„Die beharrliche Stille der Seele“

von Shanaya Lane

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 23. November 2025
Verlag: BoD
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 978-3695191222
Seitenanzahl: 274 Seiten
Preise: 13,99€

Klappentext:
„Marie wächst in einer behüteten Welt auf, bis ein sexueller Übergriff ihres Nachbarn alles zerstört. Sie ist noch ein Kind, als ihr Vertrauen zerbricht und ihr Glaube an Gerechtigkeit in einem enttäuschenden Gerichtsverfahren zerschlagen wird. Allein mit ihrer Angst wird sie aufs Internat geschickt, wo Kälte und Einsamkeit ihre Kindheit ersticken. Um zu überleben, legt sie sich eine harte Schale zu, verletzt, bevor sie selbst verletzt wird. In ihrer Jugend sucht Marie Halt und Geborgenheit und gerät in eine zerstörerische Beziehung voller Abhängigkeit und Gewalt. Erst mit Carlos findet sie Liebe, Vertrauen und den Mut, wieder zu leben. Doch als sie Jahre später ihrem Peiniger erneut begegnet, kehrt die Vergangenheit mit voller Wucht zurück. Zwischen Angst und Entschlossenheit beginnt Marie, sich ihrer Geschichte zu stellen. Die beharrliche Stille der Seele ist ein packender Roman über sexuellen Missbrauch, Schmerz und die Kraft, das eigene Schweigen zu brechen, eine Geschichte über Mut, Überleben und die stille, unerschütterliche Hoffnung auf Heilung.“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der ausdrücklichen Leseempfehlung kennzeichne ich diese Rezension als WERBUNG.

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TW: Rezension behandelt sensible Themen: Sexueller Übergriff, Trauma und Gewalt.

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Das Buch „Die beharrliche Stille der Seele“ von Shanaya Lane ist eine Geschichte die auf den wahren Erfahrungen und Erlebnissen der Autorin nach einem sexuellen Übergriff beruht, allerdings stellenweise fiktionalisiert wurde.

„So wie das Wetter draußen plötzlich umschlug – der strahlende Sonnenschein wurde von einem gewittrigen Regenschauer abgelöst – so verwandelte sich auch ihre unbeschwerte, fröhliche Kinderseele in einen schweren, lauten und zerstörerischen Sturm. Dieser Sturm sollte sie ihr ganzes Leben lang begleiten.“

[Kapitel 3, Seiten 30/31]

Die zehnjährige Marie wächst in einem behüteten Elternhaus auf, ihr fehlt es an nichts. Doch dann verändert ein Tag ihr Leben für immer: Ihr Nachbar missbraucht sie und ihr Vertrauen zerbricht. Als ihre Familie bedroht wird und auch das Gerichtsverfahren alles andere als gerecht beendet wird, kommt Marie auf ein Internat.
Jahre später ist aus Marie eine Frau geworden, die als dreifache Mutter mitten im Leben steht. Doch die Schatten der Vergangenheit lassen sie nicht los und holen sie immer wieder ein.

Dieses Buch liegt für mich weit außerhalb meiner üblichen Komfortzone. Solche Geschichten, die schwere und vor allem persönliche Schicksale behandeln, berühren mich immer zutiefst und beschäftigen mich nachhaltig. Deshalb lese ich solche Bücher eher selten bis gar nicht. Nach dem freundlichen Mail Kontakt Ende November 2025 mit der Autorin machte mich die Geschichte dann doch sehr neugierig und ich beschloss das Buch zu lesen. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich für den lieben Kontakt und das Rezensionsexemplar bedanken, welches mich zusammen mit einer kleinen Aufmerksamkeit erreichte.

Der Roman hat mich emotional sehr stark bewegt. Während des Lesens war ich fassungslos, wütend und traurig zugleich. Die Art und Weise, wie die Autorin die Themen sexueller Missbrauch, Trauma und Gewalt darstellt, ist äußerst authentisch. Es ist eigentlich unvorstellbar, was die Protagonistin Marie, ihre Seele, alles ertragen und erleben musste. Die Darstellung ihres inneren Kampfes, von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter, habe ich als absolut nachvollziehbar empfunden.
Besonders hervorzuheben ist der Aufbau des Buches. Die Autorin arbeitet mit zwei sich abwechselnden Erzählebenen: „Früher“ und „Später“. Man lernt Marie zunächst als zehnjähriges Mädchen kennen, dann als erwachsene Frau und Mutter, die mitten im Leben steht, aber immer wieder von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Die Zeitebenen laufen geschickt aufeinander zu. Dieser Aufbau hat mich gefesselt und ich konnte das Buch nur schwer zur Seite legen. Dazu trug auch der emotionale, flüssige und packende Sprachstil von Shanaya Lane bei.

Ja, das Buch war für mich eine emotionale Herausforderung. Und ich bin froh, dass ich diese angenommen habe. Es ist ein Buch, das mir definitiv in Erinnerung bleiben wird.
Der Klappentext verspricht eine Geschichte über Mut, Überleben und die Hoffnung auf Heilung. Dieses Versprechen wurde für mich vollständig eingelöst. Danke für dieses bewegende und unvergessliche Leseerlebnis.

„Als sie schließlich ins Bett gingen, fühlte sich jeder von ihnen geborgen in dem Wissen, dass sie immer füreinander da sein würden – egal was auch kommen mochte.“

[Kapitel 14, Seite 94]

Fazit: Das Buch „Die beharrliche Stille der Seele“ von Shanaya Lane zeigt auf ergreifende Weise, wie wichtig familiärer Zusammenhalt als Stütze ist. Die zentrale Botschaft, die ich mitnehme, ist, dass man sich nach solch schrecklichen Erlebnissen nicht verstecken darf, sondern sich seinen Ängsten stellen und zeigen muss, dass man da ist und sich nicht unterkriegen lässt.
Deshalb gibt es eine absolute Leseempfehlung für dieses emotional herausfordernde, aber auch hoffnungsvolle Buch.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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„Glücksreihe Mauchen-Chapelle – Pension Storchenglück“

von Marianne Carrera

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 15. Oktober 2025
Verlag: tolinoMedia
Ausgabe: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3819413803
Seitenanzahl: 408 Seiten
Preise: 18,99€ (Taschenbuch), 05,49€ (eBook)
Reihe: „Mauchen-Chapelle“ 02/02

Homepage:
https://www.mariannecarrera.com

Klappentext:
„Ungebetene Gäste und Bangen zwischen Hoffnung und Verrat …
Evas Traum von einer kleinen Pension ist zum Greifen nah. Mit Unterstützung der Familie steckt sie ihr ganzes Herzblut in den Umbau des alten Herrenhauses, das ihrem Bruder gehört. Ausgerechnet jetzt erfüllt sich der lang ersehnte Kinderwunsch mit Quentin, von dem sie sich erst kürzlich getrennt hat. Die erneute Annäherung zwischen den beiden stößt auf wenig Verständnis. Zu frisch sind die Erinnerungen an Quentins Machenschaften. Auch Cédric, der in der Pension arbeitet, ist Evas Ex ein Dorn im Auge. Als ein Gast die Existenz der Pension in Gefahr bringt, und die Gäste ausbleiben, droht Evas Traum endgültig zu platzen.
Ein Roman vor der Kulisse des südlichen Elsass, spannend und emotional.“

Hinweise:
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und keinerlei Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder – das Buch habe ich mir selbst gekauft.

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Der Roman „Pension Storchenglück“ von Marianne Carrera ist der zweite, in sich abgeschlossene, aber thematisch verbundene Band der „Glücksreihe Mauchen-Chapelle“.

„Blut ist dicker als Wasser. Und auf ihre Familie konnte sie zählen.“

[Kapitel 1]

Evas Traum von einer eigenen kleinen Pension im alten Herrenhaus ihres Bruders steht kurz vor der Erfüllung. Doch das Leben hält ungebetene Überraschungen bereit: Ausgerechnet jetzt, kurz nach der Trennung von Quentin, wird sie schwanger. Während Eva versucht, ihr Leben und die Renovierung unter einen Hut zu bringen, flammen alte Gefühle für Quentin wieder auf – was auf Unverständnis bei Familie und Kollege Cédric stößt. Als dann auch noch ein Gast die Existenz der jungen Pension bedroht, muss Eva um ihren Traum kämpfen.

Nachdem ich das Buch „Glücksreihe Mauchen-Chapelle – Gartenpforte ins Glück erst vor kurzem mit großer Begeisterung gelesen habe, musste ich auch unbedingt den zweiten Band der Reihe lesen. Ich hatte gleich zu Beginn der Geschichte ein Gefühl des „Nach-Hause-Kommens“, denke aber, dass auch Einsteiger und Einsteigerinnen sofort Anschluss an die Handlung bekommen und einer fesselnden und tiefgründigen Geschichte folgen dürfen, die tief im malerischen Elsass verwurzelt ist.
Die Autorin Marianne Carrera versteht es meisterhaft, eine Geschichte zu erzählen, die das Herz berührt und gleichzeitig sehr spannend und nervenaufreibend ist.

