von Felicitas Fuchs
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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2025
Verlag: Heyne Verlag
Ausgaben: Paperback & eBook
ISBN: 978-3-453-42904-8
Seitenanzahl: 416 Seiten
Preise: 16,00€ (Paperback), 09,99€ (eBook)
Homepage:
https://www.penguin.de/buecher/felicitas-fuchs-die-akte-schneeweiss/paperback/9783453429048
https://www.carla-berling.de
Klappentext:
„Bielefeld, 1963. Katja Schilling wächst im Wirtschaftswunder in einfachen Verhältnissen auf, in denen für ihren Traum, Ärztin zu werden, kein Platz ist. Nur ihr Großvater glaubt an sie – bis er eines Tages spurlos verschwindet. Sein Name wird in der Familie zum Tabu, und Katja bleibt mit ihren unbeantworteten Fragen allein. Jahre später stößt sie auf eine Wahrheit, die alles, was sie über ihre Familie zu wissen glaubte, erschüttert.
Bielefeld, 1936. Mathilde Schneeweiß beginnt ihre Arbeit als Sprechstundenhilfe bei Dr. Bönisch. Sie verliebt sich in den engagierten Arzt und wird in ein gefährliches Unterfangen hineingezogen. Gemeinsam helfen sie heimlich Frauen in Not, aber ihr Mut bleibt nicht unbemerkt. Als sie ins Visier der Gestapo geraten, muss Mathilde eine Entscheidung treffen, auch wenn diese sie das Leben kosten könnte. Der Kampf für die Rechte der Frauen muss schließlich weitergehen ..“
*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar (eBook) zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der Verlinkung der Homepages und der Leseempfehlung kennzeichne ich diese Rezension als WERBUNG.

Der Roman „Die Akte Schneeweiß“ von Felicitas Fuchs ist ein Roman der auf zwei verschiedenen Zeitebenen spielt und vom Kampf zweier junger Frauen für die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Frauen erzählt.
Bielefeld im Jahr 1963: In den goldenen Jahren des Wirtschaftswunders wächst Katja Schilling in einfachen Verhältnissen auf – ihr Traum ist es, Ärztin zu werden. Ein Traum, der unerreichbar erscheint – nur ihr Großvater glaubt an sie und unterstützt sie auf ihrem Weg. Doch als dieser plötzlich spurlos verschwindet, wird sein Name in der Familie zum Tabu und Katja bleibt mit all ihren Fragen allein. Erst Jahre später entdeckt sie eine Wahrheit, die ihre ganze Welt auf den Kopf stellt.
Die Geschichte beginnt jedoch viel früher – in den dunklen Jahren des Nationalsozialismus: Mathilde Schneeweiß wird Sprechstundenhilfe bei Dr. Bönisch. Sie verliebt sich in den engagierten Arzt und wird Teil eines gefährlichen Unterfangens. Gemeinsam helfen sie Frauen in Not – doch ihr Handeln bleibt nicht unbemerkt. Als die Gestapo ihnen auf die Spur kommt, muss Mathilde eine Entscheidung treffen, die nicht nur ihr eigenes Leben in große Gefahr bringt.
Mit großer Vorfreude und Spannung erwartete ich das neue Buch von Felicitas Fuchs. Im Juni 2022 habe ich das Buch „Minna – Kopf hoch, Schultern zurück“ von Felicitas Fuchs mit großer Begeisterung gelesen. Auch die zwei weiteren mitreißenden Bände der „Mütter-Trilogie“ konnten mich überzeugen. Von ihrem neuen Buch erwartete ich Großes – und wurde nicht enttäuscht.
Ich fragte das eBook bei erster Gelegenheit als Rezensionsexemplar an und bekam dieses vom Heyne Verlag zugesendet. Dafür ganz herzlichen Dank.
Zu Beginn hat mich die Geschichte etwas herausgefordert: Die verschiedenen Erzählebenen und die nicht-chronologische Erzählweise haben mich zunächst etwas verwirrt – es war nicht so ein leichter Einstieg wie beispielsweise bei den Bänden ihrer „Mütter-Trilogie“. Doch je weiter ich las, desto mehr fügten sich die Puzzleteile zusammen und die Geschichte begann, mich in ihren Bann zu ziehen. Felicitas Fuchs hat es geschafft, zwei scheinbar völlig unterschiedliche Erzählstränge zu einer packenden Geschichte zu verweben.
