„Das Haus der Libellen“

von Emma Behrens

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Erschienen am 16. Juli 2021 im DuMont-Verlag
ISBN 978-3-8321-6543-7


https://www.dumont-buchverlag.de/buch/kb-behrens-haus-der-libellen-9783832165437/

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom DuMont-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen – dieser Artikel ist deshalb als Werbung gekennzeichnet.
– Ich habe für dieser Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.

Klappentext:
Nach Jahren kehrt die 28-jährige Sophie an den magischen Ort ihrer Kindheit zurück, die alte Villa der Nachbarsfamilie von Gutenbach. Hier verbrachte sie früher jede freie Minute mit den ätherisch-schönen Geschwistern Noah und Emilia. Mit siebzehn wurden Noah und sie ein Paar, und Sophie erlebte ihre glücklichste Zeit – bis Noah fünf Jahre später von einem Tag auf den anderen aus ihrem Leben verschwand. Nun führt ein Brief Sophie zurück in das geheimnisvolle Haus, in dem Emilia nach dem plötzlichen Tod der Eltern allein wohnt: Noah ist erneut verschwunden, und seine Schwester bittet Sophie um Unterstützung. Sophie zögert, zu sehr schmerzt Noahs Verrat; dann allerdings sagt sie zu, schließlich war Emilia einst wie eine Schwester für sie. Aber die rätselhafte Schöne verhält sich seltsam, gibt sich wortkarg und verbringt die meiste Zeit mit ihrer Libellenzucht im exotischen Dschungellabor, das sie im Keller der Villa eingerichtet hat. Sophie ahnt, dass Emilia ihr etwas verschweigt. Doch ob mit oder ohne deren Hilfe: Sophie muss Noah finden. Vielleicht kann sie so endlich mit der Vergangenheit abschließen. Mitreißend, sinnlich und schillernd erzählt Emma Behrens eine Geschichte voller Spannung und großer Gefühle.“

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Das Buch „Das Haus der Libellen“ erzählt die Geschichte der jungen Sophie, die nach Jahren in die Villa der Nachbarsfamilie zurückkehrt und sich dort den Geistern der Vergangenheit stellen muss.

Fünf Jahre sind vergangen, seit Noah von Gutenbach die junge Sophie von einem Tag auf den anderen verlassen hat. Diesen Verlust trägt Sophie noch immer schwer mit sich herum und konnte ihn noch immer nicht überwinden. Sie fragt sich, warum es passierte und kann sich keiner neuen Liebe öffnen.
Als sie einen Brief von Noahs Schwester Emilia erhält und erfährt, dass Noah nach dem plötzlichen Tod seiner Eltern verschwunden ist und Emilia ihre Hilfe benötigt, macht sich Sophie von Freiburg aus auf den Weg zurück an den Ort ihrer Kindheit. In der Villa der Familie von Gutenbach, kommen die Erinnerungen an ihre Kindheit, ihre Jugend und an ihre Liebe zu Noah zurück. Doch so schmerzhaft diese Erinnerungen auch sein mögen – Sophie muss sich ihnen stellen.
Emilia hat sich von der Außenwelt abgeschottet und verbringt viel Zeit in ihrem eigens eingerichteten ‚Libellenlabor‘ im Keller der Villa. Auch wenn Sophie ahnt, dass Emilia ihr etwas verschweigt, macht sie sich auf die Suche nach Noah und gerät, zusammen mit ihrem ehemaligen Schulkameraden Manuel, in den Strudel der Vergangenheit.

Anfang Juli 2021 bekam ich auf Instagram eine Anfrage des DuMont-Verlags, ob ich Interesse an einem Vorab-Exemplar des Debütromans „Das Haus der Libellen“ von Emma Behrens hätte. Als ich den Klappentext gelesen hatte, war mein Interesse an diesem Buch direkt geweckt: Vergangenheit, magisch-mystischer Ort und große Gefühle – alles Schlagworte, die mich dieses Buch lesen lassen wollten. Und auch das wunderschöne Cover verzauberte mich.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim DuMont-Verlag für die Zusendung des Buches als Rezensionsexemplar und auch den wundervollen Brief als Goodie bedanken.

Sophie wächst in einem kleinen Haus neben der herrschaftlichen Villa der von Gutenbachs auf. Ihre Mutter ist sehr in sich zurückgezogen, ihr Vater arbeitet viel. Als die Familie von Gutenbach in die Villa zieht, kommt Sophie in den Kontakt mit Noah und Emilia – die beiden üben auf Sophie eine starke Anziehungskraft aus. Auch wenn das Leben der beiden Geschwister nach außen hin perfekt scheint, sind sie durch die fehlende Aufmerksamkeit ihrer Eltern zutiefst verletzt. Sophie schließt sich diesem Geschwisterpaar an und wächst Seite an Seite mit ihnen auf. Aus der Freundschaft zu Noah entwickelt sich eine ungesunde Liebe, die für Sophie im absoluten Fiasko endet.
Fünf Jahre nach dem Ende der Beziehung mit Noah, erreicht Sophie dann der Brief von Emilia – und sie macht sich sofort auf den Weg, um Noah und Emilia zu helfen. Daran wird ersichtlich, dass Sophie noch absolut nicht mit ihrer Vergangenheit abgeschlossen hat. Sie ist ein zutiefst verunsicherter Mensch, sie hat ihren Platz im Leben noch nicht gefunden, ist aber stets loyal und hat das Herz am rechten Fleck.
Die Hauptfiguren des Buches bilden Sophie, Noah und Emilia, welche mich alle drei absolut überzeugt haben. Sie sind authentisch gezeichnet, haben ihre Stärken, aber vor allem auch Schwächen. Emma Behrens erzählt die Geschichte durch Sophies Augen, deshalb kam ich ihr während des Lesens sehr nahe und konnte ihre Ängste, ihre Verzweiflung, aber auch Freude spüren. Ich nahm ihre Geschichte durch diese Erzählperspektive sehr intensiv wahr.
Noah und Emilia sind, wie oben schon erwähnt, sehr verletzte Figuren. Ihre Eltern begeben sich immer wieder auf Geschäftsreisen, die Beiden bleiben zurück und werden von Kindermädchen groß gezogen. Sie haben nie ein glückliches Familienleben vorgelebt bekommen und da fällt es Beiden schwer, Beziehungen einzugehen und sich und andere zu achten. Auch diese beiden Figuren und ihre Geschichten kamen mir sehr nahe, auch wenn sie eigentlich als Charaktere sehr unnahbar sind. Emilia, die in ihrer Libellenzucht aufgeht und sich dort ein großes Wissen angeeignet hat und doch immer exzentrisch rüber kommt und Noah, der in die Fußstapfen seines Vaters treten soll und launisch und verschlossen wirkt. Sie sind nicht glücklich – und das spürt man auf jeder Seite.
Manuel, der Gärtner der Villa und ehemaliger Schulkamerad von Sophie, Noah und Emilia war für mich der Sympathieträger in dieser Geschichte. Auch wenn er selbst an seiner Vergangenheit schwer zu tragen hat, gibt er sich selbst nicht auf und wird eine große Stütze für Sophie.
Das Ehepaar von Gutenbach hat zwar immer nur kleinere Auftritte – sympathisch sind sie allerdings eher weniger. Trotz allem fand ich auch diese Figuren sehr interessant gezeichnet.
Alle Figuren in diesem Buch haben mich vollends überzeugen können. Es sind interessante, spannende und authentische Charaktere, die ich so schnell nicht mehr vergessen werde.

Das Buch ist so aufgebaut, dass ein Kapitel immer in der Gegenwart spielt, das nächste dann in der Vergangenheit von Sophie. Dabei bildet das zweite Kapitel die am längsten zurückliegende Zeit – es wird gezeigt, wie sich die drei kennengelernt haben. Später erfährt der Leser/ die Leserin dann einiges über ihre Jugend und wie Noah und Sophie dann ein Paar wurden.
Der Erzählstrang der Vergangenheit läuft dann dem Erzählstrang der Gegenwart entgegen, Stück für Stück lösen sich so die Geheimnisse.
Dadurch, dass die Autorin die „Ich-Erzählweise“ gewählt hat und man dadurch die Geschichte durch Sophies Augen erzählt bekommt, kam ich sofort in der Geschichte an. Es entwickelte sich direkt eine Art Sogwirkung und ich wollte das Buch teilweise gar nicht mehr aus der Hand legen.
Emma Behrens hat auf keiner Seite Langeweile aufkommen lassen, auch wenn sie beispielsweise die Villa detailliert beschreibt. Durch viele Dialoge wirkt die Geschichte und ihre Charaktere sehr lebendig, auch wenn die Gesamtstimmung insgesamt eher melancholisch ist.
Ihr wunderbarer, einfühlsamer und gehobener Sprachstil machten das Buch für mich zu einem wahren Lesevergnügen.

Das große Thema in diesem Buch ist, wie Sophie sich ihrer Vergangenheit stellt und auch versucht, ihre emotionale Abhängigkeit von Noah abzustreifen – auch wenn es sie immer wieder Kraft, Wut und Tränen kostet. Und es wird klar, wie sehr die Kindheit das weitere Leben eines Menschen prägt.

Fazit: Ein sehr starker Debütroman, der für mich keine Wünsche offen lies. Interessante Charaktere, spannende Handlung und ein wunderbarer Sprachstil. Dieses Buch lege ich euch wirklich sehr ans Herz – unbedingt lesen!

*Das Buch habe ich freundlicherweise als kostenloses Rezensionsexemplar vom DuMont-Verlag bekommen – es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst, muss aber als Werbung gekennzeichnet sein.

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