Im ersten Band steht Véronique im Zentrum der Geschichte, in diesem zweiten Band ist ihre Freundin Eva die Protagonistin und die somit das Herzstück des Romans bildet:
Eva ist eine unglaublich starke und gleichzeitig vielschichtige und authentische Figur. Man kann ihre Kämpfe und, ja, auch ihre Fehlentscheidungen, nachvollziehen. Es sind gerade diese menschlichen Schwächen, die sie so nahbar machen. Ihre Entwicklung von der Träumerin zur etwas überforderten Geschäftsfrau und kämpferischen Mutter ist ein zentrales Thema des Buches.
Die angedeutete Dreiecksbeziehung zwischen Eva, Quentin und Cédric steht stark im Fokus und sorgt für eine gelungene Dynamik in der Geschichte. Besonders die zarten, leisen Annäherungen und die gegenseitige Anziehungskraft zwischen Eva und Cédric, gepaart mit kleinen Missverständnissen, bieten wunderbare emotionale Tiefe. Es ist eine Gratwanderung zwischen Vertrauen, Geheimnissen und Hoffnung, die mich als Leserin emotional mitgenommen hat.

Vor allem diese „Dinge-die-im-Leben-so-passieren-Elemente“ sind es, die die Spannung in dieser Geschichte hoch halten. Ständige Wendungen, spannende und dramatische Zwischenfälle und die Bedrohung der Existenz der Pension sorgten dafür, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Handlung bleibt durchweg fesselnd und ich konnte das Buch stellenweise nur ganz schwer aus den Händen legen.
Die Atmosphäre des südlichen Elsass ist grandios eingefangen. Die Beschreibungen der Landschaft, der Orte und der Menschen sind so lebendig, dass ich oft das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Die liebevolle Darstellung der Schauplätze, wie beispielsweise der Pension, trägt enorm zum Lesevergnügen bei und macht einfach Lust darauf, die Region selbst zu besuchen.
Danke für dieses erneute wunderbare Lesevergnügen. Ich freue mich jetzt schon auf den Herbst 2026. Dann wird der dritte Band der Reihe erscheinen, den ich mit Sicherheit auch lesen werde.

„Aber wir sind nicht allein und gemeinsam werden wir auch das meistern.“

[Kapitel 27]

Fazit: Das Buch „Glücksreihe Mauchen-Chapelle – Pension Storchenglück“ ist ein absolutes Lesevergnügen und eine Geschichte die ich voll und ganz empfehlen kann. Marianne Carrera liefert, wie im ersten Band, eine perfekte Mischung aus romantischer Geschichte mit Tiefgang, einer Prise Spannung und einem authentischen, malerischen Setting.
Vorkenntnisse des ersten Bandes sind hilfreich, aber nicht zwingend notwendig, um diese wunderbare Geschichte zu genießen. Ein echtes Highlight, unbedingt lesen!

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„Glücksreihe Mauchen-Chapelle – Gartenpforte ins Glück“

von Marianne Carrera

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 25. Oktober 2024
Verlag: tolinoMedia
Ausgabe: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3759237897
Seitenanzahl: 384 Seiten
Preise: 18,99€ (Taschenbuch), 05,49€ (eBook)
Reihe: „Mauchen-Chapelle“ 01/02

Homepage:
https://www.mariannecarrera.com

Klappentext:
„Ein Garten, Geheimnisse und ein Neuanfang mit Hindernissen … Véroniques halbherziger Versuch dem Leben in Freiburg ein Ende zu setzen, wird durch einen Junggesellenabschied vereitelt. Nach einer wilden Partynacht verschlägt es sie ins benachbarte Elsass, wo sie in einer Bar Eva Dupré kennenlernt, die ihr eine Ferienwohnung auf dem Reiterhof ihres Bruders vermietet. Um den ruppigen Fabien und seine Pferde macht Véronique einen großen Bogen, bis Luca, der die Gärtnerei betreibt, sie zu einem folgenschweren Spazierritt einlädt. Gut, dass es den verwilderten Garten gibt, der Véroniques geschundener Seele Heilung verspricht. Leider ist das Glück nur von kurzer Dauer, denn das Anwesen soll veräußert werden. Heißt es für Véronique, bald wieder Abschied nehmen? Ein spannender Frauenroman vor der Kulisse des südlichen Elsass und der erste Band der Glücksreihe Mauchen Chapelle „Gartenpforte ins Glück“ ist ein spannender Frauenroman über die Herausforderung Trauer zu überwinden, den eigenen Träumen und der Liebe eine Chance zu geben. Véronique kehrt nach dem Verlust ihrer kleinen Familie nach Frankreich zurück und versucht auf dem Reiterhof der Duprés einen Neuanfang. Während sie in Eva eine Freundin findet, zeigt Fabien deutlich seine Abneigung. Auf einem verwilderten Anwesen erfüllt sich Véronique ihren Traum vom eigenen Garten. Erinnerungen an die Kindheit bei der Großmutter werden geweckt. Begleite Véronique im malerischen Elsass auf ihrem Weg zu einem glücklichen Neuanfang und erfahre in diesem turbulenten und berührenden Roman die Bedeutung von wahrer Freundschaft und den Zusammenhalt von Familie.“

Hinweise:
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und keinerlei Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder – das Buch habe ich mir selbst gekauft.

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Der Roman „Gartenpforte ins Glück“, der Auftakt zur „Glücksreihe Mauchen Chapelle“ von Marianne Carrera, entführt die Leser und Leserinnen in das malerische Elsass und verbindet gekonnt romantische Leichtigkeit mit der emotionalen Tiefe der Trauerbewältigung und einer zusätzlichen Prise Spannung.

„Ich lebte im Jetzt, das war am einfachsten. Die Vergangenheit bereitete Schmerzen und das ungewisse Morgen Angst.

[Kapitel 6, Seite 116]

Nach einem gescheiterten Versuch, ihrem Leben in Freiburg ein Ende zu setzen, findet Véronique Unterschlupf auf einem Reiterhof im benachbarten Elsass, vermittelt durch die quirlige Eva Dupré. Das Leben dort ist jedoch kompliziert: Der Bruder von Eva, der ruppige Fabien, begegnet ihr mit deutlicher Abneigung. Hilfe und Ablenkung findet Véronique im verwilderten Garten eines nahegelegenen Anwesens, wo sie sich eine kleine Oase der Heilung schafft. Doch die Idylle ist bedroht, als der Verkauf des Anwesens droht.

Der Einstieg in Véroniques Welt war für mich zunächst etwas zögerlich. Ihre Geschichte und ihr immenser Verlust blieben anfangs undurchsichtig, was es mir ein wenig schwer machte, sofort eine tiefe Verbindung aufzubauen. Doch dank der direkten Erzählperspektive aus Véroniques Sicht fand ich dann doch schnell Zugang zu ihrer Gefühlswelt. Ich litt mit ihr, freute mich über jeden kleinen Erfolg im Garten und fieberte mit ihr mit. Véronique wuchs mir im Laufe des Romans sehr ans Herz.
Die Dynamik zwischen den Figuren hat mir unheimlich gut gefallen. Besonders das Zusammenspiel mit dem abweisenden Fabien und dem bodenständigen Luca bot viele Überraschungen und war durchweg fesselnd.
Die Atmosphäre des Elsass ist der Autorin Marianne Carrera hervorragend gelungen. Der Schauplatz, der Reiterhof und insbesondere der verwilderte Garten, fühlte sich für mich absolut greif- und fühlbar an. Obwohl das Elsass geografisch nah an Freiburg liegt, wirkte es im Roman wie eine andere Welt, die es Véronique ermöglichte, Abstand zu gewinnen und innerlich zu heilen. Der Ort ist ein essenzieller Bestandteil ihrer Genesung.

Inhaltlich stehen die Themen Trauerbewältigung, Freundschaft und Familienzusammenhalt im Vordergrund. Alle drei Themen sind wunderbar herausgearbeitet, wobei die Trauerbewältigung die stärkste Rolle spielt. Die emotionale Tiefe des Romans hat mich sehr berührt und zum Nachdenken angeregt.
Obwohl das Buch 384 Seiten umfasst, habe ich es innerhalb von nur zwei Tagen durchgelesen. Die Geschichte hat eine unglaubliche Sogwirkung entwickelt und ich konnte und wollte das Buch kaum aus den Händen legen und versank völlig in Véroniques Welt.

Danke für dieses absolut gelungene Leseerlebnis.

Fazit: „Gartenpforte ins Glück“ ist ein berührender Roman, der mich durch seine authentischen Charaktere, den malerischen Schauplatz und seine immense Sogwirkung überzeugt hat. Die Geschichte rund um Véroniques Neuanfang ist in sich stimmig erzählt, bietet aber am Ende genug Spannung, um definitiv Lust auf den zweiten Band der Reihe zu machen. Sehr lesenswert!

