa im Jahr 1989. Ich liebe Kartenmaterial in Büchern, da man sich dann einfach alles nochmal besser vorstellen und vor allem besser nachvollziehen kann.
Die Handlung wird meist chronologisch erzählt – es gibt auch kleinere Einschübe, welche in der Vergangenheit der Protagonisten spielen und welche dafür sorgen, die Figuren noch besser kennenzulernen und ihr Verhalten zu verstehen. Mit dem stimmungsvollen Prolog, welcher am 31. Dezember 1988 ansetzt, ist mir der Einstieg in die Geschichte wunderbar gelungen. Es folgen 41 Kapitel, in welchen abwechselnd die beiden Hauptfiguren im Mittelpunkt stehen, und ein Epilog. Nach Ende des letzten Kapitels befinden wir uns im Oktober 1989, der Epilog setzt dann ein Jahr später, im Oktober 1990, an.
Dadurch, dass die Ereignisse des Romans zusammenhängend und aufeinanderfolgend erzählt werden und es auch kleinere Einschübe aus der Vergangenheit der Hauptfiguren gibt, konnte ich mich von Anfang an gut in die Geschichte einfinden und auch den vielen und vielfältigen Figuren stets folgen.
Der bildhafte und einfühlsame Sprachstil der Autorin ließen mich das Buch immer wieder gerne in die Hände nehmen und die 464 Seiten flogen nur so dahin.
Auch in diesem Roman gibt es eine große Liebesgeschichte, welche sehr präsent und einen größeren Teil der Geschichte einnimmt. Jedoch wirkte diese auf mich zu keinem Zeitpunkt überladen oder gar kitschig. Die geschichtlichen und politischen Hintergründe und die Liebesgeschichte harmonieren wunderbar miteinander, wobei keiner der beiden Teile etwas verliert.

„Es war großartig, an einem Ort zu arbeiten, an dem man Landsleuten in Not helfen und sie unterstützen konnte. Sie vermochte sich keinen erfüllenderen Beruf vorzustellen. Dass man dabei die Welt kennenlernte, war der Zuckerguss auf dem Kuchen.“

[Seite 32, Kapitel 2]

Judith ist eine der Figuren, welche im Mittelpunkt der Geschichte steht. Mit der Arbeit in deutschen Botschaften hat sie ihre berufliche Bestimmung gefunden uns sie kann sich keinen schöneren Beruf vorstellen. Privat hadert sie jedoch immer wieder mit sich selbst und weiß nicht, wie sie ihren Beruf und denn Wunsch nach einer eigenen Familie miteinander vereinbaren kann. Ich mochte Judiths feinfühligen, liebevollen und ehrlichen Charakter sehr gerne. Sie sprüht vor Ideen, denkt praktisch, packt dort an, wo sie gebraucht wird und kümmert sich rührend um die Geflüchteten.
Neben Judith steht Joachim im Zentrum der Geschichte: Nachdem seine Frau völlig überraschend in den Westen geflüchtet ist, ist er allein für seine Tochter Jasmin verantwortlich. Als er merkt, dass er und seine Tochter in der DDR keine sichere Zukunft mehr haben und Stasi-Mitarbeiter ihm das Leben schwer machen, flüchtet er, zusammen mit seiner Tochter, nach Prag in die Deutsche Botschaft. Joachims ergreifende Geschichte enthüllt sich nach und nach, weshalb sein Charakter er zu Beginn der Handlung etwas schwer greifbar ist. Doch schon nach wenigen Kapiteln mochte ich ihn sehr und konnte seine Beweggründe und sein Verhalten absolut nachvollziehen.
Die Liebesgeschichte zwischen Judith und Joachim wirkt auf mich sehr echt. Ich fand es schön, wie es bei den Beiden von Beginn an geknistert hat, wie sie sich nach und nach kennengelernt haben.
Meine Lieblingsfigur in diesem Buch ist jedoch die kleine Jasmin. Mit ihr sehen wir die komplizierte Welt aus Kinderaugen – vieles versteht sie einfach noch nicht – anderes hingegen schon.

„Trotz aller Zweifel, allen Zauderns wusste er, dass er das Richtige tat. Er tat es für seine Tochter.“

[Seite 69, Kapitel 5]

Ganz besonders erwähnen möchte ich den Botschafter Hermann Huber (1930 – 2018):
In dieser Geschichte ist er ein gerechter und ehrlicher Mann, welcher für alle Menschen um ihn herum stets ein offenes Ohr hat und viele ihrer Nöte und Ängste erkennt und alles organisiert, was in seinem Ermessungsspielraum liegt.
Es spielen noch einige historische und fiktive Figuren mit, auf welche ich aber nicht detailliert eingehen möchte, da ich sonst zu viel von der Handlung vorwegnehme. Mich hat vor allem aber die Mischung aus historischen und fiktiven Figuren in diesem Roman gefallen, wie deren Schicksale gekonnt miteinander verbunden und mit der Weltgeschichte und Politik verwoben werden. Sie alle geben ein gutes Bild der damaligen Gesellschaft ab.
Es ist eine tief gespaltene Gesellschaft, welche in West und Ost geteilt ist. Bereits seit Mitte der 1980er Jahre hatten sich immer mehr DDR-Bürgerinnen und -Bürger in bundesdeutsche Botschaften in den Ländern des Ostblocks, vor allem in Ungarn und der damaligen Tschechoslowakei, geflüchtet, um ihre Ausreise in den Westen durchzusetzen.
Im Sommer 1989 erreichte die Zahl der Flüchtlinge in den bundesdeutschen Botschaften einen neuen Höhepunkt. Auf dem Gelände der Prager Botschaft im Palais Lobkowicz hielten sich bis Mitte August bereits über 120 Menschen auf, am 22. August musste die Botschaft wegen Überfüllung für den Publikumsverkehr geschlossen werden. Jeden Tag stiegen mehr Menschen über den Zaun, Ende September 1989 hielten sich mehr als 4000 Flüchtlinge auf dem Gelände der Botschaft auf.
Diese vielen geschichtlichen, politischen und gesellschaftlichen Hintergründe hat die Autorin äußerst akribisch und genau recherchiert und verknüpft diese mit den spannenden Lebensgeschichten ihrer fiktiven und historischen Figuren. Sie zeigt, wie groß der Zusammenhalt der Menschen untereinander in dieser schwierigen und ungewöhnlichen Situation war und wie diese Menschen zusammen auf eine sichere und freie Zukunft hofften.
Mit der Zeit kurz vor dem Mauerfall habe ich mich bisher nicht so beschäftigt – dementsprechend waren diese Geschehnisse bisher in Nebel gehüllt. Dieser spannende, emotionale und mitreißende Roman hat den Nebel nun ein Stück weit gelichtet und ich bin einfach nur froh, diesen gelesen zu haben.
Danke für dieses großartige und lehrreiche Leseerlebnis.

»Vielleicht schreibt jemand einen Roman darüber. (…) Das klingt alles spannend wie ein Krimi.«“

[Seite 413, Kapitel 39]

Fazit: Der Roman „Als sie nach den Sternen griffen“ von Theresa Herold bietet vielseitige Charaktere, Spannung und ein Teil großer Weltgeschichte zum miterleben und mitfühlen – einfach perfekt. Definitiv ein Jahreshighlight – sehr sehr lesenswert. 

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch die Autorin, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Verlagshomepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die Schwestern vom See – Dem Glück entgegen“

von Lilli Beck

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 21. August 2024
Verlag: Blanvalet
Ausgaben: ebook & Taschenbuch
ISBN:  978-3734110863
Seitenanzahl: 384 Seiten
Preis: 7,99€ (eBook), 12,00€ (Taschenbuch)
Reihe: „Die Schwestern vom See“ 03/03

Klappentext:
„In der Pension König stehen die Zeichen auf Veränderung: Nach der Geburt ihrer Tochter hat sich Iris ins Privatleben zurückgezogen. Und auch Rose würde nichts lieber tun, als die Leitung des Hotels abzugeben und mit ihrem frisch angetrauten Ehemann zu neuen Ufern aufzubrechen. Da trifft es sich gut, dass die Schwestern mit Lissi, der unehelichen Enkelin von Hotelgründer Max König, eine neue Teilhaberin gewonnen haben. Wer aber soll nun den dringend benötigten Job der Hausdame übernehmen? Auf eine Stellenanzeige melden sich genau zwei Bewerber. Die Wahl der Schwestern fällt auf Philip, einen Hotelfachmann. Und der nun bringt Lissis Leben gehörig aus den Fugen …“

Homepage:
https://www.penguin.de/buecher/lilli-beck-die-schwestern-vom-see-dem-glueck-entgegen/taschenbuch/9783734110863

Hinweise:
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.

– Das Buch wurde selbst gekauft.
– Aufgrund der der Verlinkung der Verlagshomepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
– Hier findet ihr meine ausführliche Rezension zum ersten Band „Die Schwestern vom See“
und zum zweiten Band „Die Schwestern vom See – Neue Wege“

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Das Buch „Die Schwestern vom See – Dem Glück entgegen“ von Lilli Beck ist der dritte und abschließende Band der zeitgenössischen Buchreihe um den Pensionsalltag der Familie König am Bodensee.

„Bald zog ein himmlischer Duft durch die Küche. Dieser Wohlgeruch war Lissis Lebenelixier. Eingehüllt in dieses Aroma, fühlte sie sich zurückversetzt in ihre Kindheit, in der sie unzählige Stunden bei Opa Georg in der Backstube verbracht hatte.“

[Seiten 20/21, Kapitel 01]

Auerbach am Bodensee: Lissis Herz schlägt für Torten, ganz besonders für deren Herstellung. Nachdem sie ihr Lebensweg in die Pension König geführt hat, sie dort Mitinhaberin geworden ist und sie im „Tortenhimmel“ eine Ausbildung zur Konditorin begonnen hat, hat sie mit ihrem alten Leben in Wien abgeschlossen. Doch die seelischen Verletzungen sitzen tiefer als gedacht. Nie wieder möchte sie einem Mann vertrauen.
Zeitgleich geht es im Familienbetrieb drunter und drüber: Iris hat sich ins Privatleben zurückgezogen und auch ihre Schwester Rose ist nach Tapetenwechsel zumute – sie möchte mit ihrem Mann nach England auswandern. Es muss also Verstärkung her. Diese findet die Familie in Philip. Ein Alleskönner, der noch dazu wahnsinnig gut aussieht und damit Lissis Herz gehörig ins Stolpern bringt.

Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich den Auftakt der Reihe „Die Schwestern vom See“ mit großer Begeisterung gelesen. Ein Jahr später folgte der zweite Band, nun liegt der dritte und abschließende Band vor und ich freute mich schon sehr auf die Fortsetzung dieser Geschichte, da ich unbedingt wissen wollte, wie es mit den Mitgliedern der Familie König weitergeht, welche ich alle sehr fest in mein Herz geschlossen habe.
Alle drei Cover der Buchreihe passen wunderbar zusammen, was für einen gelungenen Wiedererkennungswert der kompletten Reihe sorgt:

Das Hauptaugenmerk fällt bei dem Cover von „Die Schwestern vom See – Dem Glück entgegen“ auf zwei junge Frauen, welche in einem Ruderboot sitzen. Dieses Boot schwimmt auf einem See nahe des Ufers. Der Blick der hinten sitzenden Frau, welche auch die Ruder führt, ist auf das herrschaftliches Haus gerichtet, welches sich mittig am rechten Bildrand befindet und bereits im Cover des zweiten Bandes auftaucht. Der Blick der vorne sitzenden Frau geht in Richtung des Sees. Über dieser ruhigen Szenerie erhebt sich ein blauer, jedoch leicht bewölkter Himmel.
Das Buch ist ein einfaches Taschenbuch ohne Klappen und hat 384 Seiten. Dem Impressum folgt ein kleiner, aber wunderschöner Einleitungssatz. Dann beginnt der erzählende Teil mit einem Prolog, welcher einige Ereignisse aus den ersten beiden Bänden aufgreift und weiterführt. Es folgen 36 Kapitel und ein Epilog. Abgerundet wird das Buch mit einem verführerisch klingenden Rezept für eine Sachertorte.
Da das Buch an die Handlung des ersten und zweiten Bandes anknüpft, empfehle ich, dass man diese im Vorfeld gelesen hat. Im Prinzip geht es auch ohne diese Vorkenntnisse, allerdings fehlen dann einige wichtige Hintergründe zu den Figuren und der Handlung.
Die ruhige, romantische und stellenweise emotionale Handlung wird chronologisch erzählt. Aber Vorsicht: Die vielen Beschreibungen der Torten und deren Herstellung sorgen während der Lektüre für ordentlich Torten- und Kuchenhunger. Allerdings empfand ich es als schade, dass ein großes Thema zu Beginn des Buches, auf welches Lissi hinfiebert, dann nur rückblickend erzählt wird. Bei diesem wichtigen Ereignis wäre ich doch gerne als Leserin ‚live‘ dabei gewesen.
Schnell war ich wieder in der Geschichte und der Handlung angekommen und konnte mich auch wieder gut in die Gefühlswelt und die Hintergründe der vielen Figuren einfühlen und einfinden.
Dazu konnte mich der bildhafte, detaillierte und unaufgeregte Sprachstil von Lilli Beck erneut in die Geschichte und Handlung mitnehmen.

Während im ersten Band noch die drei Schwestern im Mittelpunkt stehen, im zweiten Band nur noch die beiden Schwestern Rose und Iris, steht in diesem dritten Band Lissi im Mittelpunkt der Geschichte. Sie ist die Tochter von Max Königs unehelicher Tochter und kommt erst im zweiten Band von Wien aus zu der Familie König an den Bodensee – hier wird sie mit offenen Armen empfangen. Nach dem unglücklichen Ende ihrer langjährigen Beziehung, möchte Lissi mit Männern erstmal nichts mehr zu tun haben und sich voll und ganz ihrer Ausbildung zur Konditorin widmen. Backen ist für sie nicht nur ihr Beruf – es ist ihre große Leidenschaft. Ich mochte Lissis feinen und doch auch entschlossenen Charakter. Sie weiß genau, was sie erreichen möchte und geht zielstrebig ihren Weg.
Als Philip auftaucht, möchte sie nicht wahrhaben, dass dieser Gefühle in ihr weckt. Gefühle die nicht sein dürfen. Doch die Beiden kommen sich näher und es wird schnell klar, dass Philip ebenfalls ein Geheimnis mit sich herumträgt. Auch wenn Philips Charakter zuerst etwas undurchsichtig ist, habe ich auch ihn mit seiner sympathischen Art schnell in mein Herz geschlossen.
Neben Lissi und Philipp spielen wieder einige Figuren mit, welche bereits aus den vorherigen Bänden bekannt sind. Sie alle haben sich authentisch weiterentwickelt, haben aber nach wie vor ihre Träume und Wünsche. Sie alle führen ihre eigenen Leben, bilden aber doch eine wunderbare Einheit. Sie halten Familienrat, sie streiten sich, sie kloppen sich und sie vertragen sich wieder. Keine(r) von ihnen ist perfekt und sie treffen mitunter auch immer mal wieder die ein oder andere Fehlentscheidung. Schon nach den ersten Seiten fühlte es sich wie ein nach Hause an – ich freute mich, sie alle wieder zutreffen.

Vor etwas mehr als zwei Jahren habe ich diese Buchreihe begonnen. Nun ist der dritte und abschließende Band gelesen. Die „Pension König“ am Bodensee wurde mir in den letzten zwei Jahren zu einer Art Zuhause und zu einem Ort an dem ich mich rundum wohl gefühlt habe – und den ich mit Sicherheit, zusammen mit dieser großartigen Familie, noch lange in meinem Herzen tragen werde.
Mit Tränen in den Augen und ganz viel Wehmut aber auch mit großer Zufriedenheit stelle ich diesen stimmungsvollen Abschluss der gelungenen Buchreihe nun ins Regal – macht es gut liebe Familie König.

Fazit: „Die Schwestern vom See – Dem Glück entgegen“ von Lilli Beck ist ein schöner und lesenswerter Abschluss einer Trilogie, welche ich sehr gerne gelesen haben. Romantisch und emotional – ein großer Lesegenuss.

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Das Buch wurde selbst gekauft. Aufgrund der Verlinkung der Verlagshomepage, kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.

„Sommerfarben in der Stadt der Liebe“

von Lily Martin

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2024 eBook, 16. Juli 2023 Taschenbuch
Verlag: Rowohlt
Ausgabe: Taschenbuch, eBook und Hörbuch
ISBN: 978-3499011382
Seitenanzahl: 304
Preis: 4,99€ (eBook), 13€ (Taschenbuch)
Reihe: „Paris und die Liebe 02/02)“

Homepage:
https://www.rowohlt.de/buch/lily-martin-sommerfarben-in-der-stadt-der-liebe-9783644015906

Klappentext:
„Marie lebt in Paris, der romantischsten Stadt der Welt. Aber den Glauben an die große Liebe hat die Kunststudentin längst verloren. Zu tief sitzt die Enttäuschung nach ihrer letzten zerbrochenen Beziehung. Deshalb will sie sich jetzt auf ihr Studium konzentrieren – und auf ihren Aushilfsjob im Museum. Bei einer ihrer Führungen lernt sie den jungen Lehrer Jan kennen. Vor den «Seerosen» von Claude Monet entdecken sie ihre gemeinsame Leidenschaft für Kunst. Und als Jan wenig später vorschlägt, zusammen einen Ausflug zu machen, sagt Marie spontan zu. Sie fahren in das malerische Dörfchen Giverny in der Normandie, wo Monet einst lebte und seine unsterblichen Bilder malte. Kann Marie in all der Farbenpracht und an der Seite von Jan ihre Ängste hinter sich lassen und wieder an die Liebe glauben?“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin und vom Rowohlt Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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„Immer, wenn er herkam, schien es ihm plötzlich unwirklich, in dieser Stadt zu sein. Sie war Hunderte und Aberhunderte Male beschrieben worden, in den Himmel gelobt, als Paradies heraufbeschworen, von einigen auch verteufelt worden. Immer jedoch schien sie in all den Geschichten, auf all den Bildern und in alten Filmen (…) wie ein märchenhafter Ort. War er dann wirklich in Paris, konnte er es nicht glauben, dass es diese märchenhafte Stadt in Wirklichkeit gab.“

[Kapitel 3, Seite 39]

Das Buch „Sommerfarben in der Stadt der Liebe“ von Lily Martin ist der zweite Band der Reihe „Paris und die Liebe“ und erzählt von einer jungen Frau, welche nach einer großen Enttäuschung wieder lernen muss, an die Liebe zu glauben.

Die Kunststudentin Marie lebt in Paris – der Stadt der Liebe. Doch nachdem sie von ihrem Freund verlassen wurde, hat Marie den Glauben an die Liebe verloren. In ihrer Abschlussarbeit über das Schaffen des Künstlers Claude Monet tritt sie Monaten auf der Stelle, doch immerhin ihr Aushilfsjob im Museum bringt sie unter andere Menschen.
Als Marie eines Tages bei einer ihrer Führungen auf den smarten Lehrer Jan aus Deutschland trifft, fühlt sie sich schnell zu ihm hingezogen – und er sich auch zu ihr. Sie beide eint die Leidenschaft für die Kunst – ganz besonders angetan haben es ihnen die Werke von Claude Monet.
Doch Marie kann mit ihrer erst kürzlich zerbrochene Beziehung nicht richtig abschließen und auch Jan scheint eine schwere Last auf seinen Schultern zu tragen.

Lily Martin ist das Pseudonym der Autorin Anne Stern, welche schon seit vielen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen gehört. Mit ihren vielfältigen historischen Romanen, vor allem mit der Buchreihe „Fräulein Gold“, hat sie sich in meine Leseherz geschrieben und ich freue mich auf jede Neuerscheinung aus ihrer Feder.
Als sie im April 2023 ankündigte, dass sie unter dem Namen Lily Martin den zeitgenössischen und in Paris spielenden Roman „Sommertage im Quartier Latin“ herausbringt, war mein Interesse schnell geweckt. Ich war noch nie in Paris, jedoch ist diese Stadt ist schon lange ein absoluter persönlicher Sehnsuchtsort.
Dieser Auftakt hat mich sehr begeistert, da es ein wunderbarer und leichter Roman ist, welcher mich ab der ersten Seite mit nach Paris genommen hat.
Umso mehr freute ich mich, dass schon bald der zweite Band „Sommerfarben in der Stadt der Liebe“ angekündigt wurde, welchen ich selbstverständlich auch sehr gerne lesen wollte. Freundlicherweise bekam ich auch diesen Band vom Rowohlt Verlag als (vorzeitiges) Rezensionsexemplar zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanke.

Ich habe das Buch als Taschenbuch gelesen, welches eine schön gestaltete Klappbroschur mit vielen kleinen Details ist.
Auf der vorderen Klappe ist der Auszug einer Szene abgedruckt, im inneren befindet sich ein liebevoll gestalteter Stadtplan-Ausschnitt, auf der man direkt sehen kann, wo das Buch hauptsächlich spielt. Auf der hinteren Klappe wird die sympathische Autorin mit einer kurzen Biographie und einem Foto vorgestellt, die innere Klappe greift das Motiv des Covers auf.
Das Cover ist in einem kräftigen pinken Farbton gehalten und zeigt im linken unteren Bereich ein gemaltes Fahrrad . Zusammen mit dem in gelb und weiß gestalteten Buchtitel und Autorinnennamen wirkt das gesamte Cover sommerlich leicht. Allerdings finde ich es sehr schade, dass das Cover stilistisch nicht mehr zum ersten Band passt. (Der erste Band erhält aber wohl demnächst ein Makeover – damit passen die Teile dann wieder zusammen).
Den Anfang des Buches bilden zwei stimmungsvolle Zitate von Heinrich Heine und George Sand , danach folgt der Prolog, in welchem eine Erzählerin in die Geschichte einlädt und bereits einen kleinen Vorgriff auf die Handlungen und die Figuren gibt.
Der anschließende erzählende Teil umfasst insgesamt 35 Kapitel, welche alle eine angenehme Länge besitzen. Mit dem Epilog, welcher im selben Stil wie der Prolog geschrieben und gleichzeitig auch ein Nachwort und ein Ausblick auf den dritten Band ist, wird das Buch abgeschlossen.
Die Haupthandlung wird chronologisch erzählt und umfasst insgesamt nur wenige Tage. Ich fand einen schnellen Zugang in die Geschichte und konnte und auch den vielen und vielfältigen Figuren stets gut folgen.
Dieser zweite Band ist lose mit dem ersten Band verbunden – es kommen einige Figuren aus dem ersten Band vor. Der Fokus liegt jedoch diesmal auf anderen Figuren, weshalb ich es nicht als unbedingt erforderlich empfinde, dass man den ersten Band vor dem zweiten Band gelesen haben muss. Aber lest den ersten Band bitte trotzdem – es lohnt sich.

