„Tief unter der Alb“

von Linda Graze

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 14. Februar 2024
Verlag: Gmeiner
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN:  978-3839206478
Seitenanzahl: 380 Seiten
Preise: 15,00€ (Taschenbuch), 11,99€ (eBook)

Homepage:
https://www.gmeiner-verlag.de/autoren/autor/1649-linda-graze.html

Klappentext:
„Drama unter der Alb: Ein Auftrag führt die junge Fotografin Laura Morgenstern in die Höhlenwelt der Schwäbischen Alb. Euphorisch macht sie sich mit dem Wissenschaftler Lasse Keyes für ein Fotoprojekt auf in ein unbekanntes System. Doch ihr Begleiter hat andere Pläne. Als er sie in dem unterirdischen Labyrinth zurücklässt, gerät sie an ihre Grenzen. Und darüber hinaus, denn die Dunkelheit lebt. Und sie singt …“

*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin auf der Buchmesse in Hinterzarten als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.

_

„Laura wusste nicht, ob es mitten in der Nacht oder bereits früh am Morgen war. Ihre Umgebung kam ihr düsterer vor als sonst. Stockdunkel. Mit offenen Augen war es so finster wie mit geschlossenen Lidern. Schmerzlich wurde ihr bewusst, dass sie nie wieder einen Stern sehen würde, keinen Mond, der seine Bahnen gemächlich über den Horizont zog, kein Sonnenstrahl würde mehr ihre Nasenspitze kitzeln!“

[Seite 190]

Die junge Fotografin Laura Morgenstern kann es kaum fassen, als sie einen Auftrag erhält, der sie einige Monate finanziell absichert – ihr jedoch gleichzeitig alles abverlangt und sie an ihre persönlichen Grenzen bringt: Der Wissenschaftler Lasse Keyes führt sie in ein unterirdisches Höhlensystem der Schwäbischen Alb, euphorisch beginnt Laura mit der fotografischen Dokumentation.
Doch ihr Auftragsgeber wird immer seltsamer und undurchsichtiger. Eines Nachts verschwindet Lasse spurlos und Laura ist alleine. Alleine in einem unübersichtlichen und dunklen Höhlensystem.

Das Cover des Buches ist sehr dunkel gehalten – jedoch außerordentlich atmosphärisch und hat direkt meine Blicke auf sich gelenkt. Als ich den Klappentext gelesen hatte, war ich mir nicht so sicher, ob ich dieses Buch wirklich lesen wollte, da ich klaustrophobisch veranlagt bin und zudem eine wahnsinnige Angst vor Höhlen habe – auch wenn ich diese gleichzeitig faszinierend finde.
Das Buch befindet sich also ganz weit entfernt von meiner Lese-Komfort-Zone und unter ’normalen‘ Umständen wäre ich auch nicht auf dieses Buch aufmerksam geworden. Allerdings traf ich auf der Buchmesse „Blätterrauschen“ in Hinterzarten die Autorin Linda Graze an ihrem Stand, wir kamen ins Gespräch und sie gab mir ein Exemplar von „Tief unter der Alb“ als Rezensionsexemplar mit. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön dafür – und für die tollen und interessanten Gespräche.
Und eines sei an dieser Stelle schonmal verraten: Ich bin sehr froh, dass ich dieses spannende und packende Buch gelesen habe: Ab der ersten Seite wurde ich von der Handlung mitgerissen, las bis zu 100 Seiten am Stück weg und konnte erst nach der letzten Seite wieder aufatmen. Ja, mitunter stockte mir der Atem, teilweise wurde mir, bei der schieren Vorstellung tief unter der Erde in einem Höhlensystem eingeschlossen zu sein, ganz anders. Schnell, zu schnell waren die insgesamt 380 Seiten gelesen.
Mit ihrem sehr bildhaften und sehr direkten Sprachstil baut Lisa Graze direkt eine dichte und ergreifende Atmosphäre auf und zieht den Leser/ die Leserin schnell mit in die Geschichte. Besonders gelungen fand ich die schnell aufeinanderfolgenden Szenenwechsel, sowie die Zeit- und die Ortsangaben darüber. Auch wenn das Buch größtenteils in einem unübersichtlichen Höhlensystem spielt, sorgen diese Angaben für eine gute Orientierung in der Geschichte.
Die hochinteressanten Charaktere, welche sich im Laufe der Handlung authentisch weiterentwickeln, konnten mich begeistern. Alle Haupt- und Nebenfiguren hat Linda Graze mit vielen Details ausgestattet, was zu ihrer großen Authentizität führt. Sie alle besitzen ihre Ecken und Kanten und vieles aus ihren Lebensgeschichten offenbart sich erst im Laufe der Handlung. Dies sorgt zusätzlich für einen guten Lesefluss, da man als Leser/ Leserin einfach wissen muss, wie und warum es so gekommen ist und wie es mit ihnen im weiteren Handlungsverlauf weitergeht.
Laura Morgenstern ist eine der Hauptfiguren des Buches: Sie hat in frühster Kindheit ihre Mutter verloren, ihr Vater konnte aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit nur bedingt für sie da sein. Den Verlust ihrer Mutter hat sie nie überwunden und auch ihren Platz im Leben hat Laura noch nicht wirklich gefunden. Auch wenn eine innere Stimme sie warnt, folgt sie dem undurchsichtigen Lasse in das Höhlensystem und wächst dort das ein oder andere Mal auch über sich hinaus. Sie ist sehr direkt und ehrlich. Als sie schließlich auf sich alleine gestellt ist, versucht sie erstmal ruhig zu bleiben und einen Ausweg aus ihrer Situation zu finden. Ich konnte mich sehr gut in Lauras Gefühls- und Gedankenwelt hineinversetzen, litt mit ihr mit und mochte ihr offenes Wesen sehr.
Lasse, Lauras Auftragsgeber, ist ein sehr undurchsichtiger Charakter: Schnell wird klar, dass er etwas verbirgt und ein falsches Spiel mit Laura spielt.
Neben diesen beiden Hauptfiguren spielen noch eine Menge anderer Figuren mit, auf die ich an dieser Stelle jedoch nicht detailliert eingehen möchte, da ich sonst zu viel von der Handlung und Spannung vorwegnehme.

„Als sie erwachte, fühlte sie sich mies. Von allem verlassen. Nicht von Lasse, der war verblasst, nichts weiter als eine abgelegte Karte in einem Memoryspiel. Es waren die liebgewonnen Gewohnheiten, die ihr fehlten. Dinge, die so selbstverständlich waren, dass man nicht darüber nachdachte. (…)
Auch sie war glücklich gewesen. Unbeschwert. All dies war weggewischt, wie mit einem Schwamm von der Tafel entfernt – von einer Minute auf die andere.

[Seiten 272/ 273]

In ihrem ausführlichen Nachwort „Viele Dankeschöns und eine Bitte“ stellt Linda Graze klar, dass alle Figuren, Lokalitäten und Handlungsablauf ein Produkt ihrer Fantasie sind. Schon während des Lesens, vor allem dann aber mit dem Nachwort, wird klar, wie gründlich und viel die Autorin zum Thema Höhlen, aber auch zu den Themenkomplexen wie zum Beispiel Lauras Wahnvorstellungen, recherchiert hat.
Diese gründlichen Recherchen und das Auseinandersetzen mit den verschiedenen Thematiken merkt man diesem gelungenen und spannenden Thriller an – denn dieser wird mit Sicherheit noch lange nachklingen.

