Susanne Esser/ Susanne Kriesmer

  • Zur Autorin: Biografie, Kontakt und Bibliografie:

Susanne Esser wurde im Jahr 1979 in Andernach am Rhein geboren und wuchs auf einem Bauernhof in der Vulkaneifel auf. Schon früh entdeckte sie ihre Liebe zum Lesen – und in ihr reifte der Wunsch, einmal selbst Autorin zu werden.
Nach dem Abitur und einem freiwilligen Ökologischen Jahr auf einem Biobauernhof, begann Susanne Esser eine Ausbildung zur Buchhändlerin.
Seit dem Jahr 2018 hat Susanne Esser vier Romane geschrieben und veröffentlicht – weitere sind in Arbeit.
In ihrer Freizeit näht Susanne Esser gerne Kleidung.

  • „Kartoffeln, Kühe und andere Katastrophen“
    erschienen unter dem Namen Susanna Kess, erhältlich als Taschenbuch, eBook und Audiobook
  • „Schneiderei Graf – Schicksalszeiten“
  • Schneiderei Graf – Wendezeiten“
    erschienen unter dem Namen Susanne Kriesmer,
    erhältlich als Taschenbuch, eBook und Audiobook
  • „Fräulein Liebe und das Glück der Bücher“
  • „Fräulein Liebe und der Traum vom Leben“
    erschienen unter dem Namen Susanne Esser,
    erhältlich als Taschenbuch und eBook
  • Interview:

Pünktlich zum Erscheinungstag des eBooks von „Fräulein Liebe und das Glück der Bücher“ am 01. Februar 2024 (das Taschenbuch erscheint am 01. März 2024) durfte ich der Autorin Susanne Esser einige Fragen stellen.
Ich wünsche euch viel Spaß mit dem Interview, beachtet aber bitte, dass die Copyrights der verwendeten Fotos ausschließlich bei Susanne Esser und Sarah Larissa Heuser liegen.

01. Magst du deine neue Buchreihe in drei Worten beschreiben?

Susanne: „Bücher, Familie, Liebe“

02. Wann und wie wurde dir klar, dass du eine Romanreihe über die Geschichte einer Buchhandlung in Andernach schreiben möchtest?

Susanne: „Vor drei Jahren erzählte die Großmutter meines Mannes (ein waschechtes „Annenacher Mädsche“) an Weihnachten davon, wie sie als Kind die letzten Kriegstage in Andernach erlebt hat. Das hat mich nachhaltig beeindruckt und so kam mir die Idee, einen Roman zu schreiben, der zu dieser Zeit in Andernach am Rhein spielt. Da ich selbst gelernte Buchhändlerin bin, war zudem schnell klar, dass eine Buchhandlung eine zentrale Rolle spielen soll.“

03. Wie bist du bei der Recherche vorgegangen? Welche Recherchemittel standen dir zur Verfügung? 

Susanne: „An erster Stelle standen natürlich die Zeitzeugengespräche mit der Großmutter meines Mannes, die nun verstorben ist. Ich habe zudem das Andernacher Stadtmuseum besucht und ein langes Gespräch mit dem Museumsleiter geführt, der mich auf die Tagebücher des Andernacher Chronisten aufmerksam machte. Für die Buchhandelsseite habe ich in alten Börsenblättern (Fachzeitschrift des Buchhandels) geblättert. Generell handhabe ich es bei der Recherche so, dass ich mir Tages- und ggf. Fachzeitungen aus der Zeit und der Region der Handlung zu Gemüte führe. Dadurch erfahre ich, was die Menschen bewegt hat, was gerade der „Nerv der Zeit“ war.“

04. Der erste Teil deiner Buchreihe „Fräulein Liebe“ beginnt im Jahr 1945, der zweite setzt in den 50er Jahren an. Welcher Teil, bzw. welche Zeit übt einen größeren Reiz auf dich aus? Und warum ist das so?

Susanne: „Jede Zeit hat ihre eigenen Reize und Besonderheiten. Von den letzten Kriegstagen zu hören, zu lesen und dann selbst zu schreiben war eine wichtige aber zum Teil auch sehr schwere Reise. Da sind die 50er Jahre schon leichter, verbindet man diese doch mit Wohlstand, Leichtigkeit und beschwingter Musik.“

05. Was unterscheidet deiner Meinung nach das Schreiben eines Einzelromans im Gegensatz zu einer Buchreihe?

Susanne: „Die Planung. Ein Einzelband ist meist in sich geschlossen und erfordert nicht so große Planung im Vorfeld. Ereignisse können offen gelassen werden, ohne dass man sie später noch einmal aufgreifen muss. Bei einer Reihe geht das nicht. Da muss man bedenken, dass alles, was man im ersten Teil aufwirft, später eine Rolle spielen wird und man muss mehr mit den Figuren mitwachsen.“

(c) Foto by Sarah Larissa Heuser

06. Wie behältst du beim Schreiben den Überblick über deine vielen Figuren und deren Hintergründe?

Susanne: „Ich lege mir zu jeder Reihe / jedem Buch ein eigenes Dokument an, in dem ich alles zu den Figuren und zu Ereignissen festhalte, damit ich nicht den Überblick verliere. Darin stehen Vor- und Nachnamen, charakteristische Merkmale oder besondere Eigenschaften. Manchmal steht da aber auch so etwas Einfaches wie: „hat noch 2 Mark 50 in der Hosentasche“. 😉

07. Was macht für dich eine gute fiktive Figur aus und für wie wichtig empfindest du fiktive Figuren in einem historischen Roman?

Susanne: „Gute Figuren müssen für mich „echt“ sein. Echt, insofern, als dass sie nachvollziehbar handeln, dass man sich in sie hineinfühlen kann. Jede Geschichte beginnt zuerst mit den Figuren. Die sind bei mir meist „einfach da“. Und wenn ich auch zu Anfang noch nicht weiß, wie sie aussehen, welche Haar- oder Augenfarbe sie haben, so weiß ich immer schon genau, wie sie handeln, wie sie denken, wie sie leben und lieben. Das ist für mich immer glasklar. Im Kontext des historischen Romans muss man dann noch schauen, welche Konventionen die handelnde Zeit den Figuren auferlegt – und wie sie damit umgehen.“

08. Hast du in deiner neuen Romanreihe eine Lieblingsfigur? Wenn ja, wen und warum?

Susanne: „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es sei nicht so. Natürlich habe ich bei jedem meiner Bücher oder Reihen eine Lieblingsfigur. Bei „Fräulein Liebe“ ist es Friedel Faßbender. Er ist, wie er selbst sagt, emeritierter Lehrer und leidenschaftlicher Literaturverschlinger und, wie ich sage, eine Seele von Mensch.“

09. Wie sieht dein Schreib-Alltag/ deine Schreib-Routine aus? Was sind deine Störfaktoren beim Schreiben?

Susanne: „Meist schreibe ich am Vormittag. Dabei brauche ich Ruhe, wobei Musik, wenn es instrumental ist, geht. Ich habe feste Schreibtage und mittlerweile auch einen festen Recherchetag pro Woche. Während des Schreibens notiere ich mir in einem Heft jede Stelle, die noch Recherche benötigt und am Recherchetag wird das alles nachgeschlagen und eingefügt. Früher habe ich zwischendrin recherchiert. Das hat aber nur all zu oft dazu geführt, dass ich mich in der Recherche verloren habe und mit dem Schreiben selbst nicht so vorangekommen bin, wie ich es gerne gehabt hätte. Das Problem habe ich nun nicht mehr.“

10. Über welche Epoche/ welches Land/ Thema könntest du dir überhaupt nicht vorstellen einen Roman zu schreiben? Warum?

Susanne: „Horror ist nichts für mich. Das lese ich auch schon nicht gern.“

11. Du schreibst unter dem Namen Susanne Kriesmer und nun auch unter dem Namen Susanne Esser. Wie und warum kam es zu dem zweiten Namen?

Susanne: „Susanne Kriesmer ist mein Klarname. Esser ist mein Mädchenname. Ich habe schon als Kind mit dem Schreiben begonnen und damals immer davon geträumt, einmal meinen Namen auf einem Buch lesen zu können. Und dieser Name war natürlich „Susanne Esser“. Nun wird mir dieser Traum erfüllt.“

12. Wie wichtig ist dir der Kontakt mit anderen Autoren/ Autorinnen und deinen Lesern/Leserinnnen?

Susanne: „Der Kontakt zu anderen Schreibenden und Lesenden ist sehr wichtig. Nur durch Austausch und Kritik kann man lernen und sich weiterentwickeln.“

13. Welche Bedeutung haben Buchhandlungen für dich persönlich?

Susanne: „Buchhandlungen haben mich schon immer magisch angezogen. Schon als Jugendliche habe ich es geliebt, stundenlang in einer Buchhandlung zu stöbern und neue Geschichten für mich zu entdecken. Durch meine Ausbildung zur Buchhändlerin habe ich dann auch die Arbeit in einer Buchhandlung kennen- und liebengelernt. Nun bin ich Autorin und schreibe über eine Buchhandlung. So schließt sich der Kreis.“

14. Welches Buch begleitet dich gerade?

Susanne: „Gerade lese ich den sechsten Cormoran-Strike-Krimi „The Ink Black Heart“ und blättere nebenbei durch verschiedene Romane aus den 60er Jahren. Recherche, versteht sich. 😉

Herzlichen Dank liebe Susanne für deine Antworten und die spannenden Einblicke. Ich wünsche dir und deiner neuen Buchreihe alles Liebe und viele begeisterte Leser und Leserinnen.

Liebe Grüße,

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