„Und wie immer, wenn Marie die Nymphéas sah, spürte sie, wie der Stress kurz von ihr abfiel und sie stattdessen eine große Ehrfurcht ergriff.“

[Kapitel 2, Seite 26]

In diesem Teil steht die junge Marie im Mittelpunkt des Geschehens. Die junge Frau lebt, arbeitet und studiert in Paris. Während sie ihren Lebensunterhalt mit einem Aushilfsjob in einem Museum bestreitet, schreibt sie seit mehreren Monaten an ihrer Abschlussarbeit. Doch sie kommt einfach nicht weiter. Dazu kommt noch heftiger Liebeskummer, denn ihr langjähriger Freund Antoine hat sie verlassen und lebt nun mit einer anderen Frau in New York. Marie zieht sich immer weiter von der Welt zurück, einzig in dem Café von Lola Fabien und in ihrem Job im Museum findet sie etwas Anschluss an andere Menschen. Ihre Arbeit führt sie mit großer Begeisterung aus – auch wenn sie immer wieder daran denken muss, wie ihre Zukunft wohl einmal aussehen wird und sich vor dieser auch fürchtet. Einerseits ist sie erwachsen, ihrem recht engen Elternhaus und der Kleinstadt entkommen, richtig bereit für ein erwachsenes Leben scheint sie noch nicht zu sein und sucht nach wie vor den Platz in ihrem Leben.

„Aber wenn die diese Arbeit abgab, lag vor ihr die Leere eines notwendigen Neuanfangs. (…) Sie müsste sich festlegen, müsste unter Beweis stellen, dass sie nicht nur klug war, wie immer alle behaupteten, sondern auch in der wirklichen Welt etwas taugte. Denn solange sie weiter an ihrer Thèse herumbastelte, war das alles noch ein Spiel. Ein zermürbendes zwar, aber doch noch nicht die nackte, harte Wirklichkeit. Und vor dieser fürchtete sich Marie.“

[Kapitel 5, Seite 58]

Auch wenn Maries Charakter am Anfang etwas schwer zu fassen ist, habe ich sehr schnell gemocht. Sie ist eine ehrliche, sehr zarte, tief verletzte und auch verunsicherte junge Frau, welche erst wieder Vertrauen in sich und vor allem in die Liebe finden muss. Doch sie ist für andere Menschen da, hat für deren Sorgen immer ein offenes Ohr und hilft, wo sie nur kann (wenn auch manchmal zu Beginn etwas widerwillig) . Marie ist eine zutiefst menschliche Figur, welche man einfach gerne haben muss.
Jan ist mit seiner Schulklasse in Paris zu Besuch. Mit seiner verständnisvollen Art, hat er seine Schüler und Schülerinnen ganz gut im Griff. Doch auch er trägt große seelische Verletzungen mit sich herum, denn auch er wurde verlassen. Als er Marie im Museum trifft, ist es für ihn Liebe auf den ersten Blick. Marie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er ist mit Leib und Seele Lehrer, (auch wenn er sich immer wieder die Frage stellt, was wohl von ihm in der Erinnerung seiner Schüler und Schülerinnen bleiben wird), in seinem Privatleben wirkt er hingegen ruhelos. Auch wenn sein Charakter etwas undurchschaubarer und weniger greifbarer ist als der von Lola, konnte ich Jan und seinen Beweggründen immer gut folgen und mochte ihn sehr.
Viele der am Rande auftretenden Figuren sind bereits aus dem ersten Band bekannt. Ich fand es wunderschön, diese wieder zu treffen und zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt haben und was es für Wendungen in ihren Leben gegeben hat.
Aber auch einige neue Figuren finden den Weg in die Geschichte, wie zum Beispiel Karen. Karen ist Lehrerin und begleitet Jan und die Klasse nach Paris. Auch wenn sie nur am Rande vorkommt, bringt sie mit ihrer ehrlichen Art und auch damit, dass sie Jan immer wieder mal anschubst und immer unterstützt, sehr viel Herzlichkeit in die Geschichte.
Lily Martin (Anne Stern) hat es geschafft, dass ich die authentischen und gelungenen Charaktere schnell (wieder) in mein Herz geschlossen habe und es sich wie ein ’nach Hause kommen‘ angefühlt hat. Es sind, wie im ersten Band, die vielen kleinen Geschichten ihrer liebevoll gezeichneten Figuren, welche Lily Martin (Anne Stern) zu einer großen und gelungenen Geschichte vereint. Alle Figuren sind miteinander und untereinander verbunden, ihre Schicksale, Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen zogen mich schnell in herzerwärmende Geschichte hinein.

„Dieses Mädchen war wirklich unbelehrbar, und auch das war eine Lektion, die Jacobine schon lange gelernt hatte. All das Wissen, das eine Frau im Alter angehäuft hatte, konnte dennoch nicht an die nächsten Generationen weitergegeben werden, es versickerte. Die jungen Frauen mussten ihre eigenen Erfahrungen machen, sie hörten nicht auf ältere Damen wie sie.“

[Kapitel 6, Seite 68]


Wieder einmal konnte mich der poetische, bildhafte und detaillierte Sprachstil der Autorin mit in die Geschichte nehmen. Vor meinem inneren Auge bauten sich die Bilder von Paris auf, wo ich gefühlt spazieren ging, ich atmete die großartige Atmosphäre dieser einzigartigen Stadt ein und erlebte all die großen und kleinen Geschichten seiner Bewohner und auch die der Besucher.
Die Autorin beschreibt Paris mit ihrer einzigartigen und bildhaften Sprache so liebevoll, als würde sie über eine gute Freundin schreiben. Hier erkennt man die untrennbare Verbindung zwischen ihr und dem Handlungsort.
Ein besonderes Thema in dem Roman „Sommerfarben in der Stadt der Liebe“ sind die kunstschaffenden Frauen. Noch immer werden ihre Werke und vor allem sie selbst nicht gleichwertig mit ihren männlichen Kollegen behandelt.
Dies alles – die gut zu verfolgende Handlung, die dichte und einnehmende Atmosphäre, die lebensechten Figuren, die Thematik und die poetische Sprache – sorgten dafür, dass ich völlig in die Geschichte eintauchen konnte, alles um mich herum vergessen habe und das Gefühl hatte, einen liebgewonnen Ort erneut zu besuchen und Freunde wieder zu treffen.

«Aber wenn ich in der letzten Zeit etwas gelernt habe (…) dann, dass zu lieben bedeutet, das mögliche Scheitern in Kauf zu nehmen und es trotzdem zu wagen! Liebe ist, wenn wir nicht zögern. Wenn wir nicht alles nach der Wahrscheinlichkeit von Erfolg berechnen, sondern aufhören zu rechnen. Wenn wir aufhören uns zu fürchten. Dann wissen wir, dass sie da ist.»“

[Kapitel 32, Seiten 270/271]

Am Ende dieser Rezension möchte ich mich ganz herzlich bei Lily Martin (Anne Stern) für dieses wunderbare Leseerlebnis bedanken. Ich freue mich schon, wenn ich mit dem nächsten Band wieder nach Paris, in das Quartier Latin, reisen darf und dort die vielen liebgewonnenen Charaktere erneut treffen darf.
Und ja: Meine Sehnsucht, diese großartige Stadt zu besuchen, ist nach Ende des Buches noch einmal um einiges größer geworden.

Fazit: „Sommerfarben in der Stadt der Liebe“ von Lily Martin ist ein interessanter, gefühlvoller und inspirierender Sommerroman, welcher mich von Anfang bis Ende begeistert hat.
Dazu die Figuren, die man ab der ersten Seite (teilweise wieder) ins Herz schließt und auf jeder Seite neue Facetten an ihnen entdeckt. Ganz ganz wunderbar und absolut lesenswert!

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch den Verlag, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Verlagshomepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Verliebt über beide Räder“

von Tessa Hennig

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2024
Verlag: Tinte&Feder
Ausgaben: Taschenbuch, eBook & Hörbuch
ISBN: 978-2496715200
Seitenanzahl: 320 Seiten
Preise: 11,99€ (Taschenbuch), 02,49€ (eBook)

Kontakt:
https://www.amazon.de/stores/Tessa-Hennig/author/B0045BIAAW?ref=ap_rdr&isDramIntegrated=true&shoppingPortalEnabled=true

Klappentext:
„Marlis gibt Yogakurse in einem Seniorenstift und hat seit ihrer Scheidung mit Männern nichts mehr am Hut. Ihre Enkelin Jana promoviert in Freiburg zum Thema »perfekte Beziehung« und ist gut vorbereitet auf ihren Traummann – theoretisch jedenfalls. Als Marlis’ neuer Nachbar Jürgen zur Beerdigung seines Freundes an die Costa Blanca reisen will, beschließen Marlis und Jana, ihn zu begleiten. Jürgen ist auf Hilfe angewiesen, denn er sitzt im Rollstuhl.
Für Marlis und Jana ist die Reise eine willkommene Abwechslung von ihrem Alltag. Doch die erhofften Gratisferien entpuppen sich als reines Chaos: Jürgen scheint keineswegs der Eigentümer der Finca zu sein, wie er vorgegeben hatte. Er verstrickt sich in Ausreden und Widersprüche. Unterdessen gerät Jana an einen attraktiven Vollmacho, der ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Liebe total über den Haufen wirft. Warum sind sie wirklich an der Costa Blanca? Marlis will es unbedingt wissen und stößt auf ein brisantes Geheimnis, das ihr und Jürgens Leben, aber auch das von Jana für immer verändern wird …“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der „Zucker Kommunikation PR-Agentur Berlin“ als Rezensionsexemplar mit Goodies zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Verliebt über beide Räder“ von Tessa Hennig ist ein Roman, der größtenteils in Spanien an der Costa Blanca spielt und zeigt, wie Marlis und ihre Enkelin Jana ihren im Rollstuhl sitzenden Nachbarn Jürgen auf eine unverhoffte Reise begleiten, welche ihre Leben von Grund auf verändern wird.

„Jürgen gehörte zweifelsohne zu dem Typus Mensch, der ein Auge für die kleinen Dinge des Lebens hatte und sich daran erfreuen konnte. Das Glas schien für ihn trotz aller Widrigkeiten, mit denen er zu kämpfen hatte, immer wieder halb voll zu sein. Vermutlich lernte man das, wenn man die großen Freuden des Lebens nicht mehr hatte.“

[Kapitel 4, Seite 70]

Marlis hat sich, zusammen mit ihrer Enkeltochter Jana, ein gemütliches Leben in Freiburg eingerichtet: Zu ihrer kargen Rente verdient sie sich mit Yogakursen in einem Seniorenstift hinzu, große Sprünge sind jedoch nicht möglich. Jana schreibt währenddessen an ihrer Doktorarbeit zum Thema „perfekte Beziehung“. Männer haben im Leben der beiden Frauen eigentlich keinen Platz, Marlis hat nach ihrer Scheidung komplett damit abgeschlossen.
Doch dann zieht ein neuer Nachbar ein: Jürgen. Er ist so ganz anders als andere Männer, was nicht nur darin liegt, dass Jürgen nach einem Unfall auf den Rollstuhl angewiesen ist.
Kaum in seiner neuen Wohnung angekommen, möchte Jürgen zu der Beerdigung seines Freundes nach Spanien reisen. Ein Plan, den er nur mit der tatkräftigen Hilfe von Marlis und Jana verwirklichen kann.
Und so sitzen die drei schon bald im Auto und fahren Richtung Spanien und Jana und Marlis wissen schon bald nicht mehr, was sie glauben dürfen und was nicht.