Fazit: Von der ersten Seite an hat mich der Thriller „Tief unter der Alb“ von Linda Graze begeistert und nicht mehr losgelassen. Ja, ich musste teilweise sehr schlucken, denn schon bei der bloßen Vorstellung unter der Erde eingesperrt zu sein, verspüre ich eine Gänsehaut am gesamten Körper und ein großes Unwohlsein.
Ein spannender und sehr gut recherchierter Thriller mit interessanten und vielschichtigen Charakteren, welcher den Leser/ die Leserin ab der ersten Seite mitreißt und nach der letzten Seite mit vielen Eindrücken zurücklässt. Sehr lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag Autor keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein

„TABUN – Tod aus der Ostsee“

von Michael Paul

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 04. Mai 2019
Verlag: Bunte Hunde
Ausgaben: Taschenbuch, eBook, Hörbuch und Audio CD
ISBN:  978-3947081035
Seitenanzahl: 324 Seiten
Preise: 12,00€ (Taschenbuch), 07,99€ (eBook)
Reihe: „Katharina König“, Band 01 von 01

Homepage:
https://www.michael-paul.eu/bücher/

Klappentext:
„Seinerzeit hat Hitlers tödliches Giftgas Tabun niemanden umgebracht. Doch seit dem Krieg tötet es jedes Jahr ahnungslose Touristen an den deutschen Küsten!
Auf den Gleisen des Rasenden Roland verbrennt ein junger Familienvater. Die blinde ehemalige Oberstaatsanwältin Katharina König ahnt, dass es kein normaler Unfall war, wie es die Behörden auf Rügen glauben machen wollen. Alle schweigen und bald geraten sie und ihr junger Assistent Elias selbst in Lebensgefahr.
Als ein hochintelligenter Rechtsradikaler auftaucht, wird klar, dass es um viel mehr geht. Wie soll eine Blinde gemeinsam mit einem charmanten, erfolglosen Jazzmusiker den teuflischen Plan eines Terroristen verhindern, der die Welt aus den Angeln heben will? 
Michael Pauls fesselnder Öko-Politthriller TABUN fasst ein heißes Eisen an! Hochspannung ist bis zur letzten Seite garantiert! Nach „Wimmerholz“ und „Das Haus der Bücher“ ist es der erste Fall von  Katharina König.“

*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Autor auf der Buchmesse in Hinterzarten als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe vom Autor keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.

_

Das Buch „TABUN – Tod aus der Ostsee“ von Michael Paul ist ein Politthriller und beschäftigt sich mit den Überresten und der Entsorgung der Kampfmittel des Zweiten Weltkriegs in die Ostsee und deren furchtbaren Nachwirkungen und Bedrohungen in der heutigen Zeit.

„»Das Tabun – und Sie wissen, dass das nur einer von vielen tödlichen Stoffen dort unten am Meeresboden ist – kann heftigen Schaden anrichten. Es ist doch naiv und gleichzeitig skandalös, darauf zu hoffen, dass es sich im Wasser auflöst und dann kein Problem mehr darstellt. Nach dem Motto: Was in den letzten mehr als sechzig Jahren nicht passiert ist, wird auch in Zukunft nicht geschehen? (…)«“

[Seite 152]

Als der Jazzmusiker Elias in New York mitten in der Nacht von seiner Tante aus Deutschland angerufen wird, lässt er alles stehen und liegen und fliegt zu ihr. Noch am Flughafen übergibt diese ihm Dokumente, welche ihn auf die Insel Rügen führen. Dort ist unter mysteriösen Umständen ein junger Familienvater ums Leben gekommen und Elias soll sich mit diesen Umständen etwas näher befassen. Als er auf Rügen die blinde ehemalige Oberstaatsanwältin Katharina König trifft, sind sich die Beiden sicher, dass es kein gewöhnlicher Unfall war und die Behörden etwas verschweigen.
Katharina und Elias beginnen mit ihren Nachforschungen, welche sie ins Visier eines hochintelligenten und schwerreichen Rechtsradikalen bringt und dem ein Menschenleben nichts bedeutet – auch das von Elias und Katharina nicht. Denn es geht um viel mehr und um etwas sehr großes.

Michael Pauls historische Romane „Wimmerholz“, „Das Haus der Bücher“, „Versteckt im Schwarzwald“ und „Die Trostbriefschreiberin“ haben mich sehr berührt, da diese Romane unvergessliche Geschichten gegen das Vergessen sind.
Mit seinem Thriller „TABUN – Tod aus der Ostsee“ beschreitet Michael Paul ein neues Genre. Auch wenn das Genre Thriller nicht zu meinen bevorzugten Genres gehört, wollte ich dieses Buch dann doch lesen, da es in diesem Thriller auch historische Elemente und Tatsachen verarbeitet sind.
Freundlicherweise bekam ich vom Autor ein Exemplar als kostenloses Rezensionsexemplar, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.
Schon der Prologs des Buches riss mich förmlich in die Handlung hinein, aus der es ab der ersten Seite kein Entrinnen mehr gibt. Eigentlich wollte ich nur ein wenig reinlesen – und blieb einfach hängen. Kontinuierlich spitzt sich die Handlung auf ein Ereignis zu und Michael Pauls rasanter und bildhafter Sprachstil sorgen für ein enormes Lesetempo und eine außerordentliche und gleichzeitig bedrückende Atmosphäre, da viele der beschriebenen Dinge und Begebenheiten auf Tatsachen beruhen. Nur ungern legte ich das Buch zur Seite, hielt, vor allem gegen Ende, vor Spannung stellenweise die Luft an und rauschte durch die insgesamt 324 Seiten.

»Ja, ihre Tante hat sich wohl etwas dabei gedacht, als sie mich gefragt hat. Es tut mir gut, wieder eine Aufgabe zu haben, vor allem aber, dass sie mir das zutraut. Auch wenn ich nichts mehr sehen kann, kann ich immer noch recherchieren und Schlüsse ziehen. Mein Verstand ist immer noch hellwach. Ich konnte es noch nie akzeptieren, wenn die Reichen und Mächtigen dieser Welt ihr Spielchen treiben und dabei auf nichts und niemanden Rücksicht nehme. Deshalb habe ich mich damals für das Jurastudium entschieden. (…)«“

[Seite 62]

Neben der spannenden Handlung konnten mich auch die interessanten Haupt- und Nebenfiguren in diesem rasanten Politthriller überzeugen. Sie alle haben ihre eigene Vergangenheit, ihre Geschichten und Erlebnisse, die sie zu den Menschen gemacht haben, welche sie sind.
Elias ist, neben Katharina König, einer der Protagonisten. Er ist in seinem Leben noch nicht so wirklich angekommen, nach einem abgebrochenen Studium schlägt er sich als Jazzmusiker in New York durch. Gerade als der große Durchbruch winkt, wird er von seiner Tante nach Deutschland beordert. Ich mochte Elias ehrliche Art, vor allem aber, dass er in einigen Situationen über sich hinauswächst und sich auch trotzdem seiner Schwächen bewusst ist.
Auch die Art, wie die beiden Hauptfiguren aufeinandertreffen und nicht wissen, wie sie auf den jeweils anderen reagieren sollen und wie sie dann zu einem Team zusammenwachsen schildert Michael Paul sehr authentisch und einfühlsam.
Katharina, eine ehemalige und berühmte Staatsanwältin, hat einen schweren Schicksalsschlag hinter sich. Nach ihrer Erblindung ist in ihrem Leben nichts mehr so, wie es einmal war – ihr Berufsleben aber auch ihr Privatleben liegen in Scherben. Sie muss sich nun in einem völlig anderen Leben zurechtfinden, was ihr an einigen Tagen gut gelingt, an anderen Tagen nicht. Denn: Katharina kennt zwar viele (einflussreiche) Menschen, doch sie ist am Ende des Tages doch sehr einsam und seht sich nach einer tiefen Freundschaft und Verbundenheit. Katharinas vielschichtiger und interessanter Charakter zeigt sich im Laufe der Handlung, immer wieder zeigen sich dem Leser/ der Leserin neue Facetten.
Neben diesen beiden Hauptfiguren spielen noch einige weitere Figuren große und auch kleine Rollen. Michael Paul stattet diese mit vielen Details aus, was zu ihrer großen Authentizität führt. Außerdem besitzen sie alle ihre Ecken und Kanten und vieles aus ihren Lebensgeschichten offenbart sich erst im Laufe der Handlung. Dies sorgt zusätzlich für einen guten Lesefluss, da man als Leser/ Leserin einfach wissen muss, wie und warum es so gekommen ist und wie es mit ihnen im weiteren Handlungsverlauf weitergeht.

