„Mein Herz bei ihnen“

von Rosina Grün

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 30. August 2025
Verlag: BoD
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3819233968 (Taschenbuch)
Seitenanzahl: 376 Seiten (Taschenbuch), 355 Seiten (eBook)
Preis: 04,99€ (eBook)
Reihe: „Mein Herz“ 02/02

Homepage:
https://www.rosinagruen.com

Klappentext:
„Fünf Jahrzehnte sind vergangen, seit Betty einst nach San Francisco zurückgekehrt war, um dort auf Emma zu warten – vergeblich. Doch nun erreicht sie eine Nachricht, die sie noch einmal nach Norwegen führt, dorthin, wo alles begann.
San Francisco, 1966: Emmas Treuebruch stürzt Betty in eine tiefe Krise. Doch die kalifornische Metropole entwickelt sich in den späten 1960er-Jahren zum schillernden Zentrum der Gegenkultur. Dort begegnet Betty Menschen, die wie sie an Freiheit glauben und an das Recht auf Liebe. Sie findet Halt, neue Freunde – und allmählich auch zurück zu sich selbst und ihrem Traum, in der Modewelt Fuß zu fassen.“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise als vorzeitiges Rezensionsexemplar (eBook) von der Autorin zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der Verlinkung der Homepage der Autorin muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

_ _ _

_ _ _

Der Roman „Mein Herz bei ihnen“ von Rosina Grün ist der zweite Band der Buchreihe „Mein Herz“ und entführt in die spannende und turbulente Atmosphäre der 1960er Jahre in San Francisco.

»Ich habe euch doch erzählt, wie weh es damals getan hat. Wie ich all die Jahre gebraucht habe, um mich von allem zu erholen. Und dann … stellst du mich einfach wieder davor, ohne zu fragen. Ohne mir die Wahl zu lassen.«

[Kapitel 2]

Eine unerwartete Nachricht von Emmas Enkelin Mayla führt Betty nach über fünf Jahrzehnten nach dem Ende ihrer Liebe zu Emma noch einmal an den Ort zurück, an dem alles begann: Nach Norwegen.
Hier wird sie mit ihrer Vergangenheit konfrontiert, doch die Erinnerungen an San Francisco in den späten 1960er Jahren bleiben lebendig. Es war eine Zeit, in der die Stadt zum Zentrum der Gegenkultur wurde und Betty neue Hoffnung und eine neue Liebe fand.

Nachdem ich im Dezember 2024 den ersten Band „Mein Herz bei ihr“ mit großer Begeisterung gelesen habe, freute ich mich schon sehr auf die Fortsetzung, da nach der Lektüre doch einige Fragen offen geblieben sind.
Meiner Meinung nach muss man muss den ersten Band nicht unbedingt gelesen haben, um in die Geschichte von Emma und Betty zu finden. Trotzdem empfehle ich es, da man den Entwicklungen der Figuren besser folgen und die dadurch noch Geschichte noch tiefer und besser verstehen kann.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Rosina Grün für das vorzeitige Rezensionsexemplar bedanken.
Die Cover der beiden Bücher passen wunderbar zusammen – sie beide zeigen die Hauptfiguren der jeweiligen Teile als Scherenschnitt. Wie das Cover des ersten Bandes gibt auch das Cover des zweiten Bandes die Stimmung des Buches perfekt wieder.

Ich war sehr schnell wieder in der Geschichte angekommen, da der Erzählstrang in der Gegenwart genau an der Stelle weitergeführt, an der der erste Band endet.
Zudem hat Rosina Grün einen flüssigen und bildhaften Sprachstil, der mich gleich wieder mit in die Geschichte genommen hat und es mir zudem ermöglicht hat, mir die Handlungsorte und Figuren gut vorzustellen und der Geschichte damit wunderbar zu folgen.

In diesem zweiten Band stehen Betty und ihre liebenswerten Freunde in San Francisco im Mittelpunkt der Geschichte. Betty ist bereits aus dem ersten Band bekannt, hier wird ihre mitreißende und emotionale Geschichte weiter erzählt. Ihre Entwicklung während der Geschichte ist enorm, einerseits kämpft sie mit den Geistern der Vergangenheit, andererseits gibt sie sich und ihre Träume nicht auf. Dadurch, dass Betty die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt, erhält die Geschichte eine gelungene emotionale Tiefe.
Ihre Freunde geben ihr Halt und Zuversicht und sie kann ein neues Leben beginnen. Auch wenn die Enttäuschung über das plötzliche Beziehungs-Aus zu Emma offene Wunden auf Bettys Seele hinterlassen hat, schöpft sie langsam wieder neuen Lebensmut und die Wunden auf ihrer Seele vernarben.
Neben Betty spielt auch die Emma wieder eine wichtige Rolle, insbesondere im Erzählstrang in der Gegenwart. Zudem ist Emma durch nicht abgeschickte Briefe von Betty an sie in der Vergangenheit präsent. Diese Briefe sind ein interessantes Stilmittel und zeigen deutlich, wie sehr Betty Emma vermisst hat und wie tief ihre Gefühle für sie waren.
Die Verbindung zwischen Betty und den Themen Liebe, Verlust und Selbstbestimmung ist besonders berührend: Betty erfährt enorme Verluste, aber auch Liebe: Eine gleichgeschlechtliche Liebe für die sehr kämpfen muss. Denn in den 1960er Jahren in San Francisco wird diese Liebe nicht selbstverständlich anerkannt. Die Gegenkultur in San Francisco in den 1960er-Jahren stellt Rosina Grün authentisch und farbenfroh dar, ich fühlte mich sehr in dieses Jahrzehnt zurück versetzt. Es war eine Zeit des Umbruchs, geprägt von der Hippie-Bewegung, Friedensprotesten und künstlerischer Freiheit, aber auch die Schattenseiten wie Drogenkonsum und der gesellschaftlichen Stigmatisierung von gleichgeschlechtlicher Liebe hat die Autorin gut herausgearbeitet.

Das Buch „Mein Herz bei ihnen“ von Rosina Grün ist ein gelungener zweiter Band einer mitreißenden Buchreihe und hat mich emotional berührt, mich aber auch zum Nachdenken angeregt, besonders durch die Themen von Verlust und tiefer Liebe, und wird mit Sicherheit noch lange nachklingen. Herzlichen Dank für dieses gelungene Leseerlebnis.

»Hör auf, dich deinen Gefühlen gegenüber zu verschließen. Du hast nur dieses eine Leben, und es ohne Liebe zu leben, wäre eine Verschwendung. Wenn dein Herz bereits bei ihnen ist, dann kann es auch bei mir sein.«

[Kapitel 23]

Fazit: „Mein Herz bei Ihnen“ von Rosina Grün ist eine ergreifende und emotionale Geschichte die mit Sicherheit noch lange in meinem Herzen bleiben wird und mich in die spannende und turbulente Zeit der 1960er Jahre in San Francisco mitgenommen hat. Sehr lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines Rezensionsexemplars und der uneingeschränkten Leseempfehlung ist diese Rezension als Werbung gekennzeichnet.


„Die verborgene Erinnerung“

von Michaela Abresch

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 28. März 2025
Verlag: Lübbe
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3-404-19388-2
Seitenanzahl: 432 Seiten
Preise: 12,99€ (Taschenbuch), 09,99€ (eBook)

Homepage:
https://bastei-luebbe.de/Buecher/Liebesromane/Die-verborgene-Erinnerung/9783404193882 (Homepage Verlag)

https://www.michaelaabresch.com/buecher/familiengeheimnisse (Homepage Autorin)

Klappentext:
„Als Mella für einen Rechercheauftrag von Köln auf die schwedische Insel Gotland reisen soll, hält sie dies für einen Wink des Schicksals. Gotland ist die Heimat ihrer Mutter, die der Insel noch vor Mellas Geburt den Rücken gekehrt hat und nie wieder dorthin zurückgekehrt ist. Zu schmerzlich sind die Erinnerungen an Mellas Vater, der bei einem Bootsunglück ums Leben kam. Nun ist Mella entschlossen, ihre Wurzeln zu suchen …
Siri hingegen hat ihr ganzes Leben auf Gotland verbracht. Doch jetzt verspürt sie den Wunsch nach Veränderung. Als ihre Mutter unerwartet verstirbt, findet sie in deren Nachlass eine Fotografie, die sie nicht loslässt …“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar (Taschenbuch) von der Autorin zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der Verlinkung zur Verlags-Homepage und der Homepage der Autorin muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

_

Der Roman „Die verborgene Erinnerung“ von Michaela Abresch handelt von zwei Frauen, deren Leben auf Gotland (Schweden) durch ein tragisches Geheimnis miteinander verbunden sind.

„Manchmal dienen Geheimnisse dazu, einen oder mehrere Menschen zu schützen. Jemanden vor seelischen Schmerz zu bewahren, vor Angstgefühlen, vor Scham oder Schuld.“

[Seite 170]

Mella, die in Köln lebt, reist beruflich nach Gotland. Ihre Mutter hat die Insel vor vielen Jahren, noch vor Mellas Geburt verlassen und sie hofft, dort Antworten auf Fragen über ihre Familie und ihre Vergangenheit zu finden.
Siri, die auf Gotland aufgewachsen ist, erlebt einen Wendepunkt in ihrem Leben, als ihre Mutter stirbt und sie eine alte Fotografie findet, die sie nicht loslässt. Diese Fotografie bringt Siri dazu, ihre eigene Vergangenheit und ihre Beziehung zu ihrer Mutter zu überdenken.
Die Geschichten von Mella und Siri verflechten sich auf Gotland, wo sie beide auf ihre eigene Weise nach Antworten und Erinnerungen suchen. Durch ihre Reisen und Entdeckungen müssen beide Frauen ihre Vergangenheit und ihre Identität neu definieren.

Nachdem ich erst vor Kurzem mit großer Begeisterung das Buch „Das Geheimnis von Dikholmen“ von Michaela Abresch gelesen habe, freute ich mich schon sehr auf den zweiten Roman der Autorin, der ebenfalls in Schweden spielt und über ein Familiengeheimnis erzählt. Auch wenn die traumhaften Cover der beiden Bücher perfekt zusammen passen, stehen die beiden Geschichten völlig für sich alleine.


