von Harald Gritzner
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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 02. Dezember 2025
Verlag: Klemmbachverlag
Ausgabe: Hardcover
ISBN: 978-3982027241
Seitenanzahl: 200 Seiten
Preise: 17,50€
Homepage:
https://www.klemmbachverlag.de/startseite.html
Klappentext:
„Agatha eine Liebe, die nicht sein darf eine Blume, die erblüht im Schatten des Freiburger Münsters Freiburg am 22. August 1603. Ein tiefes Geheimnis umgibt die junge Agatha Gatterer. Erst gestern ist ihre Mutter Ursula als Hexe verbrannt worden. Doch was war der Grund dafür? Und was haben der Beichtvater des Kaisers, Dr. Johannes Pistorius, die Freiburger Hebamme Lurchen Elli, das schwarze Annele und Andres Buchstab, der Bettelvogt Volckhenzhofer damit zu tun, und vor allem, was hat es mit einem geheimnisvollen Buch auf sich? Ein spannender Roman aus der Feder des Autors von „Der Hirschsprung im Höllental“ und ein Muss für jeden Freiburgliebhaber.“
Hinweise:
– Das ebook habe ich freundlicherweise vom Autor als vorzeitiges Rezensionsexemplar (PDF) zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension vom Autor keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und der ausdrücklichen Leseempfehlung kennzeichne ich diese Rezension als WERBUNG. Ich habe keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten.
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Mit seinem historischen Roman „Agatha – Im Schatten des Freiburger Münsters“ entführt Harald Gritzner in das Freiburg des Jahres 1603, in eine Zeit, in der Angst und Aberglaube die Gesellschaft prägten. Er erzählt eine fesselnde Geschichte über eine junge Frau, die sich in einer aussichtslosen Lage befindet und doch nicht die Hoffnung verliert.
„Sie war anwesend gewesen, als in der Gerichtslaube vor dem Fischmarkt Recht gesprochen worden war. Recht, was war schon Recht? Die Ursula war geschunden worden wie ein Stück Vieh. Man hatte mit ihr sogar weniger Mitleid als mit jedem Vieh gehabt. Denn das Vieh konnte man ja noch brauchen. Die Gatterin jedoch war nutzlos und des Todes gewesen.“
[6. Kapitel, Seite 41]
Von der ersten Seite an tauchte ich tief in das Geschehen ein: Der Priester Michel Kieblin begleitet die junge Agatha Gatterer, deren Mutter gerade als Hexe verbrannt wurde, zum Amtshaus. Agatha hat in der Beichte gestanden, ebenfalls der Hexerei zu frönen, ein Geständnis, für das ihr die Folter und der Tod drohen. Das Zusammenspiel aus Abscheu und Neugier über das Schicksal unschuldiger Menschen fesselte mich so von Beginn an und ich blieb an der Geschichte dran.
Zu Beginn erschien mir die Hauptfigur Agatha rätselhaft und undurchsichtig. Das sie sich selbst der Hexerei bezichtigte, warf Fragen auf und erzeugte gleichzeitig Spannung. Agatha erlebte gerade erst den qualvollen Tod ihrer Mutter Ursula, was ihre Situation umso tragischer macht. Doch trotz allem spürte ich Agathas Verbundenheit zu ihrer Mutter, und ihre Erinnerungen an liebevolle Momente verliehen der gesamten Geschichte eine emotionale Tiefe. Die historische Aufzeichnung darüber, dass Agatha Gatterin 1604 begnadigt wurde, fügt dem Roman eine authentische Grundlage hinzu.
Auch der Priester Michel Kieblin blieb mit seinen Motiven zunächst im Dunkeln. Seine Rolle als Seelsorger der Verzweifelten machte ihn zu einem potenziellen Verbündeten, doch seine tatsächlichen Absichten waren mir zu Beginn völlig unklar und trugen so zu einer gelungenen Spannung bei.
Die Einbeziehung des historischen kaiserlichen Beichtvaters Dr. Johannes Pistorius und der fiktiven Hebamme Lurchen Elli verleiht dem Roman zusätzliche Facetten. Die beiden Figuren ergänzen sich und spielen entscheidende Rollen bei der Lösung des Falls. Ihre Zusammenarbeit steht symbolisch für den Kampf von Vernunft gegen den Wahnsinn des Hexenwahns.
Die Handlung des Romans ist nicht nur durch den persönlichen Konflikt von Agatha geprägt, sondern auch durch ein mysteriöses Buch, dessen Inhalt die Hauptfiguren vor große Herausforderungen stellt. Obwohl die Folter im Roman nicht explizit beschrieben wird, ist ihre Bedrohung allgegenwärtig. Die Figuren sind sich der drohenden Konsequenzen schmerzhaft bewusst, was eine bedrückende Atmosphäre schafft.
Schauplatz der Handlung ist Freiburg im Breisgau und wird von Harald Gritzner lebendig und detailreich dargestellt. Historische Hintergründe, wie die Hexenprozesse von 1603, in denen 13 Frauen verbrannt wurden, bilden das Gerüst für die Geschichte. Die präzise Darstellung des historischen Stadtbildes lässt Freiburg lebendig werden und gab mir die Möglichkeit bekannte Orte meiner Heimatstadt mit neuen Augen zu sehen.
Die Atmosphäre des Romans ist eine Mischung aus düsterer Bedrückung und hoffnungsvollen Momenten. Obwohl die Hexenverfolgung ein dunkles Kapitel in der Geschichte und für Freiburg ist, gelingt es Harald Gritzner, Lichtblicke und Menschlichkeit zu zeigen. Seine Erzählung thematisiert einen wenig beleuchteten Aspekt der Hexenprozesse, der mich zum Nachdenken angeregt hat und eine tiefere Botschaft vermittelt: Selbst in den dunkelsten Zeiten kann die Hoffnung auf Gerechtigkeit und Menschlichkeit bestehen.
„Vor ihr stand das schwarze Annele, die den Schurken der Inquisition bisher glücklich entkommen war. Jenen eigentlichen Tätern, die sich hinter dem Schutzmantel eines der verkommensten Rechtsbüchern der Menschheitsgeschichte verbargen, dem Malleus Maleficarum, auch Hexenhammer genannt.“
[9. Kapitel, Seite 59]
Herzlichen Dank für das vorzeitige Rezensionsexemplar und das unterhaltsame und gleichzeitig auch sehr lehrreiche Lese-Erlebnis.

Fazit: „Agatha – Im Schatten des Freiburger Münsters“ ist ein fesselnder und tiefgründiger historischer Roman, der historische Fakten mit einem spannenden Plot verbindet. Harald Gritzner schafft es, die Leser und Leserinnen mit den Schicksalen seiner Figuren mitfiebern zu lassen und gleichzeitig zum Nachdenken über ein dunkles Kapitel der Geschichte anzuregen. Die detaillierte Darstellung des historischen Freiburgs und der gekonnte Aufbau von Spannung machen das Buch zu einer empfehlenswerten Lektüre für alle, die sich für historische Romane und die Hexenverfolgung interessieren. Sehr lesenswert!
*Ich habe für diese Rezension vom Autor keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Autors in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
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