„Die Farben der Welt“

von Johanna von Wild

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 13. Juli 2022
Verlag: Gmeiner
Ausgaben: Paperback & eBook
ISBN: 978-3839202500
Seitenanzahl: 448 Seiten
Preise: 16,00€ (Paperback), 12,99€ (eBook)

Homepage:
https://www.johanna-von-wild.de

https://www.gmeiner-verlag.de/buecher/titel/die-farben-der-welt.html

Klappentext:
„Nürnberg, 1591. Nach dem Tod ihrer Eltern nimmt der Apotheker Basilius Besler seine Nichte Ida bei sich auf und schickt sie zur Schule. Dort findet sie in der Kaufmannstochter Luisa eine Freundin fürs Leben und entdeckt ihre Liebe zur Malerei. Doch es gibt auch Mädchen, die ihr übel mitspielen. Zum Studium geht Ida nach Florenz und erhält nach ihrer Rückkehr vom Eichstätter Fürstbischof den Auftrag, Zeichnungen für den Prachtfolianten seines Gartens anzufertigen. Aber Neid und Missgunst bestehen noch immer. Eine Intrige sorgt nicht nur für den Bruch zwischen ihr und Luisa, sondern bringt Ida in Lebensgefahr.“

Hinweise:
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wiederdas Buch habe ich mir selbst gekauft.

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Der Roman entführt uns in das pulsierende Nürnberg des Jahres 1591. Nach einem tragischen Verlust findet die junge Ida ein neues Zuhause bei ihrem Onkel, dem Apotheker Basilius Besler. Sie knüpft eine tiefe Freundschaft zur Kaufmannstochter Luisa und entdeckt ihre wahre Berufung: Die Malerei. Ihr Talent führt sie bis ins künstlerische Zentrum Florenz. Nach ihrer Rückkehr erhält sie einen hochkarätigen Auftrag: Sie soll die Pflanzen für den berühmten „Hortus Eystettensis“ des Fürstbischofs von Eichstätt zeichnen. Doch Erfolg weckt Neid. Eine perfide Intrige spinnt sich, die nicht nur ihre Freundschaft zu Luisa auf die Probe stellt, sondern Ida in tödliche Gefahr bringt.

„Die Farben der Welt“ hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen und durchweg begeistert. Es ist ein Buch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen möchte.
Besonders hervorzuheben ist die Protagonistin Ida: Obwohl sie eine fiktive Figur ist, wirkt sie unglaublich lebensecht und authentisch. Johanna von Wild hat eine vielschichtige Figur geschaffen, der ich durch alle Höhen und Tiefen ihres Lebensweges gefolgt bin. Idas Kampfgeist, ihre Leidenschaft für die Kunst und ihre Fähigkeit, sich selbst treu zu bleiben und nie den Mut zu verlieren, machen sie zu einer Figur, die ich sofort ins Herz geschlossen habe. Ich fieberte und litt mit ihr mit und freute mich über jeden ihrer Erfolge.
Aber auch die Nebenfiguren sind meisterhaft gezeichnet. Ob der väterliche Onkel Basilius, die ambivalente Freundin Luisa oder der mächtige Fürstbischof – sie alle tragen zur Dichte der Geschichte bei und wirken in ihrer Zeit verwurzelt und glaubwürdig. Die Dynamik zwischen den Figuren ist sehr überzeugend dargestellt, insbesondere der schmerzhafte Bruch zwischen Ida und Luisa ist emotional spürbar.

Der Schreibstil der Autorin ist ein wahrer Genuss. Sie verwendet eine bildhafte Sprache, die mich mühelos in das späte 16. Jahrhundert entführt hat. Die Beschreibungen der Nürnberger Gassen, der florentinischen Ateliers und der prächtigen Gärten Eichstätts sind so detailliert und atmosphärisch, dass man das Gefühl hat, selbst vor Ort zu sein. Die akribische Recherchearbeit, für die Johanna von Wild bekannt ist, scheint auf jeder Seite durch und verleiht dem Roman eine beeindruckende Authentizität.
Der Roman schafft eine perfekte Balance zwischen ruhigen, detailreichen Momenten, die das Leben und die Kunst der Zeit beleuchten, und spannenden Wendungen. Die angedeutete Intrige sorgt für eine konstant hohe Spannung. Vor allem im letzten Drittel des Buches spitzen sich die Ereignisse dramatisch zu – ich konnte und wollte das Buch nicht mehr aus den Händen legen.
Danke für dieses mitreißende und lehrreiche Lesevergnügen.

Fazit: „Die Farben der Welt“ von Johanna von Wild ist weit mehr als nur ein historischer Roman; es ist eine fesselnde Reise in eine Zeit, in der eine Frau für ihren Platz in der Kunstwelt kämpfen musste. Mit einer starken Protagonistin, einem brillant recherchierten historischen Kontext und einem mitreißenden Schreibstil ist dieses Buch ein absolutes Muss für alle, die tiefgründige und emotional packende Geschichten lieben. Ein rundum gelungenes Leseerlebnis, das ich euch ans Herz legen möchte. Sehr lesenswert!

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