Dieses Buch bekam ich freundlicherweise von der Autorin als signiertes Rezensionsexemplar zusendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.
Eines vorweg: Mit diesem emotionalen Roman hat sich Michaela Abresch ganz fest in mein Leseherz geschrieben und ich werde sie und ihre Bücher definitiv weiter verfolgen.
Es ist ein Roman, der mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen hat. Die Geschichte von Mella und Siri ist einfühlsam und tiefgründig erzählt, mit Figuren, die durch ihre Verletzlichkeit und Selbstzweifel sehr menschlich wirken. Die Autorin hat es geschafft, die Themen Identität, Familie und Trauma mit Sensibilität und Authentizität zu behandeln, ohne dabei zu moralisieren oder zu dramatisieren.
Die Struktur des Romans ist geschickt aufgebaut – mit emotionalen Briefen als Bindeglied zwischen den Geschichten von Mella und Siri. Diese Briefe sind nicht nur ein Mittel, um die Vergangenheit und Gegenwart zu verweben, sondern auch ein Weg, um die Emotionen und Gedanken der Figuren zu offenbaren. Michaela Abresch hält die Spannung und Neugierde stets aufrecht, auch wenn einige Aspekte der Geschichte für mich etwas vorhersehbar waren.
Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Art und Weise, wie Michaela Abresch die Figuren entwickelt hat: Mella und Siri sind beide komplexe Charaktere, mit ihren eigenen Stärken und Schwächen. Sie sind nicht perfekt, aber gerade das macht sie so menschlich und nachvollziehbar. So stellt Michaela Abresch eine tiefe Verbindung zwischen den Lesern/ Leserinnen und den Figuren her – was dafür sorgt, dass man sich völlig in der Geschichte verliert.
Für mich ein absolutes Highlight.

Herzlichen Dank für das großartige und unvergessliche Leseerlebnis und für das signierte Rezensionsexemplar.

„Vor der kleinen Stehlampe lag ein Buch (…). Das Lesezeichen steckte ungefähr in der Mitte. Ein nicht zu Ende gelesenes Buch, schoss es ihr durch den Kopf. Es passte zum nicht zu Ende gelebten Leben ihrer Mutter.“

[Seite 97]

Fazit: Insgesamt ist „Die verborgene Erinnerung“ von Michaela Abresch ein Roman, der mich emotional berührt hat und den ich definitiv nicht so schnell vergessen werde. Die Geschichte ist tiefgründig und einfühlsam erzählt, mit Figuren, die im Herzen bleiben. Ich kann dieses Buch allen empfehlen, die sich für tiefgründige und emotionale Geschichten interessieren.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der uneingeschränkten Leseempfehlung und der Verlinkung der Homepage der Autorin und der Verlagshomepage, ist diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet.

„Das Geheimnis von Dikholmen“

von Michaela Abresch

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 28. März 2024
Verlag: Lübbe
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3404192472
Seitenanzahl: 464 Seiten
Preise: 12,00€ (Taschenbuch), 09,99€ (eBook)

Homepage:
https://www.michaelaabresch.com/buecher/familiengeheimnisse/ (Autorin)

https://bastei-luebbe.de/Autorin/Michaela-Abresch/KT233238

Klappentext:
„Lillemor, Inga und Eira, drei Frauen verschiedener Generationen, finden Zuflucht auf der schwedischen Schäreninsel Dikholmen: Für die völlig verzweifelte Eira, die schweren Herzens ihr bisheriges Leben hinter sich lässt, wird die Insel im Jahr 1960 zum selbstgewählten Exil. Die aus wohlhabendem Hause stammende siebzehnjährige Inga bringt dort 1968 ihr uneheliches Kind zur Welt. Und Lillemor, die Dikholmen seit ihrer Kindheit kennt, kehrt in der Gegenwart dorthin zurück, hoffnungsvoll auf der Suche nach der Frau, die sie war, bevor ein Unglück ihr alles genommen hat.
Als sie einander im Hier und Jetzt begegnen, ahnen sie nichts von dem Band, das das Leben bereits zwischen ihnen geknüpft hat …“


Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar (Taschenbuch) von der Autorin zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der Verlinkung zur Verlag-Homepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

_

Der Roman „Das Geheimnis von Dikholmen“ von Michaela Abresch ist eine emotionale Geschichte, die in Schweden angesiedelt ist und auf drei Zeitebenen von Verlust, Trauer und Selbstfindung erzählt.

»Damals habe ich begriffen, dass ein Traum viel schöner ist, solange er in der Ferne liegt. Solange er nicht zum Greifen nah ist.«

[Seite 176]

Auf der idyllischen schwedischen Schäreninsel Dikholmen finden drei Frauen in verschiedenen Epochen Zuflucht vor ihren Problemen: Eira, eine verzweifelte Frau, flieht 1960 in ein selbstgewähltes Exil. Acht Jahre später bringt die 17-jährige Inga, Tochter einer wohlhabenden Familie, auf genau dieser Insel ihr uneheliches Kind zur Welt. Und auch für Lillemor bedeutet Dikholem viel: Nach einem tragischen Verlust muss Lillemor wieder zu sich selbst finden.
Als sich die Wege der drei Frauen kreuzen, entdecken sie ein gemeinsames Schicksal, das ihre Leben miteinander verbindet.

Die Autorin Michale Abresch schrieb mich im Juni 2025 an und stellte mir ihre beiden Romane vor, die von großen Familiengeheimnissen erzählen und in Schweden spielen. Außerdem fragte sie Rezensionen an, welche nach dem Lesen der Klappentexte gerne zusagte, da die wunderschönen Cover und auch die Handlung selbst und das Setting mein Interesse weckten. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich für die signierten Rezensionsexemplare bedanken.
Ich begann mit dem Roman „Das Geheimnis von Dikholmen“, der im März 2024 im Lübbe Verlag erschienen ist.

Die Charaktere sind sorgfältig angelegt und ihre Geschichten sind so emotional – ich musste das ein oder andere Mal mit den Tränen kämpfen. Also: Unbedingt Taschentücher bereit legen.
Eira, die im Jahr 1960 auf der Insel ankommt, ist eine Frau, die von ihrer Vergangenheit geplagt wird. Ihre Geschichte ist geprägt von Schmerz und Verlust, aber auch von der Hoffnung auf ein neues Leben. Inga, die 1968 auf der Insel ihr uneheliches Kind zur Welt bringt, ist eine junge Frau, die gegen die Konventionen ihrer Zeit ankämpft. Ihre Geschichte ist eine von Liebe, Verlust und Selbstfindung. Lillemor, die in der Gegenwart auf die Insel zurückkehrt, ist eine Frau, die nach Antworten auf die Fragen ihrer Vergangenheit sucht. Ihre Geschichte ist eine von Trauer, Schuld und der Suche nach Identität.
Auch wenn die Zeitsprünge zwischen den verschiedenen Handlungssträngen zunächst etwas schwierig sind, fügen sich die einzelnen Geschichten schnell zu einer großen Erzählung zusammen. Michaela Abresch hat eine klare und bildhafte Sprache, die die Geschichte lebendig und greifbar macht. Die Beschreibungen der schwedischen Landschaft und der Schäreninseln sind so detailliert, dass ich mir alle Handlungsorte – vor allem die fiktive Insel Dikholmen – gut vorstellen konnte.
Das Buch behandelt viele verschiedene Themen, wie Verlust, Tod, Trauer, Selbstfindung und psychische Erkrankungen. Die Autorin geht sensibel und authentisch mit diesen Themen um und schafft es, die Leser und Leserinnen emotional zu berühren. Die Geschichte ist auch eine von der Kraft der menschlichen Beziehungen und der Bedeutung von Familie und Freundschaft.
Die Atmosphäre des Buches ist komplex und vielschichtig – wie ein Himmel mit dunklen Wolken, durch die aber immer mal wieder einzelne Sonnenstrahlen dringen. Die Autorin schafft es eine Atmosphäre aufzubauen, die von Spannung und Geheimnissen geprägt ist und mich bis zum Ende des Buches gefesselt hat.
Und ganz nebenbei habe auch einiges über die Schäreninseln und Schweden selbst gelernt, was das Buch noch mal interessanter macht. Die Autorin hat eine tiefe und spürbare Verbundenheit zu Schweden und seiner Kultur, die sich in dem Buch widerspiegelt.
Die Geschichte von Lillemor, Inga und Eira ist eine, die mich mit Sicherheit noch lange nach dem Lesen des Buches beschäftigen wird. Ich bin dankbar, dass ich dieses Buch lesen durfte und ich freue mich darauf schon ganz bald ein weiteres Buch von Michaela Abresch zu lesen. Danke für dieses emotionale und gelungene Leseerlebnis – ein absolutes Highlight!

Fazit: „Das Geheimnis von Dikholmen“ von Michaela Abresch ist ein empfehlenswerter Roman für alle, die Familiengeheimnisse und emotional tiefe Geschichten lieben. Die Autorin hat eine großartige Geschichte geschrieben, die mich von Anfang an gefesselt und mitgerissen hat – absolut empfehlens- und lesenswert und ein großes Highlight im Lesejahr 2025.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der uneingeschränkten Leseempfehlung und der Verlinkung der Homepage der Autorin und der Verlagshomepage, ist diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet.

„Die Akte Schneeweiß“

von Felicitas Fuchs

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2025
Verlag: Heyne Verlag
Ausgaben: Paperback & eBook
ISBN: 978-3-453-42904-8
Seitenanzahl: 416 Seiten
Preise: 16,00€ (Paperback), 09,99€ (eBook)

Homepage:
https://www.penguin.de/buecher/felicitas-fuchs-die-akte-schneeweiss/paperback/9783453429048

https://www.carla-berling.de

Klappentext:
„Bielefeld, 1963. Katja Schilling wächst im Wirtschaftswunder in einfachen Verhältnissen auf, in denen für ihren Traum, Ärztin zu werden, kein Platz ist. Nur ihr Großvater glaubt an sie – bis er eines Tages spurlos verschwindet. Sein Name wird in der Familie zum Tabu, und Katja bleibt mit ihren unbeantworteten Fragen allein. Jahre später stößt sie auf eine Wahrheit, die alles, was sie über ihre Familie zu wissen glaubte, erschüttert.
Bielefeld, 1936. Mathilde Schneeweiß beginnt ihre Arbeit als Sprechstundenhilfe bei Dr. Bönisch. Sie verliebt sich in den engagierten Arzt und wird in ein gefährliches Unterfangen hineingezogen. Gemeinsam helfen sie heimlich Frauen in Not, aber ihr Mut bleibt nicht unbemerkt. Als sie ins Visier der Gestapo geraten, muss Mathilde eine Entscheidung treffen, auch wenn diese sie das Leben kosten könnte. Der Kampf für die Rechte der Frauen muss schließlich weitergehen ..“

*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar (eBook) zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der Verlinkung der Homepages und der Leseempfehlung kennzeichne ich diese Rezension als WERBUNG.

Der Roman „Die Akte Schneeweiß“ von Felicitas Fuchs ist ein Roman der auf zwei verschiedenen Zeitebenen spielt und vom Kampf zweier junger Frauen für die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Frauen erzählt.

Bielefeld im Jahr 1963: In den goldenen Jahren des Wirtschaftswunders wächst Katja Schilling in einfachen Verhältnissen auf – ihr Traum ist es, Ärztin zu werden. Ein Traum, der unerreichbar erscheint – nur ihr Großvater glaubt an sie und unterstützt sie auf ihrem Weg. Doch als dieser plötzlich spurlos verschwindet, wird sein Name in der Familie zum Tabu und Katja bleibt mit all ihren Fragen allein. Erst Jahre später entdeckt sie eine Wahrheit, die ihre ganze Welt auf den Kopf stellt.
Die Geschichte beginnt jedoch viel früher – in den dunklen Jahren des Nationalsozialismus: Mathilde Schneeweiß wird Sprechstundenhilfe bei Dr. Bönisch. Sie verliebt sich in den engagierten Arzt und wird Teil eines gefährlichen Unterfangens. Gemeinsam helfen sie Frauen in Not – doch ihr Handeln bleibt nicht unbemerkt. Als die Gestapo ihnen auf die Spur kommt, muss Mathilde eine Entscheidung treffen, die nicht nur ihr eigenes Leben in große Gefahr bringt.

Mit großer Vorfreude und Spannung erwartete ich das neue Buch von Felicitas Fuchs. Im Juni 2022 habe ich das Buch „Minna – Kopf hoch, Schultern zurück“ von Felicitas Fuchs mit großer Begeisterung gelesen. Auch die zwei weiteren mitreißenden Bände der „Mütter-Trilogie“ konnten mich überzeugen. Von ihrem neuen Buch erwartete ich Großes – und wurde nicht enttäuscht.
Ich fragte das eBook bei erster Gelegenheit als Rezensionsexemplar an und bekam dieses vom Heyne Verlag zugesendet. Dafür ganz herzlichen Dank.

Zu Beginn hat mich die Geschichte etwas herausgefordert: Die verschiedenen Erzählebenen und die nicht-chronologische Erzählweise haben mich zunächst etwas verwirrt – es war nicht so ein leichter Einstieg wie beispielsweise bei den Bänden ihrer „Mütter-Trilogie“. Doch je weiter ich las, desto mehr fügten sich die Puzzleteile zusammen und die Geschichte begann, mich in ihren Bann zu ziehen. Felicitas Fuchs hat es geschafft, zwei scheinbar völlig unterschiedliche Erzählstränge zu einer packenden Geschichte zu verweben.
Der erste Erzählstrang, der sich mit der Frauenbewegung der 1960er und 1970er Jahre beschäftigt, ist eine gelungene Auseinandersetzung mit Themen wie Selbstbestimmung (wie beispielsweise das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch) und Emanzipation. Mit Katja Schilling hat Felicitas Fuchs eine Protagonistin erschaffen, die sich gegen die gesellschaftlichen Normen auflehnt und einen eher Frauenuntypischen Beruf ergreift: Sie studiert Medizin. Alles sehr zum Ärger ihrer Eltern. Felicitas Fuchs zeigt eindrücklich, wie schwierig es für Frauen war, in dieser, noch immer von Männern dominierten Welt, Fuß zu fassen und wie viel Mut und Entschlossenheit es erforderte, sich gegen die Konventionen dieser Zeit aufzulehnen.
Die Beschreibungen der Frauenbewegung und ihrer Ziele sind detailliert und informativ. Felicitas Fuchs gibt einen gelungenen Einblick in die damalige Zeit und zeigt auf, wie die Frauen für ihre Rechte, vor allem über die Selbstbestimmung über ihren Körper, kämpften. Alle Figuren in diesem Erzählstrang sind gut entwickelt, ihre vielfältigen Geschichten sind emotional und authentisch. Die Leser und Leserinnen können sich gut in ihre Lage versetzen und ihre Erfolge, aber auch ihre Frustrationen, gut nachvollziehen.
Der zweite Erzählstrang, der kurz vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg spielt, ist meiner Meinung noch mal emotionaler und intensiver – ich musste immer wieder nach den Taschentüchern greifen: Felicitas Fuchs beschreibt die Schrecken des NS-Regimes, des Krieges und die menschlichen Tragödien, die diese mit sich bringen so intensiv, dass ich tief betroffen war. Es wird deutlich, wie das NS-Regime und der Krieg die Menschen veränderte und ihre Leben zerstörte. Die Geschichte von Mathilde werde ich so schnell nicht mehr vergessen.
Was diese Geschichte in meinen Augen besonders macht, ist die Tatsache, dass sie auf wahren Begebenheiten beruht – das gibt der Geschichte noch einmal eine besondere Authentizität und Tiefe. Leider fehlt hier im Nachwort etwas zur „Realität und Fiktion“.
Felicitas Fuchs verbindet die beiden Erzählstränge zu einer großen Geschichte und zeigt auf, wie die Erfahrungen und Entscheidungen in der Vergangenheit die Gegenwart beeinflussen und auch, wie sich Geschichte wiederholen kann. Die vielfältigen Themen, wie beispielsweise Verhütung und Abtreibung sind, wie der Blick in verschiedene Länder zeigt, aktuell und wichtig. Deshalb regt der Stoff der Geschichte die Leser und Leserinnen zum Nachdenken und zur Selbstreflexion an.

Wie bereits in ihrer „Mütter-Trilogie“ ist der Sprachstil von Felicitas Fuchs wieder mitreißend, stimmungsvoll und bildhaft.
Auch wenn der Einstieg in die Geschichte für mich anfangs etwas schwierig war, hat mich das Buch letztendlich doch sehr gefesselt und bestens unterhalten. Zusammen mit den interessanten und vielfältigen Charakteren schafft Felicitas Fuchs eine sehr dichte und emotionale Atmosphäre. Es ist eine ergreifende Geschichte, die mit Sicherheit noch lange nachwirken wird und mich zum Nachdenken angeregt hat. Herzlichen Dank für dieses gelungene Lese-Erlebnis.

Fazit: „Die Akte Schneeweiß“ von Felicitas Fuchs ist eine mitreißende und unvergessliche Lektüre. Felicitas Fuchs ist es gelungen, eine packende Geschichte mit aktuellen und wichtigen Themen zu erzählen, die mich emotional berührt und zum Nachdenken angeregt hat.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der uneingeschränkten Leseempfehlung und der Verlinkung der Homepage der Autorin und der Verlagshomepage, ist diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet.

„Die Erbin“

von Claire Winter

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 16. April 2025
Verlag: Heyne Verlag
Ausgaben: Hardcover & eBook
ISBN: 978-3453292581
Seitenanzahl: 592 Seiten
Preise: 22,00€ (Hardcover), 16,99€ (eBook)

Homepage:
https://www.penguin.de/buecher/claire-winter-die-erbin/buch/9783453292581

https://claire-winter.de/die-erbin/

Klappentext:
„Köln, 50er-Jahre: Cosima ist Erbin der einflussreichen Industriellenfamilie Liefenstein. Doch mit der Gründung einer Stiftung für bedürftige Frauen und Mütter geht sie ihren eigenen Weg. Da tritt der Journalist Leo Marktgraf in ihr Leben, der Nachforschungen über den Tod eines Freundes anstellt. Die Leiche des Anwalts wurde am Ufer des Rheins gefunden, nur kurz nachdem er öffentlich schwere Anschuldigungen gegen die Liefensteins erhoben hatte. Cosima will Licht in die dunkle Vergangenheit ihrer Familie bringen und muss schon bald erkennen, dass nichts so ist wie es scheint. Aber in der jungen Bundesrepublik, in der niemand mehr an die Zeit des Dritten Reichs erinnert werden will, gibt es ein Netzwerk von Menschen, die noch immer mächtig sind. Sie sind bereit, alles dafür zu tun, dass Cosima und Leo der Wahrheit nicht auf die Spur kommen …“

*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Heyne Verlag als Rezensionsexemplar (eBook) zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der Verlinkung der Homepages und der Leseempfehlung kennzeichne ich diese Rezension als WERBUNG.

_

Das Buch „Die Erbin“ von Claire Winter ist ein historischer Roman, der auf zwei Zeitebenen hauptsächlich in Köln und Berlin spielt und eine junge Frau zeigt, die Licht in die dunkle Vergangenheit ihrer Familie bringen möchte.

„Es kam ihr vor, als wäre ihr ganzes Leben nur auf einem Konstrukt von Lügen und Behauptungen aufgebaut – Alexander, ihr Onkel, die Beziehung ihrer Eltern, die Vergangenheit ihrer Familie … Was war damals passiert?“

[Kapitel 48]

Köln in den 50er Jahren: Die 21-jährige Cosima ist die Erbin der einflussreichen Industriellenfamilie Liefenstein. Doch sie möchte auch ihren eigenen Weg gehen und gründet eine Stiftung, die sich für bedürftige Frauen und Mütter einsetzt.
Dann tritt der Journalist Leo in ihr Leben: Dieser stellt Nachforschungen zum Tod seines Freundes an – ein Rechtsanwalt, der auch Cosima bekannt vorkommt. Kurz vor seinem Tod hatte der Anwalt schwere Anschuldigungen gegen Cosimas Onkel erhoben.
Cosima beginnt sich mit der Vergangenheit ihrer Familie auseinanderzusetzen – doch schnell steht sie vor einer Mauer des Schweigens. Niemand möchte sich in der jungen Bundesrepublik an die Zeit des Dritten Reiches und die damaligen Gräueltaten erinnern. Doch Cosima gibt nicht auf und bringt nicht nur sich damit in große Gefahr.

