„Schatten in der Friedrichstadt – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

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Erschienen am 16. Februar 2022 bei dtv
ISBN: 978-3-423-21962-4


https://www.dtv.de/buch/schatten-in-der-friedrichstadt-21962

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension vom Verlag und/ oder der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Klappentext:
November 1928: Der Journalist Moritz Graf stürzt vom Dach des Ullsteinhauses an der Kochstraße. War es wirklich ein Unfall? Oder wurde er hinuntergestoßen? Graf hatte offenbar an einer explosiven Geschichte gearbeitet. Doch worum es dabei ging, weiß niemand. Kommissar Leo Wechsler trifft bei seinen Ermittlungen auf den ebenso charmanten wie skrupellosen Clemens Marold, die Graue Eminenz des einflussreichen Hugenberg-Konzerns. Der Mann scheint überall zu sein und ganz Berlin zu kennen. Und bald stellt Leo fest, dass er sich einen einflussreichen Feind gemacht hat.“

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Das Buch „Schatten in der Friedrichstadt – Ein Fall für Leo Wechsler“ von Susanne Goga ist der achte Fall für Kommissar Leo Wechsler, welcher im Berlin der 1920er in einem rätselhaften Mordfall an einem Journalisten ermittelt.

Es ist Mitte November 1928 als der angesehene Journalist Moritz Graf vom Dach des Ullsteinhauses in den Tod stürzt. Für Kommissar Leo Wechsel und seine Kollegen steht schnell fest, dass es Mord war. Das Opfer war für seine Reportagen bekannt, die oft Missstände aufdeckten, ihn mitunter aber Misstrauen und Feinde einbrachten. Dazu lebte er sehr zurückgezogen und hatte mit seinen Arbeitskollegen eher wenig zu tun.
Kommissar Leo Wechsler steht vor einer schier unlösbaren Aufgabe und mit seinen Ermittlungen scheint er sich einen einflussreichen Feind zu machen.

Die Reihe um den Kommissar Leo Wechsler ist mir immer mal wieder begegnet und sie wurde auch immer gut besprochen. Leider fehlte mir dann aber doch irgendwie die Zeit und Muse, mich damit zu beschäftigen. Am 11. Februar lag dieser achte Teil dann überraschend als Rezensionsexemplar im Briefkasten – ganz herzlichen Dank an den Verlag für die Bereitstellung und Zusendung . Zuerst war ich skeptisch, ob ich wirklich eine Reihe mit dem achten Teil beginnen möchte – doch die Autorin Susanne Goga beruhigte mich und meinte, dass sie nicht aufeinander aufbauen und deshalb diesen Teil auch ohne Vorkenntnisse lesen kann. Also wagte ich es – und wurde nicht enttäuscht.

Kommen wir aber erst mal zu den Figuren.
An erster Stelle möchte ich hier Kommissar Leo Wechsler nennen. Was für ein feinfühliger, aber trotzdem unerschrockener Polizist. Er scheut keine Konflikte, auch wenn es dann persönlich wird. Was er aber nicht ab kann ist, wenn seine Familie mit hineingezogen wird. Ich mochte ihn von Anfang an und seine offensichtlich sehr bewegte Vergangenheit, machte mich sehr neugierig auf die vorherigen Bände, die ich nun unbedingt auch lesen möchte. Auch die Geschichte seiner Frau und seiner Kinder (alle wunderbar authentisch beschrieben) machen mehr über sie zu lesen.
Um Leo Wechsler agieren seine Kollegen, die ich auch sehr gerne mochte, da sie zwar sehr unterschiedlich sind, aber einen tollen Zusammenhalt zeigen und offen und ehrlich zueinander sind. Auch hier wurde ich sehr neugierig, in den anderen Bänden noch mehr über diese Figuren und ihre Vergangenheit zu erfahren. Trotzdem hatte ich nie das Gefühl, den Figuren nicht richtig folgen zu können oder mir Informationen fehlen – oft wird ihr Verhalten oder auch ihre Geschichte kurz rückblickend erklärt. Trotzdem möchte ich mit den anderen Teilen noch mehr erfahren und noch mehr in die Tiefe gehen.
Neben diesem ‚festen Kern‘ tauchen in diesem Buch einige andere Figuren auf, welche diesem Fall ihr Gesicht geben. Diese sind größtenteils Journalisten/ Journalistinnen, welche für ihre Arbeit leben und von Susanne Goga äußerst lebensecht und authentisch beschrieben wurden. Sie zeigt anhand dieser Geschichte, wie die Presselandschaft damals in der Weimarer Republik organisiert war und auch, welche Macht die (gedruckten) Medien damals hatten. Auch der Arbeitsalltag der Journalisten in den großen Verlagshäusern (hier das Ullsteinhaus) wird eindrucksvoll dargestellt – das war kein Job für schwache Nerven.
Aber auch andere Figuren spielen in diesem Roman eine Rolle und Susanne Goga versteht es ganz wunderbar, Figuren und ihrer Geschichte eine Wendung zu geben, welche ich nicht vorausgeahnt habe und mich immer wieder überrascht hat.

Susanne Goga hat einen wunderbar flüssigen, packenden und rasanten Sprachstil, der mich gleich mit in die Geschichte und die Handlung nahm. Ich musste einfach immer weiter lesen und konnte völlig in diesem äußerst spanneden Kriminalfall abtauchen.
Die Handlung ist chronologisch aufgebaut und zeigt den Todesfall, die Ermittlungen und die Lösung des Falls. Während der Ermittlungen erfährt der Leser/ die Leserin dann rückblickend mehr über das Opfer.
Trotz der fehlenden sieben Teile konnte ich der Handlung immer gut folgen und hatte nicht das Gefühl, dass mir elementare Teile fehlen.

Den geschichtlichen Hintergrund bildet das Jahr 1928 in Berlin.
In Berlin gab es zu dieser große Armut und eine hohe Arbeitslosigkeit in der Bevölkerung, viele Menschen hatten kein Dach mehr über dem Kopf und mussten täglich in Fürsorgestellen ihr Glück versuchen, eine Nacht im Trockenen zu verbringen und ein Essen zu bekommen.
Auf der anderen Seite gab es die wohlhabenden Menschen, die im Luxus lebten und kein Auge für den ‚kleinen Mann‘ hatten.
Zeitungen waren das wichtigste Medium zu dieser Zeit und es gab einige große Medienhäuser, die in größter Konkurrenz zueinander standen.
Die NSDAP und Adolf Hitler waren noch sehr im Hintergrund, waren aber trotzdem schon sehr präsent und sorgten für ordentlich Gesprächsstoff und Diskussionen.
Susanne Goga hat ihre Charaktere in diese perfekt recherchierten Hintergründe wunderbar eingebettet und lässt fiktive und historische Personen miteinander agieren. Sie zeichnet ein unverzerrtes und ehrliches Bild dieser Zeit, die auf mich immer etwas düster wirkt. Ich habe eine Menge dazu gelernt.

Danke liebe Susanne Goga für diese genialen Lesestunden und auch ein Dankeschön an den dtv-Verlag für die Zusendung und Bereitstellung des Buches als Rezensionsexemplar.

Fazit: Das Buch „Schatten in der Friedrichstadt – Ein Fall für Leo Wechsler“ von Susanne Goga ist sehr packend, spannend und auch lehrreich.
Auch wenn ich die anderen Teile noch (!) nicht gelesen habe, konnte ich der Handlung sehr gut folgen. Ich werde auf jeden Fall noch die anderen Teile lesen. Leo Wechsler ist einfach unverwechselbar. Top!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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