„Das Haus der Bücher“

von Michael Paul

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Erschienen am 10. März 2017 im Bunte Hunde-Verlag
ISBN gebundene Ausgabe: 978-3947081004 , ISBN Taschenbuch: 978-3947081011


https://www.michael-paul.eu/bücher/das-haus-der-bücher/

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von dem Autor Michael Paul als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension vom Autor keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Klappentext:
„Königsberg 1933 – Wilhelm Kirchner, der Inhaber der größten Buchhandlung Europas, wird von der geplanten Bücherverbrennung der Nazis herausgefordert. Gemeinsam mit seiner Nichte Emma und den beiden Mitarbeitern Konrad und Otto versucht er, so viele indizierte Bücher wie möglich zu retten. Aber auch ein geheimer literarischer Schatz soll vor dem Zugriff der Häscher versteckt werden. Doch schon bald sind die Buchhandlung, er selbst und seine Kollegen in größter Gefahr. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.“

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Das Buch „Das Haus der Bücher“ von Michael Paul erzählt eine fiktive Geschichte um die historische Buchhandlung ‚Gräfe und Unzer‘ in Königsberg und hat als Hauptthema die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten im Jahr 1933.

Es ist das Jahr 1933 in Königsberg – die Hauptstadt der preußischen Provinz. Hier führt Wilhelm Kirchner die größte Buchhandlung Europas: Die Buchhandlung ‚Gräfe und Unzer – Das Haus der Bücher‘.
Die Zeiten sind gefährlich und grausam und Wilhelm Kirchner wird von den Nationalsozialisten aufgefordert, seine Buchhandlung von Werken verfemter Autoren zu befreien und diese Bücher am 10. Mai dem Feuer zu übergeben. Zusammen mit seiner Nichte Emma und den beiden Mitarbeitern Konrad und Otto werden Pläne geschmiedet, um so viele Bücher wie möglich vor den Flammen zu retten.
Doch dieser Plan und auch persönliche Rachefeldzüge gegen sie, bringen sie und die ganze Buchhandlung in große Gefahr.

Als mich der Autor Michael Paul im Januar 2022 auf Instagram anschrieb und fragte, ob ich sein Buch „Das Haus der Bücher“ als Rezensionsexemplar zugesendet haben möchte, musste ich nicht lange überlegen. Ich hatte schon sehr viel Positives über dieses Buch gehört und gelesen und zudem finde ich die Zeit und das Thema sehr spannend. Die Bücherverbrennungen der Nationalsozialisten empfand ich schon im schulischen Geschichtsunterricht als unfassbar und unbegreiflich. Gerne wollte ich mehr darüber erfahren.
An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an den Autor für die Zusendung und Bereitstellung des Buches als Rezensionsexemplar.

In „Das Haus der Bücher“ von Michael Paul spielen eine Vielzahl von fiktiven Charakteren mit, welche alle sehr authentisch beschrieben sind und stets glaubwürdig handeln.
Hier ist an erster Stelle Wilhelm Kirchner, der Inhaber der Buchhandlung, zu nennen. Ich mochte seine offene und herzliche Art ab der ersten Seite. Er ist immer für seine Mitarbeiter da und führt die Buchhandlung mit viel Leidenschaft und Hingabe.
Aber auch seine Nichte Emma mochte ich wegen ihrer sympathischen Art sehr schnell. Ihr fliegt im Leben nicht alles zu und sie musste und muss in ihrem Leben einiges durchmachen.
Konrad, ein Mitarbeiter der Buchhandlung und Geliebter von Emma, tritt zu Beginn des Buches sehr unsicher auf, doch im Laufe des Buches zeigt er, was alles in ihm steckt. Er wächst das ein oder andere Mal sehr über sich hinaus. Konrads Entwicklung empfand ich als sehr glaubhaft dargestellt und ich mochte seine freundliche Art sehr gerne.
Otto, ebenfalls ein Mitarbeiter der Buchhandlung, ist für den Wareneingang in der Buchhandlung verantwortlich, sein Arbeitsplatz ist der Keller. Er lebt für seine Arbeit und für die Bücher, von denen er fast jedes gelesen hat. Für ihn ist die anstehende Bücherverbrennung eine unermesslich große Katastrophe und es ist klar, dass er alles dafür machen wird, so viele Bücher wie möglich zu retten. Aber auch für seine geliebte Frau ist er bereit alles zu riskieren. Ottos direkter und ehrlicher Charakter nahm mich direkt für ihn ein und ich werde ihn und seine Geschichte so schnell nicht mehr vergessen.
Um diese Hauptfiguren agieren noch einige andere Figuren, hier möchte ich nicht zu sehr ins Detail gehen, da ich sonst zu viel von der Handlung vorweg nehme. Alle Nebenfiguren konnten mich, wie die Hauptfiguren auch, mit ihrer Glaubwürdigkeit und Tiefe überzeugen.
Es gibt aber auch Figuren in diesem Buch, die alles andere als sympathisch sind. Der Autor zeigt mit diesen Figuren enorme menschliche Abgründe. Es ist unfassbar, zu welch grausamen und unmenschlichen Taten die Nationalsozialisten fähig waren – ja, wie verblendet sie von ihrer Ideologie waren.

Mit einem bildgewaltigen und detaillierte Sprachstil, welcher aber niemals langatmig wird, führt uns der Autor durch die Geschichte. Teilweise wurde es so spannend, dass ich das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen wollte. Michael Paul beschönigt nichts und zeigt uns eindrucksvoll, wie grausam diese Zeiten waren.
Er gibt den couragierten und mutigen Menschen von damals eine kraftvolle Stimme, zeigt, dass sich viele Menschen nicht beugen ließen und für ihre Überzeugungen und andere Menschen einstanden. Und er zeigt, dass die Hoffnung immer wieder der Antrieb war, nicht aufzugeben: Die Hoffnung auf friedliche Zeiten.


„Doch Bücher kann man nicht mit Feuer vernichten! Sie überdauern das!“

Kapitel 41

Den geschichtlichen Hintergrund bildet das Jahr 1933, welches von der Machtergreifung der Nationalsozialisten geprägt war: Das Ende der Weimarer Republik und die Entstehung des Dritten Reichs. Mit der Errichtung von Konzentrationslager, aber auch mit den Bücherverbrennungen zeigte sich der Terror gegen Juden, Minderheiten und Andersdenkende innerhalb kürzester Zeit: Systematisch verfolgte man jüdische, oppositionelle oder politisch unliebsame Schriftsteller.
Königsberg war damals die Hauptstadt der preußischen Provinz. Hier wurde 1722 die Buchhandlung ‚Gräfe und Unzer“ gegründet und entwickelte sich bis 1927 zur größten Sortimentsbuchhandlung Europas. 1944 brannte die Buchhandlung bei den Luftangriffen auf Königsberg komplett aus.
Diese geschichtlichen Hintergründe hat Michael Paul wunderbar recherchiert und bettet seine fiktiven Figuren perfekt in diesen akribisch recherchierten Hintergrund hinein und macht damit Geschichte erlebbar und greifbar.

Das wunderbare Cover und ein ausführliches Nachwort des Autors runden das Buch perfekt ab. Ich habe das Buch als eBook gelesen, werde mir das Buch noch als gedrucktes Buch kaufen. Auch die anderen Werke des Autors werde ich mit Sicherheit lesen.
Vielen Dank an Michael Paul für das Rezensionsexemplar und die bewegenden und lehrreichen Lesestunden.

Fazit: Das Buch ist aufwühlend und absolut fesselnd geschrieben, ich werde es so schnell nicht mehr vergessen. Es öffnet ein Fenster in die Vergangenheit – eine Vergangenheit, welche wir niemals vergessen dürfen. Eine absolute Leseempfehlung!

*Ich habe für diese Rezension vom Autor und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch den Autor muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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