Mit ihren beiden Büchern „Kinder ihrer Zeit“ und „Kinder des Aufbruchs“ hat mich Claire Winter in den Jahren 2020 und 2022 begeistert und bestens unterhalten. Als sie ihr neues Buch „Die Erbin“ ankündigte, war mir deshalb sofort klar, dass ich auch dieses Buch unbedingt lesen wollte.
Freundlicherweise bekam ich das Buch als Rezensionsexemplar vom Heyne Verlag zur Verfügung gestellt, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.
Als sehr gelungen empfinde ich das aussagekräftige und stimmige Cover, das zusammen mit dem Klappentext sofort mein Interesse an der Geschichte geweckt hat.
Der Inhalt des Buches gliedert sich in ein Personenverzeichnis, einen spannungsgeladenen Prolog, 125 Kapitel, einen Epilog, der Danksagung und einer Übersicht über Wahrheit und Fiktion. In den kurzen Kapiteln stehen immer wieder abwechselnd andere Figuren im Mittelpunkt. Das erste Kapitel setzt im Februar 1957 an – eine Woche nach den Geschehnissen des Prologs. Mit dem 09. Kapitel beginnt ein zweiter Erzählstrang, der achtundzwanzig Jahre zuvor ansetzt. Diese beiden Erzählstränge wechseln sich dann in unregelmäßigen Abständen ab, wobei die Vergangenheit der Familie und des Unternehmens Stück für Stück enthüllt wird. Die Zeitsprünge sorgten dafür, dass ich immer an der Geschichte dran bleiben wollte – es entwickelt sich eine Art Sog, der die Leser und Leserinnen mitreißt und nicht mehr so schnell loslässt.
Ab der ersten Seite war ich in der Geschichte angekommen, fand mich zeitlich und räumlich gut zurecht und konnte auch zu den vielen und vielfältigen Figuren schnell eine Beziehung aufbauen. Dafür sorgte auch der packende, rasante und bildhafte Sprachstil von Claire Winter.

„Solange sie zurückdenken konnte, hatte Cosima in all ihren menschlichen Begegnungen und Bekanntschaften das Misstrauen begleitet, dass man nicht wirklich sie mögen könnte, sondern nur Interesse an ihrem Vermögen und und dem Namen Liefenstein hatte.“

[Kapitel 39]

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die sympathische Cosima Liefenstein, die junge Erbin einer reichen und einflussreichen Industriellenfamilie.
Zu Beginn der Geschichte ist sie etwas schwer greifbar – auch wenn sehr schnell klar wird, dass sie ein gutes Herz und eine sehr bewegte Familiengeschichte hat. Sie hat früh ihren Vater verloren und ist bei ihrem Onkel aufgewachsen. Nach außen hin lebt sie ein sorgenfreies Leben – doch sie und auch die anderen Familienmitglieder mussten in ihrem Leben schon einige Schicksalsschläge erleiden. Ich mochte Cosima sehr gerne, da sie ihren eigenen Weg geht und sich auch von Rückschlägen nicht davon abbringen lässt. Sie ist stark, gleichzeitig misstraut sie aber auch vielen Menschen.
Auch die anderen Figuren in Cosimas unmittelbaren und näheren Umfeld stellt Claire Winter sehr ambivalent da. Sie alle sind authentisch angelegt und vor allem stark gezeichnet – ihre Geschichten sind so emotional und bewegend, dass ich das ein oder andere Mal ein Taschentuch brauchte. Ich möchte an dieser Stelle nicht detailliert auf all die Figuren eingehen, da ich sonst zu viel von der Handlung vorwegnehme. Claire Winter ist es vortrefflich gelungen, ihre fiktiven Figuren in die hervorragend recherchierten geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe einzubetten und gekonnt mit- und untereinander zu verbinden. Auch die Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen zwischen einigen der Figuren waren stets fass- und fühlbar und zogen mich schnell in die emotionale Geschichte hinein.
Dieser Roman ist ein packendes und aufrüttelndes Leseerlebnis, das die dunkle Vergangenheit eines fiktiven Unternehmens während des Nationalsozialismus zeigt. Hierbei werden die Themen Zwangsarbeit und Arisierungen von Claire Winter sensibel und detailliert aufgearbeitet und regen zum Nachdenken an. Der Roman zeigt die Komplexität der deutschen Geschichte und ihre Auswirkungen auf die Menschen, die sie erlebt haben und stellt zudem auch die Nachwirkungen auf die nachfolgenden Generationen da.
Danke liebe Claire Winter für dieses fesselnde und emotionale Leseerlebnis, das mit Sicherheit noch lange nachklingen wird.

Fazit: Der Roman „Die Erbin“ ist ein starker und unvergesslicher Roman gegen das Vergessen. Von der ersten bis zur letzten Seite hält dieser Roman seine Leser und Leserinnen in Atem, nimmt sie mit in die Vergangenheit und regt zum Nachdenken an. Genau sollte ein guter Roman sein. Ein absolutes Jahreshighlight und eine absolute Leseempfehlung.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der uneingeschränkten Leseempfehlung und der Verlinkung der Homepage der Autorin und der Verlagshomepage, ist diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet.




„Zypressensommer“

von Teresa Simon

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 01. Mai 2025 (eBook) – eBook bereits seit 01. April exklusiv bei thalia.de, 13. Mai 2025 (Taschenbuch)
Verlag: Rowohlt Verlag
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3499014741
Seitenanzahl: 448 Seiten
Preise: 14,00€ (Taschenbuch), 04,99€ (eBook)

Homepage:
https://www.teresa-simon.de

https://www.rowohlt.de/buch/teresa-simon-zypressensommer-9783644020160

Klappentext:
Die Hamburger Goldschmiedin Julia Matthiesen reist zum ersten Mal in das malerische Dorf Lucignano in der Toskana und ist auf Anhieb überwältigt vom Zauber der Landschaft. Ihr kürzlich verstorbener Nonno stammt von hier, seine Familie hat seit jeher Oliven angebaut, doch über seine Vergangenheit hat Gianni immer geschwiegen. Julia begibt sich auf die Spuren ihres Großvaters, unterstützt von dem attraktiven Italiener Matteo.
Ihre gemeinsame Suche führt in die 1940er-Jahre, in die Zeit der «Resistenza», als italienische Partisanen sich in den Bergen versteckten und gegen die Faschisten kämpften; sie führt zu zwei Brüdern, den Olivenbauern Vito und Gianni, und zu einer tragischen Liebesgeschichte …

Hinweise:
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Das eBook wurde selbst gekauft.
– Aufgrund der der Verlinkung der Verlagshomepage und der Homepage der Autorin und der Lese-Empfehlung muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

_

Das Buch „Zypressensommer“ von Teresa Simon ist ein Roman, der auf zwei Zeitebenen (1943-1945 und 1998) vorwiegend in Italien und Hamburg spielt und zeigt, wie eine junge Frau hinter die Geheimnisse ihrer Familiengeschichte kommt.

„Irgendwann stolperst du über die Vergangenheit, und wenn du dann weiterhin auf ahnungslos machst, wird sie dich zu Fall bringen.“

[Kapitel Siebzehn]

Einige Tage bin ich völlig in dem neuen Roman von Teresa Simon versunken, auf den ich mich schon lange sehr gefreut habe.
Das Buch spielt auf zwei verschiedenen Zeitebenen (1943-1945 und 1998) und vorwiegend in dem italienischen Dorf Lucignano und in Hamburg. Ab der ersten Seite fühlte ich mich in diese Zeiten und an die Handlungsorte versetzt und wollte das Buch nur noch ungern aus den Händen legen.
Die Geschichte bietet einen tiefen Einblick in die Schrecken des Zweiten Weltkriegs und die langfristigen Auswirkungen auf die Menschen – vor allem auf die italienische Zivilbevölkerung und die sogenannten „italienischen Militärinternierten“. Das sind Themen, die mit Sicherheit noch lange nachklingen werden.
Es ist absolut beeindruckend, wie Teresa Simon mir diese bisher unbekannten historischen Themen vermittelt hat und gleichzeitig die Schönheit der italienischen Kultur und Lebensart, insbesondere die kulinarischen Genüsse, perfekt einfängt. Auch die wundervollen Landschaftsbeschreibungen laden zu einem Besuch der Toskana ein.
Die Charaktere, mit denen ich mich persönlich sehr gut identifizieren konnte und deren Erfahrungen und Gefühle mich sehr bewegt haben, sind gut entwickelt und die Handlung ist voller Überraschungen.
Die Sprache ist flüssig und atmosphärisch und Teresa Simon verbindet die verschiedenen Zeitebenen und Orte miteinander.

Fazit: Insgesamt kann ich den Roman „Zypressensommer“ von Teresa Simon nur empfehlen – es ist ein packendes und bewegendes Buch, das mich tief berührt hat und mir neues historisches Wissen geschenkt hat. Danke für dieses großartige und lehrreiche Leseerlebnis.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der uneingeschränkten Leseempfehlung und der Verlinkung der Homepage der Autorin und der Verlagshomepage, ist diese Rezension als WERBUNG gekennzeichnet.

„Die Schwestern von Krakau“

von Bettina Storks

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 27. Dezember 2024 (eBook), 15. Januar 2025 (Paperback)
Verlag: Heyne
Ausgaben: Paperback & eBook
ISBN: 978-3-453-36118-8
Seitenanzahl: 576 Seiten
Preise: 17,00€ (Paperback), 13,99€ (eBook)

Klappentext:
„Als Édiths Vater Simon Mercier 2016 in Paris stirbt, erfährt die 53-Jährige völlig überraschend von ihren deutsch-polnischen Wurzeln. Anscheinend war Simon ein angenommenes Kind, dessen jüdischer Vater Opfer der großen Razzia im Juli 1942 wurde. Doch wie ist Simon in die Familie Mercier gekommen und was geschah mit Simons Mutter Helene? Als Édith ihre Großcousine Tatjana in der Nähe von Stuttgart ausfindig macht, suchen die Frauen gemeinsam nach Antworten und beginnen, ein jahrzehntelanges Schweigen zu durchbrechen. Wie hat Helenes Schwester, Tatjanas Großmutter Lilo, damals im von Deutschen besetzten Polen gelebt? In Krakau stoßen sie auf eine Apotheke, die nicht nur für Lilo eine zentrale Rolle gespielt hat, sondern auch für den jüdischen Widerstand.“

Homepage:
https://www.penguin.de/buecher/bettina-storks-die-schwestern-von-krakau/paperback/9783453361188

https://www.bettinastorks.de/die-schwestern-von-krakau/

Hinweise:
– Dieses Buch durfte ich testlesen – herzlichen Dank an die Autorin.
– Ich habe von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen
Vorab-Exemplars und der Verlinkung der Verlagshomepage und der Homepage der Autorin, kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.

_

Das Buch „Die Schwestern von Krakau“ von Bettina Storks ist ein Roman, der auf zwei Zeitebenen vorwiegend in Krakau, Paris und Fellbach spielt und zeigt wie zwei Frauen das jahrzehntelange Schweigen ihrer Familie zu durchbrechen versuchen.

„»Helene ist mir immer wie eine Schwester gewesen, und das bist du jetzt auch für mich. Gemeinsam sind wir die Schwestern von Krakau. Einverstanden?«“

[Kapitel 44]

Paris 2016: Kurz nach dem Tod ihres Vater Simon erfährt Édith, dass er ein angenommenes Kind der Familie war. Simons jüdischer Vater wurde Opfer der großen Razzia im Jahr 1942 in Paris. Die Spuren von Simons Mutter Helene führen nach Krakau.
Als Édith ihre Großcousine Tatjana in Fellbach (in der Nähe von Stuttgart) ausfindig macht, versuchen die beiden Frauen gemeinsam Licht in die lang gehüteten Familiengeheimnisse zu bringen. Tatjana reist nach Krakau, um dort dem Leben ihrer bereits verstorbenen Großmutter Lilo und deren Schwester Helene nachzuspüren. Die beiden Schwestern wuchsen in dem von Deutschen besetzten Polen als sogenannte Reichsdeutsche auf. In einer Apotheke findet sich eine Spur von Lilo – dort scheint sie eine zentrale Rolle gespielt zu haben. Doch was hat der jüdische Widerstand mit Lilos Leben zu tun?

Bettina Storks gehört bereits seit einigen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen und begeistert mich mit ihren vielfältigen, lehrreichen und authentischen Geschichten und den akribisch recherchierten Hintergründen immer wieder aufs Neue. Es sind Geschichten, die unter die Haut gehen und sich abseits des Gewohnten befinden.
Zuletzt konnte sie mich mit ihrem Buch „Die Kinder von Beauvallon“ bestens unterhalten und auch hier neues Buch „Die Schwestern von Krakau“ versprach ein ähnlich emotionales Leseerlebnis. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der Autorin für ihr Vertrauen bedanken, denn ich durfte das Buch vorab als Testleserin lesen.
Das Cover zeigt zwei junge Frauen, die an einer Mauer stehen. Dahinter erhebt sich die in schwarz-weiß gehaltene Stadt Krakau – unverwechselbar mit dem Rathausturm in der Mitte. Auch dieses Cover zeigt, wie viele Bücher von Bettina Storks, eine Szene aus dem Buch – und man erkennt zwei der Hauptfiguren.
Erschienen ist das Buch als eBook und als hochwertig gestaltetes Paperback mit 576 Seiten. Auf der vorderen Klappe befindet sich ein kurzes Interview mit der Autorin, innen finden sich verschiedene Abbildungen zu den Figuren und Handlungsorten. Auf der hinteren Klappe wird die Autorin mit einer Biografie und einem Foto vorgestellt, im Inneren wir das Buch „Die Kinder von Beauvallon“ vorgestellt.

„Es war etwas anderes, an diesem Ort mit seinen eigenen Füßen zu stehen, anstatt mit den Fingerspitzen auf einem Stadtplan den Straßen zu folgen. Es bedeutete, die ambivalenten Gefühle zwischen dem widersprüchlichen Wunsch nach Entschuldung ihrer eigenen Familie und dem nach der schonungslosen Wahrheit auszuhalten.“

[Kapitel 15]

Die Handlung beginnt mit einem im April 1943 in Krakau ansetzenden und emotionalen Prolog – dieser hat mich direkt abgeholt und in die Geschichte gezogen. Danach geht es ins Frühjahr 2017 nach Paris, hier lernt der Leser/ die Leserin zuerst die Charaktere Édith Mercier und ihre Tante Adeline kennen – und die Geschichte des bereits verstorbenen Simon – Vater von Édith und Bruder von Adeline.
Im weiteren Verlauf geht es dann nach Bad-Canstatt und Fellbach bei Stuttgart – auch dieser Erzählstrang spielt im Frühjahr 2017. Hier stehen Tatjana und ihre Mutter Doro im Mittelpunkt und es gibt erste Rückblicke auf das Leben von Lilo Wagner – der Mutter von Doro und Großmutter von Tatjana.
Die beiden Erzählstränge wechseln sich ab, bis dann eine dritte Erzählebene hinzu kommt: Diese beginnt im Frühjahr 1941 und spielt in Krakau. Neben Lilo Wagner steht auch Helene, ihre jüngere Schwester und ihre gemeinsamen Eltern im Mittelpunkt der Geschichte. Die Familie lebt als sogenannte Reichsdeutsche in Krakau, Lilo arbeitet in einer Apotheke, sie sich im Krakauer Ghetto befindet und (zusammen mit dem Inhaber) zum Dreh- und Angelpunkt der Geschichte wird. Dieser Erzählstrang arbeitet sich fortwährend auf die Geschehnisse des Prologs zu.
Im Fortgang der Handlung verbinden sich diese Handlungsstränge und Erzählebenen immer mehr und bilden eine große und zusammenhängende Geschichte.
Der Epilog, der 1946 in Krakau spielt, geht schlussendlich nochmals auf die Geschehnisse des Prologs ein und führt auch diesen Erzählstrang zu einem Ende.
Zu Beginn ist nicht wirklich klar, wie alles miteinander zusammenhängt – doch ab einem gewissen Punkt machte es dann ‚klick‘ und ich versank voll und ganz in dieser emotionalen und dramatischen Geschichte – die Seiten flogen nur so dahin. Bettina Storks verbindet gekonnt historische Fakten mit den Schicksalen ihrer fiktiven und auch historischen Figuren.
Dazu kam der äußerst bildhafte und sehr angenehme Sprachstil der Autorin und die vielen und vielfältigen Figuren, die Bettina Storks sehr ambivalent und lebensecht gezeichnet hat.

„»(…) Was soll ich sagen? Mir ist das meiste, was Sie sagen, fremd, vollkommen neu. Trotzdem weiß ich schon lange, dass in meiner Familiengeschichte eine große Lücke klafft. Lilo hat nicht viel über ihre Vergangenheit gesagt, geschweige denn erklärt.«“

[Kapitel 08]


Alle Figuren, egal ob Haupt- oder Nebenfiguren und fiktiv oder historisch, konnten mich mit ihren individuellen Lebensgeschichten und ihren Hintergründen und ihren vielen Facetten bestens unterhalten. Ich habe zu allen ein große Verbindung gespürt – ganz besonders zu Lilo. Sie ist auf der einen Seite so stark, trägt aber doch auch große Ängste mit sich herum und ist mitunter auch verunsichert und erleidet immer wieder Rückschläge. Diese spornen sie jedoch eher an und sie lässt sich nicht unterkriegen.
Der Apotheker Tadeusz Pankiewicz (1908 – 1993) ist eine der historischen Figuren des Buches. Er wird mit seiner eindringlichen Geschichte mit Sicherheit noch lange nachklingen. Ebenso wie die Geschichte um die ebenfalls historische Gusta Draenger – zwei Widerstandskämpfer, deren Erinnerungen den historischen Kern des Romans bilden. Die Geschichte um die deutschstämmige Familie Wagner ist hingegen rein fiktiv.
Den geschichtlichen, politischen und gesellschaftlichen Hintergrund bildet das Jahr 1942 in Krakau. Mit dem Überfall Polens durch die Wehrmacht begann am 01. September 1939 der Zweite Weltkrieg. Fünf Tage später wurde Krakau besetzt und die Besatzer errichteten am rechten Weichselufer für jüdische Stadtbürger das Ghetto Krakau. Hier wurden zeitweise 20.000 Menschen als Arbeitssklaven gefangen gehalten und im Herbst 1941 2.000 Menschen aus dem Ghetto für die Tötung „selektiert“, weggebracht oder dort ermordet.
Und genau hier entstand ein jüdischer Widerstand, die zionistische Bewegung Akiba, die mit ihren Aktionen teilweise die Pläne der Deutschen sabotierten und durchkreuzten.
Es wohnten auch die sogenannten Reichsdeutschen in Krakau, hier dargestellt durch Familie Wagner, die im Besitz der vollen politischen Rechte waren.
Bettina Storks hat diese Hintergründe akribisch recherchiert und stellt diese mit ihren fiktiven Figuren und deren Lebensgeschichten sehr nachvollziehbar da.
Nebenbei habe ich noch einiges zu der Geschichte Krakaus gelernt und möchte die Stadt irgendwann gerne besuchen.

„Die Schwestern waren so unterschiedliche Wege gegangen, und keine hatte den elterlichen Ansprüchen genügt, im Gegenteil. Am Ende hatten die Schwestern die Eltern enttäuscht (…).“

[Kapitel 31]


Am Ende dieser Rezension möchte ich mich ganz herzlich bei Bettina Storks für dieses lehrreiche und emotionale Lesevergnügen bedanken. Alles Gute für dein neues Buch – und ich wünsche dir für diese mitreißende und emotionale Geschichte viele begeisterte Leser und Leserinnen.

Fazit: Das Buch „Die Schwestern von Krakau“ von Bettina Storks ist ein bestens recherchierter historischer Roman. Auf mehreren Zeitebenen spielend und mit interessanten und facettenreichen Figuren ausgestattet lässt dieser lehrreiche und spannende Roman keine Wünsche offen. Sehr lesenswert und eine absolute Leseempfehlung für dieses Highlight!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines Vorab-Exemplars und der uneingeschränkten Leseempfehlung ist diese Rezension als Werbung gekennzeichnet.

„Mein Herz bei ihr“

von Rosina Grün

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 28. Oktober 2024
Verlag: BoD
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3758338359
Seitenanzahl: 394 Seiten
Preise: 16,99€ (Taschenbuch), 04,99€ (eBook)
Reihe: „Mein Herz“ 01/02

Klappentext:
„Als Mayla ihre Großmutter besucht, ahnt sie nicht, dass eine geheimnisvolle Entdeckung die Familiengeschichte ins Wanken bringen wird. In einer alten Kiste findet sie Liebesbriefe. Die Absenderin: Betty. Die Empfängerin: Maylas Großmutter. Verwirrt beginnt Mayla Fragen zu stellen, die ihre Großmutter dazu bewegen, Stück für Stück ihre Vergangenheit zu enthüllen. Norwegen, 1965: Emma lebt ein bescheidenes Leben in Bergen, wo sie zusammen mit ihrem besten Freund auf dem Markt arbeitet. Ihr Alltag verläuft ruhig und vorhersehbar – bis eine junge Frau auftaucht, die ihre gesamte Welt auf den Kopf stellt und eine einzige Entscheidung alles verändert.“

Kontakt:
https://www.rosinagruen.com

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als Rezensionsexemplar erhalten – ganz herzlichen Dank dafür!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

_

Das Buch „Mein Herz bei ihr“ von Rosina Grün ist ein Roman, der in Norwegen spielt, auf zwei Zeitebenen erzählt wird und zeigt, wie ein lang gehütetes Familiengeheimnis aus der Vergangenheit ans Licht kommt.

