„Fünf Minuten vor Mitternacht“

von Celina Weithaas

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Erschienen am 02. Juli 2020 im tredition-Verlag
ISBN: 978-3347090842

https://www.cel-shop.de

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

– Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Klappentext:
„Chrona Elizabeth Josephine Hel Clark. Ich hatte mir mehr erwartet. Mit dir geht kein Königreich auf, keines unter.“
Jeder kennt ihren Namen. Ihr Gesicht prangt auf jedem Titelblatt. Sie lebt für die nächste Schlagzeile. Chrona Clark ist der Inbegriff von Perfektion. In der Nacht ihres 21. Geburtstags springt Chrona in das Böhmen des frühen 17. Jahrhunderts. Statt des Applauses donnern Kanonen. Anstatt von ihrem Verlobten wird Chrona von einem Fremden empfangen. Schon bald droht Chrona zwischen den Epochen mehr zu entgleiten als nur ihr beispielloser Ruf.“

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Coverrechte: Celina Weithaas

Das Buch „Fünf Minuten vor Mitternacht“ von Celina Weithaas ist der Auftakt einer Fantasy- Trilogie, in der die Protagonistin Chrona aus der Zeit des 21. Jahrhunderts immer wieder in das Böhmen des 17. Jahrhunderts zurückreist.

Chrona steht kurz vor ihrem 21. Geburtstag, und damit ihrer Volljährigkeit, als es das erste Mal passiert: Sie reist in der Zeit zurück. Statt ihres Lebens, welches von Luxus gezeichnet ist und wo ihr jeder Wunsch erfüllt wird und sie in der Presse als das reichste und schönste Mädchen der Welt gefeiert wird, erwartet sie das Böhmen des 17. Jahrhunderts mit Krieg und Verderben. Nur knapp entgeht sie dem Tod auf dem Scheiterhaufen und kommt wieder halbwegs unbeschadet zurück in ihre Zeit. Als sie das nächste in der Zeit zurückreist lernt sie dort Anton kennen, einen jungen Alchemisten, der in den Wirren und Grausamkeiten des Dreißigjährigen Krieges lebt. Allen Unstimmigkeiten und Unterschieden zwischen den Beiden zum Trotz, nähren sich die Beiden an.
Chrona muss erkennen, dass ihr Leben im 21. Jahrhundert nicht so perfekt ist, wie es scheint. Auch das Verhalten ihres Verlobter Achim gibt ihr immer mehr Rätsel auf. Und wer ist der fremde graue Mann, dessen Auftauchen bei Chrona immer wieder für Angst und Schrecken sorgt?

Die Autorin Celina Weithaas schrieb mich Ende September 2021 auf Instagram an und fragte mich, ob sie mir ein Rezensionsexemplar von „Fünf Minuten vor Mitternacht“ schicken dürfe. Eigentlich bin ich keine begeisterte Fantasy-Leserin, aber als ich den Klappentext gelesen hatte und auch das wunderschöne Cover sah, stimmte ich spontan zu. Zeitreisen finde ich sehr faszinierend, vor allem, wenn sie in die Vergangenheit führen – wenn Gegenwart und Vergangenheit aufeinander treffen, mit einander verflochten werden und eine Geschichte daraus wird, welche einen nicht mehr loslässt. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei der Autorin Celina Weithaas für die Zusendung und Bereitstellung des Buches als Rezensionsexemplar bedanken.

Chrona ist eine der anstrengendsten Hauptfiguren, die ich bisher kennenlernen durfte. Eine Diva … eine Zicke. Ihr Leben dreht sich nur um sich selbst, um ihr Äußeres und darum, wie sie es als nächstes in die Schlagzeilen schafft. Die Menschen in ihrer Nähe verachtet sie, die Dienstmädchen sind ihr wichtig, aber auch ersetzbar und austauschbar. Einzig vor ihren Eltern, denen sie ihren Status als reichstes Mädchen der Welt verdankt, hat sie Respekt und fügt sich ihnen.
Achim, ihr Verlobter, scheint für Chrona der Fels in der Brandung zu werden und sie freut sich sehr auf die Hochzeit, die bald ansteht.
Als sie sich in Böhmen des 17. Jahrhunderts wieder findet, merkt die arrogante und verwöhnte Chrona plötzlich, wie ihre Welt aus den Fugen gerät. Sie wird unsicher, muss auf einmal Hilfe annehmen und ist damit nicht mehr Herrin ihrer Welt. Es ist absolut faszinierend, wie die Autorin Celina Weithaas es geschafft hat, dass ich für eine zunächst verhasste Protagonistin, plötzlich doch Sympathien aufbringen konnte. Ich konnte ihre Sehnsüchte und Gefühle, die in ihr hochkommen spüren. Diese menschlichen Regungen brachten mir Chrona sehr viel näher und ich hätte sie gerne das ein oder andere Mal gerne in die Arme genommen. Auch wenn Chrona nach außen hin kalt wie Stein ist, sie ihre Mitmenschen verletzt, ist auch sie tief innen verletzlich und verunsichert.
Alchemist Anton, der im 17. Jahrhundert lebt, ist ein ganz besonders liebenswerter Charakter und ich mochte seine Offenheit und Ehrlichkeit von Anfang an. Er lebt in einer Zeit, in der ein Menschenleben nicht viel wert ist. Der Dreißigjährige Krieg tobt und fordert, verschiedenen Quellenangaben zur Folge, bis zu 9 Millionen Todesopfern. Anton behält aber trotz der Grausamkeiten seine Menschlichkeit und nimmt sich Chrona an. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihm und seiner Geschichte im zweiten Teil weitergeht.
Achim, Chronas Verlobter, aber auch ihre Eltern bleiben in ihrem Verhalten sehr undurchsichtig und kühl. Sie wollen das Beste für Chrona, aber auch für sich – sie scheint oft ein Mittel zum Zweck zu sein, großes Mitspracherecht hat sie bei ihnen nicht.
Es gibt noch einige Charaktere in diesem Buch, welche ich aber nicht anführen werde, da ich sonst zu viel von der Handlung vorweg nehmen würde. Mir hat aber gut gefallen, dass alle Figuren des Buches außerordentlich authentisch beschrieben wurden. Wie es wohl mit all den Figuren im zweiten Buch der Reihe weitergeht? Ich bin sehr gespannt.

Celina Weithaas hat eine ganz starke, ungewöhnlich bildhafte Sprache, die mich gleich von der ersten Seite an mit in die Handlung genommen hat. Die zeitliche Gegenwart beschreibt sie sehr farbenfroh, die Jagd der Presse nach Schlagzeilen und verfänglichen Geschichten und Fotos von Chrona. Die Vergangenheit, also die Zeit des Dreißigjährigen Krieges beschreibt Celina Weithaas sehr drastisch und dazu völlig ungeschönt. Mir lief des Öfteren während des Lesens ein Schauer durch den Körper. Was für eine unvorstellbar grausame Zeit.

Fazit: Das Buch „Fünf Minuten vor Mitternacht“ von Celina Weithaas bietet ein spannendes und eindrückliches Lesevergnügen, welches ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Eine perfekte Verflechtung von Gegenwart und Vergangenheit und einem Schuss Fantasy.
Ja, Chrona hat es mir nicht leichtgemacht, sie zu mögen. Doch ich habe mit ihr mitgelitten und möchte jetzt unbedingt wissen, wie es mit ihr und Anton und Achim weitergeht. Deshalb werde ich auch ganz sicher den zweiten Teil der Reihe lesen, auf den richtig Lust habe und auf den ich mich schon sehr freue.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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