„Fräulein Gold – Der Preis der Freiheit“

von Anne Stern

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 11. November 2025
Verlag: Rowohlt
Ausgaben: Paperback & eBook
ISBN: 978-3644018396
Seitenanzahl: 432 Seiten
Preise: 18,00€ (Paperback), 12,99€ (eBook)
Reihe: „Die Hebamme von Berlin“ 08/08

Homepage:
https://www.rowohlt.de/buch/anne-stern-fraeulein-gold-der-preis-der-freiheit-9783499013416?srsltid=AfmBOoom4NExOrZk9qnqhgSfvGY_iobegqH7vzOP5HnSERVXw797bYSI

https://www.annestern.de/romane

Klappentext:
„Berlin, 1932: Hulda Gold hat eine neue Wirkungsstätte als Hebamme gefunden. Im berüchtigten Frauengefängnis Barnimstraße versorgt sie inhaftierte Schwangere und entwickelt einen guten Draht zu den oftmals verzweifelten Frauen. Als innerhalb der Gefängnismauern eine junge Insassin völlig unerwartet stirbt, kann Hulda nicht untätig bleiben. Bald kommen Zweifel wegen der Todesursache auf, und der Verdacht fällt auf Anna Marwitz, die bereits wegen Mordes verurteilt ist. Doch Hulda kann nicht glauben, dass diese verschüchterte Frau, die kurz vor der Entbindung ihres ersten Kindes steht, wirklich eine mehrfache Mörderin sein soll. Mit der Aufklärung des Falls wird ausgerechnet Irma Siegel betraut. Hulda und die Kriminalkommissarin kennen sich von früher, und sie gingen nicht als Freundinnen auseinander. Aber während sich die politischen Kräfte in Deutschland immer mehr radikalisieren, müssen sie nun gemeinsam gegen das Unrecht kämpfen – für die Zukunft aller Frauen und auch die ihrer eigenen Familien.“

Hinweise:
– Lest diese Rezension bitte nicht, wenn ihr die Bände 1 – 7 noch nicht gelesen habt, diese aber noch lesen möchtet – Spoilergefahr!
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Rowohlt Verlag als vorzeitiges Rezensionsexemplar (PDF-Fahne) zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Vorab-Exemplars, der Verlinkung der Homepages des Verlages und der Autorin und der ausdrücklichen Leseempfehlung kennzeichne ich diese Rezension als WERBUNG. Ich habe keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten.

– Hier findet ihr meine ausführliche Rezension zu den vorherigen Bänden:
Band 6: „Fräulein Gold – Die Lichter der Stadt“
– Band 1: „Fräulein Gold – Schatten und Licht“
– Band 2: „Fräulein Gold – Scheunenkinder“
– Band 3: „Fräulein Gold – Der Himmel über der Stadt“
– Band 4: „Fräulein Gold – Die Stunde der Frauen“
– Band 5: „Fräulein Gold – Die Rote Insel“
Band 6: „Fräulein Gold – Die Lichter der Stadt“
– Band 7: „Fräulein Gold – Nacht über der Havel“

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Das Buch „Fräulein Gold – Der Preis der Freiheit“ von Anne Stern ist der achte Band der Buchreihe um die Hebamme Hulda Gold und spielt im Jahr 1932 in Berlin.

„Nein, Hulda lebte nicht für den Moment, sondern hatte ihre Nasenspitze stets ein paar Zentimeter in der Zukunft.“

[Kapitel 2, Seite 30]

Berlin im Jahr 1932: Hulda Gold ist eine verheiratete Frau und stolze Mutter und findet als Hebamme im Frauengefängnis eine neue Wirkungsstätte. Dort betreut sie die inhaftierte Schwangere und baut schnell eine Beziehung zu ihnen auf. Als eine der Insassinnen überraschend stirbt und herauskommt, dass es keine natürliche Todesursache war, fällt der Verdacht auf die schwangere Anna Marwitz, die bereits wegen Mordes verurteilt wurde. Hulda und auch der Kommissarin Irma Siegel kommen Zweifel.
Während die dunklen Wolken des erstarkenden Nationalsozialismus immer bedrohlicher werden, muss Hulda Gold nicht nur für Gerechtigkeit für Anna Marwitz kämpfen, sondern auch für ihre eigene Zukunft und die Zukunft ihrer Familie einstehen.

Bereits zum achten Mal ist Hulda Gold (auch wenn sie in diesem Buch eigentlich gar nicht mehr „Gold“ hießt) zurück, eine Buchfigur, die mir mittlerweile so vertraut wie eine gute Freundin ist.
Seit dem Auftakt „Fräulein Gold – Schatten und Licht“ (erschienen 2020), bin ich von dieser Buchreihe eingenommen, trage Hulda in meinem Herzen und freue mich auf jeden neuen Band der Buchreihe.
Huldas außerordentlicher Dickschädel und ihre untrügliche Spürnase für Ungerechtigkeiten und Straftaten in Kombination mit jeder Menge Zeitgeschichte, können mich immer wieder begeistern. So war absolut klar, dass ich auch den hier vorliegenden achten Band unbedingt lesen musste, welchen ich freundlicherweise als Vorab-Exemplar in Form von einer PDF-Fahne und als Paperback vom Verlag zugesendet bekommen habe – an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön dafür an den Rowohlt Verlag.
Das Cover des Buches passt wunderbar zu den bereits erschienen Bänden – damit besitzt die Buchreihe einen gelungenen Wiedererkennungswert:

Dieser achte Band der Reihe ist in der Farbe grün gehalten und besticht wieder einmal durch die hochwertige und liebevoll gestaltete Klappbroschur mit 432 Seiten.

Der Prolog des Buches setzt am 07. März 1932 an, mit dem ersten Kapitel befinden wir uns am 26. März 1932. Die Handlung wird chronologisch erzählt, der Epilog endet am 24. April 1932. Somit umfasst die gesamte Handlung des Buches nur wenige Wochen und setzt etwa eineinhalb Jahre nach dem Ende des letzten Bandes „Fräulein Gold – Nacht über der Havel“ an.
Auch wenn die Geschichten innerhalb eines Buches abgeschlossen sind, empfehle ich, dass man die vorherigen Bände vor diesem Band gelesen hat, da immer wieder Bezug auf Geschehnisse in der Vergangenheit genommen wird. Zudem ist es ist ein größeres Lesevergnügen, da man die Entwicklungen und Entscheidungen der Figuren besser verstehen und nachvollziehen kann.
Wie bei den vorherigen Bänden konnte ich ab dem ersten Kapitel wieder schnell in die Geschichte abtauchen. Anne Stern nimmt ihre Leser und Leserinnen mit viel Ortkenntnis in das Berlin der 1930er Jahre und lässt mit ihrem wunderbaren, detaillierten, bildgewaltigen und flüssigen Sprache auf keiner Seite Langeweile aufkommen. Es ist absolut unmöglich das Buch zur Seite zu legen.

„Es waren dieselben Gräben, dachte Hulda, die auch durchs Land gingen. Sie wurden immer tiefer. Und irgendwann würde der Tag kommen, an dem es keine noch so wacklige Brücke mehr gab, die darüber führte.“

[Kapitel 25, Seite 270]

Den geschichtlichen Hintergrund bildet das Jahr 1932 in Berlin. Anne Stern zeichnet die Atmosphäre der Unsicherheit und des Umbruchs in Berlin meisterhaft und erschreckend authentisch nach: Der erstarkende Nationalsozialismus, der zunehmende Hass auf Juden, Sozialisten und Homosexuelle sind allgegenwärtig und berührend dargestellt. Die Bedrohung, die von diesen Kräften ausgeht, ist greifbar und spürbar. Huldas Gutgläubigkeit und auch ihre Unfähigkeit, die Tragweite dieser Bedrohung vollständig zu realisieren, macht die Darstellung umso authentischer.
Im berüchtigten Frauengefängnis Barnimstraße zeigt Hulda unter schwierigen Bedingungen großes Engagement für die inhaftierten schwangeren Frauen. Die Zustände im Gefängnis sind hart und finster, doch Huldas Einsatz bringt Wärme und Zuversicht an diesen Ort der Verzweiflung. Besonders die Verbindung zu Anna Marwitz, einer des Mordes beschuldigten Insassin, die kurz vor der Entbindung steht, berührte mich sehr. Und mit der Geschichte von Huldas kleiner und liebenswerten Tochter Meta wird diesem Roman eine weitere emotionale Ebene hinzugefügt. 
Hulda Gold und Kriminalkommissarin Irma Siegel, eine Bekanntschaft die bereits aus vorherigen Bänden bekannt ist, arbeiten trotz anfänglicher Spannungen zusammen, um den Fall aufzuklären, während sich die politischen Kräfte in Deutschland immer mehr radikalisieren. Die Kooperation der beiden Frauen vor dem Hintergrund des erstarkenden Nationalsozialismus zeigt, dass gemeinsamer Widerstand gegen das Unrecht möglich ist.
Anne Stern stellt die Themen Freiheit, Widerstand, Mutterschaft und das Überleben in einer immer totalitäreren Gesellschaft packend dar – es machte mich mitunter sehr nachdenklich. Huldas Geschichte regt zum Nachdenken über den „Preis der Freiheit“ an – besonders eindrücklich ist dabei der Spagat zwischen Mutterschaft und Beruf, der in Zeiten äußerer Bedrohung noch schwieriger wird.

Auch diesen achten Band stelle ich wieder zufrieden ins Regal und bedanke mich bei Anne Stern für dieses wunderbare, mitreißende und emotionale Leseerlebnis.
Die Leseprobe des neunten Bandes der Reihe am Ende des Buches zeigt, dass wir uns auf ein weiteres Wiedersehen mit Hulda und all den anderen liebgewonnenen Charakteren freuen dürfen: „Fräulein Gold – Zwischen Himmel und Erde“ erscheint voraussichtlich im November 2026.

„Doch wenn sie anderen Frauen wie heute Abend dabei half, Kinder zur Welt zu bringen, fühlte sie, dass sie tief in ihrem Inneren immer noch die Alte war – das einstige Fräulein Gold, das nicht aus ihr herauszukriegen sein würde, solange sie lebte.“

[Kapitel 5, Seite 69]

Fazit: „Fräulein Gold – Der Preis der Freiheit“ ist ein bewegender Roman, der durch seine authentische Darstellung der Weimarer Republik, des aufkommenden Nationalsozialismus und des Hasses auf Minderheiten besticht. Anne Stern verwebt historische Fakten und fiktive Charaktere meisterhaft und schafft eine Atmosphäre, die mich absolut in den Bann gezogen hat. Ein packendes, nachdenkliches und atmosphärisch dichtes Leseerlebnis.

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*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Vorab-Exemplars (PDF und Paperback) muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die an den Tod nicht glauben – Ein Fall für die Totenleserin“

von Cleo Sternberg

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 03. November 2025
Verlag: Droemer-Knaur
Ausgaben: Paperback & eBook & Hörbuch
ISBN: 978-3-426-44973-8
Seitenanzahl: 400 Seiten
Preise: 16,99€ (Paperback), 12,99€ (eBook)
Reihe: „Ein Fall für die Totenleserin“ 01/01

Homepage:
https://www.droemer-knaur.de/buch/cleo-sternberg-die-an-den-tod-nicht-glauben-9783426449738?srsltid=AfmBOopYOpWnI-h32fmUjdeH9Z7141WNRvb94yRiiVSYAKJzqZr_MA9L

Klappentext:
„Berlin, 1910. Als eine weibliche Leiche aus der Spree gezogen wird, wird ihr Fall vom zuständigen Rechtsmediziner schnell und nachlässig abgehandelt: Vermutlich hat die bitterarme ledige Mutter schlicht Selbstmord begangen.
Ganz anders sieht das die angehende Gerichtsmedizinerin Perdita Menke. Ein Detail an der Leiche hat ihre Aufmerksamkeit geweckt. Und weil ihre Mutter sich ebenfalls das Leben genommen haben soll – was Perdita bis heute nicht glaubt –, nimmt sie den Fall persönlich. Bei ihren Ermittlungen stößt sie bald auf den ebenso geheimnisumwitterten wie charmanten Bestatter Charon Czerny. Perdita misstraut ihm zutiefst, scheint er doch aus dem Tod eine Show für sein Geschäft zu machen. Versucht Charon gar, den Mörder zu decken? Erst als es für sie beide gefährlich wird, erkennen Perdita und Charon, dass sie auf derselben Seite stehen …“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise bei der Autorin im Zuge eines Gewinnspiels auf Facebook gewonnen – ganz herzlichen Dank dafür!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.

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Mit „Die an den Tod nicht glauben – Ein Fall für die Totenleserin“ legt Cleo Sternberg (auch bekannt als Charlotte Lyne/ Charlotte Roth) den fesselnden Auftakt ihrer neuen Reihe vor und entführt die Lesenden in das pulsierende, aber auch von tiefen gesellschaftlichen Gräben geprägte Berlin des Jahres 1910. Der Roman, der lose auf wahren Begebenheiten basiert, überzeugt durch eine intensive Atmosphäre, ein starkes Ermittler-Duo und eine Kriminalgeschichte, die mich bis zur letzten Seite fesseln konnte.

„Alles, was sie wollte, war den Toten ihre Geheimnisse abzuringen, sie ihre Geschichten erzählen zu lassen, die andernfalls nie mehr ein Mensch zu hören bekommen würde.“

[Kapitel 3]

Die größte Stärke des Buches ist zweifellos das historische Setting: Cleo Sternberg schafft es mit einer bildhaften und starken Sprache, die Atmosphäre der wilhelminischen Zeit einzufangen. Ich spürte die Luft der Seziersäle, roch das Pflaster Berlins und fühlt die gesellschaftlichen Zwänge, die besonders auf den Frauen dieser Zeit lasten. Die historischen und gesellschaftlichen Hintergründe sind hervorragend recherchiert, authentisch in die Handlung eingewebt und werden ohne Effekthascherei erzählt. Somit liefert die Autorin ein dichtes und glaubwürdiges Bild einer spannenden Epoche.

Der Klappentext verspricht ein ungleiches Ermittler-Duo, und die Erwartungen werden voll erfüllt.
Perdita Menke ist eine ambitionierte, angehende Gerichtsmedizinerin, die für ihren Traum kämpft, doch immer wieder von den damals geltenden Frauenbildern ausgebremst wird. Ihre Geschichte liegt größtenteils offen zutage und man schließt sie schnell ins Herz. Charon Czerny, der Bestatter, bleibt hingegen bis fast zum Schluss geheimnisvoll und undurchdringlich.
Die Chemie zwischen diesen beiden Hauptfiguren, anfangs von Ablehnung geprägt, dann von gegenseitigem Respekt, ist spürbar und macht den großen Reiz der Geschichte aus.
Überraschend positiv fallen auch die Nebencharaktere auf, die im Klappentext ausgespart bleiben. Besonders Perditas Vater, ein unglaublich toller und liebenswerter Charakter, sowie das Paar Dieter und Isolde, bereichern die Handlung ungemein und geben der Geschichte zusätzliche Tiefe.

Der Kriminalfall ist absolut spannend inszeniert. Die Ermittlungen schreiten gut voran und sind geschickt mit den historischen Gegebenheiten der damaligen Gerichtsmedizin verbunden. Der Fall ist weit davon entfernt, vorhersehbar zu sein. Stattdessen bietet er einige unvorhersehbare Wendungen, die dazu führten, dass ich das Buch nur ungern aus den Händen gelegt habe.
Danke für dieses großartige Leseerlebnis.

Fazit: „Die an den Tod nicht glauben“ von Cleo Sternberg ist ein historischer Kriminalroman, der nachklingt. Die Kombination aus facettenreichen Figuren, dem intensiven Setting und der starken Sprache machen diesen Reihenauftakt zu einem absoluten Highlight und weckt definitiv die Lust auf weitere Bände der Reihe. Sehr lesenswert!

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„Fräulein Gold – Nacht über der Havel“

von Anne Stern

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 12. November 2024
Verlag: Rowohlt
Ausgaben: Paperback & eBook & Hörbuch
ISBN: 978-3-499-01340-9
Seitenanzahl: 448 Seiten
Preise: 18,00€ (Paperback), 12,99€ (eBook)
Reihe: „Hebamme Hulda Gold/ Band 07“

Klappentext:
„Berlin, 1930: In der Stadt brodelt es gewaltig. Wirtschaftskrise und politische Instabilität rufen immer radikalere Kräfte auf den Plan. Auch Hulda spürt, dass die vermeintlich goldenen Jahre vorbei sind. Umso engagierter kümmert sie sich als Hebamme um die Belange der Frauen und Mütter. Als sie einer Schwangeren helfen will, stößt sie auf einen mysteriösen Todesfall im Dunstkreis der Familie: Die jüngere Schwester Jutta ist Teil einer Jugendgruppe, die sich nachts an der Havel trifft. Die Jugendlichen singen und feiern zusammen. Doch dann wird am Ufer ein Student tot aufgefunden. Er war der Anführer von Juttas Gruppe – und ihr heimlicher Schwarm. Aber war sein Tod wirklich ein Unfall bei einem nächtlichen Abenteuer? Bald ahnt Hulda, dass die Zusammenhänge größer sind als angenommen. Eine Jugend ohne Zukunft sucht in unruhigen Zeiten verzweifelt nach Halt. Und ist bereit, einen hohen Preis dafür zu zahlen …“

Homepage:
https://www.rowohlt.de/buch/anne-stern-fraeulein-gold-nacht-ueber-der-havel-9783499013409

Hinweise:
– Lest diese Rezension bitte nicht, wenn ihr die Bände 1 – 6 noch nicht gelesen habt, diese aber noch lesen möchtet – Spoilergefahr!
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Rowohlt Verlag und der Autorin als vorzeitiges Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
– Hier findet ihr meine ausführliche Rezension zu den vorherigen Bänden:

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Das Buch „Fräulein Gold – Nacht über der Havel“ von Anne Stern ist der siebte Band der Buchreihe um die Hebamme Hulda Gold und spielt im Jahr 1930 in Berlin.

„Um Hulda Gold musste sich niemand Sorgen machen! Das hatte sie in den vielen Jahren, in denen er sie bereits kannte, schließlich oft genug bewiesen.“

[Kapitel 02, Seite 38]

Berlin im Jahr 1930: Die goldenen Jahre der Weimarer Republik sind vorbei, im ganzen Land brodelt es: Die Wirtschaft und Politik sind instabil und radikalen Kräfte erstarken.
Als Hulda Gold einer Schwangeren helfen möchte, stößt sie dabei auf einen rätselhaften Mordfall, in den die jüngere Schwester der Schwangeren verstrickt zu sein scheint. Der Anführer von Juttas Jugendgruppe wird tot am Ufer der Havel aufgefunden. Schnell wird klar, dass es sich dabei nicht um einen Unfall gehandelt haben kann – sondern um einen skrupellosen Mord.
Hulda erkennt, dass Jutta in diese Geschichte verwickelt ist und stößt auf eine Jugend ohne Zukunft und Halt.

Sie ist zurück – und das bereits zum siebten Mal: Hulda Gold – eine Buchfigur, die mir mittlerweile zu einer guten Freundin geworden ist.
Als Mitte des Jahres 2020 der Auftakt „Fräulein Gold – Schatten und Licht“ erschien, war ich von dieser Buchreihe sofort eingenommen. Ich schloss Hulda sofort in mein Herz und freute mich auf jeden neuen Band, welche 2020, 2021, 2022 und 2023 erschienen sind.
Huldas außerordentlicher Dickschädel und ihre untrügliche Spürnase für Ungerechtigkeiten und Straftaten in Kombination mit jeder Menge Zeitgeschichte, können mich immer wieder sehr begeistern. So war absolut klar, dass ich auch den hier vorliegenden siebten Band unbedingt lesen musste, welchen ich freundlicherweise als kostenloses und vorzeitiges Rezensionsexemplar vom Verlag und der Autorin zur Verfügung gestellt bekommen habe – an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön dafür.
Das Cover des Buches passt wunderbar zu den bereits erschienen Bänden – damit besitzt die Buchreihe einen gelungenen Wiedererkennungswert:

Dieser siebte Band der Reihe ist in der Farbe rosa/ pink gehalten und besticht wieder einmal durch die hochwertige Klappbroschur mit 448 Seiten und dem wunderbar stimmigen Cover.
Auf der vorderen Klappe befindet sich ein kleiner Textausschnitt, in der Klappe ist eine wunderschöne Karte, welche einen Teil von Berlin im Jahr 1930 und den wichtigsten Handlungsorten zeigt. Die hintere Klappe ziert ein Foto und eine kurze Biographie der sympathischen Autorin, im Inneren befindet sich eine Übersicht der bisher erschienen Teile der Reihe.
Der Prolog des Buches setzt am 13. Juli 1930 an, mit dem ersten Kapitel befinden wir uns am 24. August 1930. Die Handlung wird chronologisch erzählt – der Epilog endet im Oktober 1930. Somit umfasst die gesamte Handlung des Buches nur wenige Wochen und setzt etwa ein Jahr nach dem Ende des letzten Bandes „Fräulein Gold – Die Lichter der Stadt“ an.
Auch wenn die Geschichten innerhalb eines Buches abgeschlossen sind, empfehle ich, dass man die vorherigen sechs Bände vor diesem siebten Band gelesen hat, da immer wieder Bezug auf Geschehnisse in der Vergangenheit genommen wird. Zudem ist es ist ein größeres Lesevergnügen, da man die Entwicklungen und Entscheidungen der Figuren besser verstehen und nachvollziehen kann.
Wie bei den vorherigen Bänden konnte ich ab dem ersten Kapitel wieder schnell in die Geschichte abtauchen. Während der vorherige Band gemächlicher begonnen hat, baut dieser Band ab der ersten Seite eine große Spannung auf. Anne Stern nimmt ihre Leser und Leserinnen mit viel Ortkenntnis in das Berlin der 1930er Jahre und lässt mit ihrem wunderbaren, detaillierten, bildgewaltigen und flüssigen Sprache auf keiner Seite Langeweile aufkommen.

„Hulda spürte seit geraumer Zeit, wie ihre Kräfte aus der Zeit vor ihrer Mutterschaft zurückkehrten. Manchmal hatte sie schier keine Ahnung, wie sie diese am besten einsetzen sollte. Trotzdem hatte sie den Sprung zurück ins kalte Wasser bisher nicht gewagt – auch wenn sie in dem Wasser hervorragend schwimmen konnte, wie sie wusste.“

[Kapitel 01, Seite 25]

Auch in diesem Band ist Hulda Gold die zentrale Figur:
Zusammen mit ihrer mittlerweile fünfjährigen Tochter Meta lebt sie mitten in Berlin und gilt trotz ihres festen Partners Max als alleinerziehende Mutter.
Was Hulda nach wie vor zu schaffen macht ist, dass sie ihren geliebten Beruf als Hebamme nicht mehr ausüben kann, da sich die Arbeitszeiten nicht mit einem Kind vereinbaren lassen. Hulda arbeitet nach wie vor in einer Mütterberatungsstelle, eine Arbeit, die ihr zwar auf der einen Seite Freude bereitet, auf der anderen Seite jedoch alles andere als erfüllend ist. Sie sehnt sich danach, wieder als Hebamme tätig zu sein und Frauen aktiv zu helfen. Deshalb überlegt sie nicht lange, als die schwangere Hella sie nach Hilfe und ihrer Geburtsbegleitung fragt.
Hulda hat ihr stets gutes Gespür für die Menschen um sie herum behalten und sagt oft auch direkt, was sie denkt und fühlt. Sie sieht Ungerechtigkeiten, gegen welche sie vorgeht (oft klappt das nicht) und hat ein Gespür für die Nöte anderer Menschen. Auch wenn es mittlerweile der siebte Band um und mit Hulda Gold ist, kann mich diese Hauptfigur immer wieder überraschen und ich habe das Gefühl, ihr mit jeden Band noch ein Stück näher zu kommen. Anne Stern hat mit Hulda Gold eine solch facettenreiche Protagonistin erschaffen, welche die Leserinnen und Leser in jedem weiteren Band dieser wunderbaren Reihe neu entdeckt. Ich bin so gespannt, wie es mit ihr und ihr wunderbaren Tochter Meta im nächsten Band weitergehen wird.
Die fünfjährige Meta bringt einen ganz besonderen Zauber in die Geschichte. Mit ihren unvorhersehbaren Launen und ihrem kindlichen Blick auf die Dinge hat Hulda es nicht immer leicht, doch durch ihre Tochter nimmt Hulda die Welt nochmal und wieder ganz anders wahr. Ich denke, dass sich fast jede Mutter in vielen Szenen mit Meta wiederfindet.
Um Hulda Gold agieren wieder zum größten Teil die Charaktere, welche schon ab dem ersten Band dabei sind – mittlerweile fühlt es sich so an, wie auf liebgewonnene Freunde zu treffen und ein wie ein ’nach Hause kommen‘ an. Es ist wunderschön, diese lebensechten Figuren wieder zu treffen und auch deren authentische Weiterentwicklung zu verfolgen.
Hier ist vor allem der Kioskbesitzer Bert zu nennen, welcher noch immer Huldas Fels in der Brandung ist. Nach wie vor mit bringt er mit seiner wunderbaren und ehrlichen Art sehr viel Wärme und Geborgenheit in die Geschichte – auch wenn er in diesem Band mit seinen persönlichen Herausforderungen beschäftigt ist.
Es kommen auch wieder einige neue Figuren hinzu, Figuren aus den bisherigen Bänden stehen teilweise etwas mehr am Rande. Doch sie alle – egal ob liebgewonnene Freunde oder neue Charaktere, sie im Zentrum oder am Rande der Geschichte eine Rolle spielen – sie alle sind von Anne Stern authentisch gezeichnet und entwickeln sich lebensecht weiter. Keine der Figuren ist perfekt und es wird mitunter auch immer mal wieder die ein oder andere Fehlentscheidung getroffen. Und wie es im wahren Leben so ist, gibt es natürlich auch die unsympathischen und unleidlichen Figuren.