Der erste Erzählstrang, der sich mit der Frauenbewegung der 1960er und 1970er Jahre beschäftigt, ist eine gelungene Auseinandersetzung mit Themen wie Selbstbestimmung (wie beispielsweise das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch) und Emanzipation. Mit Katja Schilling hat Felicitas Fuchs eine Protagonistin erschaffen, die sich gegen die gesellschaftlichen Normen auflehnt und einen eher Frauenuntypischen Beruf ergreift: Sie studiert Medizin. Alles sehr zum Ärger ihrer Eltern. Felicitas Fuchs zeigt eindrücklich, wie schwierig es für Frauen war, in dieser, noch immer von Männern dominierten Welt, Fuß zu fassen und wie viel Mut und Entschlossenheit es erforderte, sich gegen die Konventionen dieser Zeit aufzulehnen.
Die Beschreibungen der Frauenbewegung und ihrer Ziele sind detailliert und informativ. Felicitas Fuchs gibt einen gelungenen Einblick in die damalige Zeit und zeigt auf, wie die Frauen für ihre Rechte, vor allem über die Selbstbestimmung über ihren Körper, kämpften. Alle Figuren in diesem Erzählstrang sind gut entwickelt, ihre vielfältigen Geschichten sind emotional und authentisch. Die Leser und Leserinnen können sich gut in ihre Lage versetzen und ihre Erfolge, aber auch ihre Frustrationen, gut nachvollziehen.
Der zweite Erzählstrang, der kurz vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg spielt, ist meiner Meinung noch mal emotionaler und intensiver – ich musste immer wieder nach den Taschentüchern greifen: Felicitas Fuchs beschreibt die Schrecken des NS-Regimes, des Krieges und die menschlichen Tragödien, die diese mit sich bringen so intensiv, dass ich tief betroffen war. Es wird deutlich, wie das NS-Regime und der Krieg die Menschen veränderte und ihre Leben zerstörte. Die Geschichte von Mathilde werde ich so schnell nicht mehr vergessen.
Was diese Geschichte in meinen Augen besonders macht, ist die Tatsache, dass sie auf wahren Begebenheiten beruht – das gibt der Geschichte noch einmal eine besondere Authentizität und Tiefe. Leider fehlt hier im Nachwort etwas zur „Realität und Fiktion“.
Felicitas Fuchs verbindet die beiden Erzählstränge zu einer großen Geschichte und zeigt auf, wie die Erfahrungen und Entscheidungen in der Vergangenheit die Gegenwart beeinflussen und auch, wie sich Geschichte wiederholen kann. Die vielfältigen Themen, wie beispielsweise Verhütung und Abtreibung sind, wie der Blick in verschiedene Länder zeigt, aktuell und wichtig. Deshalb regt der Stoff der Geschichte die Leser und Leserinnen zum Nachdenken und zur Selbstreflexion an.
Wie bereits in ihrer „Mütter-Trilogie“ ist der Sprachstil von Felicitas Fuchs wieder mitreißend, stimmungsvoll und bildhaft.
Auch wenn der Einstieg in die Geschichte für mich anfangs etwas schwierig war, hat mich das Buch letztendlich doch sehr gefesselt und bestens unterhalten. Zusammen mit den interessanten und vielfältigen Charakteren schafft Felicitas Fuchs eine sehr dichte und emotionale Atmosphäre. Es ist eine ergreifende Geschichte, die mit Sicherheit noch lange nachwirken wird und mich zum Nachdenken angeregt hat. Herzlichen Dank für dieses gelungene Lese-Erlebnis.

Fazit: „Die Akte Schneeweiß“ von Felicitas Fuchs ist eine mitreißende und unvergessliche Lektüre. Felicitas Fuchs ist es gelungen, eine packende Geschichte mit aktuellen und wichtigen Themen zu erzählen, die mich emotional berührt und zum Nachdenken angeregt hat.
*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der uneingeschränkten Leseempfehlung und der Verlinkung der Homepage der Autorin und der Verlagshomepage, ist diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet.