„Der unsichtbare Pilot: Und der Himmel war blau“

von Mirko Zuleger

Erschienen am 05. Mai 2020, im Selbstverlag
ISBN: 979-8636735175
https://www.amazon.de/unsichtbare-Pilot-Himmel-war-blau/dp/B0882J1ZJT/ref=sr_1_1?__mk_de_DE=ÅMÅŽÕÑ&crid=22EDYPK5C5UOG&dchild=1&keywords=der+unsichtbare+pilot&qid=1595763662&sprefix=der+unsichtbare+pi%2Caps%2C340&sr=8-1

In dem Buch „Der unsichtbare Pilot: Und der Himmel war blau“ beschreibt der Autor Mirko Zuleger das Leben seines Großvaters Kurt Eismann, der während des Zweiten Weltkrieges als Pilot im Einsatz war.

Coverrechte: Mirko Zuleger

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der einen sofort in die Geschichte eintauchen lässt.
[…] „Ein Russe und ein Deutscher sitzen an einem klapprigen Holztisch in einem Vorgarten.“[…] (S. 3, Z. 1 und 2). Wie es zu dieser Szene kommt, ist die große Frage, auf die die Handlung des Buches zuläuft.
Zuerst werden die Hintergründe des Buches erklärt, der Autor Mirko Zuleger berichtet von seiner Kindheit, in der er viel Zeit bei seinem Großvater verbracht hat. Ein kleines Dorf im Erzgebirge in der DDR, ein Großvater, der ihm seine Lebensgeschichte erzählt.
Es geht in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, wir lernen den jungen Kurt Eismann kennen, der schnell lernen muss, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt und dass man für seine Träume hart arbeiten muss. Und das macht Kurt. Er arbeitet sich zu einem angesehen Piloten hoch – und erhält seinem Spitznamen: „Der unsichtbare Pilot“. Er entkommt ganz oft nur knapp dem sichern Tod und bleibt aber immer sich selber treu.

Das Buch wäre wohl komplett an mir vorbei gegangen, wenn sich der Autor nicht bei mir gemeldet hätte. Mirko Zuleger fragte mich, ob ich mir vorstellen könnte, sein Buch zu lesen und eventuell zu rezensieren. Nach Lesen des Klappentextes war mein Interesse geweckt, da ich Bücher, die den Zweiten Weltkrieg behandeln, sehr spannend finde. Eine Biographie, bzw. ein Lebensbericht habe ich bisher selten gelesen. An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei Mirko Zuleger für die Zusendung des Buches bedanken – und auch für die schöne Signierung.

Nach diesem Buch kann ich behaupten, dass Kurt Eismann sicher ein toller Mensch war. Ein Mensch, der in eine Zeit hineingeboren wurde, in der man funktionieren musste, in der man ein Teil eines Zahnrades war. Kurt ist seinen Weg gegangen, mit Höhen und Tiefen. Er hat sich das „Mensch-sein“ bewahrt, auch wenn ihm das vieles abverlangt hat. Was diese Generation durchgemacht hat, ist so absolut unvorstellbar, mit diesem Buch wird es aber deutlicher und greifbarer.
Dem Autor Mirko Zuleger, geboren in der ehemaligen DDR, gilt aber auch mein großer Respekt: Es ist so wunderbar, dass er seinem Großvater zugehört hat, dafür gesorgt hat, dass diese Familiengeschichte nicht verloren geht. Die Verbindung zwischen Großvater und Enkel war eine sehr enge, liebevolle Verbindung. Mit diesem Buch hat Mirko Zuleger seinen Großvater Kurt unsterblich gemacht.
Aber auch Kurts Ehefrau, Mirko Zulegers Großmutter, war ein warmherziger, guter Mensch. Und wie sie mit ihrem liebenswerten Dialekt Ehemann und Enkel in die Schranken wies …
Eine Familie, die weiß, was familärer Zusammenhalt bedeutet. Es hat mich wirklich sehr beeindruckt, wie in dieser Familie jeder für jeden einsteht und wie sie füreinander da sind und sich zuhören.

Wie schon erwähnt, berichtet der Autor teilweise aus seiner Sicht über die Gespräche mit seinem Großvater Kurt. Viel Raum nehmen aber die Passagen ein, in denen Kurt direkt berichtet – also in der Ich-Form. Diese Abschnitte ließen mich teilweise atemlos zurück, es war so spannend und mitreisend. Ich konnte Kurts Gedanken und den Handlungen nochmal so viel näher kommen. Teilweise musste ich das Buch aber auch aus den Händen legen, da es so manche Szenen gibt, die mich unfassbar schockiert und traurig gemacht haben. Mit dem Gedanken, dass das alles mal so passiert ist – nicht fiktiv ist, kämpfte ich oft mit den Tränen. Manche Geschichten brachten mich auch zum Schmunzeln.
Der Schreibstil ist immer sehr flüssig und lebhaft, ich nahm das Buch immer wieder gerne in die Hand.

Ich könnte wahrscheinlich noch unendlich viele Zeilen über dieses Buch schreiben, was ich aber nicht mache. Dieses Buch ist es wert, von euch selbst entdeckt zu werden. Auch wenn ihr vielleicht nicht gerne Biographien/ Lebensberichte lest, lege ich euch dieses Buch sehr ans Herz. Es liest sich flüssig und zieht den Leser in ein Wechselbad der Gefühle.
Ein Leben, dass 1001 Geschichten erzählt. Das Buch erhält in meinem Regal einen Ehrenplatz.
Kurt, mit diesem Buch bist du nicht mehr unsichtbar, du bist sichtbar geworden – du und dein eindrucksvolles Leben. Ruhe in Frieden.

Fazit: Ein sehr außerordentliches und starkes Buch, dass mich sehr beeindruckt hat. Lesen.

Bemerkung: Das Buch habe ich freundlicherweise vom Autor als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.

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