„Kein Mensch glich dem anderen, kein Meister war je vom Himmel gefallen, kein Vater wurde als solcher geboren, keine Mutter musste den vorgezeichneten Weg gehen. Sie lebten in modernen Zeiten, und die Gesetze der alten Generation galten nicht mehr. Sie machten ihre eigenen Gesetze.“

[Kapitel 20, Seite 243]

Das Jahr 1930, welches den Beginn der Zerstörung der Weimarer Republik markiert, bildet den historischen, politischen und gesellschaftlichen Hintergrund von „Fräulein Gold – Nacht über der Havel“.
Am 24. Oktober 1929 begann ein dramatischer Verfall der Aktienkurse an der New Yorker Börse („Schwarzer Freitag“). Jahrelange Überinvestitionen in der Industrie und daraus resultierende Überangebot an Waren, mit dem die Nachfrage nicht Schritt gehalten hatte, führte am 24. Oktober 1929 zu einem dramatischen Verfall der Aktienkurse an der New Yorker Börse. Dieser Tag ging als ‚Schwarzer Freitag‘ in die Geschichte ein. Innerhalb kurzer Zeit weitete sich die amerikanische Krise aufgrund der internationalen Verflechtungen des Finanz- und Wirtschaftswesens zur größten Krise der Weltwirtschaft im 20. Jahrhundert aus. Nach den USA war das Deutsche Reich am stärksten von der Krise betroffen. Die Produktionsdrosselung führte zu Kurzarbeit und Entlassungen sowie Firmenzusammenbrüchen. Von 1928 bis 1931 verdoppelte sich die Zahl der jährlichen Konkurse. Im Winter 1929/30 gab es bereits mehr als drei Millionen Arbeitslose – diese Massenarbeitslosigkeit überforderte rasch die Finanzmittel der Arbeitslosenversicherung. Das Kabinett zerbrach im März 1930 an der Frage ob die Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern erhöht oder die Leistungen für die Arbeitslosen gekürzt werden sollten.
Heinrich Brüning (1885 – 1970), Fraktionsvorsitzender des Zentrums, wurde durch Reichspräsidenten Paul von Hindenburg (1847 – 1934) mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt wurde, strebte von vornherein keine parlamentarische Mehrheit an. Er stützte seine Politik auf das Ansehen des Reichspräsidenten und dessen Notverordnungsrecht nach Artikel 48 der Reichsverfassung. Als die Reichstagsmehrheit am 18. Juli 1930 dem Antrag der SPD auf Aufhebung der Notverordnung zur „Sicherung von Wirtschaft und Finanzen“ zustimmte, wurde das Parlament noch am selben Tag aufgelöst. Die Neuwahl vom 14. September 1930, an der sich 82 Prozent der Wähler beteiligten, endete mit einer Katastrophe für die Demokratie: Die NSDAP bekam über 18% der Stimmen, deren Mandate stiegen von 12 auf 107.
Die Jugendlichen, die in der Weimarer Republik zu jungen Erwachsenen heranwuchsen, hatten den ersten Weltkrieg (1914 – 1918) als Kinder erlebt. Sie hatten gehungert und mussten schwere Verluste hinnehmen – in beinahe jeder Familie gab es Tote oder vom Krieg gezeichnete Rückkehrer. Die sogenannte ‚Dolchstoßlegende‘, nach der die Feigheit einzelner deutscher Offiziere für die Niederlage im Ersten Weltkrieg verantwortlich war, wurde verbreitet und fiel auf fruchtbaren Boden: Die unbezahlbaren Kriegsschulden verhinderten das Wirtschaftswachstum und belasteten den deutschen Staatshaushalt. Die Weimarer Republik stand von Anfang an auf wackeligen Füßen. Die Jugend fand in diesem Staat, in der Gesellschaft, in der Politik und auch bei ihren Familien wenig Halt und waren doch immer auf der Suche nach der eigenen Identität. In der Weimarer Republik gab es eine große Anzahl von Jugendgruppen, welche unterschiedliche Ausrichtungen hatten – den jungen Menschen aber Halt und ein Zugehörigkeitsgefühl gaben – genau das, was vielen von ihnen fehlte.
Die gesellschaftlichen Themen sind sehr mit den geschichtlichen Hintergründen verbunden und teilweise auch noch heute – fast 100 Jahre später – sehr aktuell. Als Beispiel sei hier die Probleme und Herausforderungen alleinerziehenden Eltern zu nennen – an erster Stelle die Vereinbarkeit der Elternschaft mit einem Beruf.
Auch der damalige schwere Stand der Frau im Berufsleben allgemein wird von Anne Stern in ihrem Roman beschrieben: Die Arbeit der Frauen wurde in den ‚typischen Männerberufen‘ nicht ernst genommen und Kompetenzen abgesprochen. Exemplarisch wird dies an der Kommissarin Irma gezeigt.
Diese vielen geschichtlichen, politischen und gesellschaftlichen Themen und Hintergründe hat Anne Stern wunderbar herausgearbeitet und stellt diese sehr verständlich in ihrem Roman da. Die vielen Ereignisse sind mit den Lebensgeschichten der größtenteils fiktiven Figuren verwoben und werden oft durch deren Augen beschrieben, wodurch die Historie dahinter sehr erleb- und greifbar wird.

„Wie konnte man unbeschwert durch die letzten Sonnenstrahlen des Spätsommers radeln und nicht pausenlos daran denken, dass in direkter Nähe und überall auf der Welt Menschen leiden mussten? Menschen, die genau wie Hulda ein schlagendes Herz hatten, Sehnsüchte, Gefühle und nur dieses eine Leben? Es war schwer, solche Gedanken zu ertragen.“

[Kapitel 34, Seite 389]

Auch diesen siebten Band stelle ich wieder zufrieden ins Regal und bedanke mich bei Anne Stern für dieses wunderbare, mitreißende und emotionale Leseerlebnis.
Die Leseprobe zum achten Band der Reihe am Ende des Buches zeigt, dass wir uns auf ein weiteres Wiedersehen mit Hulda und all den anderen liebgewonnenen Charakteren freuen dürfen: „Fräulein Gold – Der Preis der Freiheit“ erscheint voraussichtlich im Dezember 2025.

Fazit: „Fräulein Gold – Nacht über der Havel“ ist ein spannender, mitreißender, emotionaler und wunderbarer siebter Teil von einer meiner liebsten Buchreihen.
Mit ihrer bildhaften Sprache entführt Anne Stern ihre Leser und Leserinnen in die Vergangenheit, macht politische und gesellschaftliche Hintergründe nachvollziehbar und sorgt für eine unvergessliche Geschichte mit Tiefgang. Absolut lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

 „Fräulein Gold – Die Lichter der Stadt“

von Anne Stern

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 12. September 2023
Verlag: Rowohlt
Ausgaben: Paperback & eBook
ISBN: 978-3-499-00918-1
Seitenanzahl: 464 Seiten
Preise: 18,00€ (Paperback), 12,99€ (eBook)
Reihe: „Hebamme Hulda Gold/ Band 06“

Homepage:
https://www.rowohlt.de/buch/anne-stern-fraeulein-gold-die-lichter-der-stadt-9783499009181

Klappentext:
„Berlin, 1929: Hulda Gold arbeitet als Hebamme in einer Mütterberatungsstelle in Schöneberg. Für ihre Schützlinge tut sie alles. Aber sie muss auch für sich und ihre kleine Tochter Meta kämpfen, denn das Leben als alleinerziehende, ledige Mutter ist selbst in ihrem Heimatkiez alles andere als leicht. Als sie eine junge Schauspielerin am berühmten Theater am Nollendorfplatz betreut, lernt sie eine neue Facette ihres Viertels kennen: die faszinierende Welt der Künstlerinnen und Bühnenstars, in der nichts ist, wie es scheint. Doch mit der beginnenden Weltwirtschaftskrise kämpft auch das Theater ums nackte Überleben. Als es zu einer seltsamen Einbruchsserie im Viertel kommt, ist Hulda alarmiert, denn nicht nur einer ihrer Freunde ist von der Gefahr direkt betroffen. Sie beginnt, Nachforschungen anzustellen, und muss all ihren Mut und ihren unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn unter Beweis stellen – nicht nur für sich selbst, sondern auch für Meta.“

Hinweise:
– Lest diese Rezension bitte nicht, wenn ihr die Bände 1 – 5 noch nicht gelesen habt, diese aber noch lesen möchtet – Spoilergefahr!
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Rowohlt Verlag und der Autorin als vorzeitiges Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
– Hier findet ihr meine ausführliche Rezension zu den vorherigen Bänden:
– Band 1: „Fräulein Gold – Schatten und Licht“
– Band 2: „Fräulein Gold – Scheunenkinder“
– Band 3: „Fräulein Gold – Der Himmel über der Stadt“
– Band 4: „Fräulein Gold – Die Stunde der Frauen“
– Band 5: „Fräulein Gold – Die Rote Insel“

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Das Buch „Fräulein Gold – Die Lichter der Stadt“ ist der sechste Band um die Hebamme Hulda Gold und entführt in das Jahr 1929 – dem Schicksalsjahr der Weimarer Republik.

„Sie schüttelte den Kopf über sich selbst. Denn ihr ging auf, dass eigentlich nichts an ihrem Leben perfekt war. Nichts außer Meta.“

[Seite 16]

Drei Jahre nach der Geburt ihrer Tochter Meta muss sich Hulda Gold mit den Problemen und Sorgen einer (alleinerziehenden) Mutter herumschlagen und arrangieren.
Während ihre Tochter eine Kindertagesstätte besucht, arbeitet Hulda in einer Mütterberatungsstelle – eine Arbeit, welche ihr zwar Freude bereitet, sie aber nicht erfüllt. Zu gerne würde sie wieder Geburten begleiten und betreuen. Doch das scheint alles in weite Ferne gerückt, da die Arbeitszeiten als Hebamme nicht mit dem Leben als Mutter vereinbar sind.
Als Hulda in der Beratungsstelle die junge Schauspielerin Milli und deren Tochter kennenlernt, zeigt sich Hulda nochmal ein anderes Bild ihres Wohnviertels. Doch eine rätselhafte Einbruchsserie hält die Bewohner rund um den Winterfeldtplatz in Atem und auch Hulda beginnt mit ihren eigenen Ermittlungen. Diese Ermittlungen kosten Hulda viel Mut, denn als junge Mutter ist sie nicht mehr nur für sich verantwortlich.

Als Mitte des Jahres 2020 der Auftakt „Fräulein Gold – Schatten und Licht“ erschien, war ich von dieser Buchreihe sofort eingenommen. Ich schloss Hulda sofort in mein Herz und freute mich auf jeden neuen Band, welche 2020,2021 und 2022 erschienen sind. Ursprünglich war diese Buchreihe als Trilogie angekündigt. doch Hulda hat so viele Anhänger, dass ihre spannende Geschichte immer weiter erzählt werden muss. Ihr außerordentlicher Dickschädel und ihre untrügliche Spürnase für Ungerechtigkeiten und Straftaten in Kombination mit jeder Menge Zeitgeschichte, können mich immer wieder sehr begeistern. So war absolut klar, dass ich auch den hier vorliegenden sechsten Band unbedingt lesen musste, welchen ich freundlicherweise als kostenloses und vorzeitiges Rezensionsexemplar vom Verlag und der Autorin zur Verfügung gestellt bekommen habe – an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön dafür.