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„Das Glück der Bücher“

von Karin Joachim

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 10. September 2025
Verlag: Gmeiner
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: ‎ 978-3839208502
Seitenanzahl: 384 Seiten
Preise: 15,00€ (Taschenbuch), 11,99€ (eBook)

Homepage:
https://www.karinjoachim.de/das-glueck-der-buecher

https://www.gmeiner-verlag.de/autoren/autor/745-karin-joachim.html

Klappentext:
„Lilo Steinbrink ist Buchhändlerin aus Leidenschaft. Aufgrund einer Mieterhöhung muss sie jedoch ihren Laden in der münsterländischen Kleinstadt schließen. Halt bietet ihr der Büchertauschschrank in der Innenstadt. Die umfunktionierte Telefonzelle wird mehr und mehr zu ihrem Lebensmittelpunkt. Lilo schöpft wieder Mut und begegnet Menschen, die ihre Leidenschaft für Bücher teilen. Doch nicht alle, deren Herzen für Bücher schlagen, führen stets Gutes im Schilde. Wird Lilo dennoch ihr Glück finden?“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Gmeiner Verlag als Rezensionsexemplar erhalten – ganz herzlichen Dank dafür!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Das Glück der Bücher“ von Karin Joachim spielt in einem fiktiven Ort im Münsterland und ist ein berührender Roman, der die Leidenschaft für Bücher und das Lesen in den Mittelpunkt stellt.

„Wieder einmal fühlte sie sich in ihrer Überzeugung bestätigt, dass Bücher Menschen einander näherbrachten, wie ein unsichtbares, die Welt umspannendes Band.“

[Kapitel 13, Seite 111]

Lilo Steinbrink ist Buchhändlerin aus Leidenschaft. Nach der schmerzhaften Schließung ihres Ladens in einer Kleinstadt im Münsterland findet sie neuen Halt in einem Büchertauschschrank. Die kleine umgebaute Telefonzelle wird mehr und mehr zu ihrem Lebensmittelpunkt, an dem sie Menschen trifft, die ihre Liebe zu Büchern teilen und an dem jedoch auch nicht ganz unkomplizierte Begegnungen auf sie warten.

Im August 2020 habe ich mit großer Begeisterung die beiden historischen Romane von Karin Joachim gelesen: „Domschattenträume“ und „Großstadtflüstern“.
Ich mochte die beiden Romane sehr gerne und ließ mich mit dem bildhaften Sprachstil und den authentischen Charakteren in die 1920er Jahre mitnehmen. Nachdem die Autorin durch die Ahrflut im Juli 2021 betroffen war und sie ins Münsterland umzog, gab es erstmal keinen neuen Lesestoff von ihr.
Ich freute mich sehr, als Karin Joachim ihr neues Buch „Das Glück der Bücher“ ankündigte. Diesmal kein historischer Roman, sondern ein zeitgenössischer Roman und mit den schönsten Themen aller Themen: Bücher & Lesen. Dazu sprach mich das zauberhafte und harmonische Cover an und ich wusste einfach sofort, dass ich dieses Buch unbedingt lesen wollte. Freundlicherweise bekam ich das Buch vom Gmeiner Verlag als Rezensionsexemplar zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.

Es gibt Bücher, von denen man die ersten Seiten liest und sofort klar ist, wie sehr einen die Geschichte mitnehmen wird und wie schwer es werden wird, das Buch aus den Händen zu legen.
Genau ein solches Buch ist „Das Glück der Bücher“ von Karin Joachim. Zwei Tage bin ich in diese wunderbare Geschichte abgetaucht und bin berührt und einfach nur unendlich glücklich, dass ich diese Geschichte gelesen habe.
Karin Joachim schafft es mit ihrer bildhaften und wunderschönen Sprache die Leser und Leserinnen direkt mit in ihre Geschichte mitzunehmen.
Lilo, die Hauptfigur, ist eine sympathische und empathische Frau, die trotz beruflicher und privater Rückschläge nicht aufgibt und stets auf die Menschen in ihrem Umfeld achtet. Karin Joachim stellt Lilos tiefe Leidenschaft für Bücher wunderbar dar: Sie liebt Bücher nicht nur, sie sieht auch, wie diese Menschen verbinden. Diese Darstellung hat mich sehr inspiriert und berührt. Lilo hat Lieblingsbücher, die sie nie für immer aus ihrer Sammlung weggeben würde, und lebt ihre Liebe zu Geschichten auf eine authentische Art und Weise.
Was die Geschichte in meinen Augen besonders macht, ist die große Vielfalt der Figuren, die neben Lio stehen: Sie alle haben ihre eigenen emotionalen Geschichten, die mich sehr bewegt haben.
Und auch der Büchertauschschrank selbst wird fast zu einer weiteren „Hauptfigur“, einem Symbol für Austausch, Gemeinschaft und die Liebe zu Büchern.
Karin Joachim hat die fiktive Kleinstadt im Münsterland und deren Bewohner und Bewohnerinnen wunderbar und atmosphärisch beschrieben, sodass ich mir alles gut vorstellen konnte.
Spannung und Konflikte, die durch nicht ganz so wohlmeinende Bücherliebhaber entstehen, bringen Tiefe in die Erzählung und ließen mich das Buch fast nicht mehr aus den Händen legen und im Nu waren die etwa 380 Seiten gelesen.
Besonders interessant und tiefgründig ist, dass Karin Joachim in dieses Buch auch ihre persönlichen Erfahrungen hat einfließen lassen. „Das Glück der Bücher“ ist ihr erstes Buch nach ihrem Umzug vom Ahrtal ins Münsterland, nachdem sie von der verheerenden Ahrflut 2021 direkt betroffen war.

Dieses Buch ist ein vielschichtiger und bewegender Roman über die Macht von Büchern, Verbindungen zwischen Menschen und die Suche nach dem Glück inmitten von Herausforderungen und wird mit Sicherheit noch lange in meinem Kopf und Herzen bleiben wird. Danke für dieses gelungene Leseerlebnis.

„Sich regelmäßig darum kümmern zu dürfen, dass jeder, der ein Buch mitnehmen oder hinbringen wollte, auch Zugang erhielt, erfüllte sie mit Freude. Es entsprach ihrer Mentalität, den Menschen das Lesen zu ermöglichen. Auch wenn sie jetzt damit kein Geld verdiente.“

[Kapitel 17, Seite 153]

Fazit: Das Buch „Das Glück der Bücher“ von Karin Joachim ist ein wunderbares und berührendes Buch für alle, die Bücher und das Lesen lieben. Eine Geschichte, die mit Sicherheit noch lange nachklingen wird – deshalb: Eine absolute Leseempfehlung für dieses Jahreshighlight.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines Rezensionsexemplars und der uneingeschränkten Leseempfehlung ist diese Rezension als Werbung gekennzeichnet.

„Mein Herz bei ihnen“

von Rosina Grün

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 30. August 2025
Verlag: BoD
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3819233968 (Taschenbuch)
Seitenanzahl: 376 Seiten (Taschenbuch), 355 Seiten (eBook)
Preis: 04,99€ (eBook)
Reihe: „Mein Herz“ 02/02

Homepage:
https://www.rosinagruen.com

Klappentext:
„Fünf Jahrzehnte sind vergangen, seit Betty einst nach San Francisco zurückgekehrt war, um dort auf Emma zu warten – vergeblich. Doch nun erreicht sie eine Nachricht, die sie noch einmal nach Norwegen führt, dorthin, wo alles begann.
San Francisco, 1966: Emmas Treuebruch stürzt Betty in eine tiefe Krise. Doch die kalifornische Metropole entwickelt sich in den späten 1960er-Jahren zum schillernden Zentrum der Gegenkultur. Dort begegnet Betty Menschen, die wie sie an Freiheit glauben und an das Recht auf Liebe. Sie findet Halt, neue Freunde – und allmählich auch zurück zu sich selbst und ihrem Traum, in der Modewelt Fuß zu fassen.“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise als vorzeitiges Rezensionsexemplar (eBook) von der Autorin zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der Verlinkung der Homepage der Autorin muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Der Roman „Mein Herz bei ihnen“ von Rosina Grün ist der zweite Band der Buchreihe „Mein Herz“ und entführt in die spannende und turbulente Atmosphäre der 1960er Jahre in San Francisco.

»Ich habe euch doch erzählt, wie weh es damals getan hat. Wie ich all die Jahre gebraucht habe, um mich von allem zu erholen. Und dann … stellst du mich einfach wieder davor, ohne zu fragen. Ohne mir die Wahl zu lassen.«

[Kapitel 2]

Eine unerwartete Nachricht von Emmas Enkelin Mayla führt Betty nach über fünf Jahrzehnten nach dem Ende ihrer Liebe zu Emma noch einmal an den Ort zurück, an dem alles begann: Nach Norwegen.
Hier wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, doch die Erinnerungen an San Francisco in den späten 1960er Jahren bleiben lebendig. Es war eine Zeit, in der die Stadt zum Zentrum der Gegenkultur wurde und Betty neue Hoffnung und eine neue Liebe fand.