„»Es ist immer das Gleiche! Beifang! Tödlicher Beifang, Giftgasmunition! (…) Der ganze Meeresboden ist voll von dem Dreck! Und wir baden es aus! Wissen Sie, wie viele Millionen Granaten die Briten und Russen damals hier ins Meer gekippt haben`? Das kommt alles wieder hoch!« (…)
»Das hat damals keinen interessiert. Aber seit Jahren kommt der ganze Mist langsam wieder hoch: Senfgas, Sarin, Lost, Phosphor und noch viel mehr. Jedes Jahr gibt es Tote und Schwerverletzte. Nicht nur die Fischer auf den Schiffen, sondern auch die Touristen an den Stränden. Und keiner will es wissen, geschweige denn, dass laut darüber geredet werden darf.(…)«“

[Seiten 105/106]

Das große Thema des Buches „TABUN – Tod aus der Ostsee“ ist die Versenkung von Munition und chemischer Kampfstoffe in die Nord- und Ostsee nach Ende des Zweiten Weltkriegs.
In der deutschen Nord- und Ostsee lagern Altlasten von ca. 1,6 Millionen Tonnen konventioneller Munition und 5.000 Tonnen chemischer Kampfstoffe, die im Zweiten Weltkrieg durch Militäroperationen oder danach durch Verklappung versenkt wurden. Heute bedrohen alte Minen, Bomben und Torpedos das Meer und seine Anwohner: Denn bis zu 3000 Kilogramm Munition im Jahr gehen einem Fischer ins Netz.
Doch nicht nur die alten Minen, Bomben und Torpedos bedrohen die Nord- und Ostsee: Neben diesen konventionellen Munitionen wurden auch große Menge des Nervengiftes Tabun, entgegen ursprünglicher Informationen der USA, in der Ostsee versenkt. Hier ist die Rede davon, dass in der nördlichen Ostsee rund eine halbe Million Tabun-Bomben verklappt wurden.
Tabun ist ein Nervenkampfstoff, der 1936 vom deutschen Chemiker Gerhard Schrader entdeckt wurde. Ab 1942 wurde es industriell gefertigt und im Zweiten Weltkrieg von der deutschen Wehrmacht in Bomben und Granaten verfüllt, jedoch nicht eingesetzt.
Im Körper blockiert Tabun die Acetylcholinesterase. Diese ist Bestandteil der Kommunikationsvorgänge im Nervensystem. Daher kommt es, je nach Stärke der Vergiftung, zu Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen und Durchfällen, Augenschmerzen, Müdigkeit, Krampfanfälle, Zittern, Zucken der Muskulatur, unkontrollierter Harn- und Stuhlabgang, Atemnot, Appetitlosigkeit, Angstzustände, Spannungen, Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit. Der Tod tritt schlussendlich durch Atemlähmung ein.
Michael Paul beschreibt diese historischen Hintergründe und auch den Status Quo sehr intensiv – hier merkt man, wie sehr sich der Autor in das Thema hineingearbeitet hat und auch, wie wichtig ihm die Aufarbeitung des schwierigen Themas ist. Er legt den Finger in eine offene Wunde und stellt damit das Thema ‚Urlaub an der Ost- oder Nordsee‘ in Frage.
Auf der Rückseite des Buches steht folgende Warnung:

„Warnung! Nach diesem brillant recherchierten Thriller ist ein unbedarfter Urlaub an der Ost- und Nordsee kaum noch möglich.“


Nach Beendigung des Buches kann ich diese Warnung nur unterschreiben. Denn nach dieser Lektüre macht man sich unweigerlich so seine Gedanken, ob ein Urlaub dort wirklich so anstrebsam ist.

Fazit: Der Thriller „TABUN – Tod aus der Ostsee“ ist ein spannender und vor allem aufrüttelnder und eindringlicher Thriller, welcher mit interessanten und vielfältigen Figuren besticht. Ab der ersten Seite reißt die Handlung den Leser/ die Leserin mit und lässt diese auch nach der letzten Seite nicht mehr los und mit vielen Eindrücken und Gedanken zurück. Absolut lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag Autor keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein

„Wer das Vergessen stört“

von Tessa Duncan

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 14. September 2023
Verlag: dtv
Ausgaben: Taschenbuch mit Klappen und eBook
ISBN:  978-3-423-21847-4
Seitenanzahl: 432 Seiten
Preise: 13€ (Taschenbuch), 09,99€ (eBook)
Reihe: „Die Canterbury-Fälle“, Band 01 von 01

Homepage:
https://www.dtv.de/buch/wer-das-vergessen-stoert-21847

Klappentext:
„»Wenn Vera tot ist, war es kein Selbstmord!«
Nach einer gescheiterten Beziehung lässt sich Lily Brown, zuvor Polizeipsychologin bei Scotland Yard, in Canterbury als Psychotherapeutin nieder. Zu ihren ersten Patientinnen gehören Samantha Harris, die in einer toxischen Beziehung mit ihrem gewalttätigen Ehemann gefangen ist. Und Vera Osmond, die aufgrund eines schlimmen Kindheitserlebnisses unter Panikattacken leidet. Lily hält Veras Behandlung schon für erfolgreich abgeschlossen, als diese sich wieder bei ihr meldet. Doch Lily ist abgelenkt durch die erneut misshandelte Samantha. Wenig später wird Vera tot aufgefunden – angeblich Selbstmord. Lily glaubt nicht daran und stellt Nachforschungen an. Dabei stößt sie auf ein furchtbares Geheimnis und gerät selbst in Lebensgefahr …“

Hinweise:
– Das Buch wurde selbst gekauft.
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder dem Verlag keinerlei Gegenleistungen bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Titelnennung und der Empfehlung muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein
.

Trigger und Content-Hinweise:
– Teile der Handlung enthalten gewaltvolle Todesfälle und einzelne Szenen körperlicher und psychischer Gewalt.
– CN: Panikattacken, Suizid, Mord, Tod, Fehlgeburten, häusliche Gewalt.

_

Das Buch „Wer das Vergessen stört“ von Tessa Duncan ist der Auftakt einer Krimi-Reihe um die Psychologin Lily Brown, welche in diesem ersten Band nach dem Tod einer Patientin zu ermitteln beginnt und schließlich auf ein furchtbares Geheimnis stößt, welches tief in der Vergangenheit liegt.

»Du bist eine ausgezeichnete Therapeutin, gemessen an deinem Alter und deiner Berufserfahrung. Nur dein Perfektionismus steht dir manchmal im Wege!«

[Seiten 63/64, Kapitel 8]

Nach einer gescheiterten Beziehung möchte Lily Brown in ihrem Leben noch einmal neu anfangen: Ihren sicheren Job als Polizei-Psychologin hängt sie an den Nagel und lässt sich in einer Praxis als Psychotherapeutin nieder. Eine ihrer Patientinnen ist Vera Osmond, die erfolgreich in einer Werbeagentur arbeitet, jedoch seit einiger Zeit immer wieder von unerklärlichen Panikattacken heimgesucht wird. Lily beginnt sofort damit Vera zu therapieren – die Behandlung ist schnell erfolgreich beendet.
Während sich Lily um die junge Samantha kümmert, die in einer gewalttätigen Ehe gefangen ist, meldet sich Vera jedoch wieder überraschend bei Lily. Kurze Zeit später ist Vera tot – angeblich durch Selbstmord. Doch Lily glaubt nicht daran und beginnt mit eigenen Nachforschungen. Diese führen sie zu einem schrecklichen Geheimnis, welches in der Vergangenheit liegt und Lily selbst gerät dabei in große Gefahr.

Tessa Duncan ist das neue Pseudonym von Marita Spang, die vielen auch unter dem Namen Marie Lacrosse und den Reihen „Das Weingut“, „Das Kaffeehaus“ und „KaDeWe“ bekannt ist.
Mit dem Namen Tessa Duncan und dem dtv Verlag begibt sie sich in das Genre der Spannungsliteratur. Dies gehört nicht unbedingt zu meinen bevorzugten Genre, da mir diese Geschichten doch immer zu nahe gehen. Als mich die Autorin im August 2023 fragte, ob ich dieses Buch als Rezensionsexemplar erhalten möchte, sagte ich aus diesem Grund ab. Vor ein paar Wochen habe ich mir eine Leseprobe von „Wer das Vergessen stört“ in der Buchhandlung mitgenommen, da es mich dann doch interessiert hat und ich mal reingelesen wollte. Nun ja … einen Tag später war ich wieder in der Buchhandlung und habe mir das Buch gekauft – ich musste diese Geschichte einfach lesen.

Besonders gefällt mir das düstere, und damit absolut stimmige Cover: Es zeigt Häuserreihe, welche an einem Hang gebaut ist. Der/die Betrachter/in steht schräg oberhalb zu diesen Häusern, welche er/sie zum Teil überblickt. Dahinter erstreckt sich eine Landschaft aus vielen Bäumen und einzelnen Gebäuden. Über der gesamten Szenerie erhebt sich ein bewölkter Himmel, über dem Namen der Autorin befinden sich dunkle, unheilvolle Wolken.
Das Buch ist ein hochwertig gestaltetes Taschenbuch mit Klappen und hat insgesamt 432 Seiten. Auf der vorderen Klappe findet sich ein ausführlicher Klappentext, in der vorderen Klappe ist ein Grußwort der Autorin abgedruckt. Auf der hinteren Klappe wird die Autorin mit einem Foto und einer kurzen Biografie vorgestellt. In der Klappe sind das Covermotiv und eine Vorstellung der Reihe zu finden.
Die Handlung ist in zwei Hauptteile unterteilt und umfasst einen Prolog, 62 Kapitel und einen Epilog. Der erste Teil des Prologs setzt am 30. November 2018 an, der zweite Teil des Prologs am 07. Dezember 2018. Mit dem ersten Kapitel befinden wir uns acht Monate zuvor – im April 2018. Ein Teil der Handlung des ersten Hauptteils arbeitet nun auf die Geschehnisse des Prologes hin, es gibt jedoch auch Erzählstränge, welche noch weiter in der Vergangenheit liegen. Diese vielen Handlungen fügen sich zu einer großen Geschichte zusammen und sind eng miteinander verwoben. Durch den Prolog, die Handlung, die auf dieses Ereignis zuläuft und die unterschiedlichen Blickwinkel ihrer Protagonisten baut Tessa Duncan eine große und ergreifende Spannung auf – ich wollte das Buch nur noch ungern aus der Hand legen und las teilweise bis spät in die Nacht. Auch wenn mich, als zweifache Mutter, die grausame und nachhallende Handlung stellenweise doch sehr mitnahm und zu Tränen rührte. Im zweiten Hauptteil gibt es auch einige Rückblenden, allerdings stehen hier die Ermittlungen von Lily im Vordergrund.
Ein einziger Kritikpunkt betrifft das etwas schnelle Ende. Hier wird vieles nacherzählt, was ich als Leserin gerne ‚direkt‘ erlebt hätte.

„Zum ersten Mal war Lily klar geworden, dass Vera Osmond nicht nur ein einsames Kind gewesen war, sondern bislang auch eine einsame Frau.“

[Seite 108, Kapitel 16]

Im Mittelpunkt der Handlung steht die energische Psychotherapeutin Lily Brown, die nach einer gescheiterten Beziehung ihren Dienst bei der Polizei quittiert hat und beruflich nochmal neu durchstartet. In ihrem Beruf, der gleichzeitig auch eine Berufung für sie ist, macht sie eine ausgezeichnete Arbeit. Privat geht es bei ihr dagegen drunter und drüber. Den Mann, den sie geliebt hat und noch immer liebt, steht nicht zu ihr, zu ihrer Mutter und ihren Geschwistern ist das Verhältnis auch eher schwierig und angespannt. Einzig ihr liebenswerter Kater Mick und ihr angenehmer Praxis-Partner Matt sind ihre Fixpunkte in ihrem turbulenten Leben. Doch vor allem um ihren Kater muss Lily sich immer wieder Sorgen machen – in den liebevoll geschriebenen Szenen mit ihm, erkennt sich mit Sicherheit jeder Katzen-Besitzer wieder. Ich mochte Lilys impulsiven, ehrlichen, lebensechten und menschlichen Charakter sehr gerne. Sie ist sympathisch und unerschrocken und sie lässt sich von ihrem Herzen leiten. Zudem enthüllen sich ihre Geschichte und familiären Hintergründe Stück für Stück, was für zusätzliche Emotionen sorgt. Sie ist eine Hauptfigur mit Ecken und Kanten und ich bin jetzt schon auf ihre Entwicklung und ihre nächsten Fälle gespannt.
Neben Lily steht Vera Osborn im Zentrum der Geschehnisse. Durch ihre Geschichte öffnet sich ein Fenster in die Vergangenheit und damit wird ein jahrzehntelanges Geheimnis entfesselt. Einige Kapitel sind aus der direkten Sicht von Vera geschrieben, was dafür sorgte, dass sich mir diese Figur mit ihren Gefühlen und Gedanken sehr schnell erschloss. Veras tragische und mitreißende Geschichte wird mir mit Sicherheit noch lange im Kopf bleiben.
Auch die Geschichte von Samantha beschäftig(te) mich sehr. Auch wenn es nur eine Nebenhandlung ist, wird hier das Thema häusliche Gewalt sehr eindrücklich und eindringlich erzählt.
Um nicht zu viel von der Handlung (und der Spannung) vorwegzunehmen, möchte ich nicht detailliert auf all die vielen und vielfältigen Figuren eingehen. Die Autorin hat, wie in all ihren Romanen facettenreichen und vor allem sehr interessante Figuren geschaffen, welche mich mit ihren Gedanken und Gefühlen überzeugen konnten und mich mit ihren Handlungen des Öfteren überrascht haben.

In diesem Buch spielen viele verschiedene Themen eine Rolle. Tessa Duncan geht auf diese Themen sehr gut ein und hält hierbei eine konstante Spannung – vor allem, weil sie diese aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.
Ein großes Thema sind unverarbeitete Traumata und Panikattacken, aber auch häusliche Gewalt. Die Therapiesitzungen und die daraus resultierenden Ergebnisse zeigen, dass die Autorin vom Fach ist und weiß, was und worüber sie schreibt.
Die Geschichte beruht auf einem wahren Verbrechen, welches sich Ende der Sechzigerjahre im Norden Englands abgespielt hat. Im Nachwort macht die Autorin darauf aufmerksam, dass sie ein paar Motive aus einem realen Fall in ihren Roman übernommen hat, die meisten Geschehnisse und Personen fiktiv sind. Mit diesem Wissen, liest sich diese Geschichte noch einmal intensiver – aber auch grausamer.