Ende April fragte die „Zucker Kommunikation PR-Agentur Berlin“, ob ich das Buch „Verliebt über beide Räder“ von Tessa Hennig rezensieren möchte. Mir sagte der Name der Autorin nichts, der Klappentext des Buches und auch das interessante Cover weckten jedoch schnell mein Interesse, weshalb ich der der Rezensionsanfrage gerne zusagte. Freundlicherweise bekam ich das Buch zusammen mit liebevoll ausgesuchten Goodies zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte. 

Das gemalte Cover zeigt ein älteres Pärchen von hinten, welches auf einem Baumstamm sitzt. Während sie sich an ihn kuschelt, legt er den Arm um sie. Auf der rechten Seite des Covers steht ein Campingbus unter einem Baum, links ist eine felsige Strandbucht angedeutet. In der oberen Ecke des Covers hängt eine Orange am einem Ast. Auch wenn mich das Cover zu Beginn ansprach, muss ich nun, nach Beendigung des Romans, sagen. dass das Cover nicht unbedingt zur Geschichte passt, da einige Elemente nicht so ganz stimmig sind.
Die Ausgabeart des Buches ist ein einfaches Taschenbuch ohne Klappen mit insgesamt 320 Seiten, welche sich auf 16 Kapitel (welche alle eine recht angenehme Länge haben) und einen Epilog aufteilen.
Die rasch wechselnden Erzählperspektiven innerhalb der Kapitel und der bildhafte und spritzige Sprachstil sorgten für einen guten Lesefluss: Ich blieb an der Geschichte dran und konnte das Buch nur schwer aus den Händen legen – innerhalb von zwei Tagen waren die 320 Seiten gelesen. Außerdem besticht dieser spannende, humorvolle und gleichzeitig emotionale Roman von Anfang an durch ein hohes erzählerisches Tempo, zum Ende hin baut sich zusätzlich eine enorme Spannung auf. Ich flog nur so durch die Seiten und die Geschichte und konnte mir dank des bildhaften Sprachstils der Autorin die Handlungsorte wunderbar vorstellen und mich schnell in die vielseitigen Charaktere einfühlen.

„Jana zollte Jürgen inzwischen noch mehr Respekt. Es waren gerade die Kleinigkeiten im Alltag, die ein Leben im Rollstuhl nicht einfach machten, und noch schlimmer mussten die ersten Momente nach dem Unfall gewesen sein. Was für eine psychische Belastung, sich plötzlich nicht mehr als vollwertiger Mann zu fühlen. (…) Sich dann wieder aufzurappeln und nach vorne zu sehen, sich fit zu halten und peu à peu dem Leben positive Aspekte abzuringen, erforderte Willensstärke und Disziplin.“

[Kapitel 15, Seite 298]

Zu Beginn des Buches lernt der Leser/ die Leserin Marlis kennen, welche ich dank ihrer hilfsbereiten und spontanen Art und ihren wundervollen Humor und ehrlichen Charakter direkt in mein Herz geschlossen habe. Sie macht während der Handlung eine enorme Wandlung durch, dabei bleibt sie sich aber trotzdem selbst treu und ist auch immer für die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung da.
Als nächstes trifft der Leser/ die Leserin auf Jana, Marlies Enkeltochter. Jana hat schon früh ihre Mutter verloren – ein Verlust, den sie noch immer spürt. Zu ihrer Großmutter ist sie durch ein starkes und vertrauensvolles Band verbunden. Jana hat, ähnlich wie ihre Großmutter, eine sehr hilfsbereite Art, scheint jedoch noch nicht so richtig in ihrem Leben angekommen zu sein und hat ihren Platz noch nicht gefunden. Sie promoviert, doch was danach kommt, ist ihr noch völlig ungewiss. Ich konnte zu Jana schnell eine Beziehung aufbauen und mochte ihren verträumten, gleichzeitig selbstsicheren und unsicheren Charakter sehr.
Jürgen ist zu Beginn völlig undurchsichtig und sein launenhaftes Benehmen und seine Handlungen geben große Rätsel auf. Erst im Laufe der Handlung zeigt sich sein wahres Gesicht und was in seinem bewegten Leben passiert ist. Diese mitunter tieftraurige und emotionale Geschichte nahm mich mitunter sehr mit und sorgte für die ein oder andere Gänsehaut.
Neben diesen Hauptprotagonisten spielen noch einige weitere Figuren wichtige Rollen. Um nicht zu viel von der Handlung vorwegzunehmen, möchte ich nicht detailliert auf diese Figuren eingehen. Tessa Hennig konnte mich mit ihren vielen und vor allem vielfältigen Figuren begeistern und mich mit den teils völlig unvorhergesehen Handlungen und Ereignissen und ihren Entwicklungen überraschen und bestens unterhalten. Es gibt Figuren, die zentrale Rollen einnehmen, aber auch Figuren, die nur am Rande vorkommen – sie alle konnten mich überzeugen.

Copyright Foto: B.S.B.

Besonders fassungslos gemacht haben mich die Schilderungen, wie schwer es Menschen im Rollstuhl in unserer Gesellschafft haben. Es fängt damit an, dass Reisen alleine – vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln – fast nicht zu bewerkstelligen sind. Auch viele Hotelzimmer sind nicht auf die besonderem Bedürfnisse ausgelegt und viel zu eng. Diese Schwierigkeiten lässt Tessa Hennig gekonnt und mit einer Brise schwarzen Humor in die Handlung mit einfließen.
Des weiteren hat die Autorin, die Örtlichkeiten und deren geschichtlichen Hintergründe (vor allem vom Haupthandlungsort Dénia an der Costa Blanca in Spanien) sehr gut herausgearbeitet und dargestellt. Ich habe eine Menge über diese für mich unbekannte Region gelernt und habe nun große Lust bekommen, meinen nächsten Urlaub dort zu verbringen.
Am Ende dieser Rezension möchte ich mich ganz herzlich bei Tessa Hennig für dieses wunderschöne Leseerlebnis und die unterhaltsamen und lehrreichen Lesestunden bedanken. Ich bin mir sicher, dass dies nicht mein letztes Buch von ihr gewesen ist.

Fazit: Der Roman „Verliebt über beide Räder“ von Tessa Hennig erzählt eine sehr emotionale, spannende aber auch humorvolle Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe und die mir nebenbei noch einiges an Wissen über die Costa Blanca und die Geschichte dieser Region vermittelt hat.
Die vielseitigen und authentisch gezeichneten Figuren, der bildgewaltige und spritzige Sprachstil und die mitreißende Handlung sorgen dafür, dass man dieses Buch am liebsten am Stück weglesen möchte. Sehr empfehlenswert!

„Geheimnisse der Brandung – Die Insel der Pelikane“

von Hannah Hope

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 12. Dezember 2023
Verlag: Tinte&Feder
Ausgaben: Taschenbuch und eBook
ISBN:  978-2496714609
Seitenanzahl: 268 Seiten
Preise: 11,99€ (Taschenbuch), 02,49€ (eBook)
Reihe: „Geheimnisse der Brandung“, Band 01 von 02

Homepage:
https://www.amazon.de/stores/Hannah-Hope/author/B0789H376Q?ref=ap_rdr&store_ref=ap_rdr&isDramIntegrated=true&shoppingPortalEnabled=true

Klappentext:
„Als Lisa von einer Insel vor Kaliforniens Küste hört, auf der sich vom Aussterben bedrohte Pelikane auf unerklärliche Weise wieder vermehren, will die junge Biologin dem unbedingt auf den Grund gehen. Doch ihre Leidenschaft für die Erforschung der Pelikane stößt vor Ort auf Widerstand, denn der Leuchtturmwärter, der zurückgezogen auf Lobos Island lebt, ist alles andere als hilfsbereit. Finns einziger Lebensinhalt scheinen die gefährdeten Vögel zu sein und die Insel umgibt ein dunkles Geheimnis.
Davon lässt Lisa sich jedoch nicht abschrecken. Je tiefer sie in Finns Welt eintaucht, desto näher fühlt sie sich dem sensiblen Einzelgänger. Zu spät erkennt sie, in welcher Gefahr sie beide schweben: Lisa ist nicht die Einzige, die den Pelikanen auf der Spur ist.“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der „Zucker Kommunikation PR-Agentur Berlin“ als Rezensionsexemplar mit einigen Goodies zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch Die Insel der Pelikane“ von Hannah Hope ist der Auftakt der Reihe „Geheimnisse der Brandung“ und erzählt von der jungen Biologin Lisa, welche erforschen möchte, warum sich die vom Aussterben bedrohten Pelikane auf einer Insel im Pazifischen Ozean wieder vermehren und trifft dabei auf den geheimnisvollen Leuchtturmwärter Finnley , welcher ihr und ihrem Vorhaben sehr ablehnend gegenüber steht.

„Doch dieses Mal war es nicht nur die Aussicht, die ihn faszinierte, sondern der riesige Vogel, der seelenruhig auf dem Außengelände des Leuchtturms saß. Majestätisch ließ er den Blick über den Ozean schweifen. Das Tier wirkte auf ihn, als wäre es schon zu Urzeiten hier gewesen.“

[Seite 10, Kapitel 2]

Heidelberg: Als die junge Biologin Lisa in einer Zeitschrift einen Artikel über eine kleine Insel entdeckt, auf der sich die vom Aussterben bedrohten braunen Pelikane wieder unerklärlich vermehren, erwacht ihr Forscherdrang. Hals über Kopf bricht sie an die Küste von Kalifornien auf – was bei ihrem Freund nicht gerade gut ankommt.
Von der wunderbaren Landschaft verzaubert erreicht Lisa das kleine Motel auf dem Festland und wird von der freundlichen und doch etwas undurchsichtigen Inhaberin Tiara empfangen.
Doch der Leuchtturmwächter Finnley, welcher auf der Insel der Pelikane lebt und arbeitet, gibt Lisa immer mehr Rätsel auf. Ihn scheint ein dunkles Geheimnis zu umgeben, welches tief in der Vergangenheit liegt und bis die Gegenwart reicht.

Als Anfang Dezember die „Zucker Kommunikation PR-Agentur Berlin“ anfragte, ob ich den Auftakt der Reihe um die „Geheimnisse der Brandung“ von Hannah Hope rezensieren möchte, wurde ich auf die für mich bis dahin unbekannte Autorin und ihr Werk aufmerksam. Der Klappentext von „Die Insel der Pelikane“ weckte mein Interesse und daher sagte ich der Rezensionsanfrage gerne zu. Freundlicherweise bekam ich das Buch zusammen mit liebevoll ausgesuchten Goodies zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte. Das Auspacken dieser „Zucker-Pakete“ fühlt sich immer ein wenig wie Weihnachten an.

Die Ausgabeart des Buches ist ein einfaches Taschenbuch ohne Klappen mit insgesamt 268 Seiten.
Das romantische Cover hat mich direkt angesprochen: Es zeigt eine Frau, welche am rechten Bildrand mit dem Rücken zum Betrachter vor einer imposanten Küstenlandschaft steht. Sie trägt ein weißes Sommerkleid, eine rosafarbene Handtasche und einen hellen Strohhut, welchen sie mit ihrer rechten Hand festhält. Über der Landschaft und dem Meer erhebt sich ein endlos wirkender Himmel – dieser ist rosa eingefärbt, darauf steht der Titel, Untertitel und der Name der Autorin. Hingucker ist hier die goldfarbene Silhouette eines fliegenden Pelikans.
Mit einem Prolog, welcher viele Fragen aufwirft und dadurch sehr neugierig auf die weitere Geschichte macht, startet die Handlung des Buches. Danach folgen insgesamt 34 Kapitel, welche immer im Wechsel über Lisa und Finnley erzählt werden. Während Lisas Leben im Hier und Jetzt stattfindet, beginnt Finnleys Geschichte in und mit seiner Kindheit – somit erfährt der Leser/ die Leserin viel aus der mitunter düsteren Vergangenheit Finnleys und wie er zu dem Menschen geworden ist, der er in der Gegenwart ist. Da in der Gegenwart weiterhin viele Fragen aus der Vergangenheit offen bleiben und auch, dass die Handlungen der beiden Protagonisten aufeinander zulaufen, sorgte für einen guten Lesefluss – ich blieb an der Geschichte dran und konnte das Buch nur schwer aus den Händen legen. Außerdem besticht dieser Roman von Anfang an durch ein hohes erzählerisches Tempo und eine enorme Spannung, welche sich zügig aufbaut und bis zum Ende des Romans anhält. Ich flog nur so durch die Geschichte und konnte mir dank des bildhaften Sprachstils der Autorin die Handlungsorte wunderbar vorstellen und mich zusätzlich auch sehr in die Charaktere einfühlen.

„»Sie haben ihr Päckchen zu tragen – jeder auf seine Art.«

[Seite 208, Kapitel 25]

Im ersten Kapitel steht Lisa im Mittelpunkt: Nach einem erfolgreichen Biologie-Projekt in ihrer Heimatstadt weiß sie erstmal nicht, wie es für sie beruflich weitergehen soll. Durch einen glücklichen Zufall erfährt sie von der Insel der Pelikane. Lange Zeit zu überlegen hat sie nicht, dann tritt sie alleine die Reise ans andere Ende der Welt an. Ich mochte Lisas spontane und auch mutige Art sehr – sie ist eine solch liebenswerte und lebensecht gezeichnete Figur, welche ich schnell in mein Herz geschlossen habe. Als Einzelkind wächst sie in einem wohlbehüteten Elternhaus auf und hat es noch immer nicht geschafft, sich zu komplett von ihren liebevollen Eltern zu lösen – diese Reise stellt die erste richtige Trennung der Familie da.
Hierzu steht die tragische Lebensgeschichte von Finnley in einem heftigen Gegensatz: Er wächst zu Beginn bei beiden Elternteilen auf, diese sind jedoch sehr mit sich selbst und ihren eigenen Problemen beschäftigt. Später ist Finnley dann mit seinem Vater alleine – oder besser gesagt: Finnley ist trotz seines Vaters alleine. Denn dieser scheint oft einfach zu vergessen, dass er einen Sohn hat. So wächst Finnley ziemlich einsam auf und findet in den Pelikanen der Insel seinen Angelpunkt. Die mitunter tieftraurige und emotionale Geschichte von Finnley nahm mich mitunter sehr mit und trieb mir auch die Tränen in die Augen.
Neben diesen beiden Hauptprotagonisten spielen noch einige weitere Figuren wichtige Rollen. Um nicht zu viel von der Handlung vorwegzunehmen, möchte ich nicht detailliert auf diese Figuren eingehen. Die Autorin Hannah Hope konnte mich mit ihren vielen und vor allem vielfältigen Figuren begeistern und mich mit den teils völlig unvorhergesehen Handlungen und Ereignissen überrascht und bestens unterhalten. Es gibt Figuren, die zentrale Rollen einnehmen, aber auch Figuren, die nur am Rande vorkommen – sie alle konnten mich überzeugen und es bleibt spannend, wie es mit einigen von ihnen und ihren Geschichten weitergehen wird: Denn am 18. Juni 2024 wird der zweite Band erscheinen, den ich auf jeden Fall lesen werde und auf den ich mich schon sehr freue.

„Vor ihr lag der ungestüme Pazifik in seiner unendlich blauen Farbe, die am Ufer heller und in der Ferne dunkler wirkte. Einige weiße Schaumkronen auf dem Meer sagten ihr, dass es dort draußen windig sein musste. (…) Eine Weile musste sie die geheimnisvolle Schönheit der unendlichen Tiefe betrachten, bevor sie sich losreißen konnte, um weiterzufahren.“

[Seite 128, Kapitel 15]

Neben der liebevollen und gelungen Charakter-Zeichnung hat mir an diesem Roman auch das vermittelte Wissen zu Pelikanen gefallen. Ich habe mich noch nie sehr tiefgehend mit diesen Vögeln beschäftigt, hörte zum ersten Mal von den prachtvollen braunen Pelikanen und kann nach der Lektüre dieses Romans behaupten, dass ich einiges zum Verhalten und der Lebensweise dieser faszinierenden Tiere gelernt habe.


Am Ende dieser Rezension möchte ich mich ganz herzlich bei Hannah Hope für dieses wunderschöne Leseerlebnis und die unterhaltsamen und lehrreichen Lesestunden bedanken. Ich freue mich auf den zweiten Band der Reihe.

Fazit: Zu Beginn des Buches stellte ich mich auf eine schöne Feel-Good-Story ein.
Ich bekam jedoch etwas ganz anderes: Eine so packende und auf vielen Ebenen hochemotionale Geschichte, die mich stellenweise schwer schlucken ließ… ja… mir auch die Tränen in die Augen trieb. Ab der ersten Seite baut sich eine ergreifende Atmosphäre und auch eine anhaltende Spannung auf, welche mich bis zur letzten Seite nicht mehr losgelassen hat.
Eine ganz ganz große Geschichte, welche ich mit Sicherheit nicht mehr so schnell vergessen werde und euch gerne weiter empfehle.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Club Paradies – Im Licht der Freiheit“

von Caren Benedikt

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 13. September 2023
Verlag: Blanvalet
Ausgaben: Paperback, eBook & Hörbuch
ISBN: 978-3-7645-0773-2
Seitenanzahl: 480 Seiten
Preise: 16,00€ (Paperback), 12,99€ (eBook)
Reihe: „Club Paradies/ Band 02/ 02“

Homepage:
https://www.penguin.de/Paperback/Club-Paradies-Im-Licht-der-Freiheit/Caren-Benedikt/Blanvalet/e587861.rhd

Klappentext:
„Maria Borchardt ist nicht mehr dieselbe Frau seit diesem schrecklichen Weihnachten 1976. Seit die Polizei an der Tür der Villa Borchardt geklingelt und der Staatsanwalt ihr den Durchsuchungsbeschluss präsentiert hat. Und seit sie erfahren hat, dass ihr Mann Hanns Borchardt in betrügerische Machenschaften verwickelt war. Aber jetzt ist keine Zeit, sich selbst zu bemitleiden. Sie muss aus eigener Kraft ihr Leben wieder aufbauen. Und sie ist nicht allein. Klaus Schröder, der Familienanwalt, war schon immer auf ihrer Seite und auch jetzt tut er alles, um ihr zu helfen, während ihre Tochter Hanna ihren ganz eigenen Weg geht …“

Hinweise:
– Lest diese Rezension bitte nicht, wenn ihr den ersten Band „Club Paradies – Im Glanz der Macht“ noch nicht gelesen habt, diesen aber noch lesen möchtet – Spoilergefahr!
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Blanvalet Verlag als vorzeitiges Rezensionsexemplar über das ‚Bloggerportal‘ zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
– Hier findet ihr meine ausführliche Rezension zum vorherigen Band:
„Club Paradies – Im Glanz der Macht“

Coverrechte: Blanvalet Verlag

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Das Buch „Club Paradies – Im Licht der Freiheit“ von Caren Benedikt ist der zweite und abschließende Teil einer Dilogie, die in den 1970er in Berlin spielt und zeigt, wie sich eine Frau nach dem plötzlichen Tod ihres Ehemanns zurück ins Leben kämpft.

„»Doch es war eine Scheinwelt. Das alles war nichts als eine Scheinwelt.«“

[Seite 142]

Berlin im April 1977: Für Maria Borchardt ist nach dem Tod ihres Mannes Hanns nichts mehr so, wie es einmal war: Statt in ihrer herrschaftlichen Villa lebt sie nun zusammen mit ihrer Tochter Hanna in einer Drei-Zimmer-Wohnung, fernab von jeglichen Luxus und auch ihre ein Großteil ihrer damaligen Freunde haben sich von ihr abgewendet. Ihr Mann Hans war ein Betrüger und Lügner, nichts in seinem Leben war so, wie er es Maria jahrelang glaubhaft machte. Damit steht Maria vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens. Zusammen mit dem Familienanwalt Klaus versucht Maria aus diesen Scherben ein neues Leben aufzubauen.
Aber auch Hanna muss einen ganz eigenen Weg gehen, um ihren Platz im Leben zu finden. Mit Mut und Zuversicht bauen sich Mutter und Tochter etwas Neues auf.
Doch bei aller Freude über den Neuanfang bleibt die Sorge um Hannas Bruder Holger. Dieser ist nach wie vor bei seiner manipulativen Freundin Monika untergekommen – einer glühenden Anhängerin der RAF.

In den Jahren 2020, 2021 und 2022 habe ich mit größten Vergnügen die Familiensaga „Das Grand Hotel“ von Caren Benedikt gelesen. Nach dem dritten und letzten Band konnte ich nur schwer von den vielen liebgewonnen Charakteren Abschied nehmen.
Anfang des Jahres 2023 kündigte die Autorin ihre neue Dilogie an, welche ich unbedingt lesen wollte, da ich die 70er Jahre als eine sehr spannende Zeit empfinde, in der unheimlich viel in der zutiefst gespaltenen Gesellschaft im Umbruch war.
Innerhalb kürzester Zeit hatte ich im März 2023 den Auftakt „Club Paradies – Im Glanz der Macht“ gelesen, welcher mich sehr schnell gepackt hat. Deshalb wollte ich auch den zweiten und abschließenden Band unbedingt lesen und bekam diesen freundlicherweise vom Verlag über das ‚Bloggerportal‘ als Rezensionsexemplar, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.

Das wunderschöne Cover, welches perfekt zum ersten Band der Reihe passt, und die wunderschön gestaltete Klappbroschur machen direkt große Lust auf die Geschichte.
Das Cover ist in schwarzen- und roségoldenen Farbtönen gehalten und zeigt eine junge Frau, welche mit einem offenen Blick über ihre Schulter hinweg in die Kamera schaut. Sie trägt ein ärmelloses gold- und rosaglänzendes Oberteil. Unterhalb ihres mittleren Rückens ist ein rosé-farbener und leicht durchsichtiger Flecken gelegt, auf welchem der Name der Autorin, der Buchtitel und der Untertitel stehen. Nach unten hin verläuft die Farbe in den Straßenzug des Kurfürstendamms (‚Ku‘damm’) in Berlin, welcher durch den Farbschimmer wie im Nebel zu liegen scheint.



Das Buch ist eine sehr schöne und hochwertig gestaltete Klappbroschur mit insgesamt 480 Seiten. Auf der vorderen Klappe wird mit einigen Sätzen die Handlung des Buches umrissen, in der Klappe befindet sich eine Übersicht zu der „Grand Hotel-Saga“. Auf der hinteren Klappe befindet sich ein Foto und eine kurze Biographie der Autorin, im inneren wird die zweiteilige Dilogie „Club Paradies“ vorgestellt.
Dem Prolog, welcher am 01. April 1977 ansetzt, schließt sich das erste Kapitel an, welches am 08. April 1977 beginnt. Das letzte der insgesamt 25 Kapitel setzt im Juni 1977 an, mit dem Epilog endet die Handlung dann im Mai 1978. Somit umfasst die gesamte und chronologisch erzählte Handlung des Buches inklusive des Prologs und des Epilogs etwa 14 Monate – wobei die Haupthandlung nur etwa zwei Monate umfasst und etwa vier Monate nach Ende des ersten Bandes ansetzt. Ein ausführliches Nachwort und die Danksagung der Autorin komplementieren das Buch.
Ich empfehle sehr, dass man die vorherigen Band gelesen hat, da immer wieder Bezug auf Geschehnisse in der Vergangenheit genommen wird und es ist auf jeden Fall ein größeres Lesevergnügen, da man dann auch die Entwicklungen und Entscheidungen der Figuren besser verstehen und nachvollziehen kann. Es ist im Prinzip eine Geschichte, aufgeteilt in zwei Bücher.
Auch wenn ich den ersten Band der Reihe bereits vor etwas mehr als einem halben Jahr gelesen habe, war ich sehr schnell wieder in der Handlung angekommen und fand mich gut zurecht – dazu führten auch die exakten Orts- und Zeitangaben über den Kapiteln.
In den einzelnen Kapitel spielen abwechselnd die unterschiedlichen Hauptfiguren eine tragende Rolle – wobei jedes Kapitel mit einem Gedanken der jeweiligen Figur beginnt. Somit kann der Leser/ die Leserin auch einen Blick ins Innenleben der Figuren werfen.
Ich war sehr gespannt, ob dieser zweite Band mit dem ersten Band in Sachen Tempo, Spannung und auch emotional mithalten kann. Und was soll ich sagen: Ja… und wie! Stellenweise habe ich alles um mich herum vergessen… blätterte aufgeregt auf die nächste Seite um, erlebte ein Wechselbad der Gefühle und wollte das Buch sowas von überhaupt nicht gerne aus den Händen legen. Gekonnt führt uns Caren Benedikt mit ihrem temporeichen und bildhaften Sprachstil durch ihre Geschichte. Es ist eine Geschichte, die mit viel Zeitkolorit in die 1970er entführt und, wie schon der erste Band, ab der ersten Seite eine immense Sogwirkung entfaltet.

„Maria hielt den Kopf gesengt, während sie durch die Straßen Berlins schritt. Der Schirm, den sie immer so hielt, dass sie knapp darunter auf den Gehweg sehen konnte, gab ihr ein gewisses Gefühl von Schutz. Denn es machte ihr zu schaffen, wenn die Leute ihr ins Gesicht sehen konnten, hatte sie doch immer den Eindruck, etwas Anklagendes in deren Blicken zu finden.“

[Seiten 16/17]

Während im ersten Band der Geschichte Hanns Borchardt im Mittelpunkt der Geschichte steht, ist es in diesem Band seine Frau Maria. Zu Beginn der ist sie eine gebrochene Frau, welche vor dem Scherbenhaufen ihres Lebens steht und nicht weiß, wie es für sie weitergehen soll. Doch sie nimmt Hilfe von den Menschen an, welche an ihrer Seite stehen und kämpft sich auch mit ihrer eigenen Kraft zurück ins Leben. Auch wenn es ihr schwer fällt, Menschen zu vertrauen. Marias stets authentische Entwicklung ist enorm – gerade dann, wenn man noch die Maria vom Anfang des ersten Bandes im Kopf hat. Zu ihrer bereits volljährigen Tochter Hanna führt sie ein sehr offenes und meist ehrliches Verhältnis und Maria muss auch das ein oder andere Mal Mut beweisen und über ihren Schatten springen. Sie ist ein außergewöhnlicher, aber auch sehr inspirierender Charakter, welcher mir mit Sicherheit noch länger im Kopf und Herzen bleiben wird.

„Andererseits war sie so tief gefallen, hatte alles, aber auch wirklich alles verloren und dennoch das Gefühl, dass sie ihr Leben Stück für Stück wieder aufbauen konnte. Die Welt drehte sich noch immer, ob sie nun in Saus und Braus oder totaler Armut lebte. Und ob sie nun nun glücklich und euphorisch oder deprimiert und verzweifelt war – die Sonne würde auch morgen wieder auf- und am Abend wieder untergehen. Punkt. Das Leben war nicht vorbei, wenn man bankrott war.“

[Seite 118]


Auch Hanna entwickelt sich außerordentlich und sie konnte mich auch immer wieder mit ihren Stärke und ihren Ideen begeistern.

„»Weil du dir Gedanken um Dinge machst, die mir nie gekommen wäre. Du scherst dich nicht darum, was die anderen denken oder sagen, und machst das, was du für richtig hältst. Du stehst für eine Generation moderner Frauen, die nicht bereit ist, sich einem Mann unterzuordnen. Das bewundere ich sehr.«“

[Seite 209]


Neben Hanna spielt auch ihr Bruder Holger eine Rolle. Er ist nach wie vor mit Monika zusammen, welche eine glühende Anhängerin der RAF ist und Holger immer weiter und tiefer in die Sache hineinzieht und ihn massiv unter Druck setzt. Seine tragische Geschichte trieb mir immer wieder die Tränen in die Augen und wird mir bestimmt noch lange im Gedächtnis bleiben.
Klaus ist der Anwalt der Familie Borchardt, durch und durch eine gute Seele und ich mochte ihn schon im ersten Band der Geschichte sehr gerne. Er fängt Maria in ihrem tiefen Fall auf, gibt ihr die Sicherheit und den Glauben an sich selbst zurück.
Lea Stern, die Besitzerin des ‚Club Paradise‘ ist nach außen hin eine taffe und knallharte Geschäftsfrau. Doch auch sie hat mit Verlusten und Ängsten zu kämpfen. Mit ihr ehrlichen und direkten Art hat sie mich schon im ersten Band überzeugt.

„»[…] Wenn ich jemanden treu bin, dann nur deshalb, weil es mir im Moment das Richtige zu sein scheint. Doch wir verändern uns im Laufe des Lebens […]. Und ich kann niemanden ein Versprechen für die Zukunft geben. Das, was mir heute richtig erscheint, kann sich schon morgen als falsch herausstellen. […]«

[Seite 65]


Einige der Charaktere sind realen Personen nachempfunden, allerdings wurden die Geschichten und Ereignisse etwas verändert und angepasst – im Nachwort finden sich darüber einige Worte. Um nicht zu viel von der Handlung vorwegzunehmen, möchte ich nicht detaillierter auf diese Figuren eingehen.
Caren Benedikt hat sehr authentische Charaktere mit Ecken und Kanten geschaffen, welche mich mit ihren unterschiedlichen und packenden Geschichten schnell mit in die Handlung ziehen konnten und damit ein gutes Bild der Gesellschaft der 1970er Jahre abgeben. Die Tragik, die Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen zwischen all den verschiedenen Figuren waren für mich im gesamten Handlungsverlauf immer fühlbar.

Die geschichtlichen und gesellschaftlichen Themen und Hintergründe in „Club Paradies – Im Licht der Freiheit“ sind wieder sehr vielfältig und reichen über die gesellschaftliche und familiäre Stellung der Frau in den 1970er Jahren, den grausamen Machenschaften der Roten Armee Fraktion (RAF) bis hin zu der Pornofilm-Szene, welche sich in den 1970er entwickelte.
Bis 1977 war die Ehefrau verpflichtet den Haushalt zu führen. Erst eine Reform des Eherechts ermöglicht Frauen seitdem unter anderem auch ohne Zustimmung des Ehemannes zu arbeiten. Vor dieser Reform waren viele Frauen von ihren Ehemännern finanziell abhängig. Oft brachen sie ihre Berufsausbildungen zugunsten der Familienplanung ab, was eine zusätzliche Abhängigkeit an den Ehemann nach sich zog.
Als „Rote Armee Fraktion“ (RAF) benannte sich eine terroristische linksextremistische Vereinigung in Deutschland, die 1968 während der Studentenproteste gegründet wurde. 35 Menschen wurden bis in die 1990er Jahre durch die zahlreichen Anschläge dieser Gruppe ermordet. Begründet wurden die Anschläge damit, dass die kapitalistische Gesellschaftsordnung zerstört werden müsse.

„»Die benutzen uns nur! […] Wir werden versklavt in einem faschistischen System der Unterdrückung. Das, was wir machen, ist einfach nur Selbstverteidigung, wie Sklaven sich schon immer gegen die mächtigen aufgelehnt haben, um in Freiheit leben zu können. […]«

[Seite 182]


Ein großes gesellschaftliches Thema ist die Entwicklung der Pornofilm-Szene in der BRD: Erst 1975 wurde die Vorführung dieser Filme teilweise legalisiert. Der Entstehung von Sex Kinos folgten die Videoformate, welche den Heimvideokonsum ermöglichten. Doch auch die Pornofilm-Industrie musste sich weiterentwickeln und die gängigen Rollenklischees überdenken.
In ihrem ausführlichen Nachwort geht die Autorin auf die vielfältigen geschichtlichen und gesellschaftlichen Themen und Hintergründe sehr detailliert ein und man merkt, wie akribisch sie diese recherchiert hat und wie sehr sich in diese Zeit des Aufbruchs und Wandels eingearbeitet hat. Sie verwebt historische Begebenheiten gekonnt mit den Lebensläufen ihrer zahlreichen Figuren, von denen viele einen historischen Hintergrund haben.

Ich bin nach einer gelungenen Buchreihe immer sehr traurig, weil die Geschichte damit zu Ende ist, aber auch glücklich und dankbar, dass ich diese Geschichte lesen und unterhaltsame Lesestunden erleben durfte. Deshalb möchte ich mich ganz herzlich bei Caren Benedikt bedanken und ich bin schon sehr gespannt, mit was für einem Werk sie uns demnächst überraschen wird. Eines ist aber jetzt schon sicher: Auch dieses werde ich auf jeden Fall wieder lesen.

Fazit: Wie bereits der erste Band ist auch dieser zweite Band spannend, temporeich und emotional. Es ist eine Geschichte, bei der ich während des Lesens die Zeit vergessen habe und einige Male nicht schnell genug umblättern konnte.
Es ist eine sehr gelungene und unterhaltsame Zeitreise, welche ab der ersten Seite eine Sogwirkung entfaltet und einen so schnell nicht mehr loslässt. Sehr lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die Schwestern vom See – Neue Wege“

von Lilli Beck

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 23. August 2023
Verlag: Blanvalet
Ausgaben: ebook & Taschenbuch
ISBN: 978-3-7341-1085-6
Seitenanzahl: 352 Seiten
Preis: 9,99€ (eBook), 11,00€ (Taschenbuch)
Reihe: „Die Schwestern vom See“ 02/03


Homepage:
https://www.penguin.de/Taschenbuch/Die-Schwestern-vom-See-Neue-Wege/Lilli-Beck/Blanvalet/e592014.rhd

Klappentext:
„Auerbach am Bodensee: Rose König steckt mitten in den Planungen für ihre Hochzeit. Doch ausgerechnet am Polterabend kommt ein Geheimnis ihres Verlobten Nico ans Licht, das Rose an dessen Ehrlichkeit zweifeln lässt. Auch zwischen ihrer Schwester Iris und deren Ehemann kriselt es gewaltig. Zudem hadert Iris mit ihrer neuen Rolle als Adoptivmutter.
Als wäre das nicht genug, steckt die familieneigene Pension in immer größeren finanziellen Schwierigkeiten. Neue Ideen sollen her, um das Unternehmen zu retten. Und einmal mehr müssen die Schwestern neue Wege gehen, um für ihr Erbe – und um die Menschen, die sie lieben – zu kämpfen.“

Hinweise:
– Lest diese Rezension bitte nicht, wenn ihr den ersten Band noch nicht gelesen habt, diesen aber noch lesen möchtet. Da die beiden Teile aufeinander aufbauen, könnte euch diese Rezension sonst spoilern.
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Blanvalet Verlag über das ‚Bloggerportal‘ als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
– Hier findet ihr meine ausführliche Rezension zum ersten Band „Die Schwestern vom See“
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Das Buch „Die Schwestern vom See – Neue Wege“ von Lilli Beck ist der zweite Band einer Buchreihe, welche in der Gegenwart am Bodensee spielt und das turbulente Leben und den Pensionsalltag der Familie König zeigt.

„Sie dachte an den Schwur, den sich die Schwestern gegeben hatten, als Viola noch lebte. Sie wollten immer füreinander da sein und sich in allen Notlagen beistehen.“

[Seite 115]

Nach dem plötzlichen Tod ihrer Schwester Viola ist für die zwei verbliebenen Schwestern Iris und Rose nichts mehr so, wie es einmal war. Iris hat die Tochter von Viola adoptiert und lebt in Trennung von ihrem Noch-Ehemann Christian, hat aber mit Fritz einen neuen Mann an ihrer Seite. Rose König ist kurz davor ihren Verlobten Nico zu heiraten. Doch am Polterabend kommt ein Geheimnis ans Licht, welches Rose an der Aufrichtigkeit von Nico zweifeln lässt. Es folgt ein furchtbares Unglück, welches Rose alles abverlangt.
Und als wäre das noch nicht alles genug, steckt die Pension König in großen finanziellen Nöten. Rose und Iris müssen für die Pension, welche schon seit Generationen in Familienbesitz ist, aber auch für ihre Liebe und ihr privates Glück kämpfen.

„Seit drei Generationen war die jetzt im Dezember weihnachtlich geschmückte Pension in Familienbesitz, und alles Glück und Leid ihrer Familie, auch das ihres eigenen Lebens, war mit diesem Haus verbunden.“

[Seite 182]

Vor etwas mehr als einem Jahr habe ich den Auftakt der Reihe „Die Schwestern vom See“ mit großer Begeisterung gelesen und ich freute mich schon sehr auf die Fortsetzung dieser Geschichte, da ich unbedingt wissen wollte, wie es mit den Mitgliedern der Familie König weitergeht, welche ich alle sehr fest in mein Herz geschlossen habe.
Auch diesen Teil bekam ich freundlicherweise vom Blanvalet Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar über das ‚Bloggerportal‘ zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.
Das Cover des hier vorliegenden zweiten Bandes passt wunderbar zu dem ersten Band, was für einen gelungenen Wiedererkennungswert der Reihe sorgt:

Links: „Die Schwestern vom See“ – Band 1
Rechts: „Die Schwestern vom See – Neue Wege“ – Band 2

Das Cover von „Die Schwestern vom See – Neue Wege“ zeigt zwei junge Frauen, welche seitlich zum Betrachter auf einer hölzernen Plattform im See sitzen. Die hintere Frau trägt ein weißes T-Shirt und eine kurze Jeanshose, ihre dunkelblonden Haare sind schulterlang geschnitten und sie hat ihre Beine leicht angezogen. Die andere Frau trägt ein rotes Kleid mit weißen Punkten, auf ihren brustlangen blonden Haare sitzt ein weißer Hut, ihre Füße spielen im See. Beide Frauen sind auch auf dem Cover des ersten Bandes zu sehen. Der Blick der Beiden ist auf ein herrschaftliches Haus gerichtet, welches sich mittig am rechten Bildrand befindet und direkt am See liegt. Am Horizont ist eine Ortschaft mit einem Kirchturm in der Mitte zu sehen – über dieser steht die tiefstehende Sonne. Es erhebt sich ein blauer, jedoch leicht bewölkter Himmel über dem See.
Das Buch ist ein einfaches Taschenbuch ohne Klappen und hat 352 Seiten. Dem Impressum folgt ein kleiner, aber wunderschöner Einleitungssatz. Dann beginnt der erzählende Teil mit einem sehr stimmungsvollen Prolog: Dieser setzt im März 2023 in Auerbach an und fasst auch einige Geschehnisse aus dem ersten Band zusammen. Das erste Kapitel beginnt dann im November in Auerbach, die gesamte Handlung setzt sich aus 32 Kapiteln zusammen. Dem letzten Kapitel folgen ein kurzes Nachwort der Autorin und ein vielversprechendes Rezept für eine Malakofftorte an.
Da das Buch an die Handlung des ersten Bandes anknüpft, empfehle ich, dass ihr den ersten Band vorher gelesen habt. Im Prinzip geht es auch ohne diese Vorkenntnisse, allerdings fehlen dann einige wichtige Hintergründe zu den Figuren und der Handlung.

„»Lächle, wenn du traurig bist, dann lächelt dir die Welt entgegen.«“

[Seite 100]

Während im ersten Band noch die drei Schwestern im Mittelpunkt stehen, sind es in diesem Band nur noch die beiden Schwestern Rose und Iris. Viola, die jüngste der drei Schwestern, ist im ersten Band völlig überraschend verstorben und hat Iris ihre neugeborene Tochter Jasmin hinterlassen. Auch wenn Viola nicht mehr körperlich da ist, ist sie dank der vielen Erinnerungen ihrer Familie an sie und auch durch ihre Tochter, noch immer sehr präsent und vor allem spürbar in der Geschichte.
Nach einigen Jahren in Köln ist Iris, die älteste der Schwestern, wieder zurück zu ihrer Familie an den Bodensee gekommen und von ihrer Familie mit offenen Armen empfangen worden. Für sie ist klar, dass sie sich direkt auch wieder in die Familie einbringt. So wie sie sich auf ihre Familie verlassen kann, kann sich die Familie auch auf Iris verlassen. Während Iris in ihrer neuen Mutterrolle aufgeht und Jasmin alles gibt, muss sie sich eingestehen, dass ihre Ehe mit Christian gescheitert ist. Dieser lebt noch immer in Köln und weigert sich die Scheidungspapiere zu unterschreiben und verwehrt damit Iris und deren neuen Partner Fritz eine gemeinsame Zukunft. Ihr neuer und sympathischer Partner Fritz steht unerschütterlich und unverrückbar an ihrer Seite. Iris und Fritz bilden ein sehr harmonisches Paar, sie geben sich gegenseitigen Halt und spenden sich Zuversicht. Auch wenn ihre Familie stets hinter ihr steht, fühlt sie sich doch auch immer wieder in ihrer Freiheit etwas eingeengt.
Rose ist die mittlere der drei Schwestern und sie hat nach dem Tod des Großvaters und den gesundheitlichen Einschränkungen des Vaters die Leitung der Pension übernommen. Sie ist eine sehr zielstrebige und ehrliche Frau, welche für die Fortführung des Familienbetriebs alles gibt. Aber auch privat scheint sich endlich am Ziel ihrer Träume angekommen zu sein und mit Nico den Mann fürs Leben gefunden zu haben. Doch als an ihrem Polterabend ein Geheimnis von Nico ans Licht kommt, handelt Rose völlig unkontrolliert.

Rose lächelte und wusste nicht erst jetzt, er würde ihr Fels in der Brandung sein. Ihr sicherer Hafen bei jedem Schicksalssturm. Wenn nötig, hätte er den Bodensee für sie ausgeschöpft (…).

[Seite 33]


Herbert und Florence sind die Eltern der drei Schwestern und sie mussten sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Leitung der Pension zurückziehen. Herbert hatte einen leichten Herzinfarkt und kümmert sich seit dem um den Garten, wo er die nötige Ruhe findet. Doch er hat immer ein offenes Ohr für die Sorgen seiner Töchter, kann aber oft mit seiner ehrlichen Meinung und spitzen Bemerkungen nicht immer hinterm Berg halten. Seine liebevolle Frau Florence ist stets an seiner Seite und die Beiden verbindet eine tiefe und von Respekt geprägte Liebe.
Die liebenswerte Tante Annemarie ist die Schwester von Herbert und stets an seiner Seite aber auch immer für ihre Nichten da. Als Inhaberin des ‚Tortenhimmels‘ hat sie sich einen langersehnten Traum erfüllt, in ihrem Privatleben scheint sie aber noch nicht richtig angekommen zu sein.
Wie im ersten Band hat mir die immense Vielfalt an unterschiedlichsten Charakteren in dieser Geschichte sehr gefallen. Sie alle führen ihre eigenen Leben, bilden aber doch eine wunderbare Einheit. Sie halten Familienrat, sie streiten sich, sie kloppen sich und sie vertragen sich wieder. Keine(r) von ihnen ist perfekt und sie treffen mitunter auch immer mal wieder die ein oder andere Fehlentscheidung. Lilli Beck hat Figuren geschaffen, welche mich, egal ob Haupt- oder Nebenfigur, mit ihrer Authentizität sehr begeistert haben und die sich alle sehr glaubhaft weiterentwickelt haben. Auch die Tragik, die Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen zwischen einigen der Figuren war stets fassbar und zogen mich schnell in die emotionale Geschichte hinein.
Da bereits ein dritter Band der Reihe angekündigt ist, bin ich sehr gespannt, wie es mit all den liebgewonnen Charakteren weitergehen wird.

„»Das ist wie im Leben: Glück empfinden wir nur, wenn wir auch mal unglücklich waren (…)«“.

[Seite 167]

Die Haupthandlung des Buches spielt ab November 2023 und erzählt zeitlich aufeinanderfolgend über das weitere abwechslungsreiche und teils dramatische Leben der Familie König und ihrer Pension am Bodensee.
Auch wenn ich den ersten Band der Reihe vor etwa einem Jahr gelesen habe, war ich wieder sehr schnell in der Geschichte angekommen und konnte mich auch wieder gut in die Gefühlswelt und die Hintergründe der vielen Figuren einfühlen und einfinden.
Der bildhafte, detaillierte und unaufgeregte Sprachstil von Lilli Beck konnte mich wieder völlig in die Handlung mitnehmen und ich fühlte mich in der Geschichte sehr wohl – auch wenn es, wie bereits im ersten Band, einige Szenen gibt, bei denen ich sehr mit den Tränen kämpfen musste.

Danke liebe Lilli Beck für diese wunderbaren Lesestunden – ich freue mich schon sehr auf den dritten Band dieser Reihe.

Fazit: Das Buch „Die Schwestern vom See – Neue Wege“ ist eine schöne Geschichte und Fortsetzung, welche stellenweise doch sehr ans Herz geht und die ich unheimlich gerne gelesen habe und ich euch deshalb absolut empfehlen kann. Sehr lesenswert!

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch den Verlag, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Verlagshomepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Sommertage im Quartier Latin “

von Lily Martin

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2023 eBook, 18. Juli 2023 Taschenbuch
Verlag: Rowohlt
Ausgabe: Taschenbuch und eBook
ISBN: 978-3499011375
Seitenanzahl: 320
Preis: 4,99€ (eBook), 12€ (Taschenbuch)
Reihe: „Paris und die Liebe 01/02)“

Homepage:
https://www.rowohlt.de/buch/lily-martin-sommertage-im-quartier-latin-9783644015890

Klappentext:
Lola Mercier ist lange rastlos in der Welt herumgereist. Als ihre Großmutter Rose jedoch überraschend verschwindet, kehrt sie zurück in ihre Heimatstadt Paris. Mit gemischten Gefühlen begibt sie sich auf Spurensuche im Quartier Latin, dem Viertel ihrer Kindheit und Jugend. Hier begegnet sie alten Bekannten wieder – wie der betagten Opernsängerin Jacobine oder dem Verkäufer Pierre, der seine Lebkuchenherzen mit klugen Sprüchen verziert. Vor allem aber verbringt Lola viel Zeit im Café des Artisans. Es ist das Herz des Viertels, hier gibt es die besten Croissants und den leckersten Café au Lait. Mit dem Besitzer Fabien verbindet Lola eine kleine romantische Erinnerung. Aber das ist lange her, und Lola will eigentlich bald weiterziehen. Doch sie ahnt nicht, wie sehr dieser Sommer in Paris ihr Leben verändern wird …
Hier schreibt Bestsellerautorin Anne Stern unter dem Namen Lily Martin: Jeder Sommer erzählt eine neue Geschichte. Jede Geschichte ein neues Glück.“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin und vom Rowohlt Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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„«Es kommt nicht darauf an, jemand anderes zu werden. Es geht darum, der zu werden, der man ist. Der man schon immer war! Diese Person tief in uns drinnen zu finden, die uns ausmacht – und endlich ganz und gar zu ihr zu stehen. Dann erst leben wir und existieren nicht nur.»

[S. 121/ 122]

Das Buch „Sommertage im Quartier Latin“ von Lily Martin ist ein zeitgenössischer Roman, welcher in Paris spielt und zeigt, wie eine junge Frau auf der Suche nach ihrer Großmutter in ihre Heimatstadt Paris zurückkehrt.

Lola Mercier ist lange in der Welt umher gereist und hat ihre Heimatstadt Paris damit längst hinter sich gelassen. Doch plötzlich erhält sie einen Anruf von ihrem Vater: Ihre Großmutter Rose ist völlig überraschend und spurlos verschwunden. Mit großer Sorge kehrt Lola in ihre Heimat zurück und begibt sich im Quartier Latin sofort auf Spurensuche.
Immer wieder trifft sie in dem Viertel ihrer Kindheit und Jugend auf Menschen aus ihrer Vergangenheit – unter anderen auch auf Fabien, welcher stolzer Besitzer eines gut etablierten Cafés ist, und mit dem sie eine kleine Erinnerung aus der Jugendzeit teilt. Lange möchte Lola nicht in Paris bleiben, sie will weiterziehen. Doch das Geheimnis um ihre Großmutter wird immer größer und undurchsichtiger und verändert auch Lolas bisheriges Leben komplett.

Lily Martin ist das Pseudonym von Anne Stern, welche schon seit vielen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen gehört. Mit ihren vielfältigen historischen Romanen, vor allem mit der Buchreihe um die Hebamme „Fräulein Gold“ hat sie sich für immer in mein Leseherz geschrieben und ich fiebere jeder Neuerscheinung monatelang entgegen.
Als sie im April 2023 ankündigte, dass sie unter dem Namen Lily Martin einen zeitgenössischen Roman welcher in Paris spielt herausbringt, war mein Interesse schnell geweckt. Ich war noch nie in Paris, diese Stadt ist schon lange ein absoluter Sehnsuchtsort von mir. Irgendwann möchte ich nach Paris – bis dahin reise ich gerne mit Hilfe von Büchern dort hin.
Anne Stern hat mir freundlicherweise ein Rezensionsexemplar von „Sommertage im Quartier Latin“ vermittelt, welches mir der Rowohlt Verlag zugesendet hat. Dafür bedanke ich mich an dieser Stelle ganz herzlich.

Ich habe das Buch als Taschenbuch gelesen: Dies ist eine sehr hochwertige Klappbroschur, welche mit vielen kleinen und liebenswerten Details ausgeschmückt ist.
Auf der vorderen Klappe ist der Beginn des Prologs abgedruckt, im inneren befindet sich ein liebevoll gestalteter Stadtplan-Ausschnitt, auf der man direkt sehen kann, wo das Buch hauptsächlich spielt. Auf der hinteren Klappe wird die sympathische Autorin mit einer kurzen Biographie und einem Foto vorgestellt, die innere Klappe greift die Motive des Covers auf.
Das Cover ist in zarten rosa-lila Tönen gehalten und mit gemalten Macarons und einem Croissant verschönert. Zusammen mit dem in gelb gehaltenen Buchtitel und Autoinnennamen wirkt das gesamte Cover sehr leicht, sommerlich und es wird schnell klar, dass es in Paris spielt.
Den Anfang des Buches bildet ein stimmungsvolles Zitat von Ernest Hemingway, danach folgt der Prolog, in welchem uns die Autorin selbst in ihre Geschichte einlädt und bereits einen kleinen Ausblick auf die Handlungen gibt.
Der anschließende erzählende Teil umfasst insgesamt 37 Kapitel, welche alle eine angenehme Länge besitzen. Mit dem Epilog, welcher im selben Stil wie der Prolog geschrieben und gleichzeitig auch ein Nachwort ist, wird das Buch gebührend abgeschlossen.
Die Handlung wird chronologisch erzählt und umfasst insgesamt nur wenige Tage. Ich fand einen schnellen Zugang in die Geschichte und konnte und auch den vielen und vielfältigen Figuren stets gut folgen.

„Hatte sich treiben lassen […], hatte Jobs angenommen und wieder sausen lassen, hatte Männer kennengelernt und wieder verlassen, war rastlos gewesen. Sie fragte sich, ob es allen Menschen so ging, wenn sie erwachsen – dass sie aus den Straßen der Kindheit fliehen mussten? Dass sie lieber nicht zurückblicken wollten?“

[Seite 21]

Lola steht im Mittelpunkt der Geschichte und ist eine junge Frau, welche sehr früh ihre Mutter verloren hat und einige Zeit rastlos in der Welt herumgereist ist. Sie ist sich für keine Arbeit zu schade, probiert gerne Neues aus und ist überall und nirgends zuhause. Sie liebt ihre Unabhängigkeit, doch als sie vom plötzlichen Verschwinden ihrer Großmutter Rose erfährt, ist sie bereit, sofort wieder in ihre Heimatstadt zurückzukehren. Sie nimmt sich vor, dass es nur um ein paar Tage handeln soll, in denen sie sich auf Spurensuche macht, doch die vielen Erinnerungen drohen sie zu überwältigen. Sie sieht in ihrer oft strengen Großmutter noch das letzte verbliebene Band zu ihrer Mutter, welche sie auch nach vielen Jahren noch immer schmerzlich vermisst. Lola ist kreativ und direkt und stets auf der Suche nach ihrem Platz im Leben.
Auch wenn sie auf den ersten Blick taff und selbstbewusst wirkt, erkennt man auf den zweiten Blick ihre Sensibilität und auch ihre tiefe Verletzungen.

„Die Laternen malten schimmernde Kreise in den schwarzen Himmel, und Lola spürte, wie eine alte, zwiespältige Sehnsucht nach ihr griff. Die Sehnsucht nach Abenteuer und gleichzeitig nach Geborgenheit, nach Aufbruch, aber auch nach Ankommen in dieser Stadt. Danach, endlich zu wissen, wohin sie gehörte – und eine neue Lola zu werden, sich in einem neuen Licht zu sehen.“

[Seite 99]

„Lola hatte eine Aura um sich, die schon als Kind jeden in ihren Bann geschlagen hatte – eine Mischung aus Stärke, Sturheit und Sensibilität. Gerade dieser Gegensatz war reizvoll und machte vielleicht sogar ihre besondere Schönheit aus.“

[Seite 144]

Ich habe Lola ab der ersten Seite sehr gemocht, da sie sehr lebensecht gezeichnet ist, nie überdreht wirkt und immer hilfsbereit und ehrlich ist.
An ihrer Seite ist ihr ehemaliger Schulkamerad Fabien, mit welchem Lola eine romantische Erinnerung aus der Jugend teilt. Fabien ist schon seit Ewigkeiten heimlich in Lola verliebt, andere Frauen können gegen sie nicht ankommen. Auch wenn Fabien mit einem eigenen und gut laufenden Café seinen Lebenstraum erfüllt hat, scheint auch er in seinem Privatleben rast- und ruhelos zu sein. Auch wenn sein Charakter etwas undurchschaubarer und weniger greifbarer ist als der von Lola, konnte ich Fabien und seinen Beweggründen immer gut folgen.
Lolas Vater Émile hat mit Ninette eine neue Frau an seiner Seite gefunden. Die Beiden verbindet eine ehrliche und respektvolle Liebe zueinander, auch wenn sie charakterlich sehr unterschiedlich sind: Émile ist ein sehr ruhiger und in sich gekehrter Mann, wohingegen Ninette ist eine sehr extrovertierte und quirlige Frau ist. Beide sind jedoch herzensgute und ehrliche Menschen.
Die tragische Geschichte von Lolas Großmutter Rose enthüllt sich erst nach und nach. Auch wenn sie nicht persönlich im Buch auftritt, ist sehr präsent – schon allein durch die Beschreibungen ihrer kleinen und gemütlichen Wohnung und die von Lola aufgefundenen Briefe.
Ganz besonders berührt und beeindruckt hat mich die Geschichte des Lebkuchen-Bäckers und Verkäufers Pierre Leco. Er wirkt, wie etwas aus der Zeit gefallen und lebt sein einfaches Leben in Paris, fernab von Luxus und Glamour und ist für die ein oder andere Überraschung gut.
Es sind die vielen kleinen Geschichten ihrer vielfältigen und sympathischen Figuren, welche Lily Martin (Anne Stern) zu einer großen und gelungenen Geschichte vereint. Alle Figuren sind miteinander und untereinander verbunden, ihre Schicksale, Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen sind stets fass- und fühlbar und zogen mich schnell in die emotionale und herzerwärmende Geschichte hinein.

«Jeder hat seine Geschichte. Alle, die heute alt sind, waren einmal jung. Alle haben Sehnsüchte, alle lieben, alle hassen, leiden, verzeihen und hoffen – jeder aus einem ganz eigenen Grund. Und doch haben all diese Gründe denselben Ursprung tief in uns, egal, wer wir sind, wie alt wir sind oder was das Leben mit uns gemacht hat. Ist das nicht verrückt?»“

[S. 201]

Vor allem konnte mich der poetische, bildhafte und detaillierte Sprachstil der Autorin mit in die Geschichte nehmen. Vor dem inneren Auge bauen sich die Bilder von Paris und dem Quartier Latin auf, in welchem man gefühlt spazieren geht, man atmet die großartige Atmosphäre ein, hört die typischen Chansons und erlebt all die großen und kleinen Geschichten seiner Bewohner.
Dies alles – die gut zu verfolgende Handlung, die dichte und einnehmende Atmosphäre, die lebensechten Figuren und die poetische Sprache – sorgten dafür, dass ich völlig in die Geschichte eintauchen konnte und die 320 Seiten nur so dahin flogen. Man merkt einfach, wie sehr die Autorin Paris kennt und vor allem liebt.
Es ist eine leichte Geschichte, welche aber niemals ins Kitschige und Seichte abrutscht und von der ich mir gewünscht habe, dass sie niemals enden möge.
Ich bin gespannt auf den nächsten Roman von Lily Martin und freue mich darauf, schon bald wieder gedanklich nach Paris zu reisen.
Am Ende dieser Rezension bedanke ich mich ganz herzlich bei Lily Martin (Anne Stern) für dieses, etwas andere Leseerlebnis. Der Sprung von den historischen Romanen zum zeitgenössischen Roman ist wunderbar gelungen – bitte mehr davon.

Fazit: Das Buch „Sommertage im Quartier Latin“ ist ein wunderbarer und leichter Roman, welcher einen ab der ersten Seite mit nach Paris nimmt. Aus vielen kleinen Geschichten wird eine große Geschichte, die von und mit unterschiedlichen und absolut liebenswerten Charakteren lebt. Sehr lesenswert und einfach die perfekte Urlaubslektüre.

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch den Verlag, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Verlagshomepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.