Nachdem ich im Dezember 2024 den ersten Band „Mein Herz bei ihr“ mit großer Begeisterung gelesen habe, freute ich mich schon sehr auf die Fortsetzung, da nach der Lektüre doch einige Fragen offen geblieben sind.
Meiner Meinung nach muss man muss den ersten Band nicht unbedingt gelesen haben, um in die Geschichte von Emma und Betty zu finden. Trotzdem empfehle ich es, da man den Entwicklungen der Figuren besser folgen und die dadurch noch Geschichte noch tiefer und besser verstehen kann.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Rosina Grün für das vorzeitige Rezensionsexemplar bedanken.
Die Cover der beiden Bücher passen wunderbar zusammen – sie beide zeigen die Hauptfiguren der jeweiligen Teile als Scherenschnitt. Wie das Cover des ersten Bandes gibt auch das Cover des zweiten Bandes die Stimmung des Buches perfekt wieder.

Ich war sehr schnell wieder in der Geschichte angekommen, da der Erzählstrang in der Gegenwart genau an der Stelle weitergeführt, an der der erste Band endet.
Zudem hat Rosina Grün einen flüssigen und bildhaften Sprachstil, der mich gleich wieder mit in die Geschichte genommen hat und es mir zudem ermöglicht hat, mir die Handlungsorte und Figuren gut vorzustellen und der Geschichte damit wunderbar zu folgen.

In diesem zweiten Band stehen Betty und ihre liebenswerten Freunde in San Francisco im Mittelpunkt der Geschichte. Betty ist bereits aus dem ersten Band bekannt, hier wird ihre mitreißende und emotionale Geschichte weiter erzählt. Ihre Entwicklung während der Geschichte ist enorm, einerseits kämpft sie mit den Geistern der Vergangenheit, andererseits gibt sie sich und ihre Träume nicht auf. Dadurch, dass Betty die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, erhält die Geschichte eine gelungene emotionale Tiefe.
Ihre Freunde geben ihr Halt und Zuversicht und sie kann ein neues Leben beginnen. Auch wenn die Enttäuschung über das plötzliche Beziehungs-Aus zu Emma offene Wunden auf Bettys Seele hinterlassen hat, schöpft sie langsam wieder neuen Lebensmut und die Wunden auf ihrer Seele vernarben.
Neben Betty spielt auch die Emma wieder eine wichtige Rolle, insbesondere im Erzählstrang in der Gegenwart. Zudem ist Emma durch nicht abgeschickte Briefe von Betty an sie in der Vergangenheit präsent. Diese Briefe sind ein interessantes Stilmittel und zeigen deutlich, wie sehr Betty Emma vermisst hat und wie tief ihre Gefühle für sie waren.
Die Verbindung zwischen Betty und den Themen Liebe, Verlust und Selbstbestimmung ist besonders berührend: Betty erfährt enorme Verluste, aber auch Liebe: Eine gleichgeschlechtliche Liebe für die sehr kämpfen muss. Denn in den 1960er Jahren in San Francisco wird diese Liebe nicht selbstverständlich anerkannt. Die Gegenkultur in San Francisco in den 1960er-Jahren stellt Rosina Grün authentisch und farbenfroh dar, ich fühlte mich sehr in dieses Jahrzehnt zurück versetzt. Es war eine Zeit des Umbruchs, geprägt von der Hippie-Bewegung, Friedensprotesten und künstlerischer Freiheit, aber auch die Schattenseiten wie Drogenkonsum und der gesellschaftlichen Stigmatisierung von gleichgeschlechtlicher Liebe hat die Autorin gut herausgearbeitet.

Das Buch „Mein Herz bei ihnen“ von Rosina Grün ist ein gelungener zweiter Band einer mitreißenden Buchreihe und hat mich emotional berührt, mich aber auch zum Nachdenken angeregt, besonders durch die Themen von Verlust und tiefer Liebe, und wird mit Sicherheit noch lange nachklingen. Herzlichen Dank für dieses gelungene Leseerlebnis.

»Hör auf, dich deinen Gefühlen gegenüber zu verschließen. Du hast nur dieses eine Leben, und es ohne Liebe zu leben, wäre eine Verschwendung. Wenn dein Herz bereits bei ihnen ist, dann kann es auch bei mir sein.«

[Kapitel 23]

Fazit: „Mein Herz bei Ihnen“ von Rosina Grün ist eine ergreifende und emotionale Geschichte die mit Sicherheit noch lange in meinem Herzen bleiben wird und mich in die spannende und turbulente Zeit der 1960er Jahre in San Francisco mitgenommen hat. Sehr lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines Rezensionsexemplars und der uneingeschränkten Leseempfehlung ist diese Rezension als Werbung gekennzeichnet.


„Sommernächte unter dem Eiffelturm“

von Lily Martin

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2025 (eBook), 15. Juli 2025 (Taschenbuch)
Verlag: Rowohlt
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3-644-01592-0
Seitenanzahl: 320 Seiten
Preise: 14,00€ (Taschenbuch), 04,99€ (eBook)
Reihe: „Paris und die Liebe“, Band 03 von 03

Homepage:
https://www.rowohlt.de/buch/lily-martin-sommernaechte-unter-dem-eiffelturm-9783644015920

Klappentext:
„Die Pariser Autorin Aurélie hat eine Schreibblockade. Für ihren Verlag soll sie eine sommerlich-leichte Lovestory verfassen, doch als langjährige Singlefrau fehlt ihr jegliche Inspiration. Sollte sie sich bei einem Datingportal anmelden, um selbst Erfahrungen zu sammeln? Aurélie möchte so gerne an die große Liebe glauben, aber sie hat ihr Herz schon vor Jahren an Mathieu verloren. Der befreundete Buchhändler war stets vergeben. Erst als er Aurélie ein altes Büchlein schenkt, kommt Bewegung in ihr Leben: Es wurde von einer jungen Frau während der Zeit der Résistance verfasst und handelt von einer Liebe in düsteren Zeiten. Die Lektüre berührt Aurélie – und sie spürt, dass hier ein Thema für einen ganz großen Roman auf sie wartet. Und dass es sogar auch für ihre eigene Geschichte ein Happy End geben kann …“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar (Taschenbuch) vom Rowohlt Verlag zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der Verlinkung zur Verlag-Homepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Sommernächte unter dem Eiffelturm“ von Lily Martin ist der unabhängige dritte Band der Reihe „Paris und die Liebe“ und erzählt von einer Schriftstellerin, die in einer großen Schaffenskrise steckt und nach Inspiration und der großen Liebe sucht.

„In Ihren Büchern kann man sich verlieren, aber ganz am Ende, wenn man sie zuschlägt, wird einem klar, dass man nichts verloren, sondern vielmehr etwas gewonnen hat.“

[Seite 187, Kapitel 19]

Aurélie, eine junge Pariser Autorin, steckt in einer kreativen Sackgasse: Ihr Verlag erwartet von ihr eine leichte und sommerliche Liebesgeschichte – aber Aurélie fehlt die Inspiration. Denn sie selbst ist schon lange Single und besitzt keine eigenen Erfahrungen, die sie in ihre Geschichte einbringen könnte.
Schon seit Jahren gehört ihr Herz Mathieu, einem befreundeten Buchhändler. Doch dieser war viele Jahre vergeben, weshalb Aurélie ihm nie ihre Gefühle für ihn gestanden hat.
Als Mathieu ihr ein geheimnisvolles Buch schenkt, ändert sich alles: Es ist das Tagebuch einer jungen Frau, die zur Zeit der Résistance gelebt hat und von ihrer Liebe in düsteren Zeiten schreibt. Durch diese berührende Lektüre erhält Aurélie neue Inspiration und sie beginnt die Geschichte der jungen Frau zu erforschen und in ihren Roman einfließen lassen – wie auch ihre eigene Geschichte. Doch gibt es für Aurélie und Mathieu ein Happy-End?

Lily Martin ist das Pseudonym der Autorin Anne Stern, welche schon seit vielen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen gehört. Mit ihren vielfältigen historischen Romanen, vor allem mit der Buchreihe „Fräulein Gold“, hat sie sich in meine Leseherz geschrieben und ich freue mich auf jede Neuerscheinung aus ihrer Feder.
Als sie im April 2023 ankündigte, dass sie unter dem Pseudonym Lily Martin den zeitgenössischen und in Paris spielenden Roman „Sommertage im Quartier Latin“ herausbringt, war mein Interesse schnell geweckt. Ich war noch nie in Paris, jedoch ist diese Stadt ist schon lange ein absoluter persönlicher Sehnsuchtsort.
Dieser Auftakt hat mich sehr begeistert, da es ein wunderbarer und leichter Roman ist, welcher mich ab der ersten Seite mit nach Paris genommen hat. Und auch der zweite Band „Sommerfarben in der Stadt der Liebe“ konnte mich begeistern – sogar noch etwas mehr als der erste Band.
Auf den dritten Band freute ich mich schon sehr und bekam auch diesen freundlicherweise von Rowohlt Verlag als vorzeitiges Rezensionsexemplar zu Verfügung gestellt – dafür an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön. Und eines vorweg: Egal ob als Anne Stern oder als Lily Martin – ich liebe alle Geschichten der Autorin so sehr, da diese mich immer wieder berühren und begeistern können.

«Ich habe in den letzten Jahren verlernt, mich auf Freundschaften zu verlassen. Aber ich musste einfach allein sein, verstehst du das nicht?»