„Du darfst einfach nicht darauf warten, dass alles perfekt ist, bevor du dich dazu entscheidest glücklich zu sein.“

[Kapitel 8]

Als Mayla ihre Großmutter Emma in Norwegen besucht, entdeckt sie eine Kiste mit Liebesbriefen. Diese sind an ihre Oma adressiert, Absender ist eine Betty aus den USA.
Mayla möchte Antworten und so beginnt Emma von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Damals, als sie im Jahr 1966 in Bergen ein bescheidenes Leben geführt hat. Zusammen mit ihrem Freund arbeitet sie auf dem Markt, jeder Tag gleicht dem anderen – doch dann taucht Betty auf und stellt Emmas Leben und ihre Gefühlswelt auf den Kopf …

Anfang Dezember fragte die Autorin Rosina Grün an, ob ich ihren Debütroman „Mein Herz bei ihr“ lesen und rezensieren möchte. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, war mein Interesse an dieser Geschichte geweckt – ich liebe Romane, die auf zwei Zeitebenen erzählt werden und in denen große Familiengeheimnisse ans Licht kommen. Also sagte ich der Autorin zu und bekam das eBook wenig später zugesendet. An dieser Stelle ganz herzlichen Dank dafür.
Neben dem Klappentext sprach mich auch das wunderschöne Cover an: Hier sind zwei Figuren (die beiden Hauptfiguren) im Scherenschnitt zu sehen, die dicht beieinander auf einer Wiese stehen. Rechts von ihnen steht eine Fichte, der stimmungsvolle Titel des Buches befindet sich über dieser Szenerie, der Name der Autorin ist im unteren Bereich des Covers zu finden.
Die Taschenbuch-Ausgabe hat insgesamt 394 Seiten, die sich auf 21 Kapitel verteilen. Die ersten drei Kapitel spielen im Hier und Jetzt – dann geht es mit dem vierten Kapitel zurück in die Vergangenheit in das Jahr 1965. Das letzte Kapitel spielt dann wieder in der Gegenwart und verspricht mit dem recht offenen Ende eine Fortsetzung. Zwischen den Kapiteln finden sich viele Briefe, welche einerseits einigen Geschehnissen des folgenden Kapitels vorgreifen und somit auch Spannung aufgebaut wird, gleichzeitig aber auch für eine zeitliche Orientierung im zweiten Erzählstrang sorgen.

„Meine Tage waren wie immer gewesen. Jeden Tag um halb fünf aufstehen, den Lieferwagen bepacken und auf der Fahrt zum Markt dieselben drei Lieder singen. Hatte ich davor tatsächlich Freude daran gehabt, so ging mir diese Routine mittlerweile auf die Nerven. Ich sehnte mich nach etwas Neuem, etwas Aufregendem, und ich hatte das Gefühl, dass die junge Frau mir genau das bieten könnte.“

[Kapitel 5]

Ab der ersten Seite hat mich diese gefühlvolle, emotionale und wichtige Geschichte mitgenommen – nur ungern legte ich das Buch zur Seite. Und ja: Ich musste (vor allem zum Ende hin) ein paar Tränchen verdrücken…
Die vielschichtigen Charaktere konnten mich mit ihren Entwicklungen überzeugen und außerdem konnte ich schnell eine Beziehung zu ihnen aufbauen – ganz besonders schnell zu der liebenswerten Emma, die direkt zu Beginn der Geschichte präsent ist und aus deren Sicht die Geschichte rückblickend erzählt wird.
Betty, die erst ein paar Kapitel später auftaucht, mochte ich auch sehr – allerdings dauerte es bei ihr etwas länger, bis ich sie und ihren Charakter und ihre Geschichte richtig erfassen konnte. Das liegt auch daran, dass sie selbst diese nur immer bruchstückhaft für Emma enthüllt.
Zwischen diesen beiden weiblichen Hauptfiguren steht Chris. Er ist der Sohn der Familie, bei der Emma lebt. Die beiden sind wie Geschwister aufgewachsen und dementsprechend eng ist ihre Bindung. Während Chris Gefühle für Emma hat, bleiben diese Gefühle bei Emma aus. Sie schätzt ihn sehr, aber sie liebt ihn nicht.
Eine weitere Figur, welche mich sehr positiv überrascht ist Sven: Anfangs kommt er nur am Rand vor und doch findet er in dieser Geschichte seinen Platz – und konnte mich doch sehr überraschen.
Neben diesen Hauptfiguren stehen noch einige weitere Charaktere: Sie alle sind liebevoll und vielseitig gezeichnet und tragen für den Fortgang der Handlung bei. Ich konnte ihnen allen gut folgen und wurde das ein oder andere Mal von ihren Gedanken und Handlungen überrascht.

Der Autorin ist es wunderbar gelungen das Thema gleichgeschlechtliche Liebe sehr feinfühlig darzustellen. Auf der zweiten Erzählebene zeigt sie die gesellschaftlichen Hintergründe und Ansichten zu dieser Zeit und setzt diese in Bezug zu den Schwierigkeiten und Vorurteilen, denen das Paar ausgesetzt war.
Mit ihrem ruhigen und unaufgeregten Sprachstil baut Rosina Grün eine Handlung auf, die ruhige aber auch spannende Passagen hat und sich vor allem zum Ende hin dramatisch zuspitzt.
Außerdem beschreibt sie die Handlungsorte so, dass der Leser/ die Leserin das Gefühl hat live dabei zu sein: Auf dem Markt in Bergen, auf einem Konzert der Rolling Stones oder dem Lieblingsplatz der Beiden mitten im Wald.
Danke liebe Rosina für dieses emotionale Leseerlebnis und ich bin schon sehr gespannt auf die Fortsetzung, die ich mit Sicherheit lesen werde.

Fazit: Der Roman „Mein Herz bei ihr“ von Rosina Grün erzählt eine sehr wichtige Geschichte und ist wie eine Achterbahnfahrt der Gefühle – brillant, mitreißend und unvergesslich! Ich bin schon so gespannt auf den zweiten Band. Sehr lesenswert!


*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung eines Rezensionsexemplars und der uneingeschränkten Leseempfehlung ist diese Rezension als Werbung gekennzeichnet.

„Vielleicht kannst du nachkommen“

von Sarah Kurz

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 30. August 2024
Verlag: Lübbe
Ausgaben: Hardcover & eBook
ISBN: 978-3-7577-0070-6
Seitenanzahl: 400 Seiten
Preise: 22,00€ (Hardcover), 14,99€ (eBook)

Klappentext:
„Heidelberg, 1967: An ihrem 21. Geburtstag erfährt Anne, dass ihr leiblicher Vater ein britischer Soldat ist. Denn ihre Mutter Erika verliebte sich nach Kriegsende in Berkum bei Bonn in den jungen George. Völlig überrascht von dieser Enthüllung, die aber für Anne so manches erklärt, beschließt sie, George in London aufzusuchen. Doch in England wird sie mit deutlicher Abwehr seitens George‘ Ehefrau empfangen. Unterstützung findet sie hingegen bei ihrem Halbbruder und dessen bestem Freund John. Aber die Vergangenheit hat bei allen tiefe Spuren hinterlassen. Auch bei Anne, die sich manchmal fragt, ob sie jemals genug ist und ob sie es wert ist, um ihrer selbst willen geliebt zu werden.“

Homepage:
https://www.luebbe.de/luebbe-belletristik/buecher/saga/vielleicht-kannst-du-nachkommen/id_10381095

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als signiertes Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

_

Das Buch „Vielleicht kannst du nachkommen“ von Sarah Kurz ist eine Familiengeschichte, die auf zwei Zeitebenen in den 1940er und 1960er Jahren in Deutschland und England spielt.

„Die anderen waren alle noch draußen, molken die Kühe, sperrten die Hühner ein und fütterten alle Tiere. Aber bald würden sie sich ebenfalls in der Küche einfinden und zu Abend essen; und anschließend würden wir alle nach einem Arbeitstag ins Bett gehen.
Doch ich wollte nicht, dass mein Leben für immer so aussah.
Ich wollte mehr.“

[Erster Teil, Kapitel 03, Seite 26]

Heidelberg 1967: Als Anne an ihrem 21. Geburtstag erfährt, dass ihr leiblicher Vater ein britischer Soldat ist, fällt sie aus allen Wolken. Mit Hilfe der Tagebuchaufzeichnungen ihrer Mutter wirft Anne einen Blick in die Vergangenheit: Nach Kriegsende verliebte sich Erika in Berkum bei Bonn in den jungen britischen Soldaten George. Eine Liebe, die nicht sein durfte – denn George galt als Angehöriger der Besatzungsmacht und somit in den Augen von Erikas Familie als Feind.
Überrascht von dieser Enthüllung reist Anne nach London, um ihren Vater aufzusuchen. Doch sie trifft dort nicht nur auf offene Arme. George hat eine Familie gegründet und seine Ehefrau empfängt sie mit deutlicher Ablehnung.
Denn die Vergangenheit hat bei allen Spuren hinterlassen – vor allem bei Anne.

Dieses Buch ist bisher völlig an mir vorbeigegangen, obwohl es doch zu meinem bevorzugten Genre gehört. Ich mag Geschichten, die auf zwei Zeitebenen spielen und Familiengeheimnisse zum Thema haben.
In den Sozialen Medien habe ich einen Aufruf der Autorin gesehen, mit dem sie neue Rezensenten und Rezensentinnen gesucht hat. Nach dem Lesen des Klappentext war mein Interesse geweckt und ich meldete mich bei der Autorin. Kurze Zeit später erreichte mich das Buch mit einer persönlichen Signierung, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.
Bei der Ausgabeart handelt es sich um ein hochwertiges Hardcover mit Schutzumschlag und 400 Seiten. Das schlichtgehaltene Cover zeigt ein Paar vor einem türkisfarbenen Hintergrunde, welches in einer innigen Umarmung versunken ist. Über dem Paar steht in orangefarbener Schrift der aussagekräftige und wunderschöne Buchtitel „Vielleicht kannst du nachkommen“.
Auf der vorderen Klappe des Schutzumschlages findet sich ein stimmungsvoller Textauszug, auf der hinteren Klappe wird die Autorin mit einem Text und Foto vorgestellt.
Der Prolog des Buches setzt in Heidelberg im Mai 1967 an und wird aus der direkten Sicht von Anne erzählt. Nach dem Prolog beginnt der erste Teil der Geschichte, der von 1945 bis 1946 größtenteils in Berkum, Bonn und Heidelberg spielt und über insgesamt 23 Kapitel verfügt. In diesem Teil steht Erika (Annes Mutter) im Mittelpunkt, durch deren Augen die Geschichte größtenteils erzählt wird. Der zweite Teil spielt von 1967 bis 1968 in Heidelberg und London und verfügt über 37 Kapitel und einen Epilog. In diesem zweiten Teil steht Anne im Mittelpunkt der Geschichte, viele ( aber nicht alle) der Kapitel werden aus ihrer Sicht erzählt. Mit einem Personenverzeichnis und einem Nachwort endet das Buch.
Die Geschichte entwickelt bereits im Prolog eine ganz eigene Dynamik und Sogwirkung, die mich sehr schnell mitgenommen und mitgerissen hat. Ich wollte unbedingt wissen, wie es zu all den Umständen gekommen ist und legte das Buch deshalb nur sehr ungern aus den Händen.
Sarah Kurz hat einen sehr ruhigen Sprachstil, der schnell großartige Bilder von den Figuren und Handlungsorten in den Köpfen der Leser und Leserinnen entstehen lässt.

„In diesen Minuten vergaß ich alles, was mich bedrückte: Meine geheime Liebe, die ich nicht mit meiner Familie teilen durfte, meine festgefahrene Zukunft, meine Sorge um Otto. Alles flog davon, löste sich auf und ließ mich genauso lächelnd zurück, wie meine Cousine.“

[Erster Teil, Kapitel 12, Seite 81]


Erika ist die zentrale Figur im ersten Erzählstrang, der 1945 beginnt und 1946 endet. Ihr älterer Bruder ist noch nicht aus dem Krieg zurück, weshalb auf ihren Schultern viel Verantwortung lastet. Zusammen mit ihrer Familie führt sie einen Bauernhof, eine Arbeit, die Erika nicht erfüllt. Sie seht sich zurück in die Zeit, als sie in der Stadt eine Ausbildung zur Krankenschwester machen durfte. Doch sie wird auf dem elterlichen Hof gebraucht. Immer wieder hört Erika, dass die britische Soldaten der Feind sind, von denen sie sich unbedingt fern halten muss. Doch sie verliebt sich in George – und George sich in sie. Es ist allerdings eine Liebe, die nicht sein darf: Denn die Fraternisierung ist auf beiden Seiten verboten und verpönt.
Ich mochte Erika sehr gerne und konnte gleich eine Beziehung zu ihr aufbauen. Dadurch, dass die Geschichte aus Erikas Sicht geschrieben ist, konnte ich mich sehr gut in ihre Gefühls- und Gedankenwelt hineinversetzen. Einerseits liebt sie ihre Familie und weiß, dass sie diese unterstützen muss. Gleichzeitig möchte sie gerne raus aus dem engen Dorf und ihr eigenes Leben leben und ihre Träume verwirklichen. Doch es kommt alles ganz anders.
George ist ein britischer Soldat und zusammen mit seinem besten Freund Brian in Bonn stationiert. Auch wenn der Leser/ die Leserin George fast nur durch die Augen von Erika kennenlernt, konnte ich mich auch in ihn gut reinversetzen. Auch die Briefe von George lassen in sein Inneres, in seine Gefühlswelt blicken. George ist ein herzensguter und freundlicher Mensch, den man einfach gerne haben muss.
Auch die vielen weiteren Figuren in diesem Erzählstrang fügen sich gut in die Geschichte ein und geben ein gutes Bild der damaligen Gesellschaft wieder. Es gibt die wunderbaren und sympathischen Figuren, aber auch die weniger freundlichen Figuren.

„»Ich bin nicht gekommen, um mir eine Erbschaft zu erschleichen oder Unterhaltszahlungen oder sonst etwas. Ich möchte nur wissen, ob George Wright tatsächlich mein Vater ist, und wenigstens einmal von Angesicht zu Angesicht mit ihm sprechen. Ich muss wissen, woher ich komme.«“

[Zweiter Teil, Kapitel 04, Seite 187]

Im zweiten Band steht Anne, Erikas Tochter, im Mittelpunkt der Geschichte. Viele Kapitel werden aus ihrer Sicht geschrieben und so wird schnell klar, dass Anne ein zutiefst verletzter Charakter ist. Sie hat nie väterliche Liebe und Anerkennung erfahren. Durch die überraschende Enthüllung ihrer wahren Herkunft, muss sich Anne ihrer eigenen und auch der Vergangenheit ihrer Mutter stellen und muss sich über ihre eigenen Wünsche, Träume und Ziele in ihrem Leben klar werden.
In diesem Erzählstrang kommen einige neue Figuren hinzu, wie zum Beispiel Paul und Annes sympathischer Halbbruder James. Einige der Figuren des zweiten Erzählstranges sind bereits aus dem ersten Erzählstrang bekannt, sie haben sich alle weiterentwickelt und führen ihre Leben, in denen sie alle mehr oder weniger angekommen sind.
Mit ihren vielfältigen Figuren schafft Sarah Kurz ein gutes und authentisches Bild der unmittelbaren Nachkriegszeit und der 1960er Jahre. Sie verknüpft die historischen Hintergründe mit den Geschichten und Erlebnissen ihrer Charaktere und nimmt die Leser und Leserinnen mit auf eine emotionale Zeitreise.

Im ersten Erzählstrang setzt die Handlung in den 1940er Jahren, kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges, an. Hier wird deutlich, wie unterschiedlich der Krieg und auch die Nachkriegszeit auf dem Land und in der Stadt erlebt wurde.
Am 10. Juni 1945 erließ Militärgouverneur Montgomery für die britische Zone das Fraternisierungsverbot, den britischen Militärangehörigen war jeder Kontakt zur deutschen Bevölkerung untersagt. Das galt nicht nur für Freundschaften und romantische Beziehungen, sondern auch für jegliche private Besuche, sogar kurze Unterhaltungen oder Begrüßungen waren untersagt. Das Fraternisierungsverbot wurde schon bald gelockert. Zunächst durften britische Militärangehörige mit deutschen Kindern spielen, kurz darauf waren auch Gespräche mit Erwachsenen in der Öffentlichkeit erlaubt. Am 25. September 1945 wurde das Fraternisierungsverbot wieder aufgehoben, jedoch waren Eheschließungen zwischen Deutschen und Briten bis August 1946 verboten.
In diesem Zusammenhang wird das Thema der sogenannten Besatzerkinder in den Fokus gestellt. Laut dem Nachwort der Autorin gab es zu dieser Zeit ’nach neueren Schätzungen (…) ungefähr 400.000 Kinder in Deutschland‘ deren Vater ‚kein Deutscher war‘. Wie schwer es diese Kinder, aber auch die Mütter hatten, stellt Sarah Kurz in ihrem Roman sehr eindrücklich da.
Die 1960er Jahre bilden den Hintergrund für den zweiten Erzählstrang. Der Zweite Weltkrieg gehört seit mehr als zwei Jahrzehnten der Vergangenheit an – doch noch immer bei vielen Menschen sehr präsent. Durch den grausamen Vietnamkrieg (1955 – 1975), rissen alte Wunden immer wieder auf und es kehrte nie richtig Ruhe in die Weltpolitik und Gesellschaft ein.
Außerdem forderten viele junge Menschen die lückenlose Aufarbeitung und Sühnung der NS-Vergangenheit. Die ältere Generation wollte diese Zeit jedoch am liebsten vergessen. Es kam zu den Studentenbewegungen und Aufständen.
Sarah Kurz stellt diese historischen Hintergründe sehr bildhaft und nachvollziehbar da. Während einige dieser Hintergründe nur am Rande thematisiert werden, bilden andere das zentrale Leitmotiv der Figuren. So wird Geschichte erlebbar – vor allem aber fühlbar.

„»Ich habe den Krieg nicht miterlebt, vielleicht bin ich deshalb so unbedarft, Jedenfalls freue ich mich darüber, dass es genug Menschen gibt, die sich auf die Zukunft konzentrieren, auf das Morgen, nicht auf die Vergangenheit.«“

[Zweiter Teil, Kapitel 15, Seite 257]

Am Ende dieser Rezension möchte ich mich ganz herzlich bei Sarah Kurz für dieses gelungene Leseerlebnis bedanken – und auch nochmals herzlichen Dank für das signierte Rezensionsexemplar. Dieses wunderbare Buch wird im Bücherregal und in meinem Herzen einen ganz besonderen Platz bekommen.

Fazit: Sarah Kurz erzählt auf zwei Zeitebenen eine emotionale und starke Familiengeschichte, die mich ab der ersten Seite mitgenommen, nein eher mitgerissen hat und direkt auf der Liste „Highlights 2024“ gelandet ist. Sehr sehr lesens- und empfehlenswert für alle Leser und Leserinnen von Teresa Simon und Barbara Leciejewski.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Der Garten im Licht“

von Elena Eden

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 03. August 2024
Verlag: Selpublishing
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 979-8333383075
Seitenanzahl: 312 Seiten
Preise: 12,99€ (Taschenbuch), 03,99€ (eBook)
Reihe: „Frankreich-Serie 02/02“

Klappentext:
„Ein Arbeitsauftrag führt die Gartenfotografin Alina Rosen an die Côte d’Azur. In den exotischen Gärten der französischen Zitronen-Stadt Menton entdeckt sie eine Spur ihres wirklichen Großvaters, Antoine de Montagne. Erst der Nachlass ihrer Großmutter Helena hatte diese Überraschung preisgegeben.
Beide hatten sich im Berlin der 1950er Jahre verliebt und eine gemeinsame Zukunft in Paris geplant. Doch ihre Wege trennten sich tragisch. Ein Leben lang hatte sich Helena über ihre Liebe zu dem französischen Kunsthistoriker ausgeschwiegen.
Wer war dieser Mann? Weswegen hatte er sich nie gemeldet? Warum ließ er Helena im Stich? Alina setzt alles daran, das verborgene Leben von Antoine und Helena zu enträtseln.
Dabei wird ihr ein mysteriöses Manuskript zugespielt. Darin finden sich Andeutungen, dass Beatrice von Rothschild, eine Kunstsammlerin der Belle Époque, und ihr legendärer Garten auf der Halbinsel Cap Ferrat, ebenso wie ein Gemälde von Claude Monet etwas mit Alinas Familiengeschichte zu tun haben.
Währenddessen Alina an der verlockenden Côte d’Azur immer tiefer in die Vergangenheit ihrer Familie eintaucht, zeigt sich ihr Freund Florian in der Ferne merkwürdig verändert. Erst spät erkennt sie, dass ihre eigene Liebe bedroht ist …“


Homepage:
https://elena-eden-autorin.de/der-garten-im-licht/

*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der Verlinkung der Homepage kennzeichne ich diese Rezension als Werbung
.

_

Das Buch „Der Garten im Licht“ von Elena Eden ist ein Roman, der auf zwei Zeitebenen in Südfrankreich spielt und zeigt, wie die junge Alina ein lang gehegtes Geheimnis ihrer Großmutter entschlüsselt.

„Falls ich meine Nachforschungen zu Antoine entgegen Gittas Empfehlungen und Mutters Widerstand doch weiterführte, würde meine begonnene Reise zu meinen französischen Vorfahren womöglich auch mit Erkenntnis belohnt werden. Oder das Ganze geriet zu einer Odyssee ohne Ende.“

[Kapitel 3, Seite 37]

Menton im Februar 2023: Eine Auftragsarbeit führt die Gartenfotografin Alina an die Côte d’Azur. Dort entdeckt sie eine Spur zu ihrem leiblichen Großvater Antoine. Dieser ist bereits, wie auch die Großmutter von Alina, vor einigen Jahren verstorben, doch Alina möchte diesem Geheimnis auf die Spur kommen und so mehr über ihre Familiengeschichte erfahren.
Während Alina in Südfrankreich immer tiefer in die Vergangenheit ihrer Familie eintaucht und auch auf Beatrice von Rothschild, eine Kunstsammlerin der Belle Époque stößt, befindet sich Alinas Freund Florian weit von ihr entfernt mitten im Atlantik. Dort zeigt er als Gartenreiseleiter seinen Gästen die subtropischen Paradiese von Madeira und gibt sich Alina gegenüber nun völlig verändert. Ist auch ihre Liebe in großer Gefahr?

Im August 2020 habe ich mit großer Begeisterung den ersten Band der ‚Frankreich-Reihe‘  „Der Garten unter dem Eiffelturm“ von Elena Eden gelesen. Anfang April 2022 folgte der Roman „Der Garten der Harfe“, welcher mich mit tollen Charaktere und den wunderbaren Beschreibungen der Gärten, Landschaften und Menschen perfekte Lesestunden und viel neues Wissen bescherte.
Ende August 2024 fragte die Autorin an, ob ich auch die Fortsetzung der Frankreich-Reihe lesen und rezensieren möchte – natürlich wollte ich und sagte direkt zu.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Autorin Elena Eden für die Anfrage und die Zusendung des Buches als signiertes Rezensionsexemplar.
Neben dem gelungenen Klappentext sprach ich auch das außergewöhnliche Cover an: Es zeigt eine gemalte Villa am linken Bildrand, welche direkt in einer Meeresbucht liegt. Auf dem strahlend blauen Wasser ist ein Segelschiff mit französischer Flagge zu sehen, im Hintergrund trifft das Meer auf den blauen Himmel, in welchem der Buchtitel und der Name der Autorin stehen. Am unteren Coverrand steht ‚Côte d’Azur – Roman‘, womit dann direkt ersichtlich wird, wo die Romanhandlung angesiedelt ist.
Die Ausgabeart ist ein einfaches Taschenbuch ohne Klappen mit 312 Seiten. Nach einem Zitat von Marcel Proust folgt das erste Kapitel, welches im Februar 2023 ansetzt. Nach dem 35. und letzten Kapitel folgen ein Zitat von Rainer Maria Rilke, ein Nachwort ‚Gut zu wissen‘, ein Überblick über die Romane von Elena Eden, ein ausführlicher ‚Garten-Reiseführer für die Côte d’Azur‘, ein Wort über ‚die Kunst in der Geschichte‘ und abschließend die Danksagung, die Widmung und Urheberrechtshinweise und das Impressum.
Der erste Handlungsstrang, in dem Alina und ihre Geschichte im Zentrum steht, wird fortlaufend und aus der direkten Sicht von Alina erzählt. Es werden einige Geschehnisse aus dem ersten Band wieder aufgegriffen und vertieft, trotzdem muss man den ersten Band nicht zwangsläufig gelesen haben – auch ohne diese Vorkenntnisse findet man gut in die Geschichte hinein. Ich habe den ersten Band vor vier Jahren gelesen, dementsprechend waren die Figuren und ihre Hintergründe für mich nicht mehr so präsent – doch mit jeder weiteren gelesen Seite kam ich ihnen wieder näher.
Im zweiten Erzählstrang steht die Geschichte von Alinas Großmutter Helena im Mittelpunkt. Auch dieser Erzählstrang wird fortlaufend erzählt, setzt im Jahr 1956 in Berlin an und arbeitet sich dann, abwechselnd mit Alinas Geschichte, bis ins Jahr 1999 vor.
Die beiden Erzählstränge sind eng miteinander verbunden, auch wenn sie eigene Geschichten erzählen und jeweils einen ganz eigenen Flair haben – verbunden werden sie unter anderem mit der Geschichte um die Geschichte der historischen Kunstsammlerin Beatrice von Rothschild. Auch als Leser/ Leserin möchte man wissen, wie alle und alles zueinander findet und bleibt somit an der Geschichte dran.
Zudem ließen mich der bildhafte, einfühlsame und wunderschöne Sprachstil der Autorin das Buch immer wieder gerne in die Hände nehmen und die 312 Seiten nur so dahin fliegen.
Elena Eden zeigt, wie Entscheidungen und Ereignisse, welche tief in der Vergangenheit liegen, die Gegenwart beeinflussen.

„Das plötzliche Abhandenkommen der Liebe stürzte einen in die Unterwelt der Seele, dorthin, wo allein die Farbe Schwarz existierte. Niemals wieder wollte ich dorthin.“

[Kapitel 12, Seite 105]

Alina ist eine der Figuren, welche im Mittelpunkt der Geschichte steht. Sie hat eine sehr tragische Geschichte hinter sich (nachzulesen im ersten Band), hat sich und ihr Leben aber wieder in den Griff bekommen. Mit dem lebensfrohen Florian hat sie einen Partner an der Seite, mit dem sie einige gemeinsame Interesse hat.
Ihr ehrlicher, sensibler und lebensechter Charakter ist mir in Erinnerung geblieben und auch wie sie durch eine große innere Wandlung wieder zurück ins Leben gefunden hat.
In diesem Band beschäftigt sie sich mit ihrer Familiengeschichte, genauer gesagt mit der Vergangenheit ihrer Großmutter und ihrer Mutter. Während ihre Eltern dieses Nachforschen nicht wirklich gerne sehen, kommt sie ihrer bereits verstorbenen Großmutter damit immer näher – sie kann viele Entscheidungen ihrer Großmutter erst nach und nach richtig verstehen und durchschauen. Alina ist wie ein Bindeglied zwischen ihrer Großmutter und ihrer Mutter – sie versteht beide Seiten und vermittelt.
Ich mochte Alinas vielseitigen Charakter sehr gerne: Sie macht sie sich immer sehr viele Gedanken, ist in sich gekehrt, auf der anderen Seite ist sie auch wieder spontan und selbstbewusst.
Helena und Antoine stehen im zweiten Erzählstrang im Zentrum der Geschehnisse, aber auch im ersten Erzählstrang ist ihre Geschichte und ihre Liebe motivgebend. Es ist eine tragische Geschichte zwischen den beiden vielschichtigen Charakteren, welche mit Sicherheit noch länger in mir nachklingen wird.
Florian, Alinas Freund, zeiht sich in dieser Geschichte etwas zurück, wodurch er für Alina und auch für die Leser und Leserinnen sehr undurchsichtig wirkt.
Alle Figuren in „Der Garten im Licht“ agieren sind sehr lebendig und authentisch und bringen einen ganz besonderen Charme in diese Geschichte. Hier ist zum Beispiel auch wieder die liebenswerte Gitta zu nennen: Mit ihrer herrlich ehrlichen Art ist ließ sie mich des Öfteren schmunzeln. Jede Figur zauberte mir immer wieder ein Lächeln ins Gesicht und ich konnte mich voll und ganz in sie und ihre Leben hineinversetzen.
Neben den größtenteils fiktiven Charakteren findet sich mit Beatrice von Rothschild eine historische Figur in diesem Buch. Sie ist eine sehr interessante Persönlichkeit, mit der ich mich in näherer Zeit noch näher beschäftigen möchte. Auch wenn sie nur indirekt mitspielt, war sie und ihre wechselvolle Geschichte sehr spür- und fühlbar.

Wie in ihrem Romanen „Der Garten unter dem Eiffelturm“ und „Der Garten der Harfe“ hat sich Elena Eden wieder einzelnen Gärten und deren interessanten Geschichten angenommen – diesmal den Gärten an der Côte d’Azur. Diese Gärten beschreibt sie mit so viel Wissen und Gefühl, dass es sich anfühlte, als würde ich gerade an Alinas Seite durch die Gärten laufen. Somit ist auch dieser Roman ein kleiner Reiseführer, der zu einigen der Gärten an der Côte d’Azur führt und deren Geschichten erzählt. Die ausführliche Zusammenstellung der Gärten, die in der Geschichte vorkommen, runden das Buch zum Ende hin gelungen ab.
Zudem hat Elena Eden auch wieder einiges an Kunstgeschichte mit in ihren Roman gepackt – ich habe wieder einiges über verschiedene Künstler und deren Hintergründe dazu gelernt – vor allem über Claude Monet und seine Werke.
Das Buch hat eine eigene Musik-Playlist und damit einen Soundtrack, da in einzelnen Szenen verschiedenste Musikstücke vorkommen. Damit wurde die Stimmung des Buches sehr intensiv und ich konnte mich völlig in die Geschichte fallen lassen. (Die Playlist findet ihr auf der Homepage der Autorin: https://elena-eden-autorin.de/der-garten-im-licht/ ).

Danke liebe Elena für dieses großartige und lehrreiche Lesevergnügen.

„Manches in dieser Welt existierte nur im Augenblick, anderes ein Leben lang. Selbst tief Berührendes, Aufregendes durfte unerwähnt bleiben. Nicht alles musste ausgesprochen werden. Zerreden konnte Erinnerung beschädigen.“

[Kapitel 34, Seite 274]

Fazit: Der Roman „Der Garten im Licht“ hat mich mit der wunderschönen und gleichzeitig tragischen Geschichte von Anfang bis Ende verzaubert, mich mit an die Côte d’Azur genommen – und ganz großes Fernweh entfacht. Am liebsten würde ich nun die Koffer packen… und ans französische Mittelmeer reisen (auch wenn ich erst im Mai dort war).
Ein ganz ganz bezaubernder, wunderschöner und lehrreicher Roman, in den ich abgetaucht bin und gerne noch länger verweilt wäre. Sehr lesenswert!

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch die Autorin, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Homepage der Autorin muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.