Die packende und nachklingende Handlung, die verschiedenen Themen, die vielfältigen Figuren und die wunderbare und bildhafte Sprache machen diesen Reihen-Auftakt zu einem Highlight. Auch wenn es mich stellenweise an meine Grenzen brachte, habe ich das Buch unheimlich gerne gelesen und nehme daraus einiges für mein Leben mit.

„… »Der Weg zu einem glücklichen Leben führt über die Akzeptanz, dass Sie fehlbar sind, über das Wissen, dass Sie liebenswert sind, auch wenn nicht alle Menschen Sie mögen, und dass Sie nicht schuld daran sind, wenn etwas Negatives in ihrem Leben passiert, das Sie nicht vorhergesehen und daher auch nicht gewollt haben.«

[Seite 126, Kapitel 18]

Danke für diese mitreißenden Lesestunden.

Fazit: Mit einem neuen Namen hat sich eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen an ein neues Genre gewagt – und es ist absolut gelungen. Von der ersten Seite wurde ich in die Geschichte gezogen und konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Das Buch hat mich emotional immer wieder an meine Grenzen gebracht – und trotzdem musste ich immer weiter lesen.
Dazu diese vielfältigen Figuren, die mich mit ihren Geschichten und Handlungen überraschen und mitnehmen konnten… mitunter aber auch sprachlos und traurig machten.
Berührend, mitreißend und spannend. Deshalb eine ganz große Leseempfehlung für diesen beeindruckenden und unvergesslichen Reihen-Auftakt. Bitte mehr davon…

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der klaren Leseempfehlung und der Links zur Homepage, kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.

„Wenn der Tod die Glocken läutet“

von Romina Angeli

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 25. April 2023
Verlag: HarperCollins
Ausgabe: Taschenbuch
ISBN: 9783365003176
Seitenanzahl: 304 Seiten
Preis: 12€
https://www.harpercollins.de/products/wenn-der-tod-die-glocken-lautet-9783365003176

Klappentext:
„Die Kirchturmglocken läuten, der Messner hängt am Strick. Walli versucht zu deuten, wer brach ihm das Genick?
Als der Messner der Burglbacher St.-Bonifatius-Kirche tot am Strick der Kirchenglocke gefunden wird, ist der Fall für Walli direkt abgeschlossen – schließlich war das ganz klar ein Suizid. Stattdessen widmet sich Walli, einer viel spannenderen Frage: mit wem der Wolfi neuerdings eine »Secret-Affair«
zu haben scheint. Denn ihr Sohn, verhält sich seit geraumer Zeit mehr als seltsam. Erst nachdem auch noch die junge Lebensgefährtin des toten Messners spurlos verschwindet, kann Walli sich nicht mehr beherrschen. Sofort nimmt sie ihre Ermittlungsarbeiten auf und stolpert einmal mehr in ein wildes Abenteuer.“

Hinweise:
– Dies ist der dritte Band der „Allgäu Krimi-Reihe“ – dieser kann aber auch ohne Vorkenntnisse des ersten und zweiten Bandes gelesen werden.
– Hier ist meine ausführliche Rezension zum ersten Band „Die letzte Pille bringt den Tod“.
– Hier ist meine ausführliche Rezension zum zweiten Band „Wer zweimal stirbt, ist trotzdem tot“
.
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin und vom HarperCollins Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: HarperCollins Deutschland

_

Das Buch „Wenn der Tod die Glocken läutet“ von Romina Angeli ist der dritte Fall für die eigensinnige und exzentrische Rentnerin Walli, welche in einen rätselhaften Todesfall und einen mysteriösen Vermisstenfall stolpert und trotz aller Beteuerungen sich heraus zu halten, mit ihren unkonventionellen Ermittlungen beginnt.

Gerade als Walli sich für ihren großen Auftritt im Kirchenchor vorbereitet, reißt das ungewöhnliche Läuten der Kirchenglocken alle Besucher der Kirche und den Pfarrer aus ihren Gedanken. Walli macht sich sofort auf den Weg, um das Läuten abzustellen um danach doch noch zu ihrem großen Auftritt zu kommen. Doch sie findet den Messner der Kirche tot am Strick der Kirchenglocke hängen. Für die Polizei ist der Fall klar: Suizid. Doch warum hat sich der dreifache Vater aus dem Leben gestohlen?
Walli hat mit ihren eigenmächtigen Ermittlungen abgeschlossen – eigentlich. Denn als sie erfährt, dass von der jungen Lebensgefährtin des toten Messners jede Spur fehlt, kann sie nicht anders und beginnt zu ermitteln. Zusammen mit ihrer Freundin Friedl stolpert Walli in ein Abenteuer, welches den Beiden vieles abverlangt.

Im Januar 2022 fragte mich die Autorin Romina Angeli, ob ich ihr Buch „Die letzte Pille bringt den Tod“ gerne als Rezensionsexemplar zugesendet haben und rezensieren möchte. Ich las mir damals den Klappentext durch und ich bekam richtig Lust auf diese etwas skurril-klingende Geschichte. Eigentlich gehören Krimis nicht zu meinem bevorzugten Genre – dieser versprach aber mörderische Unterhaltung mit einem Augenzwinkern, etwas zum Abschalten. Und ich wurde nicht enttäuscht. Hier findet ihr meine ausführliche Rezension.
Schon damals stand fest, dass es einen zweiten Fall für Walli geben würde und als mich die Autorin im Juni 2022 fragte, ob ich auch diesen lesen und rezensieren möchte, musste ich nicht lange überlegen und sagte zu. Walli ist einfach klasse und ich freute mich schon sehr auf ihre erneuten eigensinnigen Ermittlungen und ihre mit unter sehr derbe Art. Hier ist der Link zu meiner ausführlichen Rezension des zweiten Bandes.
Mitte Mai 2023 erhielt ich wieder eine Anfrage, ob ich auch den dritten Band über und mit der einzigartigen Walli lesen und rezensieren möchte – natürlich wollte ich und ich freute mich schon so sehr auf ein weiteres Ermittlungs-Abenteuer.
An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an HarperCollins Deutschland und an die Autorin für die Zusendung und Bereitstellung der Bücher als Rezensionsexemplare.

Das mir vorliegende Exemplar ist ein Taschenbuch mit insgesamt 304 Seiten. Es beginnt mit einer wunderschönen Widmung der Autorin an ihre Mama, danach geht es gleich los mit dem ersten Kapitel. Es folgen 22 Kapitel, welche immer mit einer stimmungsvollen Überschrift beginnen, ein Epilog und zum Abschluss gibt es ein Rezept für „Friedls legendäre Allgäuer Kässpätzle“. Über letzteres habe ich mich sehr gefreut und werde mich an dieses Rezept auf jeden Fall mal wagen.
Besonders schön finde ich, dass die Cover der drei Bände farblich und stilistisch wunderbar zueinander passen. Dieses Cover zeigt ein Alpenpanorama mit einem kleinen Dorf davor. In der linken Ecke befindet sich eine Kirche, von der ein Weg in Richtung des Dorfes führt, vor der Kirche liegt eine Kirchenglocke an einem langen Stick auf der saftig grünen Wiese.

Die Handlung des Buches wird chronologisch und aus der direkten Sicht von Walli Schimmel wiedergegeben und schließt zeitlich an den zweiten Band an.
Walli steht damit auch wieder im Zentrum der Geschichte steht und durch die gewählte Erzählform kommt man Walli und ihrem herrlich skurrilen Charakter besonders nahe und erlebt die vielfältigen Menschen in ihrer Umgebung allein aus ihrer Sicht. Sie ist eine exzentrische und äußerst eigensinnige Person, welche einfach das macht, was ihr in den Kopf kommt – ganz egal, ob sie sich damit lächerlich macht oder auch in Gefahr begibt. Mit ihrer direkten Art wissen ihre Mitmenschen immer direkt, woran sie bei ihr sind. Und auf eines kann sich Walli immer verlassen: Auf ihren messerscharfen Verstand, welchem nicht die kleinste Ungereimtheit entgeht. Jedoch wirft Walli in diesem Band auch immer wieder einen Blick in die Vergangenheit, welche sehr von den vielen Reisen mit ihrem Mann geprägt war. Ihr Mann ist in der Gegenwart bereits verstorben ist und er fehlt Walli unendlich. In diesen Passagen kann der Leser/ die Leserin einen Blick hinter die exzentrische und glitzernde Walli werfen – sie wirkt verletzlicher und auch angreifbarer. Ich empfinde Wallis Weiterentwicklung in den drei Bänden sehr gut dargestellt und auch wie ihre bewegte Vergangenheit immer mehr ans Licht kommt.

„Auch Jahre nach seinem Tod träume ich noch regelmäßig von ihm und unseren vielen Erlebnissen rund um den Globus, wofür ich auch sehr dankbar bin, denn durch sie kann ich die Erinnerungen an meinen Mann lebendig halten.“

[Seite 137, „Wenn der Tod die Glocken läutet“ von Romina Angeli]

An Wallis Seite stehen ihr Sohn Wolfi und ihre beste Freundin Friedl. Zu beiden pflegt sie eine nach außen hin völlig respektlose Beziehung, doch sie wissen alle, was sie aneinander haben. Wie schon in den ersten beiden Bänden redet Friedl mit breitester Allgäuer Mundart, durch welche ich zwar einige Sätze mehrfach lesen musste – doch genau dieser Dialekt bringt eine große Authentizität und gleichzeitig auch Lockerheit in einen tragischen und mitreißenden Kriminalfall. Diese Krimireihe lebt von den vielen überzeichneten Figuren, welche dadurch, auch durch ihre überzogenen Handlungen, noch liebenswerter sind – allen voran natürlich Walli und Friedl und deren Familienmitgliedern.

Ab der ersten Seite baut sich eine unterschwellige Spannung auf, welche mich das Buch nur noch ungern aus den Händen hat legen lassen. Es macht einfach Spaß, Walli bei ihren unkonventionellen und ein wenig kriminellen Ermittlungsmethoden zu begleiten. Mit Walli ist eben nicht alles ‚todernst‘, auch wenn das Thema hinter dem Mord und auch der Mordfall selbst doch äußerst ernst und traurig sind.
Wie schon im ersten Teil landete man ohne viel Vorgeplänkel direkt in der Geschichte.
Der wunderbar flüssige und anschauliche Schreibstil von Romina Angeli hat mich auch dank der vielen geschrieben Mundart direkt mit ins Allgäu genommen und in eine spannungsgeladene Geschichte hineingezogen, die erst zum Ende hin durchsichtig wird.
Im Prinzip empfiehlt es sich, die Bände der Reihe nacheinander zu lesen, um die Entwicklungen der Figuren besser zu verstehen und auch die Geschehnisse richtig einzuordnen. Vermutlich hat man aber auch ohne Vorkenntnisse der ersten beiden Bände in diesem Band eine Menge Spaß mit Walli & Co.

Es bleibt spannend, wie sich all die liebgewonnen Figuren noch weiter entwickeln werden und ich hoffe so sehr, dass Walli sich noch nicht in den endgültigen Ruhestand begibt und wir uns noch auf viele weitere Teile mit ihr freuen dürfen.

Vielen Dank liebe Romina Angeli für diese wunderbare und spannende Lese-Erlebnis.

Fazit: „Wo der Tod die Glocken läutet“ ist ein äußerst spannender Krimi, welcher mich von der ersten bis zur letzten Seite bestens unterhalten hat. Walli läuft wieder einmal zur Höchstform auf und zusammen mit ihrer besten Freundin Friedl sorgt sie für einige heitere Momente. Sehr lesenswert!

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch den Verlag, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Verlagshomepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Wer zweimal stirbt, ist trotzdem tot“

von Romina Angeli

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 28. Juni 2022
Verlag: HarperCollins
ISBN: 978–3-7499-03580
Seitenanzahl: 304 Seiten

Klappentext:
Polizeioberkommissar Wolfi Schimmel könnte sich besseres vorstellen, als den Babysitter für seine Mama zu spielen, weil diese, bei einem waghalsigen Manöver von der Leiter gestürzt ist. Und dann ereilt ihn plötzlich auch noch ein Notruf, im Wald wurde eine Leiche gefunden. Da hilft alles nichts, seine Mama Walli muss mit. Den Lerpscher Georg hats erwischt – tot hängt der Jäger unter seinem Hochsitz. Doch wie konnte das passieren? Walli ahnt gleich, hier stimmt was nicht. Der Spürsinn der Hobbydetektivin ist geweckt. Wenn der Wolfi doch bloß nicht so sehr mit seinen Infos geizen würde …

https://www.harpercollins.de/products/wer-zweimal-stirbt-ist-trotzdem-tot-9783749903580

Hinweise:
Das Buch ist der zweite Teil um die Hobbydetektivin Walli, kann aber auch ohne Vorkenntnisse des ersten Teil gelesen werden.
– Neugierig auf den ersten Teil? Hier findet ihr meine Rezension.
– Das Buch habe ich freundlicherweise über die Autorin Romina Angeli vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

_

Das Buch „Wer zweimal stirbt, ist trotzdem tot“ von Romina Angeli ist der zweite Fall für die eigensinnige und exzentrische Rentnerin Walli, die auch diesmal ihre Nase nicht aus einem rätselhaften Mordfall heraus halten kann und will.

Nach einem Sturz von der Leiter leidet Walli unter einer ordentlichen Gehirnerschütterung. Ihr Sohn, Polizeioberkommissar Wolfi, soll auf sie aufpassen und sie keine Sekunde aus den Augen lassen. Als er zu einem Tatort gerufen wird, nimmt er seine Mutter kurzerhand mit. Im Wald wurde die Leiche des Jägers Georg Lerpscher aufgefunden – aufgespießt auf einem Pfahl am Boden nach einem Sturz aus dem Hochsitz. Während für ihren Sohn der Mörder ziemlich schnell gefunden ist, ahnt Walli, dass hier etwas nicht stimmt. Ihr Ermittlerinnen-Spürsinn ist geweckt und Walli beginnt, sehr zum Ärger von Wolfi, mit ihren eigenen Nachforschungen

Im Januar 2022 hat mich die Autorin Romina Angeli angeschrieben und angefragt, ob ich ihr Buch „Die letzte Pille bringt den Tod“ gerne als Rezensionsexemplar zugesendet haben und rezensieren möchte. Ich las mir damals den Klappentext durch und ich bekam richtig Lust auf diese etwas skurril-klingende Geschichte. Eigentlich gehören Krimis nicht zu meinem bevorzugten Genre – dieser versprach aber mörderische Unterhaltung mit einem Augenzwinkern, etwas zum Abschalten. Und ich wurde nicht enttäuscht. Hier findet ihr meine ausführliche Rezension.
Schon damals stand fest, dass es einen zweiten Fall für Walli geben würde und als mich die Autorn im Juni 2022 fragte, ob ich auch diesen lesen und rezensieren möchte, musste ich nicht lange überlegen und sagte zu. Walli ist einfach klasse und ich freute mich schon sehr auf ihre erneuten eigensinnigen Ermittlungen und ihre mit unter sehr derbe Art.
An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin und an den HarperCollins-Verlag für die Bereitstellung und Zusendung des Buches als Rezensionsexemplar.