[Seite 283, Kapitel 31]


Als ich das Buch „Sommernächte unter dem Eiffelturm“ von Lily Martin in die Hand nahm, wusste ich, dass ich mich auf eine Reise durch die Welt der Bücher, des Schreibens und an meinen Sehnsuchtsort Paris begeben würde. Die Autorin hat es geschafft, mich sofort mit in ihre Geschichte und in die Welt von Aurélie mitzunehmen. Ab der ersten Seite war ich in der Geschichte angekommen, wollte das Buch nur noch ungern aus den Händen legen und im Nu waren die 320 Seiten gelesen.
Aurélie ist eine sympathische und authentische Protagonistin, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ihre Schreibblockade ist ein Problem, das viele Autoren und Autorinnen kennen werden. Und auch die Suche nach Inspiration ist absolut nachvollziehbar dargestellt. Durch ihre Erfahrungen und Begegnungen entwickelt Aurélie sich glaubwürdig weiter und findet nach und nach ihre Stimme wieder.
Neben Aurélie steht der Buchhändler Mathieu, der mich mit seiner emotionalen und traurigen Geschichte oft zu Tränen gerührt hat. Er lebt in der Vergangenheit und kann mit einem furchtbaren Schicksalsschlag einfach nicht abschließen.
Auch die weiteren Charaktere sind vielfältig und authentisch gezeichnet – die Beziehungen zwischen ihnen sind stark und überzeugend dargestellt. Ich bin mir sicher, dass ich alle Figuren – allen voran Aurélie und Mathieu – noch lange in meinem Herzen tragen werde und mich gerne an deren Geschichte zurück erinnere. Es war zudem total schön, auch die verschiedenen Figuren aus den vorherigen Bänden wieder zutreffen – auch wenn diese nur am Rande eine Rolle spielen. Jeder Band der Buchreihe kann deshalb auch unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden. Es ist wie einer kleiner Mikrokosmos, den man als Leser und Leserin immer wieder besuchen kann.
Die Stadt Paris spielt ebenfalls wieder eine wichtige Rolle in diesem Roman und ist gefühlt einfach mehr als nur eine Kulisse. Lily Martin fängt die Atmosphäre der Stadt wunderbar ein und erweckt diese in den Herzen ihrer Leserschaft zum Leben. Die Beschreibungen der Sehenswürdigkeiten, der Straßen und der Cafés sind so lebendig, dass meine Sehnsucht nach Paris nochmals einen großen Schub bekommen hat.
Die historische Komponente des Romans bleibt im Hintergrund, während die Geschichte im Hier und Jetzt, sowie die Entwicklungen und Beziehungen zwischen den Charakteren im Vordergrund stehen.
Die Themen des Buches sind vielfältig und werden durch die Geschichte und die Charaktere dargestellt. Die Liebe, das Schreiben und die Selbstfindung sind nur einige der Themen, die die Autorin anspricht. Die Art und Weise, wie sie diese Themen nutzt, um die Leser zum Nachdenken anzuregen, ist immer wieder absolut beeindruckend – Anne Stern (Lily Martin) ist und bleibt eine absolute Lieblingsautorin.
Danke für dieses wunderbare Leseerlebnis!

«(…) Wenn wir nicht mehr das schreiben können, was in uns ist, dann ist es vielleicht leichter, die Geschichte in eine andere Zeit zu verlagern, wo wir uns freier fühlen, sie auszudrücken?»

[Seiten 113/ 115, Kapitel 11]

Fazit: Das Buch „Sommernächte unter dem Eiffelturm“ ist eine Geschichte zum Wegträumen und mit der mich Lily Martin einfach (wieder) glücklich gemacht hat. Sehr empfehlens- und lesenswert für alle Paris-Liebhaber und Liebhaberinnen – und diejenigen, die es werden wollen.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der uneingeschränkten Leseempfehlung und der Verlinkung der Verlagshomepage, ist diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet.

„How to ruin your life in second position“

von Jade Harris

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 24. April 2025
Verlag: Independently published
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 979-8316783755
Seitenanzahl: 356/ 369 Seiten
Preise: 14,99€ (Taschenbuch), 02,99€ (eBook)

Kontakt:
https://www.instagram.com/silvia.hildebrandt/

Klappentext:
„Was, wenn dein größter Traum in einem einzigen Moment zerbricht?
Noah Zheng hat alles erreicht, wovon andere nur träumen: Er ist Star-Tänzer am renommierten New York City Ballet, gefeiert für seine Disziplin, Perfektion und Hingabe. Jedes Jahr ist die »Nussknacker«-Saison der glanzvolle Höhepunkt: vierzig Aufführungen in vier Wochen, monatelanges Training, absoluter Körpereinsatz.
Als eine schwere Verletzung seine Karriere ins Wanken bringt, steht Noah vor dem Abgrund. Wird er je wieder tanzen können? Und wer ist er ohne die Bühne?
Während sein langjähriger Partner und Manager Ezra verzweifelt versucht, ihn wiederaufzubauen, beginnt Noah sich immer weiter von ihm zu entfernen. Denn Ezra kämpft mit seinen eigenen Dämonen einer schmerzhaften Vergangenheit. Jahrelang war der Erfolg das gemeinsame Ziel in ihrem Leben. Jetzt, da alles auseinanderbricht, haben sie nur noch sich.
Doch kann das den Absturz verhindern? Ist ihre Beziehung stark genug, um alles auszuhalten?“

Hinweise:
– Das eBook habe ich freundlicherweise von der Autorin als Geschenk erhalten – ganz herzlichen Dank dafür!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.

– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars, bzw. Geschenks muss diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet sein.
– Achtung: Content Note/ Triggerwarnung: Das Buch – und dementsprechend auch diese Rezension – beinhaltet Themen wie Magersucht, Homophobie, Bodyshaming und Zwangsstörungen.

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Das Buch „How to ruin your life in second position“ von Jade Harris ist eine Gay Romance, die 2000/ 2001 in New York spielt und eine bewegende Geschichte über Liebe, Identität und Selbstzerstörung erzählt.

„»Es wird nie wieder so, wie es mal war, das stimmt. (…) Das heißt nicht, dass es nicht gut werden kann.«“
[Seite 312]

Noah Zheng, Star-Tänzer am New York City Ballet, steht auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Seine Disziplin, Perfektion und vor allem seine Hingabe haben ihn zu einem gefeierten und angesehenen Künstler gemacht. Doch eine schwere Verletzung versetzt ihm einen herben Rückschlag und Noah steht steht vor einem tiefen Abgrund. Kann er jemals wieder tanzen? Und wer ist er ohne die Bühne, die sein Leben bestimmt hat?
Sein langjähriger Partner und Manager Ezra versucht verzweifelt, ihn wieder aufzubauen, doch Noah beginnt sich immer weiter von ihm zu entfernen. Ihre Liebe droht in den Turbulenzen ihrer Vergangenheit und Gegenwart unterzugehen.

Hinter dem Pseudonym Jade Harris steht die Autorin Silvia Hildebrandt, die mich mit ihren historischen Romanen „Trümmerland“, „Glasvulkan – Schall & Rauch“ und „Am Hof des purpurnen Königs“ bestens unterhalten und überzeugt hat. Als sie ihren neuen Roman „How to ruin your life in second position“ ankündigte, war ich etwas skeptisch, ob ich mich mit der Geschichte identifizieren kann, da ich selten in die Welt des Balletts und/ oder in LGBTQ+-Themen eintauche.
Ich bekam das Buch freundlicherweise von der Autorin als Geschenk, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.
Meine Bedenken waren ab dem ersten Moment wie weggewischt: Von den ersten Seiten an wurde ich von der dichten Atmosphäre des Buches in den Bann gezogen. Ich konnte mich völlig in die Welt des New Yorker Balletts hineinversetzen und spürte die Leidenschaft und die Hingabe des Protagonisten Noah.

Die Geschichte spielt in den Jahren 2000 und 2001 hauptsächlich in New York City – ein Ort der Träume und Möglichkeiten, aber auch der großen Herausforderungen und Gefahren. In diesen interessanten Hintergrund bettet Jade Harris die vielschichtigen und authentischen Charaktere und die Handlung ein.
Noah, ein junger Mann, der leidenschaftlich und beruflich Ballett tanzt, ist ein komplexer Charakter, der mich von Anfang an faszinierte. Seine langjährige Beziehung zu seinem Lebenspartner ist tief und innig, aber auch von Schwierigkeiten geprägt. Als er nach einem Unfall noch tiefer in die Magersucht abrutscht, stellt er nicht nur seine eigene Identität, sondern auch die Beziehung zu seinem Partner in Frage.
Die Beschreibungen der Magersucht sind heftig und authentisch. Es wird deutlich, wie diese Krankheit immer mehr das Leben von Noah bestimmt und ihn von seinem Umfeld isoliert. Jade Harris beschreibt die innere Zerrissenheit von Noah und wie er sich langsam wieder selbst findet absolut beeindruckend.
Auch die anderen Charaktere in diesem Buch sind authentisch und sehr tiefgründig angelegt. Ezra, der Lebenspartner von Noah, ist sehr um ihn bemüht, engt ihn jedoch sehr ein und kontrolliert Noah sehr. Die Eltern von Noah, chinesische Einwanderer, missbilligen die Homosexualität ihre Sohnes und schaffen damit eine weitere Ebene der Konflikte.
Es beeindruckt(e) mich, wie die tiefgründigen und komplexen Charaktere sich im Laufe der Geschichte verändern und entwickeln. Ihre Hintergründe sind bewegend und authentisch und vereinen sich zu einer großen Geschichte.
Jade Harris (Silvia Hildebrandt) hat es geschafft, mich in eine Welt mitzunehmen, die mir zunächst fremd war, und mich für die vielfältigen Themen des Buches zu sensibilisieren.
Ich möchte das Buch „How to ruin your life in second position“ allen empfehlen, die sich für Geschichten über Identität, Liebe und Selbstzerstörung interessieren. Es ist ein Buch, dass mich zum Nachdenken angeregt hat und mit Sicherheit noch lange in meinem Herzen und in meinen Gedanken bleiben wird.
Danke für dieses gelungene Leseerlebnis!