Das Cover des Buches passt wunderbar zu den bereits erschienen Bänden – damit besitzt die Buchreihe einen gelungenen Wiedererkennungswert:

Dieser sechste Band ist in der Farbe lila gehalten. Zu sehen ist eine junge Frau, welche seitlich zum Betrachter/ zur Betrachterin steht, ihren Kopf aber zu diesem/ dieser dreht und mit einem durchdringende Blick in die Kamera schaut. Ihre dunklen Haare sind kinnlang geschnitten, ihre Arme ruhen vor ihr. Zu ihrer blusenähnlichen Oberteil trägt sie eine Perlenkette um den Hals. Die gesamte Szenerie ist in schwarz-weiß gehalten, der Haupttitel ist in lila-glänzenden Buchstaben aufgebracht. Der Untertitel steht in weißer Schrift darunter, der Name der Autorin befindet sich im mittleren linken Bereich. Das Cover und auch der Text auf der Rückseite des Buches werden von lila-glänzenden Linien eingerahmt. Der Buchrücken ist ebenfalls lila, der Name der Autorin, Titel und Untertitel sind hier in schwarz gehalten.
Das Buch ist eine sehr hochwertig gestaltete Klappbroschur mit insgesamt 464 Seiten. Auf der vorderen Klappe befindet sich ein kleiner Textausschnitt, in der Klappe ist eine wunderschöne Karte, welche einen Teil von Berlin im Jahr 1929 zeigt. Die hintere Klappe ziert ein Foto und eine kurze Biographie der sympathischen Autorin, im Inneren befindet sich eine Übersicht der bisher erschienen sechs Teile der Reihe.
Dem Impressum des Buches folgen zwei stimmungsvolle Zitate: Eines von Gabriele Tergit, eines von Berthold Brecht. Dann folgt der Prolog, welcher am 27. August 1927 ansetzt. Mit dem ersten Kapitel beginnt die Handlung dann zwei Jahre nach dem Prolog am 29. August 1929. Dem 36. Kapitel schließen sich der Epilog, welcher im Oktober 1929 spielt, das Nachwort und der Dank der Autorin sowie eine Leseprobe zum siebten Band (ET im Dezember 2024) an.
Somit umfasst die gesamte und chronologisch erzählte Handlung des Buches inklusive des Prologs und des Epilogs etwas mehr als zwei Jahre – wobei die Haupthandlung nur wenige Wochen umfasst und etwa zweieinhalb Jahre nach Ende des fünften Bandes ansetzt.
Ich empfehle sehr, dass man die vorherigen fünf Bände bereits gelesen hat, da immer wieder Bezug auf Geschehnisse in der Vergangenheit genommen wird und es ist auf jeden Fall ein größeres Lesevergnügen, da man dann auch die Entwicklungen und Entscheidungen der Figuren besser verstehen und nachvollziehen kann.
Wie bei den vorherigen Bänden konnte ich ab dem ersten Kapitel wieder schnell in die Geschichte abtauchen, auch wenn die Geschichte etwas gemächlicher beginnt. Mit ihrer wunderbaren, detaillierten, bildgewaltigen und flüssigen Sprache, lässt Anne Stern auf keiner Seite Langeweile aufkommen und sie entführte mich mit viel Ortskenntnis nach Berlin in das Jahr 1929.

„Wo war ihre Jugend hin, wo waren die Jahre geblieben, in denen sie die Nächte zum Tag gemacht und sich in allerlei Spelunken herumgetrieben hatte? Plötzlich war sie zu einer Mutter geworden, einer richtigen Matrone, die an den Abenden das Haus hütete und nur noch vom Sofa aus den Eskapaden der Romanfiguren folgte, deren Leben sie als Ersatz für eigene Abenteuer begierig Seite für Seite verschlang, während sie Schokoladenkekse in sich hineinstopfte.“

[Seite 93]

Auch in diesem Band steht die namensgebende Hulda Gold im Mittelpunkt der Geschichte. Ihr Leben und auch sie selbst haben sich sehr verändert. Als alleinerziehende und ledige Mutter einer dreijährigen Tochter hat sie es nicht immer leicht und stößt bei vielen Menschen oft auf Ablehnung und Abneigung. Außerdem kann sie ihren geliebten Beruf als Hebamme nicht mehr ausüben, da sich die Arbeitszeiten nicht mit einem Kleinkind vereinbaren lassen. Hulda arbeitet in einer Mütterberatungsstelle, eine Arbeit, die ihr zwar auf der einen Seite Freude bereitet, auf der anderen Seite jedoch alles andere als erfüllend ist. Ihre Welt ist nun, da sie Mutter ist, eine völlig andere geworden, in der sie zum ersten Mal nicht nur auf sich alleine aufpassen muss, sondern auch die Verantwortung gegenüber ihrer Tochter tragen muss. Oft plagen sie Selbstzweifel und Bedenken, ob sie als Mutter alles richtig macht. Sie ist innerlich zerrissen zwischen ihrem Beruf und ihrem Mutter-Dasein. Doch sie hat sich ihr stets gutes Gespür für die Menschen um sie herum behalten, sagt auch sehr oft direkt, was sie denkt und fühlt und lässt sich sehr oft von ihrem Bauchgefühl leiten. Ihrer untrüglichen Spürnase in Sachen Verbrechen kann sie stets vertrauen und sieht die Ungerechtigkeiten, gegen welche sie direkt vorgeht. Auch wenn es mittlerweile der sechste Band um und mit Hulda Gold ist, kann mich diese Hauptfigur immer wieder überraschen und ich habe das Gefühl. ihr mit jeden Band ein Stückchen näher zu kommen. Anne Stern hat mit Hulda Gold eine solch facettenreiche Protagonistin erschaffen, welche die Leserinnen und Leser in jedem Band dieser wunderbaren Reihe neu entdeckt. Ich bin so gespannt, wie es mit ihr und ihr wunderbaren Tochter Meta im nächsten Band weitergehen wird.

„Und obwohl Hulda wusste, dass sie in der Betreuung und Begleitung ihres eigenen Kindes wohl meistens tatsächlich recht gut abschnitt, kannte sie diesen Schmerz doch ganz genau. Jede Mutter kannte ihn. Jede Mutter hatte Angst davor, ihrem Kind nicht genug bieten zu können. Es nicht immer so lieben zu können, wie es das verdiente, oder die Liebe vielleicht nicht oft genug zu zeigen.“

[Seite 119]

Um Hulda Gold agieren wieder zum größten Teil die Charaktere, welche schon ab dem ersten Band dabei sind – mittlerweile fühlt es sich so an, wie auf liebgewonnene Freunde zu treffen – ein Gefühl. wie ein ’nach Hause kommen‘.
Es ist wunderschön, diese lebensechten Figuren wieder zu treffen und auch deren authentische Weiterentwicklung zu sehen. Hier ist vor allem der Kioskbesitzer Bert zu nennen, welcher noch immer Huldas Fels in der Brandung ist. Nach wie vor mit bringt er mit seiner wunderbaren und ehrlichen Art sehr viel Wärme und Geborgenheit in die Geschichte, bereitet Hulda, und damit auch dem Leser/ der Leserin, jedoch die ein oder andere Sorge.

„Er hatte es nicht gern, wenn er um Hilfe bitten musste, lieber war er derjenige, der anderen beisprang.“

[Seite 171]


Ganz besonders angetan hat es mir die dreijährige Meta – Huldas Tochter. Natürlich hat es Hulda nicht immer leicht mit ihr, doch mit ihrem kindlichen Blick auf die Dinge und ihren unvorhersehbaren Launen bringt sie einen ganz eigenen Zauber in die Geschichte.
Es kommen auch wieder einige neue Figuren hinzu, Figuren aus den bisherigen Bänden stehen teilweise etwas mehr am Rande. Doch sie alle, egal ob sie liebgewonnene Freunde oder neue Charaktere sind, sie im Zentrum oder am Rande der Geschichte eine Rolle spielen – sie alle sind von Anne Stern authentisch gezeichnet und entwickeln sich lebensecht weiter. Keine der Figuren ist perfekt und es wird mitunter auch immer mal wieder die ein oder andere Fehlentscheidung getroffen.
Auf einige der Charaktere möchte ich an dieser Stelle allerdings nicht detailliert eingehen, da ich sonst zu viel von der Handlung vorwegnehmen könnte.
Die Tragik, die Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen zwischen den Figuren waren für mich stets fass- und fühlbar und zogen mich schnell in die spannende Geschichte hinein.
Nun bin ich sehr gespannt, wie es mit all den Figuren im siebten Band der Reihe weitergehen wird.

Das Jahr 1929, welches als Schicksalsjahr der Weimarer Republik eingehen sollte, bildet den historischen Hintergrund von „Fräulein Gold – Die Lichter der Stadt“.
Lange vor dem Schwarzen Freitag des Oktober 1929 und der damit ausgelösten Weltwirtschaftskrise, brodelte es in der Bevölkerung gehörig. Im langen und kalten Winter 1928/29 hatten sich die sozialen Konflikte angestaut und die immensen Wirtschaftsprobleme verstärkt: Die Hochkonjunktur flaute ab – fast drei Millionen Menschen waren ohne Arbeit. Zudem waren die die Kassen der Stadt Berlin und auch die Staatskassen leer und politische Zusammenstöße zwischen links und rechts häuften sich.
Im Mai 1929 kam es bei den Maifeiern in Berlin während einer kommunistischen Kundgebung zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und der Polizei. Diese Auseinandersetzung kostete sieben Menschen das Leben und es gab über 100 Verletzte. Der Monat ging als ‚Blutmai‘ in die Geschichte ein.
Im Juni 1929 unterzeichneten Delegierte den ‚Young-Plan‘, welcher im August 2029 von der deutschen Regierung ratifiziert wurde. Dieser Plan war eine Vereinbarung über die von Deutschland zu leistende Reparationszahlungen: Die Reparationssumme wurde auf 34,5 Milliarden Goldmark, zahlbar in 59 Jahresraten, herabgesetzt und es wurde die vorzeitige Räumung des Rheinlands zum 01. Juli 1930 vereinbart. Die Zahlungen wurden damit überschaubarer, außerdem erhielt die Weimarer Republik weitere internationale Kredite und profitierte so von den Vereinbarungen. Die politische Rechte setzte allerdings die Diffamierung der politisch Verantwortlichen fort und griff den Young-Plan in ihrem Wahlkampf auf .
Im Oktober 1929 starb der deutsche Außenminister Gustav Stresemann, kurz darauf kam es zu einem fatalen Kurssturz an der New Yorker Börse, worauf die Weltwirtschaftskrise ausgelöst wurde.
Die gesellschaftlichen Themen sind sehr mit den geschichtlichen Hintergründen verbunden und teilweise auch noch heute – fast 100 Jahre später – sehr aktuell. Als Beispiel sei hier die Probleme und Herausforderungen der alleinerziehenden Elternteile zu nennen – an erster Stelle die Vereinbarkeit der Elternschaft mit einem Beruf.
Ein weiteres gesellschaftliches Thema ist, wie schwer der Stand der Frau im Berufsleben allgemein war, vor allem dann, wenn es um ‚typische Männerberufe‘ ging. Die Arbeit der Frauen wurde, wie auch die Frau selbst, nicht ernst genommen und es wurde ihr jegliche Kompetenz abgesprochen. Exemplarisch wird dies an der Kommissarin Irma gezeigt.

„Und doch wurden ihre Leistungen nach wie vor nicht wahrgenommen, ja vielmehr öffentlich geschmäht. Wieso, in Gottes Namen, war dies im Jahr 1929 noch immer normal? Hatten die Frauen sich nicht längst ihre Rechte erkämpft? Das Wahlrecht, das Recht, zu studiere und den Beruf frei zu wählen?“

[Seite 247]


Diese vielen geschichtlichen und gesellschaftlichen Themen und Hintergründe hat Anne Stern wunderbar herausgearbeitet und stellt diese sehr verständlich in ihrem Roman da. Die vielen Ereignisse sind mit den Lebensgeschichten der größtenteils fiktiven Figuren verwoben und werden oft durch deren Augen beschrieben, wodurch die Historie sehr erleb- und greifbar wird.

Auch diesen Band stelle ich wieder rundum zufrieden ins Regal und bedanke mich bei Anne Stern für dieses wunderbare, mitreißende und emotionale Leseerlebnis.
Mögen Hulda, ihre zuverlässige Spürnase und ihr Gerechtigkeitsempfinden uns noch lange begleiten.

„… und Hulda hatte längst beschlossen, ihrem Gerechtigkeitsempfinden in diesem Fall die Oberhand zu lassen und nicht dem manchmal blinden Gesetz.“

[Seite 322]

Fazit: Die Handlung geht zwar etwas gemächlicher los als in den vorherigen Bänden und trotzdem konnte und wollte ich diesen grandiosen sechsten Teil der Reihe nur ungern aus den Händen legen. Ich bin der Hauptfigur Hulda Gold wieder ein Stückchen näher gekommen und litt und fieberte stellenweise sehr mit ihr mit.
Zusammen mit den wunderbar herausgearbeiteten geschichtlichen Hintergründen und dem wunderbar bildhaften Sprachstil liegt hier ein absolut lesenswerter sechster Band einer Buchreihe vor, welche sich von Band zu Band in ihrer Intensivität steigert.
Absolut lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Fräulein Gold – Die Rote Insel“

von Anne Stern

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 15. November 2022
Verlag: Rowohlt Polaris
ISBN: 978-3-499-00916-7
Seitenanzahl: 432 Seiten

Klappentext:
„Berlin, 1926. Hulda Gold musste ihre Stelle als Hebamme in der Frauenklinik aufgegeben und lebt nun in einem Arbeiterviertel fern von ihrem alten Kiez. Hier auf der sogenannten Roten Insel kann sie in der Praxis von Grete Fischer mitarbeiten. Gemeinsam kümmern sich die beiden Frauen um Menschen, die täglich gegen Armut und Not kämpfen – während in ganz Berlin die politischen Spannungen zunehmen. Immer wieder kommt es zu Konflikten zwischen Kommunisten, Anhängern der nationalsozialistischen Bewegung und den Ringvereinen. Auch das Viertel auf der Roten Insel ist von den Unruhen geprägt. Grete, die einer kommunistischen Gruppe anhängt, scheint es mit dem Gesetz nicht so genau zu nehmen. Als sich die brodelnde Stimmung in handfeste Gewalt entlädt, gerät Hulda zwischen alle Fronten. Und sie muss sich der größten Bewährungsprobe ihres Lebens stellen.“

https://www.rowohlt.de/buch/anne-stern-fraeulein-gold-die-rote-insel-9783499009167

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise vom Rowohlt-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistungen in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
– Rezension zum ersten Teil „Fräulein Gold – Schatten und Licht“
– Rezension zum zweiten Teil: „Scheunenkinder“
– Rezension zum dritten Teil: „Der Himmel über der Stadt“
– Rezension zum vierten Teil:
„Die Stunde der Frauen“

Coverrechte: Rowohlt Verlag

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Das Buch „Fräulein Gold – Die Rote Insel“ ist der fünfte Band um die Hebamme Hulda Gold, welche in Berlin der 1920er Jahre in die politischen Unruhen auf der Roten Insel gerät und privat vor der größten Umwälzung ihres bisherigen Lebens steht.

Berlin im Jahr 1926: Nachdem Hulda Gold ihre Stelle als leitende Hebamme in der Frauenklinik aufgeben musste und auch ihre geliebtes Zimmer in der Mansarde der Vergangenheit angehört, lebt und arbeitet sie auf der Roten Insel – einem Stadtviertel der Arbeiter, welche zum größtenteils rot wählen und damit diesem Stadtteil seinen Namen geben. Sie arbeitet in der Praxis der Ärztin Grete Fischer als Helferin mit und zusammen kümmern sich die beiden Frauen um die Menschen, welche in größter Not den Weg zu ihnen finden.
Grete gehört einer kommunistischen Gruppe an, bei welcher Huldas unpolitische Art auf Ablehnung und Missbilligung stößt. Als ein Mord an einem Bewohner der Roten Insel verübt wird, scheinen die Täter für den Großteil der Bevölkerung fest zu stehen: Die Anhänger der nationalsozialistischen Bewegung. Immer wieder kommt es zwischen diesen und den Kommunisten zu teils blutigen Konflikten. Doch auch ein Ringverein scheint in diesen Anschlag involviert zu sein.
Hulda gerät zwischen die Fronten, als sich der Konflikt in handfester Gewalt entlädt. Hulda muss sich für einen Weg entscheiden, dazu steht sie auch noch privat vor der größten Umwälzung ihres bisherigen Lebens.

Als ich im Mai 2020 den ersten Band „Fräulein Gold – Schatten und Licht“ las, war ich sofort ein riesiger Fan dieser äußerst eigenwilligen und energiegeladenen Hauptfigur Hulda Gold. Ihr außerordentlicher Dickschädel und ihre untrügliche Spürnase für Ungerechtigkeiten und Straftaten in Kombination mit jeder Menge Zeitgeschichte, konnten mich sehr begeistern. Jeder weitere Teil wurde mit großer Vorfreude erwartet und mit äußerster Zufriedenheit und viel Genuss gelesen.
Den hier vorliegenden fünften Band der Reihe bekam ich freundlicherweise vom Rowohlt Verlag als vorzeitiges Rezensionsexemplar zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.

Auch in diesem Band steht die namensgebende Figur der Buchreihe im Mittelpunkt der Geschichte: Hulda Gold. Schon auf den ersten Seiten wird klar, dass sie sich verändert hat, beziehungsweise verändern musste. Ihre Arbeitsstelle als leitende Hebamme ist passé und auch ihren Kiez musste sie schweren Herzens verlassen. Hulda treibt zwischen den Welten, hat Zukunftsängste, sucht ihren Platz im Leben und vermisst ihren über alles geliebten Beruf. In diesem Teil kam sie mir noch einmal um einiges näher, da sehr viel von ihrem Innenleben erzählt wird, viele ihrer Gefühle und Gedanken offen gelegt werden.

„Wo zum Teufel gehörte sie nur hin? Wo würde sie je akzeptiert werden – und gleichzeitig sie selbst sein können?“

[Seite 77, Kapitel 5]

„Und wie oft hatte sie in den vergangenen Monaten diese nagende Beklommenheit verspürt, nirgendwohin zu gehören, überall fremd zu sein und zwischen den Stühlen zu sitzen?“

[Seite 388, Kapitel 31]

Ihre Welt ist nun eine völlig andere geworden, in der sie zum ersten Mal nicht nur auf sich alleine aufpassen muss. Auch wenn ihr Charakter eine große Wandlung erfährt, ist sie nach wie vor die Hulda, welche ich in den ersten vier Bänden mit ihrer facettenreichen Zeichnung fest in mein Leseherz geschlossen habe: Sie hat stets ein gutes Gespür für die Menschen um sie herum und sagt auch sehr oft direkt, was sie denkt und fühlt und lässt sich sehr oft von ihrem Bauchgefühl leiten. Doch sie kann ihrer untrüglichen Spürnase in Sachen Verbrechen stets vertrauen und sieht die Ungerechtigkeiten, gegen welche sie vorgeht. Dies und ihr außerordentlicher Dickschädel führen sie immer wieder in brenzlige Situationen, in denen sie ihr eigenes Wohlbefinden immer wieder hinten an stellt.
Es bleibt sehr spannend, wie es mit ihr und ihrem weiteren Leben in den nächsten Bänden der Reihe weitergehen wird. Hulda ist eine so einzigartige Figur, welche für mich mit ihrer interessanten Geschichte und ihrem starken Charakter für immer unvergessen bleiben wird.

„Du bist doch eine Heldin Hulda Gold.“

[Seite 166, Kapitel 11]

Um Hulda Gold agieren wieder zum größten Teil die Charaktere, welche schon ab dem ersten Band dabei sind. Es ist wunderschön, diese lebensechten Figuren wieder zu treffen und auch deren authentische Weiterentwicklung zu sehen – mittlerweile spüre ich beim Lesen das Gefühl des ‚wieder Ankommen‘ – als ob man wieder liebgewonnene Freunde trifft. Hier ist vor allem der Kioskbesitzer Bert zu nennen, welcher noch immer Huldas Fels in der Brandung ist und nach wie vor mit seiner wunderbaren Art sehr viel Wärme und Geborgenheit in die Geschichte bringt.
Neben Bert ist Frau Wunderlich, Huldas ehemalige Vermietern, weiterhin an ihrer Seite und sorgt mit ihrem teils etwas schroffen, aber doch gleichzeitig liebenswerten Charakter, stets für eine sehr erheiternde Atmosphäre. Einige Figuren kommen neu hinzu, andere Figuren aus den bisherigen Bänden stehen teilweise mehr am Rande. Doch sie alle, egal ob sie liebgewonnene Freunde oder neue Charaktere sind, sie im Zentrum oder am Rande der Geschichte eine Rolle spielen – sie alle sind von Anne Stern authentisch gezeichnet und sie zeigt mit ihnen ein gutes Bild der damaligen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, welche politisch und sozial tief gespalten war. Die Kommunisten treffen auf die Nationalsozialisten, diese wiederum auf die Ringvereine und die organisierte Kriminalität.

Die Handlung des Buches wird fortlaufend erzählt und setzt ein paar Monate nach Ende des vierten Bandes an. Ich empfehle sehr, dass man die vorherigen vier Bände bereits gelesen hat, da immer wieder Bezug auf Geschehnisse in der Vergangenheit genommen wird und es ist auf jeden Fall ein größeres Lesevergnügen, da man dann auch die Entwicklungen der Figuren besser verstehen und nachvollziehen kann.
Den historischen Hintergrund bildet das Jahr 1926. Mittlerweile ist die Weimarer Republik etwa neun Jahre alt, nach den anfänglichen Krisenjahren 1919 bis 1923 (Kapp-Putsch, Ruhraufstand, politische Morde an Matthias Erzberger und Walther Rathenau, Hyperinflation) folgen von 1924 bis 1929 die Jahre der relativen Stabilisierung. Die neue Freiheit in Kunst und Kultur wird durch den Begriff der „goldenen Zwanziger“ geprägt, den sozialen und politischen Wandel reflektiert dieser Begriff allerdings nicht. Noch immer herrschen bei vielen Menschen bittere Armut, Not und Krankheiten, auf der anderen Seite gab es die reiche Bevölkerungsschicht. Auch politisch sind die Menschen in der Weimarer Republik tief gespalten: Die linken Parteien spaltet sich in SPD und KPD auf, welche den Nationalsozialisten verfeindet gegenüber stehen.
Der Haupthandlungsort des Buches ist die Rote Insel in Berlin. Ein Stadtbezirk der Arbeiter und ihrer Familien, welche damals fast komplett rot wählten.
Diese historischen Hintergründe hat Anne Stern wunderbar recherchiert, verwebt diese spannend mit Fiktion und den Schicksalen und Geschichten ihrer größtenteils fiktiven Figuren, was wiederum dafür sorgte, dass ich das Buch stellenweise gar nicht mehr aus den Händen legen wollte. Wie bei den vorherigen Bänden konnte ich ab dem ersten Kapitel wieder schnell in die Geschichte abtauchen. Mit ihrer wunderbaren, detaillierten, bildgewaltigen und flüssigen Sprache, lässt Anne Stern auf keiner Seite Langeweile aufkommen und sie entführte mich mit viel Ortskenntnis in das Berlin der 1920er Jahre.
In diesem Teil findet die Ermittler-Arbeit etwas im Hintergrund statt, dafür liegt der Schwerpunkt hauptsächlich auf der Entwicklung und den Gefühlen von Hulda Gold und Karl North, welche eine schwierige Zeit durchmachen müssen, dann aber über sich hinauswachsen und eine unfassbare Stärke zeigen – vor allem Hulda.

„Gefühle waren seltsame, flüchtige Wesen. Man konnte sie nicht erzwingen, nicht hinters Licht führen, nicht mit Gewalt festhalten und nicht fortscheuchen. Sie folgten ihren ganz eigenen Gesetzen.“

Seite 356 , Kapitel 28

Das Buch ist wieder eine hochwertige Klappbroschur mit einem wunderbar stimmigen Cover – beides passt perfekt zu den bisherigen Bänden der Reihe. Dies, ein ausführliches historisches Nachwort der Autorin und der farbige Stadtplan im inneren der Klappen vervollständigen das rundum perfekte Lesevergnügen, für welches ich mich bei Anne Stern ganz herzlich bedanken möchte.

Fazit: Nachdem ich den Vorgängerband „Fräulein Gold – Die Stunde der Frauen“ schon als sehr stark und emotional empfunden habe, toppt dieser fünfte Teil alle bisherigen Bände in Sachen Emotionalität und Intensität. Auch wenn Hulda in einigen Szenen einfach nicht mehr weiß wie es weitergehen soll, zeigt sie eine solche Stärke und charakterliche Tiefe, mit welcher sie mir noch einmal viel näher kam.
Dazu gibt es spannende Unterhaltung vor einem perfekt recherchierten historischen Hintergrund und die wunderbare bildhafte Sprache der Autorin. Einfach nur absolut lesens- und empfehlenswert – ein Highlight.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Der Ballhausmörder – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: dtv Taschenbuch
ISBN: 978-3-423-21808-5
Seitenanzahl: 320 Seiten

https://www.dtv.de/buch/der-ballhausmoerder-21808

Klappentext:
Berlin, Sommer 1928. In Bühlers Ballhaus in der Auguststraße, auch »Clärchens Ballhaus« genannt, wird eine Garderobiere ermordet aufgefunden. Clärchen, die Betreiberin, ist schockiert. Zielt der Mord in irgendeiner Weise auf ihr Etablissement? Oder hat der kommunistische Ex-Geliebte der Toten etwas mit der Tat zu tun? Kommissar Leo Wechsler und seine Kollegen ermitteln in einer Welt aus Charleston, Sekt für eine Mark und hemmungslosem Amüsement.

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise über den dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

– Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Der Ballhausmörder“ ist der siebte Fall für den empathischen Oberkommissar Leo Wechsler, welcher in Berlin im Jahre 1928 in einem rätselhaften Mordfall an einer jungen Frau ermittelt.

Ende Juni 1928 brüten die Bewohner Berlins unter der sommerlichen Hitze. In „Clärchens Ballhaus“ in der Auguststraße herrscht eine lebensfrohe Stimmung und es wird ausgelassen gefeiert. Doch die heitere Feierstimmung findet ein jähes Ende, als die junge Garderobiere Adele im Hinterhof des Ballhauses ermordet aufgefunden wird. Sie wurde mit Chloroform betäubt und erstickt.
Leo Wechsler beginnt seine Ermittlungen und vermutet, dass der Mord gegen das Etablissement abzielen könnte. Er stößt aber auch einen Exfreund des Opfers, welcher sich Monate nach der Trennung noch immer seltsam verhält.
In seinem siebten Fall kann Leo Wechsler sein Privat- und Berufsleben nur schwer voneinander trennen – die tiefe Freundschaft zu seinem Kollegen Robert Walther wird auf eine harte Probe gestellt.

Als ich im Februar 2022 den achten Teil um den Kommissar Leo Wechsler „Schatten in der Friedrichstadt“ zugesendet bekommen und diesen mit großem Vergnügen gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die vorherigen Teile lesen, um mehr über die Vorgeschichte der Protagonisten (allen voran natürlich Leo Wechsler) zu erfahren. Ich fragte beim dtv-Verlag an und bekam die ersten sieben Teile als Rezensionsexemplare in Form von eBooks zugesendet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den dtv-Verlag!
Die ersten fünf Teile brachten mir sehr spannungsreiche und lehrreiche Lesestunden und ich habe zudem die Reihe und alle Figuren sehr in mein Herz geschlossen.

Hier findet ihr meine bisherigen Rezensionen:
Erster Teil: „Leo Berlin“
Zweiter Teil: „Tod in Blau“
Dritter Teil: „Die Tote von Charlottenburg“
Vierter Teil: „Mord in Babelsberg“
Fünfter Teil: „Es geschah in Schöneberg“
Sechster Teil: „Nachts am Askanischen Platz“
Achter Teil: „Schatten in der Friedrichstadt“

Wie auch in den vorherigen Teilen der Reihe ermittelt Leo Wechsler in diesem besonders rätselhaften Fall mit Geduld, Empathie und viel Umsicht. Es machte mir wieder große Freude zu erleben, wie Leo und das Team der Mordinspektion die Fäden zusammenführen und somit nach und nach den kniffligen Fall lösen. Doch es läuft diesmal nicht alles glatt, da Leo sich mit seinem guten Freund und Kollegen Robert Walther überwirft.
Innerlich zerbricht Leo fast am Verlust dieser tiefen Freundschaft und wird von Selbstzweifeln geplagt. Hier ist seine Frau Clara wieder unverrückbar an seiner Seite und steht ihm mit ihrer besonnen und ruhigen Art bei. Die Beiden verbindet eine von gegenseitiger Achtung geprägte Ehe.

„Clara hörte zu, wie sie es immer tat, aufmerksam und ohne ihn zu unterbrechen.“

Kapitel 23

Alle Charaktere dieser wunderbaren Reihe habe ich völlig in mein Herz geschlossen und werde sie nun, nachdem ich den (für mich letzten) Teil gelesen habe, unendlich vermissen. Susanne Goga hat ihre lebensechten Figuren sehr tief und liebevoll gezeichnet und auch deren Interaktionen untereinander sind immer sehr realistisch und wirken zu keiner Zeit aufgesetzt.
Auch die Figuren, welche diesem Fall ihr Gesicht geben, hat die Autorin wieder detailliert herausgearbeitet, erzählt deren Lebensgeschichten sehr anschaulich und zeigt damit einen Ausschnitt aus der Gesellschaft der 1920er Jahre: Eine nach Vergnügen lechzende Gesellschaft, deren politische Spaltung immer weiter voranschreitet.
Spannend war auch wieder, wie Susanne Goga ihre größtenteils fiktiven Charaktere mit historischen Figuren verknüpft hat und sie miteinander agieren lässt.

Die Handlung des Buches setzt an den vorherigen Band („Nachts am Askanischen Platz“) an und führte dazu, dass ich direkt wieder in der Geschichte angekommen war.
Chronologisch erzählt die Autorin den Fortgang der Geschichte und Ermittlungen.
Susanne Gogas rasanter und flüssiger Sprachstil zogen mich sofort wieder in das Geschehen und die 320 unterhaltsamen und spannenden Seiten waren wieder im Nu gelesen und eigentlich viel zu schnell vorbei.

Die Mitte des Jahres 1928 bildet den geschichtlichen Hintergrund des historischen Krimis „Der Ballhausmörder“.
Ein großer Teil der Bevölkerung Berlins geht dem Vergnügen und der nächtlichen Unterhaltung nach und es wird gefeiert, getrunken und getanzt.
Doch die Weimarer Republik steuert unaufhaltsam ihrem Untergang entgegen: Häufige Regierungswechsel zersetzen das Vertrauen der Menschen in dieses politische System und verstärken die Rufe nach jemanden, der mal ‚aufräumt‘. Die erstarkenden Nationalsozialisten stürzen sich nun immer häufiger auf Andersdenkende und Andersgläubige, die SA wird immer einflussreicher. Das zarte Gefüge der Demokratie ist zum Zerreißen gespannt.
Wie auch in den vorherigen Bänden der Reihe hat Susanne Goga diese Hintergründe wieder akribisch recherchiert, lässt diese Zeiten und auch Orte für die Leser lebendig und erlebbar werden und verwebt diese gekonnt mit ihren größtenteils fiktiven Charakteren und deren Handlungen.

Fazit: Ein wunderbarer Teil dieser unvergesslichen Reihe – ein unverwechselbares Lese-Erlebnis mit wunderbaren Charakteren und viel geschichtlichen Kolorit.
Mit diesem Teil endet meine Reise mit Leo Wechsler vorerst. Dankbar aber auch traurig schaue ich nun auf mitreißende, spannenden und lehrreiche Lese-Stunden zurück. Auf ein (hoffentlich) baldiges Wiedersehen.

„Nachts am Askanischen Platz – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: dtv Taschenbuch
ISBN: 978-3-423-21713-2
Seitenanzahl: 320 Seiten

https://www.dtv.de/buch/nachts-am-askanischen-platz-21713

Klappentext:
Berlin im Januar 1928: Ein Toter wird in einem Schuppen im Hinterhof des Askanischen Gymnasiums gefunden. Direkt daneben befindet sich das Varieté- und Sensationstheater »Das Cabaret des Bösen«, dessen Besitzer seine aus dem Krieg stammenden Gesichtsverletzungen offensiv zur Schau stellt. Vor dem Fund der Leiche wurde eine verstörte junge Russin am Theater gesehen, auf der Suche nach einem gewissen »Fjodor«. Liegt der Schlüssel zu den mysteriösen Vorkommnissen um das Cabaret im Scheunenviertel, wo russische Emigranten in beengten Verhältnissen leben? Einmal mehr lernt Leo Wechsler bei seinen Ermittlungen unbekannte Gesichter seiner Stadt kennen.

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise über den dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

-Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Nachts am Askanischen Platz“ ist der sechste Fall für den sympathischen Leo Wechsler, welcher im Jahre 1928 in Berlin in einem mysteriösen Mordfall ermittelt.

Als im Januar 1928 die Leiche eines unbekannten Mannes in einem Schuppen im Hinterhof des Askanischen Gymnasiums entdeckt wird, beginnt Oberkommissar Leo Wechsler mit seinen Ermittlungen. Der Mordfall gestaltet sich als sehr rätselhaft, da es zuerst keine Anhaltspunkte zur Identität des Opfers gibt. In der direkten Nachbarschaft des Gymnasiums befindet sich das Varieté- und Sensationstheater »Das Cabaret des Bösen«, dessen Besitzer von einer aus dem Krieg stammenden Gesichtsverletzung gezeichnet ist, diese aber offen zur Schau stellt.
Die Spur führt zu einer verstörten Frau, welche sich am Theater auf russisch nach ihrem Verlobten Fjodor erkundigt hat. Leo Wechsler und sein Team suchen die Frau im Scheunenviertel – dort leben russische Emigranten in beengten und ärmlichen Verhältnissen. Doch von der Frau fehlt zunächst jede Spur.
Privat muss sich Leo Wechsler einem großen familiären Problem stellen: Sein Sohn Georg hat Geheimnisse vor ihm und scheint sich mehr und mehr von seinem Vater zu entfernen.

Als ich im Februar 2022 den achten Teil um den Kommissar Leo Wechsler „Schatten in der Friedrichstadt“ zugesendet bekommen und diesen mit großem Vergnügen gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die vorherigen Teile lesen, um mehr über die Vorgeschichte der Protagonisten (allen voran natürlich Leo Wechsler) zu erfahren. Ich fragte beim dtv-Verlag an und bekam die ersten sieben Teile als Rezensionsexemplare in Form von eBooks zugesendet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den dtv-Verlag!
Die ersten fünf Teile brachten mir sehr spannungsreiche und lehrreiche Lesestunden, zudem habe ich die Reihe und die Protagonisten sehr in mein Herz geschlossen.

Hier findet ihr meine bisherigen Rezensionen:
Erster Teil: „Leo Berlin“
Zweiter Teil: „Tod in Blau“
Dritter Teil: „Die Tote von Charlottenburg“
Vierter Teil: „Mord in Babelsberg“
Fünfter Teil: „Es geschah in Schöneberg“
Achter Teil: „Schatten in der Friedrichstadt“

In diesem Fall zeigt Oberkommissar Leo Wechsler wieder seinen einfühlsamen und empathischen Charakter. Er versetzt sich in das Leben des Opfers, fühlt dessen Schicksal und den Beweggründen nach und ermittelt mit viel Gespür, Geschick und Geduld in diesem schwierigen Fall.
Diese Empathie, sein Mitgefühl, seine Ängste, seine Fehler und auch seine Routine machen Leo Wechsler zu einer sehr authentischen und menschlichen Figur, welche ich in mein Herz geschlossen habe und nie wieder vergessen werde.
Er zeigt, dass er seinen Beruf mit voller Überzeugung und Kompetenz ausübt und gibt mit seinem Team alles dafür, diesen Mordfall zu lösen. Auch wenn er das ein oder andere Mal etwas kopflos handelt, kann er sich auf sein Gespür, aber auch auf seine loyale Kollegen verlassen, die immer an seiner Seite stehen.
In seinem Familienleben zeigt sich aber Leos verwundbare Stelle: Hier entgleitet ihm sein Sohn Georg immer mehr und er muss schauen, wie er wieder zu ihm findet.
Seine Frau Clara steht mit ihrer ruhigen und besonnen Art immer hinter ihm und hat ein offenes Ohr für ihn und seine Nöte und Ängste. Die Beiden verbindet absolutes Vertrauen und eine starke, unverrückbare und von gegenseitigen Respekt geprägte Liebe.
Ilse, Leos Schwester, spielt in diesem Teil wieder eine etwas kleinere Rolle. Ihr Leben hat sich sehr verändert, doch sie hat ihre herrliche und ehrliche Art behalten.
In Robert Walther hat Leo Wechsler einen Arbeitskollegen an der Seite, der ihm auch gleichzeitig ein guter, loyaler Freund ist.
Das Team der Mordkommission arbeitet wieder Hand in Hand ,sie setzen zusammen alles daran, den geheimnisvollen Fall rasch und gründlich zu lösen. Sie alle sind vom Charakter und ihren Hintergrundgeschichten völlig verschieden. Susanne Goga hat mit diesen verschiedenen Figuren sehr lebensechte Charaktere geschaffen, deren vielfältige Lebensgeschichten ich gerne verfolge.
Neben diesen Hauptfiguren spielen auch wieder Charaktere mit, welche diesem Fall ihr Gesicht geben. Diese Charaktere hat Susanne Goga wunderbar heraus gearbeitet und mit sehr viel Tiefe beschrieben. Ich konnte mit den Schicksalen der Figuren richtig mitfühlen, da sie zu keiner überzeichnet sind und stets authentisch handeln.
Alle Figuren des Buches zeigen einen authentischen Querschnitt der Gesellschaft der 1920er Jahre, eine Gesellschaft, in der immer noch die Spuren des Ersten Weltkrieges zu finden sind und die politisch immer weiter auseinander driftet.
Ihre größtenteils fiktiven Figuren treffen auch immer mal wieder auf historisch belegte Figuren und Susanne Goga lässt diese gekonnt miteinander agieren.

Die Handlung des Buches setzt an den vorherigen Band („Es geschah in Schöneberg“) an, was dazu führte, dass ich direkt wieder in der Geschichte angekommen war.
Chronologisch erzählt die Autorin den Fortgang der Geschichte und Ermittlungen.
Susanne Gogas rasanter und flüssiger Sprachstil zogen mich sofort in das Geschehen. Ich konnte das Buch nur noch schwer aus den Händen legen, die 320 unterhaltsamen und spannenden Seiten waren wieder im Nu gelesen und viel zu schnell vorbei.

Den geschichtlichen Hintergrund von „Nachts am Askanischen Platz“ bildet der Januar des Jahres 1928.
Die verheerenden Spuren des Ersten Weltkrieges sind zwar verblasst, doch noch immer sind sie sichtbar. Die Anzahl der im Krieg versehrten Männer ist unüberschaubar hoch.
Susanne Goga hat ihren Schwerpunkt auf die Männer gelegt, die im Krieg schwer im Gesicht verletzt wurden. Durch Explosionen und Granatsplitter wurden unzählige Männer grauenhaft entstellt. Der deutsche Arzt Jacques Joseph begründete 1896/1898 die Plastische Chirurgie und widmete sich viele Jahre lang der Wiederherstellungschirurgie, um Gesichts-Versehrten wieder ein halbwegs normales Leben zu geben.
Ein weiterer geschichtlicher Hintergrund ist die unaufhaltsame Spaltung der damaligen Gesellschaft. Adolf Hitler, die SA und auch die Hitlerjugend gewinnen immer an größerer Bedeutung und die Bevölkerung wird zerrissen. Die Weimarer Republik steht auf wackligen Füßen und das zarte Gefüge der Demokratie droht zu zerbrechen.
Wie auch in den vorherigen Bänden der Reihe hat Susanne Goga diese Hintergründe wieder akribisch recherchiert, lässt diese Zeiten für die Leser lebendig und erlebbar werden und verwebt diese gekonnt mit ihren größtenteils fiktiven Charakteren und deren Handlungen.

Fazit: Die düstere Gesamtstimmung der Geschichte aber auch der Fall an sich, haben mich sehr mitgenommen und sorgten für ein packendes Lese-Erlebnis. Eine unvergessliche Geschichte, die von der ersten bis zur letzten Seite mit authentischen und Charakteren und ihren Schicksalen bestens unterhält. Unbedingt lesen!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Es geschah in Schöneberg – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: dtv Taschenbuch
ISBN: 978-3-423-21622-7
Seitenanzahl: 336 Seiten

https://www.dtv.de/buch/es-geschah-in-schoeneberg-21622

Klappentext:
Berlin 1927. Bei einer Modenschau im ›Romanischen Café‹ werden zwei Vorführdamen verletzt: Ihre Kleider wurden mit einem Kontaktgift präpariert. Offenbar ein gezielter Anschlag gegen den Modesalon ›Morgenstern & Fink‹, den aufsteigenden Stern am Berliner Modehimmel. Steckt ein Konkurrent dahinter? Kurz darauf wird in Schöneberg ein Toter gefunden. In seiner Wohnung entdeckt man einen Prospekt des Modesalons. Leo Wechsler, inzwischen Oberkommissar bei der Berliner Kripo, nimmt die Ermittlungen auf.

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise über den dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

-Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Es geschah in Schöneberg“ ist der fünfte Fall für den sympathischen Leo Wechsler, welcher im Jahre 1927 in Berlin ermittelt.

Der Modesalon ‚Morgenstern & Fink‘ hat eine große Modenschau organisiert. Im ‚Romanischen Café‘ ist alles vorbereitet, die Zuschauer sind eingetroffen und warten gespannt. Doch da brechen zwei der Vorführdamen während der Modenschau zusammen. In ihren Kleidern wird Kontaktgift gefunden und Leo Wechsler und seine Kollegen sind sich schnell sicher, dass dahinter ein gezielter Anschlag gegen den Modesalon steckt. Die Konkurrenz ist groß und ‚Morgenstern & Fink’ sind der aufstrebende Stern am Modehimmel in Berlin.
Kurze Zeit später wird Leo Wechsler zu einem furchtbaren Mord in Schöneberg gerufen. In der Wohnung des Toten findet sich ein Werbekatalog des Modesalons.
Wie hängen diese Fälle zusammen? Oberkommissar Leo Wechsler beginnt zu ermitteln.


Als ich im Februar den achten Teil um den Kommissar Leo Wechsler „Schatten in der Friedrichstadt“ zugesendet bekommen und diesen mit großem Vergnügen gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die vorherigen Teile lesen, um mehr über die Vorgeschichte der Protagonisten (allen voran natürlich Leo Wechsler) zu erfahren. Ich fragte beim dtv-Verlag an und bekam die ersten sieben Teile als Rezensionsexemplare in Form von eBooks zugesendet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den dtv-Verlag!
Die ersten vier Teile brachten mir spannungsreiche Lesestunden und ich habe die Reihe und die Protagonisten sehr in mein Herz geschlossen.

Hier findet ihr meine bisherigen Rezensionen:
Erster Teil: „Leo Berlin“
Zweiter Teil: „Tod in Blau“
Dritter Teil: „Die Tote von Charlottenburg“
Vierter Teil: „Mord in Babelsberg“
Achter Teil: „Schatten in der Friedrichstadt“

Auch in diesem Fall ermittelt Leo Wechsler wieder mit guten Gespür und zeigt sehr viel Empathie, Geschick und Geduld. Seinen Beruf übt er mit einer absoluten Überzeugung aus, auch wenn ihn die menschlichen Schicksale immer wieder sehr berühren.
Er ist zum Oberkommissar aufgestiegen, wird in seinem Privatleben aber trotzdem von Geld – und Zukunftsängsten geplagt, er hat Bedenken, ob er seinen beiden Kindern eine sichere Zukunft bieten kann.
Diese Empathie, sein Mitgefühl, seine Ängste aber auch seine Routine machen Leo Wechsler zu einem sehr authentischen und menschlichen Charakter, den ich in mein Herz geschlossen habe und nie wieder vergessen werde.
Seine Frau Clara ist mit ihrer ruhigen und besonnen Art an seiner Seite und unterstützt ihn, wie und wo sie nur kann. Die Beiden verbindet absolutes Vertrauen ineinander und eine starke, unverrückbare Liebe zueinander.

„Clara verstand ihn manchmal besser als er sich selbst und sah klar, wo er sich in etwas verrannte.“

[Kapitel 2]


Ilse, Leos Schwester, spielt in diesem Teil wieder eine etwas größere Rolle und brachte mich mit ihrer Geschichte und ihrer herrlich ehrlichen Art öfter zum Schmunzeln.
In Robert Walther hat Leo Wechsler einen Arbeitskollegen an der Seite, der ihm auch gleichzeitig ein guter, loyaler Freund ist und auf den er sich verlassen kann.
Das Team der Mordkommission arbeitet wieder Hand in Hand und sie setzen zusammen alles daran, die Fälle rasch und gründlich zu lösen. Sie alle sind vom Charakter und ihren Hintergrundgeschichten völlig verschieden. Susanne Goga hat mit diesen verschiedenen Figuren sehr lebensechte und vielfältige Charaktere geschaffen.
Die Figuren, welche neben diesem ‚harten Kern‘ eine Rolle spielen und diesem Fall ihr Gesicht geben, hat Susanne Goga wunderbar herausgearbeitet und sie zeigt mit ihnen einen authentischen Querschnitt der Gesellschaft der ‚Goldenen Zwanziger‘. Eine Gesellschaft, die politisch aber auch sozial, tief zerrissen ist.
Alle Figuren, egal ob Haupt- oder Nebenfigur, sind sehr authentisch gezeichnet, sind nie überzeichnet und ich konnte mich richtig in ihre Geschichten hineinversetzen. Hier ist vor allem Carl Fink zu nennen – sein wunderbar herausgearbeiteter Charakter und seine ergreifende Geschichte werde ich so schnell nicht vergessen.
Ihre größtenteils fiktiven Figuren treffen auch immer mal wieder auf historisch belegte Figuren – Susanne Goga lässt diese gekonnt miteinander agieren.

Die Handlung des Buches setzt an den vorherigen Band („Mord in Babelsberg“) an und führte dazu, dass ich direkt wieder in der Geschichte angekommen war.
Chronologisch erzählt die Autorin den Fortgang der Geschichte und Ermittlungen.
Susanne Gogas rasanter und flüssiger Sprachstil zogen mich sofort in das Geschehen und ich konnte das Buch nur noch schwer aus den Händen legen – die 336 unterhaltsamen und spannenden Seiten waren im Nu gelesen.

Das Jahr 1927 bildet den geschichtlichen Hintergrund der Geschichte.
Die Spuren des Ersten Weltkrieges waren verblasst, die deutsche Kunst, Kultur und Wissenschaft befanden sich in ihrer Blütezeit. Die ‚goldenen Zwanziger‘ ließen die Menschen aufatmen und das Leben mehr und mehr genießen.
Die Stadt Berlin war zu dieser Zeit tolerant im Umgang mit homosexuellen Menschen und entwickelte sich für diese zu einem Anziehungspunkt . Es gab in Berlin zahlreiche Lokale und Vergnügungsstätten, aber auch politisch aktive Organisationen, welche sich für ein Ende der Diskriminierung einsetzten. Der Paragraph 175 verbot gesetzlich diese Aktivitäten, sie wurden aber von der Polizei geduldet. Doch auch trotz dieser Duldung waren homosexuelle Menschen oft Hass und Häme ausgesetzt. Diesen Teil der Geschichte erzählt Susanne Goga sehr atmosphärisch und authentisch, ohne dass es aufgesetzt oder gar unecht wirkt.
Des weiteren spielt die Entwicklung der deutschen Konfektion eine große Rolle: Vom 19. Jahrhundert an bis ins 20. Jahrhundert war Berlin das Zentrum der Mode. Von Mode, die sich jeder leisten konnte, bis hin zur exklusiven Haute Couture für die gehobenere Gesellschaftsschicht.
Susanne Goga hat diese Hintergründe akribisch recherchiert, lässt diese Zeiten für den Leser/ die Leserin lebendig werden und verwebt diese gekonnt mit ihren größtenteils fiktiven Charakteren und deren Handlungen.

Fazit: Die schicksalshafte und spannende Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite bestens zu unterhalten. Mit einer dichten Atmosphäre und unverwechselbaren Charakteren hat Susanne Goga eine farbenprächtige Zeitreise geschaffen, die ich so schnell nicht vergessen werde. Top!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Mord in Babelsberg – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: dtv Taschenbuch
ISBN: 978-3423214865
Seitenanzahl: 320 Seiten

https://www.dtv.de/buch/mord-in-babelsberg-21486

Klappentext:
„Berlin 1926. Im Hof einer eleganten Wohnanlage in Kreuzberg wird die Leiche einer Frau entdeckt, die mit einer Scherbe aus rotem Glas erstochen wurde. Kommissar Leo Wechsler muss am Tatort erkennen, dass es sich bei der Toten um seine ehemalige Geliebte Marlen Dornow handelt, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Er erzählt niemandem von seiner Verbindung zu der Toten, auch nicht seiner Frau Clara, sondern stürzt sich verbissen in die Ermittlungen. Wie sich herausstellt, hatte Marlen sich von wohlhabenden Männern aushalten lassen, zuletzt von einem Politiker, der ein enger Mitarbeiter des Außenministers Gustav Stresemann ist. Kurze Zeit später gibt es einen zweiten Toten: Viktor König, der gefeierte Filmregisseur, wurde ebenfalls mit einer roten Glasscherbe erstochen …“

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise über den dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

-Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Mord in Babelsberg“ ist der vierte Fall für den empathischen Kommissar Leo Wechsler, welcher in Berlin im Jahre 1926 in einem Mordfall ermittelt, der ihm persönlich einiges abverlangt.

Als Kommissar Leo Wechsler an einen Tatort in einer noblen Wohnanlage in Kreuzberg ankommt, kann er seinen Augen kaum trauen:
Die Tote ist seine ehemalige Geliebte Marlen Dornow, welche er aber schon seit einigen Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie wurde mit einer Scherbe aus rotem Glas erstochen.
Die Abgabe des Falls wegen Befangenheit kommt für Leo Wechsler nicht in Frage und er behält die Verbindung zu dem Mordopfer geheim – auch gegenüber seiner Frau Clara. Mit viel Ehrgeiz stürzt er sich in die Ermittlungen und findet heraus, dass Marlen sich von reichen Männern hat aushalten lassen.
Doch dann geschieht ein zweiter Mord. Der gefeierte Filmregisseur Viktor König wird erstochen aufgefunden. Die Tatwaffe: Eine rote Glasscherbe.

Als ich im Februar den achten Teil um den Kommissar Leo Wechsler „Schatten in der Friedrichstadt“ zugesendet bekommen und diesen mit großem Vergnügen gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die vorherigen Teile lesen, um mehr über die Vorgeschichte der Protagonisten (allen voran natürlich Leo Wechsler) zu erfahren. Ich fragte beim dtv-Verlag an und bekam die ersten sieben Teile als Rezensionsexemplare in Form von eBooks zugesendet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den dtv-Verlag!
Die ersten drei Teile brachten mir spannungsreiche Lesestunden und ich habe die Reihe und die Protagonisten sehr in mein Herz geschlossen.

Hier findet ihr meine bisherigen Rezensionen:
Erster Teil: „Leo Berlin“
Zweiter Teil: „Tod in Blau“
Dritter Teil: „Die Tote von Charlottenburg“
Achter Teil: „Schatten in der Friedrichstadt“

Auch in diesem Teil zeigt Leo Wechsler, wie er mit Geschick, Empathie und Geduld schwierige Fälle löst – auch wenn es ihm diesmal persönlich sehr viel abverlangt.
Es wird ganz deutlich, dass er den Beruf als Kommissar wirklich aus tiefster Überzeugung ausübt.