Wie auch der erste Teil lebt dieser ausgefallene Krimi von völlig überzeichneten Figuren, welche dadurch, auch durch ihre überzogenen Handlungen, noch liebenswerter sind.
Allen voran die Hauptfigur Walli Schimmel, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird, wodurch der Leser/ die Leserin ihrem herrlichen und sehr skurrilen Charakter besonders nahe kommt.
Sie ist eine exzentrische und äußerst eigensinnige Person, welche einfach macht, was ihr in den Kopf kommt, ganz egal, ob sie sich damit lächerlich macht oder auch sogar in Gefahr begibt. Diskretion und Konvention kennt sie nicht, sie sagt den Menschen immer direkt, was sie denkt. Der Verlust ihres Mannes macht sie aber immer wieder auch verletzlich und auch so hat diese, anfangs völlig überdreht wirkende Frau, ihre Gründe, warum sie so ist, wie sie ist.
Wolfi, der Sohn von Walli, wird ähnlich überzeichnet dargestellt wie seine Mutter. Die Beziehung der Beiden untereinander ist teilweise so respektlos aber doch auf ihre ganz eigene Art und Weise liebevoll. Die Beiden wissen schon sehr genau, was sie aneinander haben und stehen auch immer wieder für einander ein.
Immer an Wallis Seite ist ihre beste Freundin Friedl, welche, wie auch schon im ersten Teil, im gesamten Buch mit breitester Allgäuer Mundart spricht. Dadurch musste ich einige Sätze mehrmals lesen, doch diese Mundart brachte zusätzlich wunderbaren Flair und Authentizität in die Geschichte.
Auch die anderen Figuren, welche wir alle durch die Augen von Walli kennenlernen, sind durchweg, auch in ihren Handlungen, leicht übertrieben dargestellt, wirken dadurch aber noch liebenswerter und charmanter.
Es bleibt auf jeden Fall spannend, wie es mit ihnen allen und ihren Geschichten weitergeht.

Die Handlung des Buches verläuft chronologisch und es baut sich unterschwellig eine Spannung auf, welche mich das Buch nur noch ungern aus den Händen hat legen lassen. Es macht einfach Spaß, Walli bei ihren unkonventionellen und ein wenig kriminellen Ermittlungsmethoden zu begleiten. Sie kommt immer wieder in Situationen, welche mich des Öfteren grinsen ließen und mir ein ‚Ach Walli!“ entlockten. Es ist eben nicht alles ‚todernst‘, auch wenn das Thema hinter dem Mord doch äußerst ernst ist.
Wie schon im ersten Teil landete man ohne viel Vorgeplänkel direkt in der Geschichte und erfährt im Laufe der Geschichte noch so einiges über das bewegte Leben der Charaktere.
Der wunderbar flüssige und anschauliche Schreibstil von Romina Angeli hat mich mit in die Geschichte und dank der vielen geschrieben Mundart direkt mit ins Allgäu genommen.

Danke liebe Romina Angeli für diese wunderbaren Lese-Stunden.

Fazit: Ein unheimlich guter Krimi, der mich von der ersten Seite bis zu letzten Seite bestens unterhalten hat. Ein richtig tolles Lese-Erlebnis.
Hoffentlich warten noch viele, viele weitere Fälle auf die eigensinnige Walli.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Totengfriss“

von B. Engelreiter

[Werbung*]

Erschienen am 06. Dezember 2020 bei BoD – Books on Demand
ISBN: 978-3-7526-6923-7



Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von dem Autorenpaar als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und dem Autor keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Klappentext:
Was für ein beschissener Morgen! Völlig verkatert muss Kriminalhauptkommissar Wendelin Wisser am Fasnetsdienstag seine ihm ungefragt neu zugewiesene Kollegin in Empfang nehmen. Doch bleibt dafür kaum Zeit, denn das Ermittlerduo wird direkt zu einem Leichenfund in die Narrenhochburg Elzach gerufen. Mitten im traditionsgeprägten Fasnetsgeschehen beginnt für das ungleiche Paar eine emotionale Verbrecherjagd, bei der eine Maske nach der anderen fällt.“

_

Das Buch „Totengfriss“ ist ein Krimi, der in der Kleinstadt Elzach zur Zeit der Fasnet angesiedelt ist und die Aufklärung eines rätselhaften Mordes beschreibt.

Für Kriminalhauptkommissar Wendelin Wisser könnte der Fasnetsdienstag nicht blöder starten. Völlig verkatert steht er seiner neuen Kollegin gegenüber, welche zu allem Überfluss auch erst mal auf den Hof seiner Familie zieht, da ihre Wohnung noch nicht fertig ist.
Doch für ein Kennenlernen bleibt den Beiden wenig Zeit, da es im beschaulichen Elzach, mitten im Fasnetsgeschehen einen rätselhaften Mord gab. Wendelin Wisser muss sich also mit seiner neuen Kollegin arrangieren, die so ganz anders ist und für ordentlich Trubel in seiner Familie sorgt und gleichzeitig muss er noch einen Mord aufklären, der längst vergessene Türen in die Vergangenheit öffnet.

Da ich nur selten Krimis lese und noch dazu eher weniger mit der Fasnet zu tun habe, hatte ich das Buch nicht auf dem Schirm. Das Autorenpaar schrieb mich Mitte Februar 2022 auf Instagram an und fragte, ob ich Interesse an einem Rezensionsexemplar hätte. Da ihr Krimi ganz in der Nähe meiner Heimatstadt spielt, war mein Interesse geweckt und ich sagte zu.
An dieser Stelle möchte ich mich bei dem Autorenpaar ganz herzlich für das Buch und die Beigaben bedanken.

Das Buch ist größtenteils aus der Sicht von Kriminalhauptkommissar Wendelin Wisser geschrieben. Ich mochte ihn und seine etwas ruppige, aber ehrliche und etwas unbeholfene Art direkt. Er wohnt auf einem Bauernhof, den seine Familie schon seit Generationen führt – er wird diese Familientradition aber nicht weiterführen, da er seine Berufung im Polizeidienst gefunden hat. Einerseits ist er gerne unabhängig, aber doch scheint er privat noch nicht so ganz in seinem Leben angekommen zu sein.
Seine Familie, allen voran seine Großeltern sind etwas in der Zeit stehen geblieben und kommen mit vielem Neuen einfach nicht mehr klar. Da die Gespräche der Großeltern nur in Mundart geschrieben sind, lockerten sie die Geschichte immer wieder auf und brachten einen wunderbaren Flair in die Geschichte. Seine Eltern bleiben etwas im Hintergrund.
Ann-Sophie ist die neue Arbeitskollegin von Wendelin und kommt aus Vaihingen. Sie arbeitet so ganz anders als Wendelin, macht aber einen guten Job. Ich mochte Ann-Sophies distanzierte Art. Sie ist eine Frau, die weiß was sie will… und was nicht. Ihre Vergangenheit bleibt etwas im Nebel und die Hoffnung, etwas mehr über sie zu erfahren macht Lust auf den zweiten Teil, welcher am 25. August 2022 im Emons-Verlag erscheint.
Neben diesen Hauptfiguren agieren noch einige andere Figuren, welche humoristisch und teilweise auch herrlich klischeehaft beschrieben werden. Eine bunte Mischung an Menschen, in denen sich sicher der ein oder andere wiederfindet. Ich empfand es auch hier wieder ganz wunderbar, dass viele der Figuren Alemannisch ‚schwätze‘ – das machte für mich auch den Reiz der Geschichte aus und machte diese noch unterhaltsamer und die Figuren noch authentischer.

Das Buch nahm mich von der ersten bis zur letzten Seite mit in die Handlung hinein. Auch wenn ich, wie schon geschrieben, sehr wenig mit der Fasnet zu tun habe, konnte mich die Geschichte sehr überzeugen. Das Buch ist sehr gut recherchiert und brachte mit die Tradition der Fasnet doch um einiges näher und ich habe einiges darüber gelernt. Auch die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen haben mich sehr begeistert.
Mit ihrer sehr bildlichen und lockeren Sprache und auch dem vielen ‚Gschwätz‘ hat mich das Autorenpaar gut unterhalten und ich konnte dadurch ganz in der Geschichte abtauchen.
Auch wenn es teilweise doch sehr ernst und auch traurig wurde, trägt eine ordentliche Portion Humor durch diesen sehr lesenswerten Krimi.

Fazit: Ein Buch, welches hält, was es verspricht: Ein solider und gut geschriebener Fasnetskrimi, der mich sehr gut unterhalten hat und mir auf jeden Fall Lust auf den zweiten Teil gemacht hat. Top!

*Ich habe für diese Rezension vom Autorenpaar keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die letzte Pille bringt den Tod“

von Romina Angeli

[Werbung*]

Erschienen am 20. April 2021 im HarperCollins-Verlag
ISBN: 9783749901401


https://www.harpercollins.de/products/die-letzte-pille-bringt-den-tod-9783749901401

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise über die Autorin vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Klappentext:
Der Fischlinger Ludwig ist tot! So viel Aufregung im sonst allzu beschaulichen Burglbach im Allgäu, das ist für Walli Schimmel eine willkommene Abwechslung. Also stürzt sich die exzentrische Rentnerin in die Ermittlungen – sehr zum Missfallen von Wolfi, ihrem leicht phlegmatischen Polizistensohn. Der glaubt nämlich zunächst an einen ganz natürlichen Tod: zu viel Schweinshaxe, zu wenig Bewegung. Doch Walli bleibt hartnäckig und stößt bald schon auf eine Spur. Wer hat den Apotheker auf dem Gewissen? War es die schöne Witwe? Oder hat der Fischlinger sich auf dubiose Geschäfte eingelassen? Mit Hilfe ihrer Freundin Friedl, ein paar selbstgebrannten Stamperln Obstler und ein bisschen krimineller Energie wird sie den Mördern schon auf die Spur kommen …“

_

Das Buch „Die letzte Pille bringt den Tod“ von Romina Angeli ist ein Krimi, in dem die eigensinnige und exzentrische Rentnerin Walli Schimmel mit unkonventionellen Methoden auf Verbrecherjagd geht.

Walli Schimmel könnte ein ruhiges Leben in dem beschaulichen Dorf Burglbach haben – aber das ist so gar nicht nach ihrem Geschmack. Da kommt ihr der Tod von Apotheker Ludwig Fischlinger gerade recht und sie erkennt schnell: Ein natürlicher Tod war das nicht. So stürzt sie sich in eigene Ermittlungen und gerät dabei immer wieder mit ihrem Sohn aneinander, welcher Polizist ist. Zusammen mit ihrer Freundin Friedl stößt sie auf eine heiße Spur und bringt sich dabei selbst in Gefahr.

Im Januar 2022 hat mich die Autorin Romina Angeli angeschrieben und angefragt, ob ich ihr Buch „Die letzte Pille bringt den Tod“ gerne als Rezensionsexemplar zugesendet haben und rezensieren möchte. Ich las mir den Klappentext durch und ich bekam richtig Lust auf diese etwas skurril-klingende Geschichte. Eigentlich gehören Krimis nicht zu meinem bevorzugten Genre – dieser versprach aber mörderische Unterhaltung mit einem Augenzwinkern, etwas zum Abschalten. Also sagte ich zu und bekam das Buch über den Verlag zugesendet. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin und an den HarperCollins-Verlag für die Bereitstellung und Zusendung des Buches.

Dieser ausgefallene Krimi lebt von völlig überzeichneten Charakteren, allen voran aber von Walli Schimmel. Das Buch ist aus Wallis Sicht geschrieben und damit kommt der Leser/ die Leserin ihr und ihrer ausgefallenen Art sehr nahe.
Sie ist eine exzentrische und äußerst eigensinnige Person, welche einfach macht, was ihr in den Kopf kommt, ganz egal, ob sie sich damit in Gefahr begibt. Anfangs dachte ich „Was für eine überdrehte Person“, aber sie hat doch ihre Gründe, wie sie zu dem Menschen geworden ist, welcher sie ist. Sie gibt alles für ihr äußeres Erscheinungsbild – möchte mit allen Mitteln auch damit auffallen. Diskretion und Konventionen kennt sie nicht, sie sagt den Menschen in ihrer Umgebung klipp und klar, was Sache ist und was sie denkt.
Die anderen Figuren handeln alle unmittelbar in Wallis Nähe und sind, wie Walli selbst, maßlos überzeichnet. Doch genau das machte für mich den Reiz dieser Geschichte aus – es ist eben nicht alles so ernsthaft. Auch der Ausflug in den Schwarzwald und die Beschreibung der Menschen dort: Herrlich positiv überzeichnet.
Wallis beste Freundin Friedl spricht im gesamten Buch mit breitester Allgäuer Mundart. Teilweise musste ich schon einige Sätze zweimal lesen – aber es brachte einfach noch mal einen wunderbaren Flair in die Geschichte.
Wallis Beziehung zu ihrem Sohn Wolfi ist einerseits so respektlos, aber auf eine ganz eigene Art und Weise doch liebevoll. Die Beiden wissen schon, was sie aneinander haben – auch wenn es ihnen nicht immer bewusst ist.

Auf die Handlung des Buches möchte ich nicht so tief eingehen, da ich sonst zu viel vorwegnehme. Es macht einfach Spaß, Walli bei ihren unkonventionellen Ermittlungsmethoden, welche auch ein wenig von krimineller Energie leben, zu begleiten.
Ich grinste während der Lektüre des Öfteren in mich hinein, es kamen aber auch ernstere Themen auf den Tisch, welche mich sehr bewegten.
Ab einem gewissen Punkt, konnte und wollte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen – es wurde richtig spannend.

Romina Angeli hat einen wunderbar flüssigen und anschaulichen Schreibstil, welcher mich direkt mit in die Geschichte und ins Allgäu genommen hat. Ohne viel Vorgeplänkel landet man in der Geschichte und erfährt dann erst im Nachhinein so einiges über die teils bewegte Vergangenheit der Protagonistinnen und Protagonisten.
Dadurch, dass viele Figuren mit ihren jeweiligen Dialekten oder Akzenten sprechen, und diese auch ausgeschrieben werden, wurden die Figuren für mich noch lebendiger und die Handlung noch bildlicher.

Fazit: Danke an Romina Angeli für die tollen Lesestunden und für das Buch, welches mich wunderbar unterhalten hat. Der Ausflug in das „Krimi-Genre“ hat sich gelohnt und ich freue mich jetzt schon auf den zweiten Teil der Reihe, welcher am 28. Juni 2022 erscheint. Walli – du bist der Hit!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.