„»Ich lebe mein Leben. Ich muss niemandem erklären, wer ich bin oder warum ich so bin, wie ich bin. Es ist meine Entscheidung. (…)«“
[Seite 159]

Fazit: „How to ruin your life in second position“ ist ein bewegendes und authentisches Buch über die Herausforderungen des Lebens. Jade Harris hat es geschafft eine Geschichte zu schreiben, die mich emotional berührt hat und mich auch zum Nachdenken angeregt hat. Absolute Lese-Empfehlung für diese tiefgängige und komplexe Geschichte. Top!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines Frei-Exemplars (Geschenk) und der uneingeschränkten Leseempfehlung ist diese Rezension als Werbung gekennzeichnet.

„Amore in italiano“

von Tabea Koenig

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 16. April 2025
Verlag: Aufbau Verlage
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3-7466-4132-4
Seitenanzahl: 350 Seiten
Preise: 12,00€ (Taschenbuch), 04,99€ (eBook)

Homepage:
https://www.aufbau-verlage.de/aufbau-taschenbuch/amore-italiano/978-3-7466-4132-4

Klappentext:
„Famiglia über alles.
Lucias Welt steht kopf. Statt im Familienurlaub am Strand zu entspannen, muss sie – frisch getrennt – ihrem Vater und ihrem pflegebedürftigen Bruder hinterherreisen, die allein nach Italien aufgebrochen sind, um die Asche ihrer geliebten Frau und Mutter in die Heimat zu bringen. Unterwegs erfährt Lucia, wie stark die Bande der Familie trotz aller Schwierigkeiten sein können. Und mit einem Mal scheint so vieles möglich …
Ein abenteuerlicher Roadtrip durch Italien und eine warmherzige Familiengeschichte.“

Hinweise:
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Das eBook wurde selbst gekauft.
– Aufgrund der der Verlinkung der Verlagshomepage und der Lese-Empfehlung muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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„Es sind die kleinen Momente, die du in dir trägst – und die für immer bleiben.“ 
[ 28. Kapitel ]

Als die Autorin Tabea Koenig vor einiger Zeit ihr neues Buch „Amore in italiano“ ankündigte, war mein Interesse schnell geweckt: Das wunderschöne Cover, Italien, Familie und Vergangenheit – eine perfekte Mischung.

Ab hier CN: Krankheit, Verlust und Trauer.

Das Buch wanderte am Erscheinungstag auf meinen Reader und ich begann sofort mit dem Lesen. Innerhalb weniger Tage war diese wundervolle und berührende Geschichte gelesen.
„Amore in italiano“ ist ein Roman, der tief in die Seelen blickt und die Geschichte einer Familie erzählt, die nach dem Verlust eines geliebten Menschen versucht, wieder zueinander zu finden. Tabea Koenig schafft es, die komplexen Beziehungen zwischen den vielfältigen Charakteren auf eine authentische und berührende Weise darzustellen. Hierbei wird die Reise nach und durch Italien zu einem Symbol für die Suche nach Heilung und Selbstfindung.
Durch die geschickte Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart wurde ich auf eine emotionale Reise mitgenommen, die mich zum Nachdenken anregt hat. Außerdem hebt der Roman die Bedeutung von Familie und (Selbst)Liebe hervor.
Ich tauchte völlig in die Geschichte ein und habe das Buch nur ungern aus den Händen gelegt – so sehr haben mich die Charaktere und ihre Geschichten mitgenommen.

Fazit: Tabea Koenig Auto hat es geschafft, mich mit ihrer gelungenen Geschichte emotional zu berühren und mich gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen: Ein positives und lebensbejahendes Buch, das mich mit Sicherheit noch lange nach dem letzten Satz begleiten wird und zum Weiterdenken angeregt hat. Danke für dieses großartige Leseerlebnis. Ganz große Lese-Empfehlung.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der uneingeschränkten Leseempfehlung und der Verlinkung der Verlagshomepage, ist diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet.

„Wenn die Tage länger werden“

von Anne Stern

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 12. März 2025
Verlag: Aufbau Verlage
Ausgaben: Hardcover mit Schutzumschlag & eBook
ISBN: 978-3-351-04236-3
Seitenanzahl: 383 Seiten
Preise: 23,00€ (Hardcover), 09,99€ (eBook)

Homepage:
https://www.aufbau-verlage.de/aufbau/wenn-die-tage-langer-werden/978-3-351-04236-3

https://www.annestern.de/romane

Klappentext:
„Es ist das erste Mal seit sechs Jahren, dass die alleinerziehende Musiklehrerin Lisa einen Sommer ohne ihren Sohn vor sich hat. Doch die lang ersehnte Freiheit bringt auch Zweifel mit sich. Da ist die Sehnsucht nach ihrem Kind und die Frage, was für eine Frau sie eigentlich ist, wenn sie mal keine Mutter ist. Auf der Suche nach einem Restaurator für ihre alte vernachlässigte Geige begegnet sie der Obstbäuerin Ute in ihrem Kirschgarten, einer Frau, die keine Zeit mehr für Kompromisse hat. Bald wird Lisa klar, dass die Frage nach ihr selbst eng mit all dem verknüpft ist, worüber in ihrer Familie stets geschwiegen wurde. Und sie erfährt die unwiderstehliche Magie eines Sommers zwischen den Abgründen der Vergangenheit und einer neuen flirrenden Freiheit.“

*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin und den Aufbau Verlagen als signiertes Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der Verlinkung der Homepages und der Leseempfehlung kennzeichne ich diese Rezension als WERBUNG.

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In ihrem Roman „Wenn die Tage länger werden“ erzählt Anne Stern eine berührende Geschichte davon, wie ihre Hauptfigur sich der Vergangenheit ihrer Familie stellt und dadurch auch wieder zu sich selbst findet.

„Die Stunden reihten sich aneinander, und alle Tätigkeiten, die sie verrichtete, glichen einander und waren am Abend nicht mehr als ein Klumpen aus Belanglosigkeit und Pflicht. Dieses Gefühl, alles zu erledigen, doch für nichts wirklich zu brennen, hatte sich in ihr Leben geschlichen, sie wusste nicht mehr, seit wann.“

[Kapitel 02, Seite 21]

Freiburg im Breisgau: Die alleinerziehende Musiklehrerin Lisa hat das erste Mal seit sechs Jahren ein paar Wochen in den Sommerferien für sich, da ihr Sohn Zeit mit seinem Vater bei den Großeltern in Polen verbringt. Einerseits freut sie sich auf ihre lang ersehnte Freizeit – gleichzeitig vermisst sie ihr Kind. Sie stellt sich die Frage, was sie für eine Frau ist, wenn sie mal keine Mutter ist.
Als sie ihre Geige aus Jugendtagen wieder findet und diese zu einem Restaurator bringt, trifft sie auf die schwer erkrankte Obstbäuerin Ute. Es entspinnt sich eine zarte Freundschaft zwischen den zwei völlig verschiedenen Frauen.
Auf der Suche nach sich selbst, stellt sich Lisa auch der Vergangenheit ihrer Familie. Denn hier wurde einiges verschwiegen – und dieses Schweigen berührt Lisas eigenes Leben noch immer.

Anne Stern gehört seit vielen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen und ich freue mich auf jede Neuerscheinung aus ihrer Feder. Ich liebe ihre unverwechselbaren, gefühlvollen und gleichzeitig kraftvollen Geschichten, aus denen ich immer sehr viel mitnehme.
Im August 2022 war Anne Stern auf Recherchereise in Freiburg unterwegs und wir trafen uns. Seit dem freute ich mich auf den neuen Roman, der in meiner Heimatstadt angesiedelt sein sollte. Und nun halte ich den Roman endlich in meinen Händen – und habe diesen mit großer Begeisterung gelesen.
Freundlicherweise bekam ich das Buch als vorzeitiges und signiertes Rezensionsexemplar zugesendet – an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an Anne Stern und an die Aufbau Verlage.
Die Ausgabeart des Buches ist ein sehr hochwertig gestaltetes Hardcover mit Schutzumschlag, Lesebändchen und insgesamt 383 Seiten. Ein Ausschnitt aus einem Gemälde des Künstlers David Hettinger (geboren 1946) bildet das stimmungsvolle Cover des Buches: Zu sehen ist eine Frau, die auf einer sommerlichen Wiese auf dem Bauch liegt. Ihr Kopf ruht auf den verschränkten Händen und sie blickt verträumt in die Ferne. Das ganze Cover scheint zu leuchten, vermittelt einerseits die Leichtigkeit des Sommers und hat gleichzeitig aber auch etwas melancholisches an sich: Somit passt es hervorragend zum Inhalt des Buches.
Auch der wunderbare Titel des Buches lässt sich auf zwei Arten verstehen: Einerseits mit langen Sommertagen, aber auch mit den Tagen, die die Hauptfigur ohne ihr Kind erlebt und die dadurch länger erscheinen.
Die 383 Seiten teilen sich auf 33 Kapitel auf, die alle eine angenehme Länge haben. Insgesamt umspannt die Haupthandlung nur wenige Wochen – das letzte Kapitel setzt dann zwei Monate nach dieser an.
Wie in all ihren Geschichten zaubert Anne Stern mit ihrem bildhaften und poetischen Sprachstil ab der ersten Seite wunderschöne und eindringliche Bilder in die Köpfe ihrer Leserinnen und Leser. Es ist eine Geschichte, die mich mitgenommen und weggetragen hat und bei der ich alles um mich herum vergessen konnte. Genau so müssen gute Geschichten sein.

„Immer wieder diese Gleichzeitigkeit der Dinge und die Unmöglichkeit, alle Empfindungen zu vereinen! Ihre Angst, Paul loszulassen, ihre Sehnsucht nach ihm, die sie schon quälte, ehe er fort war, aber auch ihren Hunger nach Für-sich-Sein, nach Ruhe und Selbst-Entscheiden, was sie im nächsten Moment tun wolle. Überwog die Sehnsucht nach Paul denn immer die nach sich selbst, nach Lisa? Und hatte eine Mutter überhaupt das Recht dazu, allein sein zu wollen?“

[Kapitel 04, Seite 41]

Lisa ist eine der Hauptfiguren des Buches: Sie arbeitet als Musiklehrerin in Teilzeit an einer Schule in Freiburg, ist alleinerziehend und sie hasst alles, was mit Zahlen zu tun hat. Ihr sechsjähriger Sohn Paul stammt aus einer leidenschaftlichen Beziehung mit Janusz, der nach Oldenburg gezogen ist und sein Kind dadurch nur sporadisch sieht. Nun möchte Janusz mit Paul drei Wochen in den Urlaub fahren – zu seinen Eltern nach Polen. Einerseits sehnt sich Lisa nach dieser freien Zeit, auf der anderen Seite macht ihr die Trennung von ihrem Sohn sehr zu schaffen. Denn in erster Linie ist sie Mutter und sie weiß nicht, wie sie sich ohne ihren Sohn definieren soll, was von ihr als Frau bleibt, wenn sie (mal) keine Mutter ist. Ich mochte Lisa ab der ersten Seite und konnte mich gut in sie hineinfühlen. Stets umgibt sie etwas Trauriges und sie hadert mit sich, ihrem Leben, ihren Depressionen und vor allem trägt sie schwer an ihrem Verhältnis zu ihrer resoluten Mutter Barbara: Lisa ist deren ständiger Kritik ausgesetzt, kann ihr nichts recht machen. Der viel zu frühe Verlust von Lisas Vater hat die Beiden nicht zusammengeschweißt, sondern sie eher voneinander getrennt. Das ignorante und ungerechte Verhalten von Barbara ihrer Tochter gegenüber machte mich mitunter sprachlos und traurig. Doch natürlich hat auch sie ihre Gründe, wie und warum sie zu diesem Menschen geworden ist.
Im Verlauf der Handlung findet Lisa immer mehr zu sich selbst – auch wenn sie dadurch an der lange verschwiegenen Vergangenheit ihrer Familie rühren muss.

„Sie ertrug Langsamkeit nicht, weder bei anderen noch bei sich selbst, und nun sah sie sich selbst ungläubig und wütend dabei zu, wie ihr Alltag dem Kriechen einer Schnecke glich, nachdem sie doch bisher so zäh und stark wie eine Bisamratte gewesen war.“

[Kapitel 03, Seite 25]

Neben Lisa steht die Obstbäuerin Ute im Mittelpunkt der Geschichte. Ute lebt zusammen mit ihrem fast neunzigjährigen Vater in einem etwas heruntergekommener Bauernhof im Dreisamtal, ihrem Elternhaus, mitten in der ländlichen Idylle. Die Großstadt Freiburg scheint von hier aus so fern und Ute könnte sich keinen anderen Wohnort vorstellen. Doch Ute ist krank – sehr krank. Die Krankheit schränkt sie immer weiter ein und all ihre Gedanken kreisen darum, wie es mit ihrem Vater ergeht, sollte sie in nächster Zukunft nicht mehr da sein. Utes Charakter ist etwas schwer zu fassen, da sie zu Beginn sehr in sich gekehrt wirkt und vieles mit sich selbst ausmacht. Doch im Fortgang der Handlung habe ich Ute und ihre Beweggründe immer besser verstanden und ich schloss sie in mein Herz. Sie ist, wie auch Lisa, ein sehr facettenreicher Charakter, den man erst nach und nach richtig kennenlernt.
Anne Stern hat neben diese beiden Hauptfiguren einige Figuren gestellt, auf die ich nicht genauer eingehen möchte, da ich sonst zu viel von der Handlung vorwegnehme. Sie alle haben ihren Platz in der Geschichte, sind ambivalent und facettenreich angelegt und konnten mich mit ihren Konflikten und Denkweisen absolut überzeugen. Anne Stern versteht es wunderbar, mit ihren unverwechselbaren Charakteren Geschichte und Geschichten zu erzählen, die im Kopf und im Herzen bleiben.
Spannend fand ich, wie die Vergangenheit und das Schweigen darüber, die Gegenwart und das Leben der Figuren berührt. Lisa lässt das Vergangene keine Ruhe und sie beginnt mit ihren Nachforschungen und reißt damit bei ihrer Mutter Wunden auf, die nie richtig, sondern nur oberflächlich verheilt waren.
Hierbei steht vor allem der Umgang mit der sogenannten NS-Raubkunst im Zentrum der Handlung: Dieser Begriff bezeichnet die verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgüter von Personen, die zwischen 1933 und 1945 von den Nationalsozialisten aus rassischen, religiösen und politischen Gründen verfolgt wurden.
Ein weiteres Thema, welches nicht im historischen Kontext steht, sondern im Hier und Jetzt angesiedelt ist, ist die Selbstfindung der Frauen neben und nach der Mutterschaft. Was bleibt von einer Frau, wenn sie Mutter ist und was bleibt von ihr, wenn sie keine Mutter ist. Auch wenn diese Frage Lisa nur temporär beschäftigt, stellt sie sich diese Frage – auch im Zusammenhang mit ihrer Mutter.
Anne Stern stellt diese beiden völlig verschiedenen Thematiken nebeneinander und verwebt sie zu einer einnehmenden und emotionalen Geschichte, die ich definitiv nicht mehr so schnell vergessen werde.

„Sie wäre auch ohne Paul immer noch Lisa, eine Frau ohne Kind. Könnte sie ohne Paul leben? Niemals!, dachte sie sofort. Doch es kam ihr in den Sinn, dass man nicht wissen konnte, was alles in einem schlummerte. Was man ertragen könnte und ob ihr etwas fehlen würde, das sie niemals kennengelernt hätte.“

[Kapitel 19, Seite 246]


Danke liebe Anne Stern für dieses wunderbare Leseerlebnis.

Fazit: „Wenn die Tage länger werden“ von Anne Stern ist ein tiefgründiger und poetisch geschriebener Roman, der mich mitgetragen hat und mich von Anfang bis Ende überzeugt hat.
Sehr sehr lesenswert und ein absolutes Jahreshighlight.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der uneingeschränkten Leseempfehlung und der Verlinkung der Homepage der Autorin und der Verlagshomepage, ist diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet.

„Die Zuverlässigkeit des Zufalls“

von Lilli Beck

[Werbung*]

Triggerwarnung: Buch und Rezension behandeln Themen wie Trauer, Verlust, Krankheit und Tod.

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 07. Januar 2025
Verlag: Atlantik Verlag
Ausgaben: Paperback & eBook
ISBN: 978-3-455-01843-1
Seitenanzahl: 384 Seiten
Preise: 18,00€ (Paperback), 14,99€ (eBook)

Homepage:
https://hoffmann-und-campe.de/products/67086-die-zuverlaessigkeit-des-zufalls?variant=45344979714316

Klappentext:
„Nina-Marie hat eine kleine, feine Buch- und Blumenhandlung am Stadtrand. Seit dem Verlust ihrer großen Liebe hat sie sich in die Arbeit gestürzt und findet Trost darin, wunderschöne Sträuße zu binden oder ihre Kundinnen und Kunden und mit einer Buchempfehlung glücklich zu machen. Dass sie selbst noch einmal glücklich sein kann, daran glaubt sie nicht mehr. Als sie eines Tages einen wohlriechenden Strauß an einen übellaunigen älteren Herren ausliefert, wendet sich das Schicksal. Der Herr ist ein Bestsellerautor, der aber seit langem nicht mehr schreibt. Und auch sein Sohn ist Nina-Marie nicht unbekannt… Der Zufall beginnt, eine zarte Liebesgeschichte zu schreiben, die Ninas Leben neu aufblühen lässt.“

*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als signiertes Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der Verlinkung der Verlags-Homepage und der Leseempfehlung kennzeichne ich diese Rezension als WERBUNG.

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Der Roman „Die Zuverlässigkeit des Zufalls“ von Lilli Beck spielt in Berlin und zeigt, wie eine junge und in tiefer Trauer gefangene Frau wieder neuen Lebensmut schöpft.

„Wir verkaufen die beiden vielleicht schönsten Dinge der Welt: Bücher und Blumen, weshalb unser Laden auch Buch & Blume heißt.“

[Seite 14]

Nach dem Verlust ihrer großen Liebe hat Nina-Marie sich ihren großen Traum einer eigenen Buchhandlung am Rande Berlins erfüllt. Zusammen mit ihrer Mutter führt sie die Buch- und Blumenhandlung Buch & Blume. Doch Nina-Marie ist in ihrer Trauer gefangen und sie glaubt selbst nicht daran, dass sie noch einmal in ihrem Leben glücklich werden kann.
Eines Tages muss sie einen Blumenstrauß an einen übelgelaunten älteren Mann ausliefern. Das Schicksal beginnt sich zu wenden, als sie Jack, den Sohn des Mannes, kennenlernt.
Kann Nina-Marie ihre alles überschattende Trauer überwinden?

Mit großer Begeisterung habe ich in den vergangenen Jahren die Buchreihe „Die Schwestern vom See“ gelesen. Mittlerweile gehört Lilli Beck zu meinen Lieblingsautorinnen – ich mag die ruhigen und emotionalen Geschichten sehr gerne und freue mich auf jede ihrer Neuerscheinungen. Als sie das Buch „Die Zuverlässigkeit des Zufalls“ ankündigte, weckten das bezaubernde Cover, der interessante Klappentext und der wunderbare Buchtitel mein Interesse. Ich bin selbst gelernte Gärtnerin und Buchhändlerin und träumte lange Zeit von einem eigenen Blumen- und Bücherladen. Dieses Buch musste ich einfach lesen und ich freute mich sehr, als die Autorin Ende Dezember 2024 eine Rezension bei mir anfragte. Nach meiner Zusage bekam ich Ende Januar 2025 das signierte Buch zusammen mit einer Autogrammkarte und einem Lesezeichen zugesendet – herzlichen Dank dafür.
Das ausgesprochen schöne Cover ist in zwei Teile aufgeteilt: Die obere Teil ist ein Foto eines Buchladens, in dessen Außenbereich einige Pflanzen stehen. Den Mittelpunkt bildet eine junge Frau in einem blauen Kleid, die gerade eine Pflanze an den Türrahmen hängt. Nach der Lektüre muss ich allerdings sagen, dass ich mir den Laden von Nina-Marie und ihrer Mutter ganz anderes vorstelle. Der untere Bereich des Covers wird mit dem Namen der Autorin und dem Buchtitel ausgefüllt.
Die Ausgabeart ist ein hochwertig gestaltetes Paperback mit Klappen und insgesamt 384 Seiten. Auf der vorderen Klappe findet sich ein kleiner Textausschnitt, auf der hinteren wird die Autorin mit einem Foto und einem Text vorgestellt. In den Innenklappen finden sich zwei Zitate.
Der Prolog des Buches spielt in Paris: Hier lernt der Leser/ die Leserin ein junges verliebtes Paar kennen. Mit dem ersten Kapitel von insgesamt 39 Kapiteln befinden wir uns im Heute: Auch hier erzählt Nina-Marie die Geschichte aus ihrer direkten Sicht. Durch diese Erzählperspektive kam ich Nina-Marie und ihren Gedanken und Gefühlen sehr nahe. In unregelmäßigen Abständen geht es wieder zurück in Nina-Maries und Erics gemeinsame Vergangenheit – allerdings in der auktorialen Erzählperspektive: Stück für Stück wird so auf zwei Zeitebenen die Geschichte erzählt. Der Epilog verbindet die beiden Erzählebenen miteinander und sorgt für einen gelungenen Abschluss der Geschichte.
Ab der ersten Seite nahm mich die Handlung mit und ich konnte völlig in dieser abtauchen. Auch wenn es eine sehr ruhige Geschichte ist, nahm ich das Buch immer wieder gerne in die Hände und freute mich aufs weiterlesen. Dafür sorgte ebenfalls der angenehme und bildhafte Sprachstil der Autorin – sie beschreibt die Handlungsorte so wunderbar, dass ich mir alles gut vorstellen konnte und verbindet tiefgründige Themen mit Leichtigkeit.

„Seit Wochen merke ich, wie erschöpft ich bin. Wie mich jeder Anfall von Trauer körperlich anstrengt. Dass ich mich an manchen Tagen wie ein zerfleddertes Buch mit Leserillen und umgeknickten Seiten fühle.“

[Seite 37]

Im Zentrum der Geschichte steht die Buchhändlerin Nina-Marie, die von einem harten Schicksalsschlag getroffen wurde. Nach einer viel zu kurzen Zeit des Glücks und des Verliebtseins, wird ihre große Liebe Eric aus dem Leben gerissen. Nina-Marie steht seit dem völlig neben sich – auch wenn sie sich den Traum einer eigenen Buchhandlung erfüllen konnte. Nicht nur beruflich ist sie eng mit ihrer Mutter verbunden, sie wohnt auch seit einiger Zeit wieder in der mütterlichen Wohnung. Nina-Marie ist eine sehr facettenreiche und interessante Figur. Einerseits wirkt sie in ihrem beruflichen Leben sehr professionell, andererseits liegt ihr Privatleben in Scherben. Diese innere Zerrissenheit hat Lilli Beck sehr gut herausgearbeitet und ich hätte Nina-Marie gerne das ein oder andere mal am liebsten ganz fest in den Arm genommen.
Neben Nina-Marie spielt Eric, ihre große Liebe, eine ganz besondere in diesem Buch. Auch wenn er zum Zeitpunkt der Handlung bereits verstorben ist, wird er durch die vielen Erinnerungen und liebevollen Beschreibungen wieder sehr greifbar – und man kann einfach nicht anders und muss diesen immer positiven und an Zufälle-glaubenden Mann einfach gerne haben. Man merkt, was er für Nina-Marie bedeutet hat.
Paula, Nina-Maries Mutter, ist der eigentliche Star in diesem Buch. Sie stupst ihre Tochter immer wieder an und konnte mir mit ihrer liebevollen und gleichzeitig doch auch etwas forschen mütterlichen Art, immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Im Fortgang der Handlung lernt Nina-Marie Jack kennen. Er steht im krassen Gegensatz zu Erik, denn er denkt sehr rational. Auch wenn eine Künstlerseele in ihm schlummert, muss er doch einen Brotjob erledigen, der ihm nicht wirklich Freude macht.
Der ältere mürrische Herr, dem Nina-Marie Blumen ausliefert, bereichert die Geschichte noch einmal mehr. Um nicht zu viel von der Handlung vorwegzunehmen, möchte ich an dieser Stelle nicht näher auf diesen spannenden Charakter und seine Geschichte eingehen.
Lilli Beck hat eine Handvoll liebenswerter und facettenreicher Figuren geschaffen, die ich gerne begleitet habe, die mich mit ihren Handlungen und Denkweisen überzeugen konnten und mit Sicherheit noch lange in meinem Herzen bleiben werden.

„»Ich bin ganz deiner Meinung, ohne Erlebnisse, Erfahrungen, Dramen und Schicksalsschläge wären wir nicht die, die wir heute sind. Aber sich daran zu klammern, hieße, in der Vergangenheit stehenbleiben. Sich nicht weiterzuentwickeln. Wir leben jetzt, und wenn wir eine Zukunft haben wollen, sollten wir Neues zulassen. Wer Neuem keine Chance gibt, blockiert jegliche Veränderung. Verhindert, jemals wieder glücklich zu werden. (…)«“

[Seite 336]

Das große Thema des Buches ist die Trauerbewältigung. Jeder Mensch geht mit dem Verlust eines geliebten Menschen anderes um, jeder verarbeitet es anders. Lilli Beck stellt dieses bewegende, emotionale und tiefsinnige Thema sehr einfühlsam da.
Danke liebe Lilli Beck für die tollen Lesestunden und die Geschichte, die für mich persönlich einfach zur richtigen Zeit kam.

Fazit: Das Buch „Die Zuverlässigkeit des Zufalls“ von Lilli Beck hat mich auf vielen Ebenen überzeugt: Facettenreiche Figuren, eine wunderbare Sprache und eine tiefsinnige, emotionale und bewegende Handlung, die mich ab der ersten Seite in ihren Bann gezogen hat. Sehr sehr lesenswert – ein absolutes Jahres-Highlight!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der uneingeschränkten Leseempfehlung und der Verlinkung der Homepage der Autorin, ist diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet.