„Die Wunderfrauen – Freiheit im Angebot“

von Stephanie Schuster

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Erschienen am 25. August 2021 im S. Fischer-Verlag (Fischer Taschenbuch)
ISBN 978-3-596-70564-1


https://www.fischerverlage.de/buch/stephanie-schuster-die-wunderfrauen-9783596705641

Hinweise:
– Das Buch habe ich vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar erhalten (deshalb Kennzeichnung als Werbung).
– Ich habe für dieser Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Die ist der dritte Teil der Reihe – falls ihr die ersten beiden Teil noch nicht kennt, solltet ihr diese Rezension nicht lesenSpoiler-Gefahr!
– Hier findet ihr die Rezensionen zu Teil 1 (https://buechertanz.de/?p=2286) und Teil 2 (https://buechertanz.de/?p=2293)

Klappentext:
„1972, das Jahr der Olympischen Spiele in München: Mit allen Mitteln kämpft Luise der Supermarktkonkurrenz zum Trotz um ihr kleines Lebensmittelgeschäft in Starnberg. Außerdem will sie sich noch nicht eingestehen, dass ihre Ehe am Ende ist. Ihren Kindern zuliebe versucht sie, irgendwie die Familie zusammenzuhalten.
In diesen turbulenten Zeiten geben ihr die drei Freundinnen halt: Helga, die von einer eigenen Arztpraxis träumt, Marie, die alle Energie in ihren Reiterhof steckt und Annabel, die sich endlich der Vergangenheit ihrer Familie stellt. Bei all den neuen Chancen merken sie: Das größte Abenteuer des Lebens fängt jetzt erst an.“

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Das Buch „Die Wunderfrauen – Freiheit im Angebot“ von Stephanie Schuster ist der finale Teil der Reihe um vier Frauen, die in den 1970er Jahren, allen Widerständen zum Trotz, ihr Leben in die Hand nehmen.

Der Prolog des Buches setzt im August des Jahres 1973 in Paris an. Dorthin hat es drei der vier Wunderfrauen zu einem Urlaub hin verschlagen, Luise möchte mit ihren Zwillingen nachkommen.
Im ersten Kapitel kehren wir in den Sommer 1972 zurück: Die Welt schaut nach München, dort sollen im Monat drauf die Olympischen Spiele stattfinden.
Doch zuerst steht ein Abschied hat: Annabels Schwiegervater ist verstorben. Ein aufsehenerregender Vorfall auf der Beerdigung, veranlasst Annabel Nachforschungen in Sachen Familiengeheimnisse zu beginnen.
Luises kämpft währenddessen um ihren Laden: Trotz großer Umbauten und zusätzlichem Personal kommt sie gegen die Konkurrenz der Supermärkte und Discounter nicht mehr an. Und auch in ihrer Ehe steht alles auf Ende. Doch Beides möchte Luise nicht wahrhaben.
Marie, steckt währenddessen all ihre Energie in ihren Reiterhof und Helga, die als Ärztin erfolgreich ist, träumt von einer eigenen Arztpraxis, in der sie endlich unabhängig arbeiten kann.
Die Zukunft bietet für alle offene Türen doch der Weg dorthin ist nicht leicht und verlangt den vier Frauen vieles ab.

Im Juli 2021 hat mich die Autorin Stephanie Schuster gefragt, ob ich diesen dritten Teil der Reihe als Rezensionsexemplar zugesendet bekommen möchte. Da ich die Reihe schon sehr lange lesen wollte, musste ich nicht lange überlegen und sagte zu. Die ersten beiden Teile las ich innerhalb einer Woche und konnte dann direkt mit dem dritten Teil beginnen. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der Autorin und den Fischer-Verlagen für das Buch und die Zusendung bedanken.

Zehn Jahre sind seit Ende des zweiten Teils und Beginn des dritten Teils vergangen.
Luise muss wie noch nie zuvor um ihren Laden kämpfen: Die Kundschaft bleibt immer mehr aus, die Konkurrenz von Supermärkten macht ihr und ihrem Laden schwer zu schaffen. Doch sie verliert nicht ihren Lebensmut und baut sich nebenbei noch ein anderes Standbein auf. Ich empfand Luises Kampfgeist und ihr Organisationstalent wieder als sehr beeindruckend. Auch wenn sie Dinge oft nicht wahrhaben möchte, aufgeben kommt für sie nicht in Betracht. Leider klammert sie sich auch nach wie vor an ihre mittlerweile sehr kaputte Ehe und kann nicht wirklich loslassen.
Marie, die ihr Leben nach Ende des zweiten Teils neu ordnen muss und wieder ihren Platz im Leben sucht, hat mich mit ihrer Stärke beeindruckt, aber auch ihre Momente der Schwäche bewegten mich sehr. Was für eine starke Frau, die trotz Schicksalsschlägen immer wieder aufsteht und sich ihren Ängsten stellt.
Helga, die in der Klinik eigentlich alles erreicht hat, was sie sich wünschen kann, aber doch nicht zufrieden ist und nach wie vor ihr privates Glück sucht, empfand ich als einen sehr warmherzigen Charakter. Auch wenn sie die jüngste der vier Wunderfrauen ist, steht sie mitten im Leben und ist immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wird.
Annabel, hat sich seit dem ersten Teil stetig gewandelt: Sie sagt nun, was sie denkt, lässt sich nicht mehr den Mund verbieten und löst nach wie vor gerne Geheimnisse. Doch mit den großen Familiengeheimnissen ihre Mannes tritt sie in ein Wespennest. Annabels Wandlung hat mich sehr begeistert und auch gefreut.
Die vier Frauen sind wie ein Zahnrad, die ineinander greifen, sich gegenseitig unterstützen und zusammen zu Höchstformen auflaufen. Sie ergänzen sich in ihrem Wesen und ihrem Handeln perfekt und schaffen damit gemeinsam wahre Wunder.
Aber auch die anderen Charaktere sind lebensecht und authentisch gezeichnet. Sie haben alle ihre Stärken und Schwächen und bringen mit ihren Geschichten und Hintergründen die Handlung weiter voran. Auch wenn er in diesem Teil eine eher kleine Rolle spielt, ist Manni auch wieder dabei und bringt in die Geschichte wieder viel Wärme und Licht.
Auch die weniger ‚guten‘ Charaktere konnten mich überzeugen – sie alle haben ihre Geschichte, die sie zu ihrem Handel und Denken antreibt.

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der ein Jahr vor der eigentlichen Handlung ansetzt. Im ersten Kapitel geht es dann ein Jahr zurück und die ganze Handlung des Romans steuert auf die Begebenheiten des Prologs zu, was ich sehr spannend fand.
Wie auch in den ersten beiden Teilen der Reihe legt Stephanie Schuster in jedem Kapitel den Schwerpunkt auf eine der vier Frauen und ihre Geschichte. Teilweise endeten die Kapitel mit einem Cliffhanger, dass ich unbedingt weiterlesen musste, um zu erfahren, wie es weitergeht. Ein wahrer ‚Pageturner‘ mit Sogwirkung.
Stephanie Schuster hat einen sehr lebendigen und detaillierten Sprachstil und lässt auf keiner Seite Langweile aufkommen. Teilweise flog ich nur so durch die Geschichte und hatte bei vielen (geschichtlichen) Ereignissen das Gefühl, dabei zu sein. Sie schildert die Zeit der 70er Jahre sehr kenntnisreich und zeichnet mit ihren vielfältigen Charakteren ein authentisches Bild der Gesellschaft und des Lebens zu dieser Zeit.
Zum Schluss des Buches lösen sich viele Dinge auf und auch einige Handlungsstränge laufen zusammen – einige bleiben aber auch offen und würden noch Material für einen vierten Teil ergeben. Aber laut Verlag und Autorin ist nach diesem Teil Schluss.
Die Reihe hat mich vom ersten Satz an gepackt und nicht wieder losgelassen. Die Lebensgeschichten und Stärke der vier Frauen, die perfekt recherchierten geschichtlichen Hintergründe und der angenehm lockere Sprachstil haben mich ganz in die Trilogie abtauchen lassen und ich bin unendlich froh, dass ich sie gelesen habe und werde sie nie wieder vergessen und immer in meinem Herzen tragen,

Die 70er Jahre in der BRD und in Ostberlin bilden den geschichtlichen Hintergrund des Romans. Die Olympischen Spiele im Sommer 1972 in München sind ebenfalls ein wichtiger Handlungsstrang.
Bei diesen Olympischen Spielen kam es am 05. September 1972 zu dem ‚Münchener Olympia-Attentat‘, bei dem elf israelische Geiseln, fünf Geiselnehmer und ein Polizist getötet wurden.
Ein weiteres Thema ist der Siegeszug der Discounter und damit der Niedergang der kleinen ‚Tante-Emma-Läden‘ in den 70er Jahren.

Fazit: Das Buch „Die Wunderfrauen – Freiheit im Angebot“ ist ein gelungener Abschluss einer tollen und packenden Trilogie. Mit ihren vielfältigen und lebensechten Figuren und einer spannenden Handlung hat mich Stephanie Schuster in andere Zeiten entführt und eine Reihe geschaffen, die ich nie vergessen werde – Danke liebe Stephanie Schuster. Lasst euch diese Reihe nicht entgehen.

* Das Buch habe ich freundlicherweise als kostenloses Rezensionsexemplar vom Fischer-Verlag zugesendet bekommen. Meine Meinung wurde nicht beeinflusst – der Artikel muss aber als Werbung gekennzeichnet sein.

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