„Tote waren für ihn niemals nur Fälle, sondern Menschen mit einer Geschichte. Wer sie als beliebige Objekte betrachtete, als bloße Begleiterscheinungen seines Berufs, war seiner Ansicht nach falsch in der Mordinspektion.“

[Kapitel 7]

In diesem Fall kann er sein Privatleben nicht von seinem Berufsleben trennen, was ihn noch menschlicher und authentischer wirken lässt. In jedem Teil der Reihe empfinde ich Leo Wechslers Charakter noch facettenreicher.
Clara ist die Frau an Leo Wechslers Seite. Mit ihrer ruhigen und besonnen Art ist sie immer für Leo Wechsler da. Doch auch sie lernt in diesem Fall neue und vor allem geheimnisvolle Seiten an ihm kennen, mit denen sie erst einmal lernen muss, richtig umzugehen.
Besonders schön fand ich, dass auch Ilse, Leos Schwester, wieder eine Rolle spielt. Zwar steht sie nicht im Zentrum der Geschichte, aber sie ist mit ihrer ehrlichen Art da.
Das Team der Mordkommission arbeitet wieder Hand in Hand und sie setzen zusammen alles daran, die Mordfälle rasch und gründlich zu lösen. Sie alle sind vom Charakter und ihren Hintergrundgeschichten völlig verschieden. Susanne Goga hat mit diesen verschiedenen Figuren sehr lebensechte und vielfältige Charaktere geschaffen.
In Robert Walther hat Leo Wechsler einen Kollegen an der Seite, der ihm auch gleichzeitig ein guter Freund ist, welchen er in diesem Fall auch dringend benötigt. Auch wenn etwas zwischen den Beiden steht, können sie sich aufeinander verlassen.
Neben diesem „harten Kern“ der Geschichte, gibt es auch in diesem Teil Figuren, die diesem Teil der Reihe ihr Gesicht geben und damit einen authentischen Querschnitt der Gesellschaft der 1920er Jahre zeigen. Eine Gesellschaft, die politisch und sozial zerrissen ist, Skrupellosigkeit und Moral aufeinander treffen.
Ihre größtenteils fiktiven Figuren treffen auch immer mal wieder auf historisch belegte Figuren – Susanne Goga lässt diese gekonnt miteinander agieren.

Wie in den vorherigen Teilen der Reihe nahm mich Susanne Gogas rasanter, flüssiger und bildhafter Sprachstil von der ersten Seite an direkt mit in die Geschichte. Nur ungern legte ich dieses spannende Buch aus den Händen, verfolgte so manche falsche Spur und fieberte bis zum Ende hin mit.
Die Handlung des Buches, welche drei Jahre nach dem letzten Teil „Die Tote von Charlottenburg“ ansetzt, ist chronologisch aufgebaut und zeigt den spannenden Fortgang der Ermittlungen in diesen beiden rätselhaften Todesfällen. Deren Bezug zueinander bleibt lange Zeit ein großes Rätsel.

Den geschichtlichen Hintergrund des Buches bildet das Berlin im Jahr 1926. Der Erste Weltkrieg liegt mittlerweile acht Jahre zurück, vielen Menschen geht es besser. Auch die Hyperinflation ist gebannt und viele Menschen können sich wieder etwas leisten und müssen nicht mit Schubkarren voller Geld einkaufen.
Doch nach wie vor ist die Gesellschaft ist politisch und sozial zerrissen. Auf der einen Seite leben Menschen im Luxus, auf der anderen Seite leben viele Menschen noch immer in großer Armut. Die Gesellschaft möchte ich in diesen „Goldenen Zwanziger“ amüsieren, eine Zeit, in der das Kino einen großen Stellenwert einnahm und auch das Nachtleben pulsierte.
Dank ihrem umfangreichen Wissen und ihrer akribischen Recherche lässt Susanne Goga diese Zeiten wieder vor dem Auge der Leser/ der Leserinnen aufleben, verwebt ihre größtenteils fiktiven Charaktere und deren Handlungen gekonnt mit den geschichtlichen Hintergründen.

Fazit: Auch dieser Teil der Reihe bietet wieder ein spannungsreiches Lesevergnügen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt und ich legte es nur ungern zur Seite. Der geschichtliche Hintergrund ist wunderbar recherchiert und bietet mit unverwechselbaren Charakteren eine farbenprächtige Zeitreise. Das ist Unterhaltung auf höchstem Niveau. Top!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die Tote von Charlottenburg – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: dtv Taschenbuch
ISBN: 978-3423213813
Seitenanzahl: 304 Seiten

https://www.dtv.de/buch/die-tote-von-charlottenburg- 21381

Klappentext:
„Sommer 1923. Kommissar Leo Wechsler und seine Freundin Clara Bleibtreu verbringen ihre Urlaubstage auf Hiddensee. Dort lernt Clara die Ärztin und Frauenrechtlerin Henriette Strauss kennen, eine lebhafte, charismatische Frau. Sie ist weitgereist, sozial engagiert und pflegt ein freies Liebesleben. Clara fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Doch im Herbst stirbt Henriette gänzlich unerwartet in ihrer Wohnung in Charlottenburg. Die Todesursache lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Leo beginnt mit seinen Ermittlungen und stößt auf merkwürdige Vorkommnisse in dem Krankenhaus, in dem Henriette Strauss gearbeitet hatte …“

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise über den dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

-Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Die Tote von Charlottenburg“ ist der dritte Fall für den Kriminalkommissar Leo Wechsler, welcher in Berlin in den 1920er Jahren ermittelt.

Im Sommer 1923 verbringt Leo Wechsler mit seiner Lebenspartnerin Clara Bleibtreu einen Urlaub auf Hiddensee und sie genießen eine unbeschwerte Zeit voller Liebe und Zuneigung. Am Strand begegnet Clara die Berliner Ärztin und Frauenrechtlerin Henriette Strauss. Clara ist von Henriettes Charisma und ihrem Selbstbewusstsein sehr angetan und die Beiden wollen in Kontakt bleiben.
Im Herbst des selben Jahres stirbt Henriette plötzlich und unerwartet, ihre Todesursache gibt Rätsel auf. Leo Wechsler und sein Team beginnen mit ihren Ermittlungen und stoßen auf lang gehütete Geheimnisse.

Als ich im Februar den achten Teil um den Kommissar Leo Wechsler „Schatten in der Friedrichstadt“ zugesendet bekommen und diesen mit großem Vergnügen gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die vorherigen Teile lesen, um mehr über die Vorgeschichte der Protagonisten (allen voran natürlich Leo Wechsler) zu erfahren. Ich fragte beim dtv-Verlag an und bekam die ersten sieben Teile als Rezensionsexemplare in Form von eBooks zugesendet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den dtv-Verlag!
Der erste Teil und auch der zweite Teil brachten mir spannungsreiche Lesestunden und ich habe die Reihe und die Protagonisten sehr in mein Herz geschlossen.
Hier findet ihr meine bisherigen Rezensionen:
Erster Teil: „Leo Berlin“
Zweiter Teil: „Tod in Blau“
Achter Teil: „Schatten in der Friedrichstadt“

Die Hauptfigur der Reihe ist Leo Wechsler – ein sehr sympathischer und äußerst empathischer Mann. Er stammt aus einfachen Verhältnissen und ist aus tiefster Überzeugung bei der Kriminalpolizei.

„»Leider liegt nicht jedes Mordopfer mit einem Messer im Rücken da oder hängt am Fensterkreuz. Lieber ermittle ich und stelle letztlich fest, dass es ein natürlicher Tod war, als wenn ein Mord ungesühnt bleibt.«“

[Kapitel 9]

Leo Wechsler ist eine unglaublich authentisch und facettenreich gezeichnete Figur. Er steht zu seinen Prinzipien und ist absoluter ‚Teamplayer‘. In seiner Arbeit agiert er routiniert und abgeklärt, privat ist er ein liebevoller Vater und Partner. Ungerechtigkeiten kann er nicht ausstehen und er spricht auch stets direkt aus, was er denkt.

„Manchmal beneidete Robert seinen Freund um dessen Unbeirrbarkeit. Er buckelte vor niemanden, hielt nie mit seiner Meinung hinter dem Berg, nahm Kollegen in Schutz, die seiner Ansicht nach zu Unrecht getadelt worden waren. Nie würde er vor jemandem zurückweichen, nur weil dieser einflussreiche Freunde hatte.“

[Kapitel 2]

Clara ist die Frau, welche Leo Wechslers Herz erobert hat. Sie betreibt eine Leihbücherei und legt größten Wert auf ihre Unabhängigkeit. Ich mochte Claras ruhige und besonne Art sehr gerne, die sich trotz vieler Widrigkeiten und Enttäuschungen in ihrer Vergangenheit beibehalten hat. Bei ihr kann sich Leo seine Gedanken von der Seele reden und sie hat auch immer wieder hilfreiche Einfälle, die ihn und die Ermittlungen weiterbringen.
Ilse, Leos große Schwester, kümmert sich seit dem Tod von Leos erster Frau Dorothea um die Kinder und den Haushalt. In diesem Teil wird Ilse klar, dass dieses Arrangement dem Ende entgegen gehen könnte, da nun Clara den Platz an Leos Seite einnehmen wird. Auch wenn es immer mal wieder zwischen Leo und Ilse kracht, sind die Beiden für einander da und stehen für den jeweils Anderen ein. Ilse ist eine sehr interessante und vielschichtige Figur deren weitere Entwicklung ich mit großem Interesse weiterverfolgen werde.
Trotz eines neuen Kollegen, arbeitet das Team der Mordkommission Hand in Hand und sie setzen zusammen alles daran, den Mordfall rasch und gründlich zu lösen. Sie alle sind vom Charakter und ihren Hintergrundgeschichten völlig verschieden, doch es kann sich jeder kann sich auf den Anderen verlassen. Susanne Goga hat mit diesen verschiedenen Figuren sehr lebensechte und vielfältige Charaktere geschaffen.
In Robert Walther hat Leo Wechsler einen Kollegen an der Seite, der ihm auch gleichzeitig ein guter Freund ist und ihn gerne mal bremst, wenn mit Leo die Emotionen etwas zu sehr durchgehen.
Neben diesem „harten Kern“ der Geschichte, gibt es auch in diesem Teil Figuren, die diesem Fall ihr Gesicht geben:
Allen voran die charismatische und selbstbewusste Ärztin Henriette Strauss – das spätere Todesopfer. Ab dem ersten Satz war sie mir mit ihrer offenen Art sehr sympathisch und ich spürte Traurigkeit über ihren plötzlichen Tod.
All ihre Figuren, egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, beschreibt Susanne Goga wunderbar und lebensecht und zeigt mit ihnen einen authentischen Querschnitt der Gesellschaft der 1920er Jahren, welche noch immer unter den Kriegserlebnissen leidet und sozial und politisch tief zerrissen ist.
Ihre größtenteils fiktiven Figuren treffen auch immer mal wieder auf historisch belegte Figuren – Susanne Goga lässt diese gekonnt miteinander agieren.

Wie in den vorherigen Teilen der Reihe nahm mich Susanne Gogas rasanter, flüssiger und bildhafter Sprachstil von der ersten Seite an direkt mit in die Geschichte. Nur ungern legte ich das Buch aus den Händen und fieberte bis zum Ende mit.
Die Handlung des Buches ist chronologisch aufgebaut und zeigt den spannenden Fortgang der Ermittlungen in diesem rätselhaften Todesfall.

Den geschichtlichen Hintergrund des Buches bildet das Berlin im Jahr 1923. Fünf Jahre sind seit dem Ende des Ersten Weltkrieges vergangen, doch die gesellschaftlichen und sozialen Wunden, die der Krieg geschlagen hat, sind noch längst nicht verheilt.
Die Gesellschaft ist politisch und sozial zerrissen.
Die Wirtschaftskrise, die hohe Arbeitslosigkeit und die Hyperinflation treiben viele Menschen und ganze Familien in die Armut.
Im November 1923 findet im Berliner Scheunenviertel ein Pogrom statt. Das Scheunenviertel und seine jüdischen Bewohner und Bewohnerinnen werden während dieser Wirtschaftskrise zu einer Projektionsfläche für die Ängste vor sozialem Abstieg und die Furcht vor dem ‚Anderen‘. Von verteilten Flugblättern angestachelt, werden Menschen, die jüdisch sind oder dafür gehalten werden, geschlagen und beraubt. Viele Geschäfte und auch Wohnungen werden zerstört und/ oder geplündert.

Dank ihrem umfangreichen Wissen und ihrer akribischen Recherche lässt Susanne Goga diese Zeiten wieder vor dem Auge der Leser/ der Leserinnen aufleben, verwebt ihre größtenteils fiktiven Charaktere und deren Handlungen gekonnt mit den geschichtlichen Hintergründen.

Fazit: Das Buch „Die Tote von Charlottenburg“ ist eine spannende Kriminalgeschichte, die mich bis zu letzten Seite in Atem gehalten hat. Wie schon in den ersten beiden Teilen, erzählt Susanne Goga große Geschichte und verknüpft diese mit ihren wunderbaren und facettenreichen Charakteren. Ein spannungsreiches Lesevergnügen!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.