„Die Hofgärtnerin – Sommerleuchten“

von Rena Rosenthal

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 26. April 2022
Verlag: Penguin
ISBN: 978-3-328-10681-4
Seitenanzahl: 720 Seiten

https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Die-Hofgaertnerin-Sommerleuchten/Rena-Rosenthal/Penguin/e577226.rhd

Klappentext:

Oldenburg, 1893: Marleene und ihr Verlobter träumen davon, eine eigene Gärtnerei aufzubauen, in der sie duftenden Flieder und prachtvolle Rhododendren züchten. Als sich ihnen die Gelegenheit bietet, ein Stück Land zu bewirtschaften, können sie ihr Glück kaum fassen. Eine Auszeichnung auf der Hamburger Gartenschau könnte ihnen außerdem die begehrte Auszeichnung als »Hofgärtnerei« einbringen. Doch innerhalb von kürzester Zeit aus dem Nichts eine Gärtnerei aufzubauen verlangt ihnen und ihrer Liebe alles ab – sogar die Hochzeitspläne müssen zu Marleenes Kummer auf Eis gelegt werden. Und auch ihre Konkurrenten schrecken vor nichts zurück, um die beiden von ihrem Ziel abzubringen. Können sie es dennoch schaffen, ihren großen Traum wahrzumachen?

Hinweise:
– Bitte lest diese Rezension nicht, wenn ihr den ersten Teil der Reihe („Die Hofgärtnernin – Frühlingsträume“) noch nicht kennt, aber lesen möchtet – Spoilergefahr!
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Penguin-Verlag über das ‚Bloggerportal‘ als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

– Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Die Hofgärtnerin – Sommerleuchten“ von Rena Rosenthal ist der zweite Teil der Reihe um die junge Marleene, welche an der Seite ihres Verlobten Julius im ausgehenden 19. Jahrhundert für die Verwirklichung ihres Traumes kämpft.

1893 in Oldenburg: Da Julius sich zu der Liebe zu Marleene bekannt hat, wird er aus der Erbfolge ausgeschlossen und die Hofgärtnerei Goldbach wird von seinem älteren Bruder Konstantin übernommen.
Frohen Mutes beginnen Julius und Marleene damit, Land und vor allem das Geld für eine eigene Gärtnerei aufzutreiben. Doch das ist alles nicht so leicht und ihr großer Traum scheint zu zerplatzen. Durch eine glückliche Fügung bekommen sie ein Stück Land, welches sie bewirtschaften dürfen. Zudem könnte eine Auszeichnung auf der Hamburger Gartenschau ihnen die Auszeichnung als „Hofgärtnerei“ einbringen.
Die Planung und die schier unendliche Arbeit aus dem Nichts eine komplette Gärtnerei aufzubauen bringen Julius und Marleene an ihre physischen und psychischen Grenzen und auch ihre Liebe wird dadurch auf eine harte Probe gestellt.
Zudem scheinen sie Konkurrenten zu haben, die vor keiner Intrige zurückschrecken.

Im März 2021 bin ich über die Sozialen Medien auf den ersten Teil „Die Hofgärtnerin – Frühlingsträume“ aufmerksam geworden. Das Cover und auch der Klappentext überzeugten mich und da ich gelernte Gärtnerin bin, sprach mich die Geschichte direkt an.
Mit großer Begeisterung habe ich den ersten Teil gelesen und freute mich seit dem auf die Fortsetzung der Geschichte, da ich ganz gespannt war, wie es mit den liebgewonnen Charakteren weiter geht.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich beim Penguin-Verlag für die Zusendung und Bereitstellung des Buches als Rezensionsexemplar über das ‚Bloggerportal‘ bedanken.

Marleene ist eine glückliche Frau, die mit viel Leidenschaft und Engagement ihren großen Traum von einer eigenen Gärtnerei vorantreibt. Um diesen zu verwirklichen, ist sie sich auch nicht zu schade, wieder in dem ihr verhassten Hotel als Zimmermädchen zu arbeiten und sich den Launen einer jähzornigen Chefin zu stellen. Ich mochte ihre kreative und zupackende Art und auch ihre absolute Loyalität anderen Menschen gegenüber.
Ein festes Band der Liebe und Zuneigung verbindet Marleene und Julius. Er ist sich ebenfalls für Nichts zu schade und kämpft an der Seite seiner Verlobten für die eigene Gärtnerei. Er ist jedoch immer öfter von Zweifeln und auch Ängsten getrieben, wie und ob sich dieser Traum jemals erfüllen lässt. Seinen ruhigen, eher introvertierten Charakter mochte ich schon im ersten Teil der Reihe sehr gerne.
Julius gegenüber steht sein extrovertierter und selbstverliebter Bruder Konstantin. Er ist der Erbe der Hofgärtnerei und macht den Menschen in seinem Umfeld das Leben alles andere als leicht. Frieda, Marleenes Cousine, nimmt in diesem Teil eine zentrale Rolle in der Geschichte ein. Sie ist für Marleene der ruhende Pol, der ihr Halt gibt und sie auch immer wieder bestärkt. Auch wenn Frieda selbst kein einfaches Leben führt und immer wieder Rückschläge erleidet gibt sich Frieda selbst und auch Marleene nicht auf.
Hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch Alma. Sie ist eine junge Frau, welche eine äußerst entschlossene Art an sich hat und damit gleich den Weg in mein Leser-Herz gefunden hat.
Beeindruckt hat mich Rosalie – die Schwester von Julius und Konstantin. Ihre immense Wandlung und auch ihre Stärke haben mich sehr begeistert und ich bin sehr gespannt, wie es mit ihrer Geschichte weiter geht.
Die Belegschaft der Gärtnerei und die Nachbarn von Marleene und Julius sind ein bunter Haufen an unterschiedlichster Charakteren – wie ein bunter Blumenstrauß hat jede Figur ihren Platz. Auch wenn nicht alle direkt sympathisch sind ist jede einzelne Figur authentisch und lebensecht gezeichnet. Manch eine Figur wuchs mir schneller ans Herz als andere, bei anderen wurde man aber auch von ihren Handlungen und Gedanken überrascht. Sie alle zusammen geben einen guten Einblick in die Struktur der Gesellschaft und in das Gesellschaftsbild des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Rena Rosenthal ist es zudem bestens gelungen die Unterschiede der Stadt- und der Landbevölkerung zu dieser Zeit darzustellen.
Es gibt noch zahlreiche andere Figuren, welche die Geschichte sinnvoll weiterbringen und mich das ein oder andere Mal sehr überraschten. Mit ihren Ecken und Kanten und auch mit so manchen Fehlentscheidungen geben sie der Geschichte eine sehr gute Authentizität und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit ihnen allen und ihren Geschichten im dritten Teil der Reihe weitergeht.

Die Autorin Rena Rosenthal stammt aus einer Gärtnerfamilie und hat in ihre Bücher eine Menge Fachwissen im Bereich der Arbeiten in Gärtnereien und der Pflanzen eingebracht, aber auch viel zu der damaligen Gesellschaft recherchiert.
Mit ihrer flotten und sehr bildhafter Sprache lässt sie die 700 Seiten nur so dahinfliegen und ich konnte mich voll in die Geschichte und Handlung fallenlassen. Schon ab der ersten Seite war ich wieder in der Geschichte angekommen, welche direkt an die Handlung des ersten Teils ansetzt und ich wollte das Buch nur noch ungern aus den Händen legen.
Die Ausstattung des Buches ist wieder wunderschön: Das bezaubernde Cover, die wunderschönen Buchklappen, das ausführliche Nachwort, ein Glossar und die Rezepte im hinteren Teil des Buches lassen keine Wünsche offen.

Wie auch im ersten Teil spielt der Kampf um die Gleichberechtigung der Frauen im ausgehenden 19. Jahrhundert wieder eine zentrale Rolle.
Mit dem Argument, dass Frauen keine Familie zu ernähren hätten, bekamen diese einen um vielfach geringeren Lohn als Männer bezahlt. Aber nicht nur das: In der Schulbildung wurden schon junge Mädchen benachteiligt. Wenn sie überhaupt in die Schule gehen durften, dann kürzer als ihre Mitschüler. Danach war es schwer bis unmöglich eine Ausbildungsstelle zu finden oder zu studieren. All diese Möglichkeiten wurden ihnen systematisch verwehrt und standen nur den Männern offen. Ohne Ausbildung bzw. Studium blieb vielen Frauen nur die niedrig bezahlte Hilfsarbeit. Den bürgerlichen Frauen (‚höhere Töchter‘) blieben zwar noch ein paar Möglichkeiten mehr an Bildung zu kommen, doch ihnen wurde der Einstieg ins Berufsleben verwehrt. Sie sollten sich ganz auf ihren Ehemann und die Familie konzentrieren.
Während im ersten Teil der Reihe Marleene und ihre Mitstreiterinnen auf verlorenen Posten für Gleichberechtigung kämpfen, kommt in diesem Teil Bewegung für diesen Kampf. Auch in höheren Gesellschaftsschichten, vorwiegend aber in der Arbeiterschicht, werden die Rufe nach gleichen Bildungschancen und gleicher Bezahlung der Frauen immer lauter und unüberhörbarer.

Diese geschichtlichen Hintergründe hat Rena Rosenthal akribisch recherchiert und bettet ihre fiktiven Charaktere gekonnt in diese hinein. Sie verwebt historische Fakten und Fiktion sehr gut miteinander und macht Geschichte damit lebendig und äußerst erlebbar.

Nun freue ich auf den dritten Teil der Reihe, welcher im Winter 2022/2023 erscheinen soll.

Fazit: Dieses Buch ist das perfekte Kopfkino: Stimmungsvoll entführt uns Rena Rosenthal mit authentischen Charakteren in das 19. Jahrhundert und führt damit ihre wundervolle Familiensaga absolut stimmig und mitreißend weiter. Absolut lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Der Ballhausmörder – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: dtv Taschenbuch
ISBN: 978-3-423-21808-5
Seitenanzahl: 320 Seiten

https://www.dtv.de/buch/der-ballhausmoerder-21808

Klappentext:
Berlin, Sommer 1928. In Bühlers Ballhaus in der Auguststraße, auch »Clärchens Ballhaus« genannt, wird eine Garderobiere ermordet aufgefunden. Clärchen, die Betreiberin, ist schockiert. Zielt der Mord in irgendeiner Weise auf ihr Etablissement? Oder hat der kommunistische Ex-Geliebte der Toten etwas mit der Tat zu tun? Kommissar Leo Wechsler und seine Kollegen ermitteln in einer Welt aus Charleston, Sekt für eine Mark und hemmungslosem Amüsement.

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise über den dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

– Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Der Ballhausmörder“ ist der siebte Fall für den empathischen Oberkommissar Leo Wechsler, welcher in Berlin im Jahre 1928 in einem rätselhaften Mordfall an einer jungen Frau ermittelt.

Ende Juni 1928 brüten die Bewohner Berlins unter der sommerlichen Hitze. In „Clärchens Ballhaus“ in der Auguststraße herrscht eine lebensfrohe Stimmung und es wird ausgelassen gefeiert. Doch die heitere Feierstimmung findet ein jähes Ende, als die junge Garderobiere Adele im Hinterhof des Ballhauses ermordet aufgefunden wird. Sie wurde mit Chloroform betäubt und erstickt.
Leo Wechsler beginnt seine Ermittlungen und vermutet, dass der Mord gegen das Etablissement abzielen könnte. Er stößt aber auch einen Exfreund des Opfers, welcher sich Monate nach der Trennung noch immer seltsam verhält.
In seinem siebten Fall kann Leo Wechsler sein Privat- und Berufsleben nur schwer voneinander trennen – die tiefe Freundschaft zu seinem Kollegen Robert Walther wird auf eine harte Probe gestellt.

Als ich im Februar 2022 den achten Teil um den Kommissar Leo Wechsler „Schatten in der Friedrichstadt“ zugesendet bekommen und diesen mit großem Vergnügen gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die vorherigen Teile lesen, um mehr über die Vorgeschichte der Protagonisten (allen voran natürlich Leo Wechsler) zu erfahren. Ich fragte beim dtv-Verlag an und bekam die ersten sieben Teile als Rezensionsexemplare in Form von eBooks zugesendet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den dtv-Verlag!
Die ersten fünf Teile brachten mir sehr spannungsreiche und lehrreiche Lesestunden und ich habe zudem die Reihe und alle Figuren sehr in mein Herz geschlossen.

Hier findet ihr meine bisherigen Rezensionen:
Erster Teil: „Leo Berlin“
Zweiter Teil: „Tod in Blau“
Dritter Teil: „Die Tote von Charlottenburg“
Vierter Teil: „Mord in Babelsberg“
Fünfter Teil: „Es geschah in Schöneberg“
Sechster Teil: „Nachts am Askanischen Platz“
Achter Teil: „Schatten in der Friedrichstadt“

Wie auch in den vorherigen Teilen der Reihe ermittelt Leo Wechsler in diesem besonders rätselhaften Fall mit Geduld, Empathie und viel Umsicht. Es machte mir wieder große Freude zu erleben, wie Leo und das Team der Mordinspektion die Fäden zusammenführen und somit nach und nach den kniffligen Fall lösen. Doch es läuft diesmal nicht alles glatt, da Leo sich mit seinem guten Freund und Kollegen Robert Walther überwirft.
Innerlich zerbricht Leo fast am Verlust dieser tiefen Freundschaft und wird von Selbstzweifeln geplagt. Hier ist seine Frau Clara wieder unverrückbar an seiner Seite und steht ihm mit ihrer besonnen und ruhigen Art bei. Die Beiden verbindet eine von gegenseitiger Achtung geprägte Ehe.

„Clara hörte zu, wie sie es immer tat, aufmerksam und ohne ihn zu unterbrechen.“

Kapitel 23

Alle Charaktere dieser wunderbaren Reihe habe ich völlig in mein Herz geschlossen und werde sie nun, nachdem ich den (für mich letzten) Teil gelesen habe, unendlich vermissen. Susanne Goga hat ihre lebensechten Figuren sehr tief und liebevoll gezeichnet und auch deren Interaktionen untereinander sind immer sehr realistisch und wirken zu keiner Zeit aufgesetzt.
Auch die Figuren, welche diesem Fall ihr Gesicht geben, hat die Autorin wieder detailliert herausgearbeitet, erzählt deren Lebensgeschichten sehr anschaulich und zeigt damit einen Ausschnitt aus der Gesellschaft der 1920er Jahre: Eine nach Vergnügen lechzende Gesellschaft, deren politische Spaltung immer weiter voranschreitet.
Spannend war auch wieder, wie Susanne Goga ihre größtenteils fiktiven Charaktere mit historischen Figuren verknüpft hat und sie miteinander agieren lässt.

Die Handlung des Buches setzt an den vorherigen Band („Nachts am Askanischen Platz“) an und führte dazu, dass ich direkt wieder in der Geschichte angekommen war.
Chronologisch erzählt die Autorin den Fortgang der Geschichte und Ermittlungen.
Susanne Gogas rasanter und flüssiger Sprachstil zogen mich sofort wieder in das Geschehen und die 320 unterhaltsamen und spannenden Seiten waren wieder im Nu gelesen und eigentlich viel zu schnell vorbei.

Die Mitte des Jahres 1928 bildet den geschichtlichen Hintergrund des historischen Krimis „Der Ballhausmörder“.
Ein großer Teil der Bevölkerung Berlins geht dem Vergnügen und der nächtlichen Unterhaltung nach und es wird gefeiert, getrunken und getanzt.
Doch die Weimarer Republik steuert unaufhaltsam ihrem Untergang entgegen: Häufige Regierungswechsel zersetzen das Vertrauen der Menschen in dieses politische System und verstärken die Rufe nach jemanden, der mal ‚aufräumt‘. Die erstarkenden Nationalsozialisten stürzen sich nun immer häufiger auf Andersdenkende und Andersgläubige, die SA wird immer einflussreicher. Das zarte Gefüge der Demokratie ist zum Zerreißen gespannt.
Wie auch in den vorherigen Bänden der Reihe hat Susanne Goga diese Hintergründe wieder akribisch recherchiert, lässt diese Zeiten und auch Orte für die Leser lebendig und erlebbar werden und verwebt diese gekonnt mit ihren größtenteils fiktiven Charakteren und deren Handlungen.

Fazit: Ein wunderbarer Teil dieser unvergesslichen Reihe – ein unverwechselbares Lese-Erlebnis mit wunderbaren Charakteren und viel geschichtlichen Kolorit.
Mit diesem Teil endet meine Reise mit Leo Wechsler vorerst. Dankbar aber auch traurig schaue ich nun auf mitreißende, spannenden und lehrreiche Lese-Stunden zurück. Auf ein (hoffentlich) baldiges Wiedersehen.

„Nachts am Askanischen Platz – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: dtv Taschenbuch
ISBN: 978-3-423-21713-2
Seitenanzahl: 320 Seiten

https://www.dtv.de/buch/nachts-am-askanischen-platz-21713

Klappentext:
Berlin im Januar 1928: Ein Toter wird in einem Schuppen im Hinterhof des Askanischen Gymnasiums gefunden. Direkt daneben befindet sich das Varieté- und Sensationstheater »Das Cabaret des Bösen«, dessen Besitzer seine aus dem Krieg stammenden Gesichtsverletzungen offensiv zur Schau stellt. Vor dem Fund der Leiche wurde eine verstörte junge Russin am Theater gesehen, auf der Suche nach einem gewissen »Fjodor«. Liegt der Schlüssel zu den mysteriösen Vorkommnissen um das Cabaret im Scheunenviertel, wo russische Emigranten in beengten Verhältnissen leben? Einmal mehr lernt Leo Wechsler bei seinen Ermittlungen unbekannte Gesichter seiner Stadt kennen.

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise über den dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

-Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Nachts am Askanischen Platz“ ist der sechste Fall für den sympathischen Leo Wechsler, welcher im Jahre 1928 in Berlin in einem mysteriösen Mordfall ermittelt.

Als im Januar 1928 die Leiche eines unbekannten Mannes in einem Schuppen im Hinterhof des Askanischen Gymnasiums entdeckt wird, beginnt Oberkommissar Leo Wechsler mit seinen Ermittlungen. Der Mordfall gestaltet sich als sehr rätselhaft, da es zuerst keine Anhaltspunkte zur Identität des Opfers gibt. In der direkten Nachbarschaft des Gymnasiums befindet sich das Varieté- und Sensationstheater »Das Cabaret des Bösen«, dessen Besitzer von einer aus dem Krieg stammenden Gesichtsverletzung gezeichnet ist, diese aber offen zur Schau stellt.
Die Spur führt zu einer verstörten Frau, welche sich am Theater auf russisch nach ihrem Verlobten Fjodor erkundigt hat. Leo Wechsler und sein Team suchen die Frau im Scheunenviertel – dort leben russische Emigranten in beengten und ärmlichen Verhältnissen. Doch von der Frau fehlt zunächst jede Spur.
Privat muss sich Leo Wechsler einem großen familiären Problem stellen: Sein Sohn Georg hat Geheimnisse vor ihm und scheint sich mehr und mehr von seinem Vater zu entfernen.

Als ich im Februar 2022 den achten Teil um den Kommissar Leo Wechsler „Schatten in der Friedrichstadt“ zugesendet bekommen und diesen mit großem Vergnügen gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die vorherigen Teile lesen, um mehr über die Vorgeschichte der Protagonisten (allen voran natürlich Leo Wechsler) zu erfahren. Ich fragte beim dtv-Verlag an und bekam die ersten sieben Teile als Rezensionsexemplare in Form von eBooks zugesendet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den dtv-Verlag!
Die ersten fünf Teile brachten mir sehr spannungsreiche und lehrreiche Lesestunden, zudem habe ich die Reihe und die Protagonisten sehr in mein Herz geschlossen.

Hier findet ihr meine bisherigen Rezensionen:
Erster Teil: „Leo Berlin“
Zweiter Teil: „Tod in Blau“
Dritter Teil: „Die Tote von Charlottenburg“
Vierter Teil: „Mord in Babelsberg“
Fünfter Teil: „Es geschah in Schöneberg“
Achter Teil: „Schatten in der Friedrichstadt“

In diesem Fall zeigt Oberkommissar Leo Wechsler wieder seinen einfühlsamen und empathischen Charakter. Er versetzt sich in das Leben des Opfers, fühlt dessen Schicksal und den Beweggründen nach und ermittelt mit viel Gespür, Geschick und Geduld in diesem schwierigen Fall.
Diese Empathie, sein Mitgefühl, seine Ängste, seine Fehler und auch seine Routine machen Leo Wechsler zu einer sehr authentischen und menschlichen Figur, welche ich in mein Herz geschlossen habe und nie wieder vergessen werde.
Er zeigt, dass er seinen Beruf mit voller Überzeugung und Kompetenz ausübt und gibt mit seinem Team alles dafür, diesen Mordfall zu lösen. Auch wenn er das ein oder andere Mal etwas kopflos handelt, kann er sich auf sein Gespür, aber auch auf seine loyale Kollegen verlassen, die immer an seiner Seite stehen.
In seinem Familienleben zeigt sich aber Leos verwundbare Stelle: Hier entgleitet ihm sein Sohn Georg immer mehr und er muss schauen, wie er wieder zu ihm findet.
Seine Frau Clara steht mit ihrer ruhigen und besonnen Art immer hinter ihm und hat ein offenes Ohr für ihn und seine Nöte und Ängste. Die Beiden verbindet absolutes Vertrauen und eine starke, unverrückbare und von gegenseitigen Respekt geprägte Liebe.
Ilse, Leos Schwester, spielt in diesem Teil wieder eine etwas kleinere Rolle. Ihr Leben hat sich sehr verändert, doch sie hat ihre herrliche und ehrliche Art behalten.
In Robert Walther hat Leo Wechsler einen Arbeitskollegen an der Seite, der ihm auch gleichzeitig ein guter, loyaler Freund ist.
Das Team der Mordkommission arbeitet wieder Hand in Hand ,sie setzen zusammen alles daran, den geheimnisvollen Fall rasch und gründlich zu lösen. Sie alle sind vom Charakter und ihren Hintergrundgeschichten völlig verschieden. Susanne Goga hat mit diesen verschiedenen Figuren sehr lebensechte Charaktere geschaffen, deren vielfältige Lebensgeschichten ich gerne verfolge.
Neben diesen Hauptfiguren spielen auch wieder Charaktere mit, welche diesem Fall ihr Gesicht geben. Diese Charaktere hat Susanne Goga wunderbar heraus gearbeitet und mit sehr viel Tiefe beschrieben. Ich konnte mit den Schicksalen der Figuren richtig mitfühlen, da sie zu keiner überzeichnet sind und stets authentisch handeln.
Alle Figuren des Buches zeigen einen authentischen Querschnitt der Gesellschaft der 1920er Jahre, eine Gesellschaft, in der immer noch die Spuren des Ersten Weltkrieges zu finden sind und die politisch immer weiter auseinander driftet.
Ihre größtenteils fiktiven Figuren treffen auch immer mal wieder auf historisch belegte Figuren und Susanne Goga lässt diese gekonnt miteinander agieren.

Die Handlung des Buches setzt an den vorherigen Band („Es geschah in Schöneberg“) an, was dazu führte, dass ich direkt wieder in der Geschichte angekommen war.
Chronologisch erzählt die Autorin den Fortgang der Geschichte und Ermittlungen.
Susanne Gogas rasanter und flüssiger Sprachstil zogen mich sofort in das Geschehen. Ich konnte das Buch nur noch schwer aus den Händen legen, die 320 unterhaltsamen und spannenden Seiten waren wieder im Nu gelesen und viel zu schnell vorbei.

Den geschichtlichen Hintergrund von „Nachts am Askanischen Platz“ bildet der Januar des Jahres 1928.
Die verheerenden Spuren des Ersten Weltkrieges sind zwar verblasst, doch noch immer sind sie sichtbar. Die Anzahl der im Krieg versehrten Männer ist unüberschaubar hoch.
Susanne Goga hat ihren Schwerpunkt auf die Männer gelegt, die im Krieg schwer im Gesicht verletzt wurden. Durch Explosionen und Granatsplitter wurden unzählige Männer grauenhaft entstellt. Der deutsche Arzt Jacques Joseph begründete 1896/1898 die Plastische Chirurgie und widmete sich viele Jahre lang der Wiederherstellungschirurgie, um Gesichts-Versehrten wieder ein halbwegs normales Leben zu geben.
Ein weiterer geschichtlicher Hintergrund ist die unaufhaltsame Spaltung der damaligen Gesellschaft. Adolf Hitler, die SA und auch die Hitlerjugend gewinnen immer an größerer Bedeutung und die Bevölkerung wird zerrissen. Die Weimarer Republik steht auf wackligen Füßen und das zarte Gefüge der Demokratie droht zu zerbrechen.
Wie auch in den vorherigen Bänden der Reihe hat Susanne Goga diese Hintergründe wieder akribisch recherchiert, lässt diese Zeiten für die Leser lebendig und erlebbar werden und verwebt diese gekonnt mit ihren größtenteils fiktiven Charakteren und deren Handlungen.

Fazit: Die düstere Gesamtstimmung der Geschichte aber auch der Fall an sich, haben mich sehr mitgenommen und sorgten für ein packendes Lese-Erlebnis. Eine unvergessliche Geschichte, die von der ersten bis zur letzten Seite mit authentischen und Charakteren und ihren Schicksalen bestens unterhält. Unbedingt lesen!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Es geschah in Schöneberg – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: dtv Taschenbuch
ISBN: 978-3-423-21622-7
Seitenanzahl: 336 Seiten

https://www.dtv.de/buch/es-geschah-in-schoeneberg-21622

Klappentext:
Berlin 1927. Bei einer Modenschau im ›Romanischen Café‹ werden zwei Vorführdamen verletzt: Ihre Kleider wurden mit einem Kontaktgift präpariert. Offenbar ein gezielter Anschlag gegen den Modesalon ›Morgenstern & Fink‹, den aufsteigenden Stern am Berliner Modehimmel. Steckt ein Konkurrent dahinter? Kurz darauf wird in Schöneberg ein Toter gefunden. In seiner Wohnung entdeckt man einen Prospekt des Modesalons. Leo Wechsler, inzwischen Oberkommissar bei der Berliner Kripo, nimmt die Ermittlungen auf.

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise über den dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

-Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Es geschah in Schöneberg“ ist der fünfte Fall für den sympathischen Leo Wechsler, welcher im Jahre 1927 in Berlin ermittelt.

Der Modesalon ‚Morgenstern & Fink‘ hat eine große Modenschau organisiert. Im ‚Romanischen Café‘ ist alles vorbereitet, die Zuschauer sind eingetroffen und warten gespannt. Doch da brechen zwei der Vorführdamen während der Modenschau zusammen. In ihren Kleidern wird Kontaktgift gefunden und Leo Wechsler und seine Kollegen sind sich schnell sicher, dass dahinter ein gezielter Anschlag gegen den Modesalon steckt. Die Konkurrenz ist groß und ‚Morgenstern & Fink’ sind der aufstrebende Stern am Modehimmel in Berlin.
Kurze Zeit später wird Leo Wechsler zu einem furchtbaren Mord in Schöneberg gerufen. In der Wohnung des Toten findet sich ein Werbekatalog des Modesalons.
Wie hängen diese Fälle zusammen? Oberkommissar Leo Wechsler beginnt zu ermitteln.


Als ich im Februar den achten Teil um den Kommissar Leo Wechsler „Schatten in der Friedrichstadt“ zugesendet bekommen und diesen mit großem Vergnügen gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die vorherigen Teile lesen, um mehr über die Vorgeschichte der Protagonisten (allen voran natürlich Leo Wechsler) zu erfahren. Ich fragte beim dtv-Verlag an und bekam die ersten sieben Teile als Rezensionsexemplare in Form von eBooks zugesendet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den dtv-Verlag!
Die ersten vier Teile brachten mir spannungsreiche Lesestunden und ich habe die Reihe und die Protagonisten sehr in mein Herz geschlossen.

Hier findet ihr meine bisherigen Rezensionen:
Erster Teil: „Leo Berlin“
Zweiter Teil: „Tod in Blau“
Dritter Teil: „Die Tote von Charlottenburg“
Vierter Teil: „Mord in Babelsberg“
Achter Teil: „Schatten in der Friedrichstadt“

Auch in diesem Fall ermittelt Leo Wechsler wieder mit guten Gespür und zeigt sehr viel Empathie, Geschick und Geduld. Seinen Beruf übt er mit einer absoluten Überzeugung aus, auch wenn ihn die menschlichen Schicksale immer wieder sehr berühren.
Er ist zum Oberkommissar aufgestiegen, wird in seinem Privatleben aber trotzdem von Geld – und Zukunftsängsten geplagt, er hat Bedenken, ob er seinen beiden Kindern eine sichere Zukunft bieten kann.
Diese Empathie, sein Mitgefühl, seine Ängste aber auch seine Routine machen Leo Wechsler zu einem sehr authentischen und menschlichen Charakter, den ich in mein Herz geschlossen habe und nie wieder vergessen werde.
Seine Frau Clara ist mit ihrer ruhigen und besonnen Art an seiner Seite und unterstützt ihn, wie und wo sie nur kann. Die Beiden verbindet absolutes Vertrauen ineinander und eine starke, unverrückbare Liebe zueinander.

„Clara verstand ihn manchmal besser als er sich selbst und sah klar, wo er sich in etwas verrannte.“

[Kapitel 2]


Ilse, Leos Schwester, spielt in diesem Teil wieder eine etwas größere Rolle und brachte mich mit ihrer Geschichte und ihrer herrlich ehrlichen Art öfter zum Schmunzeln.
In Robert Walther hat Leo Wechsler einen Arbeitskollegen an der Seite, der ihm auch gleichzeitig ein guter, loyaler Freund ist und auf den er sich verlassen kann.
Das Team der Mordkommission arbeitet wieder Hand in Hand und sie setzen zusammen alles daran, die Fälle rasch und gründlich zu lösen. Sie alle sind vom Charakter und ihren Hintergrundgeschichten völlig verschieden. Susanne Goga hat mit diesen verschiedenen Figuren sehr lebensechte und vielfältige Charaktere geschaffen.
Die Figuren, welche neben diesem ‚harten Kern‘ eine Rolle spielen und diesem Fall ihr Gesicht geben, hat Susanne Goga wunderbar herausgearbeitet und sie zeigt mit ihnen einen authentischen Querschnitt der Gesellschaft der ‚Goldenen Zwanziger‘. Eine Gesellschaft, die politisch aber auch sozial, tief zerrissen ist.
Alle Figuren, egal ob Haupt- oder Nebenfigur, sind sehr authentisch gezeichnet, sind nie überzeichnet und ich konnte mich richtig in ihre Geschichten hineinversetzen. Hier ist vor allem Carl Fink zu nennen – sein wunderbar herausgearbeiteter Charakter und seine ergreifende Geschichte werde ich so schnell nicht vergessen.
Ihre größtenteils fiktiven Figuren treffen auch immer mal wieder auf historisch belegte Figuren – Susanne Goga lässt diese gekonnt miteinander agieren.

Die Handlung des Buches setzt an den vorherigen Band („Mord in Babelsberg“) an und führte dazu, dass ich direkt wieder in der Geschichte angekommen war.
Chronologisch erzählt die Autorin den Fortgang der Geschichte und Ermittlungen.
Susanne Gogas rasanter und flüssiger Sprachstil zogen mich sofort in das Geschehen und ich konnte das Buch nur noch schwer aus den Händen legen – die 336 unterhaltsamen und spannenden Seiten waren im Nu gelesen.

Das Jahr 1927 bildet den geschichtlichen Hintergrund der Geschichte.
Die Spuren des Ersten Weltkrieges waren verblasst, die deutsche Kunst, Kultur und Wissenschaft befanden sich in ihrer Blütezeit. Die ‚goldenen Zwanziger‘ ließen die Menschen aufatmen und das Leben mehr und mehr genießen.
Die Stadt Berlin war zu dieser Zeit tolerant im Umgang mit homosexuellen Menschen und entwickelte sich für diese zu einem Anziehungspunkt . Es gab in Berlin zahlreiche Lokale und Vergnügungsstätten, aber auch politisch aktive Organisationen, welche sich für ein Ende der Diskriminierung einsetzten. Der Paragraph 175 verbot gesetzlich diese Aktivitäten, sie wurden aber von der Polizei geduldet. Doch auch trotz dieser Duldung waren homosexuelle Menschen oft Hass und Häme ausgesetzt. Diesen Teil der Geschichte erzählt Susanne Goga sehr atmosphärisch und authentisch, ohne dass es aufgesetzt oder gar unecht wirkt.
Des weiteren spielt die Entwicklung der deutschen Konfektion eine große Rolle: Vom 19. Jahrhundert an bis ins 20. Jahrhundert war Berlin das Zentrum der Mode. Von Mode, die sich jeder leisten konnte, bis hin zur exklusiven Haute Couture für die gehobenere Gesellschaftsschicht.
Susanne Goga hat diese Hintergründe akribisch recherchiert, lässt diese Zeiten für den Leser/ die Leserin lebendig werden und verwebt diese gekonnt mit ihren größtenteils fiktiven Charakteren und deren Handlungen.

Fazit: Die schicksalshafte und spannende Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite bestens zu unterhalten. Mit einer dichten Atmosphäre und unverwechselbaren Charakteren hat Susanne Goga eine farbenprächtige Zeitreise geschaffen, die ich so schnell nicht vergessen werde. Top!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Mord in Babelsberg – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsjahr: 2014
Verlag: dtv Taschenbuch
ISBN: 978-3423214865
Seitenanzahl: 320 Seiten

https://www.dtv.de/buch/mord-in-babelsberg-21486

Klappentext:
„Berlin 1926. Im Hof einer eleganten Wohnanlage in Kreuzberg wird die Leiche einer Frau entdeckt, die mit einer Scherbe aus rotem Glas erstochen wurde. Kommissar Leo Wechsler muss am Tatort erkennen, dass es sich bei der Toten um seine ehemalige Geliebte Marlen Dornow handelt, die er seit Jahren nicht mehr gesehen hat. Er erzählt niemandem von seiner Verbindung zu der Toten, auch nicht seiner Frau Clara, sondern stürzt sich verbissen in die Ermittlungen. Wie sich herausstellt, hatte Marlen sich von wohlhabenden Männern aushalten lassen, zuletzt von einem Politiker, der ein enger Mitarbeiter des Außenministers Gustav Stresemann ist. Kurze Zeit später gibt es einen zweiten Toten: Viktor König, der gefeierte Filmregisseur, wurde ebenfalls mit einer roten Glasscherbe erstochen …“

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise über den dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

-Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Mord in Babelsberg“ ist der vierte Fall für den empathischen Kommissar Leo Wechsler, welcher in Berlin im Jahre 1926 in einem Mordfall ermittelt, der ihm persönlich einiges abverlangt.

Als Kommissar Leo Wechsler an einen Tatort in einer noblen Wohnanlage in Kreuzberg ankommt, kann er seinen Augen kaum trauen:
Die Tote ist seine ehemalige Geliebte Marlen Dornow, welche er aber schon seit einigen Jahren nicht mehr gesehen hat. Sie wurde mit einer Scherbe aus rotem Glas erstochen.
Die Abgabe des Falls wegen Befangenheit kommt für Leo Wechsler nicht in Frage und er behält die Verbindung zu dem Mordopfer geheim – auch gegenüber seiner Frau Clara. Mit viel Ehrgeiz stürzt er sich in die Ermittlungen und findet heraus, dass Marlen sich von reichen Männern hat aushalten lassen.
Doch dann geschieht ein zweiter Mord. Der gefeierte Filmregisseur Viktor König wird erstochen aufgefunden. Die Tatwaffe: Eine rote Glasscherbe.

Als ich im Februar den achten Teil um den Kommissar Leo Wechsler „Schatten in der Friedrichstadt“ zugesendet bekommen und diesen mit großem Vergnügen gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die vorherigen Teile lesen, um mehr über die Vorgeschichte der Protagonisten (allen voran natürlich Leo Wechsler) zu erfahren. Ich fragte beim dtv-Verlag an und bekam die ersten sieben Teile als Rezensionsexemplare in Form von eBooks zugesendet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den dtv-Verlag!
Die ersten drei Teile brachten mir spannungsreiche Lesestunden und ich habe die Reihe und die Protagonisten sehr in mein Herz geschlossen.

Hier findet ihr meine bisherigen Rezensionen:
Erster Teil: „Leo Berlin“
Zweiter Teil: „Tod in Blau“
Dritter Teil: „Die Tote von Charlottenburg“
Achter Teil: „Schatten in der Friedrichstadt“

Auch in diesem Teil zeigt Leo Wechsler, wie er mit Geschick, Empathie und Geduld schwierige Fälle löst – auch wenn es ihm diesmal persönlich sehr viel abverlangt.
Es wird ganz deutlich, dass er den Beruf als Kommissar wirklich aus tiefster Überzeugung ausübt.

„Tote waren für ihn niemals nur Fälle, sondern Menschen mit einer Geschichte. Wer sie als beliebige Objekte betrachtete, als bloße Begleiterscheinungen seines Berufs, war seiner Ansicht nach falsch in der Mordinspektion.“

[Kapitel 7]

In diesem Fall kann er sein Privatleben nicht von seinem Berufsleben trennen, was ihn noch menschlicher und authentischer wirken lässt. In jedem Teil der Reihe empfinde ich Leo Wechslers Charakter noch facettenreicher.
Clara ist die Frau an Leo Wechslers Seite. Mit ihrer ruhigen und besonnen Art ist sie immer für Leo Wechsler da. Doch auch sie lernt in diesem Fall neue und vor allem geheimnisvolle Seiten an ihm kennen, mit denen sie erst einmal lernen muss, richtig umzugehen.
Besonders schön fand ich, dass auch Ilse, Leos Schwester, wieder eine Rolle spielt. Zwar steht sie nicht im Zentrum der Geschichte, aber sie ist mit ihrer ehrlichen Art da.
Das Team der Mordkommission arbeitet wieder Hand in Hand und sie setzen zusammen alles daran, die Mordfälle rasch und gründlich zu lösen. Sie alle sind vom Charakter und ihren Hintergrundgeschichten völlig verschieden. Susanne Goga hat mit diesen verschiedenen Figuren sehr lebensechte und vielfältige Charaktere geschaffen.
In Robert Walther hat Leo Wechsler einen Kollegen an der Seite, der ihm auch gleichzeitig ein guter Freund ist, welchen er in diesem Fall auch dringend benötigt. Auch wenn etwas zwischen den Beiden steht, können sie sich aufeinander verlassen.
Neben diesem „harten Kern“ der Geschichte, gibt es auch in diesem Teil Figuren, die diesem Teil der Reihe ihr Gesicht geben und damit einen authentischen Querschnitt der Gesellschaft der 1920er Jahre zeigen. Eine Gesellschaft, die politisch und sozial zerrissen ist, Skrupellosigkeit und Moral aufeinander treffen.
Ihre größtenteils fiktiven Figuren treffen auch immer mal wieder auf historisch belegte Figuren – Susanne Goga lässt diese gekonnt miteinander agieren.

Wie in den vorherigen Teilen der Reihe nahm mich Susanne Gogas rasanter, flüssiger und bildhafter Sprachstil von der ersten Seite an direkt mit in die Geschichte. Nur ungern legte ich dieses spannende Buch aus den Händen, verfolgte so manche falsche Spur und fieberte bis zum Ende hin mit.
Die Handlung des Buches, welche drei Jahre nach dem letzten Teil „Die Tote von Charlottenburg“ ansetzt, ist chronologisch aufgebaut und zeigt den spannenden Fortgang der Ermittlungen in diesen beiden rätselhaften Todesfällen. Deren Bezug zueinander bleibt lange Zeit ein großes Rätsel.

Den geschichtlichen Hintergrund des Buches bildet das Berlin im Jahr 1926. Der Erste Weltkrieg liegt mittlerweile acht Jahre zurück, vielen Menschen geht es besser. Auch die Hyperinflation ist gebannt und viele Menschen können sich wieder etwas leisten und müssen nicht mit Schubkarren voller Geld einkaufen.
Doch nach wie vor ist die Gesellschaft ist politisch und sozial zerrissen. Auf der einen Seite leben Menschen im Luxus, auf der anderen Seite leben viele Menschen noch immer in großer Armut. Die Gesellschaft möchte ich in diesen „Goldenen Zwanziger“ amüsieren, eine Zeit, in der das Kino einen großen Stellenwert einnahm und auch das Nachtleben pulsierte.
Dank ihrem umfangreichen Wissen und ihrer akribischen Recherche lässt Susanne Goga diese Zeiten wieder vor dem Auge der Leser/ der Leserinnen aufleben, verwebt ihre größtenteils fiktiven Charaktere und deren Handlungen gekonnt mit den geschichtlichen Hintergründen.

Fazit: Auch dieser Teil der Reihe bietet wieder ein spannungsreiches Lesevergnügen. Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt und ich legte es nur ungern zur Seite. Der geschichtliche Hintergrund ist wunderbar recherchiert und bietet mit unverwechselbaren Charakteren eine farbenprächtige Zeitreise. Das ist Unterhaltung auf höchstem Niveau. Top!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Der Garten der Harfe“

von Elena Eden

[Werbung*]

Bibliographische Angaben:
Erscheinungsdatum: 14. März 2022
Verlag: Selfpublishing
ISBN: 9798430043360 (Taschenbuch bei amazon.de)
9783754336823 (Gebundene Ausgabe Buchhandel)
Seitenanzahl: 384 Seiten

https://elena-eden-autorin.de/der-garten-derharfe/

Klappentext:
„Nach einem fürchterlichen Streit mit ihrem Bruder verlässt Maria im Jahr 1990 Hals über Kopf die Familienvilla am Wannsee in Berlin und setzt sich nach Irland ab. Sie trotzt widrigen Schicksalsschlägen und schafft sich auf der grünen Insel eine neue Existenz als Bildhauerin. Rund drei Jahrzehnte später nimmt ihre Nichte Larissa die Spur der Abgetauchten auf. Was als harmlose Urlaubsreise geplant war, entwickelt sich zu einer mitreißenden Suche durch die exotischen Gärten von Irland. Der jungen Ärztin bietet ein kunstvernarrter Architekt bei den Nachforschungen Hilfe an. Im berühmten Mauergarten von Kylemore Abbey, mitten in der rauen Landschaft von Connemara, hofft Larissa auf den entscheidenden Hinweis.Am Ende kommt ein Familiengeheimnis ans Licht, das tief in die deutsch-irische Geschichte zurückreicht. Hat Larissa die Kraft, durch die Wahrheit ihr altes Leben loszulassen, um wie einst ihre Tante Maria das eigene Lebensglück zu suchen?“

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als Rezensionsexemplar in Form eines Taschenbuchs zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

-Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Der Garten der Harfe“ ist ein Roman, der auf zwei Zeitebenen von Verlusten, großen Geheimnissen und Neuanfängen erzählt und größtenteils in Irland und Berlin spielt.

Im Jahr 1990 verlässt Maria nach einem Streit mit ihrem Bruder von einem Tag auf den anderen die Familienvilla in Berlin und flüchtet nach Irland. Dort schafft sie es, sich mit viel Beharrlichkeit ein neues Leben aufzubauen.
Fast 30 Jahre später bricht Marias Nichte Larissa zu einer Urlaubsreise nach Irland auf und nimmt dort die Spur ihrer vermissten Tante auf. Diese Spur führt sie durch geheimnisvolle und verwunschene Gärten der ‚Grünen Insel‘ und sie lernt den kunstliebenden Architekten Alexander kennen und lieben.
Doch die Suche nach ihrer Tante und der Wahrheit reißt in ihrer Familie alte Wunden auf und Larissa steht vor einer großen Entscheidung, die ihr komplettes Leben verändern könnte.

Im August 2020 habe ich mit großer Begeisterung den Debütroman „Der Garten unter dem Eiffelturm“ von Elena Eden gelesen.
Ende März 2022 fragte mich die Autorin, ob ich auch gerne ihren zweiten Roman lesen und rezensieren möchte. Nach dem Blick auf den Klappentext war mein Interesse sofort geweckt, da ich Irland sehr liebe und auch Bücher über Gärten gerne lese. Auch das wunderschöne und stimmige Cover machten mir direkt Lust auf die Geschichte.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Autorin Elena Eden für die Zusendung des Buches als Rezensionsexemplar und die wunderschöne Signierung.

„»Nur wenn du dir deiner Vergangenheit bewusst bist, und dazu musst du sie kennen, nur dann kann es eine unbeschwerte Zukunft für dich selbst geben …«“

[S. 261, Z. 14 – 16]

Maria und Larissa sind die beiden Hauptfiguren des Romans. Sie sind Tante und Nichte und sie Beide werden von ihrer Vergangenheit und der Suche einer Zukunft angetrieben.
Maria, welche schon immer ihren eigenen Kopf hatte und sich von ihren Eltern nicht gerne etwas vorschreiben lässt. Sie ist so ganz anders als ihr strebsamer Bruder und liebt ihre erkämpfte Freiheit. Doch zu ihrer Mutter verbindet sie ein vertrauensvolles Band. Als sie 1990 nicht nur Berlin, sondern auch Deutschland verlässt, baut sie sich mit viel Entschlossenheit und Mut wieder ein neues Leben auf. Auch wenn sie immer wieder hinfällt, steht sie wieder auf und lässt sich nicht unterkriegen. Marias offene und ehrliche Art war mir direkt sympathisch, zudem macht sie eine glaubhafte und authentische Entwicklung durch.
Larissa, Marias Nichte, macht sich 2019 zu einer Urlaubsfahrt nach Irland auf. Sie ist Ärztin und die nächste Stufe der Karriereleiter ist in greifbarer Nähe. Doch so richtig scheint sie in ihrem Leben noch nicht angekommen, sie ist noch immer auf der Suche nach sich selbst und der großen Liebe. Zudem treiben sie eine unbändige Neugier und ein großer Ehrgeiz an, nicht nur Neues zu entdecken, sondern auch die Vergangenheit ihrer Familie aufzudecken, auch wenn sie damit ihren Vater gegen sich aufbringt. Ich mochte Larissas direkte Art sehr gerne und auch, dass sie immer wieder über sich hinaus wuchs und sie sich ihren Ängsten gestellt hat.
Alexander ist ein Mann, welcher Kunst sehr schätzt und seine Heimat Irland liebt. Anfangs wirkt er sehr undurchsichtig, im Laufe der Geschichte entwickelt er sich für Larissa zu einem Fels in der Brandung und bringt die Geschichte weiter voran. Ein wundervoller Charakter, den man einfach gerne haben muss.
Auch die Charaktere, die nicht im Zentrum der Geschichte stehen, haben mich mit ihrer glaubwürdigen Zeichnung überzeugt. Alle Figuren agieren lebendig und authentisch und bringen einen unverwechselbaren Charme in die Geschichte. Der ein oder andere Charakter brachte mich zum Schmunzeln, andere hingegen ließen mich erstaunt und teils betroffen zurück. Eine perfekte Mischung an Figuren, die im Herzen bleiben werden.

Die Handlung des Buches teilt sich in zwei Erzählstränge. Es beginnt mit der Handlung im Jahr 2019, als Larissa nach Irland reist. Hier wird die Geschichte in der Ich-Form aus Larissas Sicht beschrieben, was dazu führte, dass ich ihr und ihren Gedanken sehr nahe kam und ihr oft nachfühlen konnte.
Der zweite Handlung beginnt 30 Jahre zuvor. Hier spielt Marie die Hauptrolle, allerdings wird die Geschichte nicht aus ihrer direkten Sicht beschrieben. Trotzdem konnte ich mich in ihre Geschichte einfühlen.
Dadurch, dass die zweite Handlung auf die erste Handlung zuläuft, wurde Spannung aufgebaut und ich wollte das Buch nur noch ungern aus den Händen legen.
Der flüssige und detaillierte Sprachstil von Elena Eden ließ auf keiner Seite Langeweile aufkommen und ich konnte vollständig in diese wunderschöne Geschichte abtauchen.
Eine Geschichte, die davon erzählt, wie wichtig es ist, sich mit der Vergangenheit auseinander zu setzen, aber auch seinen Weg im Leben zu finden und die Zukunft vor Augen zu haben.

Wie in ihrem Debütroman „Der Garten unter dem Eiffelturm“ hat sich Elena Eden wieder Gärten und deren Geschichten angenommen – diesmal verschiedenen Gärten in Irland. Diese beschreibt sie mit so viel Wissen und Gefühl, dass es sich anfühlte, als wäre ich gerade in diesen Gärten auf Entdeckungsreise. Somit ist auch dieser Roman ein kleiner Reiseführer, der zu den schönsten Gärten Irlands führt und deren spannende Geschichten erzählt.
Aber auch zu der Geschichte Irlands hat Elena Eden akribisch recherchiert und zeigt damit die sagenhafte Kultur der ‚Grünen Insel‘.
Das Buch hat eine eigene Musik-Playlist und damit einen Soundtrack, da in der Geschichte verschiedenste Musikstücke (vor allem Harfen-Stücke), eine große Rolle spielen. Damit wurde die Stimmung des Buches sehr intensiv und ich konnte mich völlig in die Geschichte fallen lassen.
Mit einer ausführlichen Zusammenstellung der Gärten, die in der Geschichte vorkommen, endet das Buch „Der Garten der Harfe“ und damit ein wunderbares und lehrreiches Lesevergnügen. Danke liebe Elena Eden.

Fazit: Während des Lesens spielte sich ein farbenfroher und intensiver Film in meinen Kopf ab. Tolle Charaktere und die wunderbaren Beschreibungen der Gärten, Landschaften und Menschen bescherten mir wunderbare Lesestunden und viel neues Wissen. Absolut lesenswert.

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Ajena im Raum der Spiegel“

von Virginia Anemona

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 31. Juli 2021
Verlag: Selfpublishing über Epubli
ISBN: 978-3754148006
Seitenanzahl: 528

http://www.virginia-anemona.cookypool.net/?fbclid=IwAR1F0seaUbJLVHyVqqM-6TeswQdSzBMQS7mSFlF3y6fXmtYbg9Y61l7UPeY


Klappentext:
Ajena hofft ihre traumatischen Erfahrungen aus der Kindheit verarbeitet zu haben und einen Job zu finden. Doch sie ahnt nicht, dass der kindliche Teil ihrer Seele so verletzt ist, dass er ihre Welt schon bald ins Chaos zu stürzen droht. Die Grenze zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschmilzt mehr und mehr und inmitten des Durcheinanders trifft Ajena auf Nick. Ajena hat vor langer Zeit eine Angstmauer um sich errichtet, aber Nick setzt alles daran, einen Weg hindurch zu finden. Ajenas Träume sind lebhafter denn je und sie begegnet darin den unterschiedlichsten Wesen. Eines davon bittet sie um Hilfe bei der Suche eines vermissten Lichtwesens. Im Traum wächst Ajena über sich hinaus, während bei Tag selbst kleinste Aufgaben eine Hürde darstellen. Als Ajena schließlich körperlich schwer erkrankt, stempeln die Ärzte sie wegen ihrer Ängste als psychisch leidend ab. Somit bleibt ihr keine andere Wahl, als zu lernen, auf ihre innere Stimme zu hören und diese zum Ausdruck zu bringen.“

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als Rezensionsexemplar in Form eines Taschenbuchs zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!-Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Ajena im Raum der Spiegel“ von Virginia Anemona ist der zweite autobiographische Bericht der Autorin und zeigt rückblickend den Leidensweg der jungen Frau mit einer tückischen Krankheit und den katastrophalen Umgang durch verschiedener Ärzte und Ärztinnen.

Die junge Ajena schließt die Schule ab und möchte damit auch das Thema Mobbing für immer hinter sich lassen. Das Arbeitsamt verschafft ihr diverse Praktika, doch es wird nur wenig darauf geachtet, ob diese Berufe auch wirklich zu der sensiblen Ajena passen. Schnell ist sie mit den Forderungen des Amtes überlastet, denn diese bringen wieder alles hoch, was sie zu vergessen versuchte: Die Übergriffe ihres Klassenkameraden Maurice.
Als Ajena dann auch noch körperlich schwer erkrankt, beginnt für sie ein Spießrutenlauf, denn kein Arzt/ Ärztin nimmt sie und ihre Krankheit ernst. Um diesen Demütigungen zu entkommen, flüchtet sie sich wieder in ihre fantasievolle zweite Realität, in der große Aufgaben und Herausforderungen auf sie warten.

Mitte Februar 2022 schrieb mich die Autorin auf Instagram an und fragte, ob ich Interesse habe, ihre beiden Bücher zu lesen und zu rezensieren.
In ihrem ersten Buch „Ajena und der Wasserperlenbaum“ beschreibt sie sie ihre Lebensgeschichte, ihre Erfahrungen mit Mobbing/ Gewalt in der Schule und luzides Träumen.
In „Ajena im Raum der Spiegel“ thematisiert die Autorin ihre Borreliose-Erkrankung.
All diese Themen weckten mein Interesse und ich sagte der Autorin zu.
An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin für die Zusendung und Bereitstellung der Rezensionsexemplare.

Aus dem Mädchen Ajena ist eine junge Frau geworden, welche sich ihre Kreativität und Fantasie trotz aller negativer Erfahrungen während ihrer Schulzeit bewahrt hat.
Doch das System zwingt sie dazu, sich eine Arbeit zu suchen – egal ob sie dem gewachsen ist, oder nicht. Immer wieder trifft sie auf Menschen, die es nicht gut mit ihr meinen, sie erniedrigen und ihre Fähigkeiten reduzieren. Das alles wird noch schlimmer, als Ajena körperlich schwer erkrankt und von der Ärzteschaft nicht ernst genommen und gedemütigt wird.
Ajena rettet sich immer wieder in ihre selbst aufgebaute Traumwelt – ihre zweite Realität. Dort findet sie Aufgaben, welche sie fordern und auch Wege, mit ihrer Situation umzugehen und fertig zu werden und damit schlussendlich ihre Seele zu heilen. Denn eines ist klar: Die schrecklichen Attacken ihres Mitschülers hat Ajena längst nicht hinter sich gelassen.
Außerhalb dieser Traumwelt ist ihr empathischer Freund Nick ihr Fels in der Brandung – er gibt ihr Halt und Kraft und ist immer an ihrer Seite.

Ähnlich wie im ersten Buch, spielten sich in meinem Kopf während des Lesens wieder zwei völlig unterschiedliche Filme ab: Der eine zeigte die nüchterne und grausame Realität, welche für mich meistens in schwarz-weiß Tönen gehalten war, diesmal aber – dank Nick – mit einzelnen Farbtupfern. Dieser Teil des Buches nahm mich emotional sehr mit und machte mich mit unter einfach nur fassungslos, wie unsensibel viele Ärzte und Ärztinnen mit Ajena umgegangen sind. Ebenso zeigt die Autorin auf bedrückende Art und Weise, wie es ist, an diesem Leistungs-System zu scheitern, wenn man eben nicht der „Norm“ entspricht und wie schnell man in Schubladen gepackt wird.
Der andere farbenfrohe Film spielte in der Traumwelt und zeigte so viele Farben der Hoffnung, der Zuversicht, der Freundschaft, der Hilfe, des Mutes und der Heilung. Diese Besuche in der Traumwelt schildert die Autorin voller Fantasie und Farben, sie nehmen einen großen Teil der Handlung des Buches ein und werden mit bunten Abbildungen der Autorin ergänzt.

Virginia Anemona hat eine wunderbare und authentische Sprache, die mich von der ersten Seite an mit in das Buch und die zwei Realitäten nahm, ich musste einfach immer weiter lesen. Auch wenn es mich mitunter sehr aufwühlte, wie wenig ihr geholfen wurde, als sie dringend Hilfe benötigt hat.

Das Buch „Ajena im Raum der Spiegel“ ist ein Plädoyer dafür, dass man Menschen ernst nehmen und nicht vorschnell verurteilen sollte.
Schlimme Erlebnisse darf man nicht einfach verdrängen und vergessen, sondern man muss sich damit auseinandersetzen. Den erst wenn die Seele geheilt ist, kann auch der Körper heilen.

Fazit: Ein Buch, welches Mut macht für sich selbst einzustehen und sich nicht aufzugeben. Eindrücklich schildert die Autorin ihr Erlebtes, ihre seelischen Verletzungen und ihre tückische Krankheit, welche noch immer von vielen Ärzten/ Ärztinnen nicht ernst genommen wird.
Ein unvergessliches Buch voller Mut und Lebensweisheiten.
Absolut lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Das Grand Hotel – Die der Brandung trotzen“

von Caren Benedikt

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 21. März 2022
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3764507749
Seitenanzahl: 416 Seiten

https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Das-Grand-Hotel-Die-der-Brandung-trotzen/Caren-Benedikt/Blanvalet/e586978.rhd

Klappentext:
Bernadette von Plesow, Inhaberin des feudalen Grand Hotels in Binz auf Rügen, hatte einen Traum: Sie sah ihren Sohn Constantin vor sich, der vor ihren Augen stirbt. Sie weiß, es war nur ein Traum, aber sie macht sich große Sorgen. Constantin hat sich mit der Unterwelt angelegt und befindet sich zur Zeit im Gefängnis, wo er auf seinen Prozess wartet. Sogar die Todesstrafe könnte ihn erwarten. Natürlich muss Bernadette etwas tun, sonst wäre sie nicht die Frau, die sie ist. Während ihre Tochter Josephine das Grand führt, versucht Bernadette alles, um ihrem Sohn einen Freispruch zu garantieren. Dabei kommt sieder Unterwelt gefährlich nah und verärgert einen äußerst gefährlichen Mann …

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise vom Blanvalet-Verlag über das ‚Bloggerportal Randomhouse‘ als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!-Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
– Bitte lest diese Rezension nicht, wenn ihr die ersten beiden Teile der Reihe noch nicht kennt, da ihr euch sonst spoilern könntet.
– Meine Rezensionen zu den ersten beiden Teilen der Reihe findet ihr hier:
Band 1: „Das Grand Hotel – Die nach den Sternen greifen“
Band 2: „Das Grand Hotel – Die mit dem Feuer spielen“

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Das Buch „Das Grand Hotel – Die der Brandung trotzen“ von Caren Benedikt ist der finale dritte Teil einer Reihe, die in Binz und Berlin in den 1920er Jahren angesiedelt ist und die fiktive Familiengeschichte der von Plesow erzählt.

Nach wie vor hat die resolute Bernadette von Plesow die Fäden fest in der Hand. Nach dem Tod ihres Mannes und zwei ihrer vier Kinder führt sie das Grand Hotel mit eisernem Willen und großer Leidenschaft.
Ihre Tochter Josephine tritt in ihre Fußstapfen und möchte sich ein Künstler-Hotel in Binz aufbauen. Doch bevor Josephines Träume Wirklichkeit werden können, muss sie vertretungsweise das Grand Hotel“ führen. Bernadette eilt nach Berlin, dort wartet ihr Sohn Constantin auf seinen Gerichtsprozess. Ihm droht wegen Mordes eine lange Gefängnisstrafe.
Constantin hat sich mit einem mächtigen Gegner aus der Unterwelt angelegt und Bernadette selbst gerät in einen Strudel aus Gewalt und Intrigen.

Im Frühjahr 2020 habe ich den ersten Teil dieser Buchreihe gelesen und mir war nach Beendigung des ersten Teiles klar, dass ich auch den zweiten Teil unbedingt lesen muss. Diesen durfte ich ein Jahr später lesen durfte. Seit Ende des zweiten Teils wartete ich ungeduldig auf den dritten Teil der Reihe, da ich unbedingt wissen wollte, wie sich alles zusammenfügt. Diese Mischung aus Geheimnissen, Intrigen, Insel-Feeling, Großstadt-Flair und jeder Menge Geschichte machen diese Reihe ganz besonders und ist damit eine ausgezeichnete Unterhaltung mit großen Sucht-Faktor.
Das Buch habe ich freundlicherweise vom Blanvalet-Verlag über das ‚Bloggerportal von Randomhouse‘ als kostenloses Rezensionsexemplar erhalten – an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

Wie in den beiden vorherigen Bänden sind alle Figuren in diesem Buch authentisch und lebensecht gezeichnet, sie haben Ecken und Kanten, machen Fehler und leben ihr Leben in einer aufregenden Zeit.
Auch wenn ich sehr glücklich bin, dass ich sie alle ein Stückchen auf ihren spannenden Lebenswegen begleiten durfte, schwingt auch sehr große Wehmut mit, ihnen allen nun endgültig „Adieu“ sagen:
Bernadette von Plesow, der taffen, beherrschten und auch stolzen Frau, welche unter ihrer harten Schale doch einen weichen Kern besitzt und für die Menschen, die ihr etwas bedeuten, alles möglich macht und für diese kämpft.
Ihrer Tochter Josephine, die sich seit dem ersten Teil so wunderbar entwickelt hat und erwachsen geworden ist, nun etwas aus ihrem Leben macht und in die Fußstapfen ihrer Mutter tritt.
Konstantin, dem anfangs undurchsichtige Charakter, der im Laufe der Handlung ebenfalls eine realistische Entwicklung durchläuft und nach und nach vertrauten Menschen seine liebevolle Seite zeigen kann.
Eine Figur, welche durch die Geschichte trägt, auch wenn er nicht im Zentrum der Geschehnisse steht ist Hauptmann Carl Winter – der Akkordeonspieler. Seine intensive und berührende Geschichte werde ich nie vergessen.
Auch die eher unsympathische Margit von Plesow, Bernadettes Schwiegertochter, trägt ihren Teil zu dieser spannenden Geschichte bei.
In dieser Buchreihe gibt es viele Nebenfiguren, welche mich mit ihrer Vielseitigkeit und ihren Lebensgeschichten überzeugen konnten.
Egal ob Haupt- oder Nebenfigur, sie alle sind mir ans Herz gewachsen und ich werde sie mit Sicherheit sehr vermissen. Danke an Caren Benedikt für diese unvergesslichen Charaktere und ihre Geschichten.

Die Handlung des Buches knüpft direkt an den zweiten Teil an und wird chronologisch erzählt. Auch wenn Vergangenes immer mal wieder erzählt wird, finde ich es wichtig, dass der Leser/ die Leserin die ersten beiden Teile bereits kennt, da sich die Geschichte und vor allem die Charaktere im Laufe der Reihe entwickeln.
Ganz schnell war ich wieder in der Geschichte angekommen und und konnte den Charakteren und den Ereignissen gut folgen.

Die flotte und bildhafte Sprache von Caren Benedikt ließen mich in vergangene Zeiten abtauchen und diese lebendig werden. Sie beschreibt detailliert, aber trotzdem mit hohen Tempo, auf keiner Seite kam Langeweile auf. Teilweise konnte und wollte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Den geschichtlichen Hintergrund des Romans bildet das Jahr 1925. Die Gesellschaft der Weimarer Republik ist politisch und sozial tief gespalten und auch die tiefen Wunden des Ersten Weltkrieges sind noch immer nicht verheilt. Die NSDAP und ihr Anführer Adolf Hitler werden immer stärker und die Weimarer Republik immer instabiler.
Auf der einen Seite der Gesellschaft regiert der Luxus, auf der anderen Seite herrschen Hunger, Armut und Gewalt.
Die Reihe um das „Grand Hotel“ führt den Leser/ die Leserin in diese verschiedene Bereiche der damaligen Gesellschaft und bietet mit ihren authentischen Charakteren einen guten Einblick in das Denken und Handeln der Menschen zu dieser Zeit.
Caren Benedikt hat diese geschichtlichen Hintergründe hervorragend recherchiert und gekonnt mit der fiktiven Familiengeschichte der von Plesow verknüpft.
Ausgezeichnet nachgespürt hat die Autorin auch dem Aufbau und der Organisation der damaligen Unterwelt und reißt den Leser/ die Leserin mit in diesen Strudel aus Intrigen und Gewalt, wo ein Menschenleben nicht viel wert war.

Die Ausstattung des Buches ist, wie bei den ersten beiden Teilen, wieder sehr hochwertig und besteht aus einer Klappbroschur. Die drei Cover und auch die Titel passen perfekt zusammen und sie sehen im Bücherregal wunderbar aus.

Fazit: Mit „Das Grand Hotel – Die der Brandung trotzen“ endet eine Buchreihe, welche mich drei Jahre lang begleitet und mit den unvergesslichen Charakteren und einer spannenden Handlung sehr begeistert hat und damit unvergessen bleibt. Danke liebe Caren Benedikt für diese erstklassigen Lesestunden.

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch den Verlag muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die Tote von Charlottenburg – Ein Fall für Leo Wechsler“

von Susanne Goga

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsjahr: 2012
Verlag: dtv Taschenbuch
ISBN: 978-3423213813
Seitenanzahl: 304 Seiten

https://www.dtv.de/buch/die-tote-von-charlottenburg- 21381

Klappentext:
„Sommer 1923. Kommissar Leo Wechsler und seine Freundin Clara Bleibtreu verbringen ihre Urlaubstage auf Hiddensee. Dort lernt Clara die Ärztin und Frauenrechtlerin Henriette Strauss kennen, eine lebhafte, charismatische Frau. Sie ist weitgereist, sozial engagiert und pflegt ein freies Liebesleben. Clara fühlt sich sofort zu ihr hingezogen. Doch im Herbst stirbt Henriette gänzlich unerwartet in ihrer Wohnung in Charlottenburg. Die Todesursache lässt sich nicht mit Sicherheit feststellen. Leo beginnt mit seinen Ermittlungen und stößt auf merkwürdige Vorkommnisse in dem Krankenhaus, in dem Henriette Strauss gearbeitet hatte …“

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise über den dtv-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

-Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Die Tote von Charlottenburg“ ist der dritte Fall für den Kriminalkommissar Leo Wechsler, welcher in Berlin in den 1920er Jahren ermittelt.

Im Sommer 1923 verbringt Leo Wechsler mit seiner Lebenspartnerin Clara Bleibtreu einen Urlaub auf Hiddensee und sie genießen eine unbeschwerte Zeit voller Liebe und Zuneigung. Am Strand begegnet Clara die Berliner Ärztin und Frauenrechtlerin Henriette Strauss. Clara ist von Henriettes Charisma und ihrem Selbstbewusstsein sehr angetan und die Beiden wollen in Kontakt bleiben.
Im Herbst des selben Jahres stirbt Henriette plötzlich und unerwartet, ihre Todesursache gibt Rätsel auf. Leo Wechsler und sein Team beginnen mit ihren Ermittlungen und stoßen auf lang gehütete Geheimnisse.

Als ich im Februar den achten Teil um den Kommissar Leo Wechsler „Schatten in der Friedrichstadt“ zugesendet bekommen und diesen mit großem Vergnügen gelesen habe, wollte ich unbedingt auch die vorherigen Teile lesen, um mehr über die Vorgeschichte der Protagonisten (allen voran natürlich Leo Wechsler) zu erfahren. Ich fragte beim dtv-Verlag an und bekam die ersten sieben Teile als Rezensionsexemplare in Form von eBooks zugesendet. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an den dtv-Verlag!
Der erste Teil und auch der zweite Teil brachten mir spannungsreiche Lesestunden und ich habe die Reihe und die Protagonisten sehr in mein Herz geschlossen.
Hier findet ihr meine bisherigen Rezensionen:
Erster Teil: „Leo Berlin“
Zweiter Teil: „Tod in Blau“
Achter Teil: „Schatten in der Friedrichstadt“

Die Hauptfigur der Reihe ist Leo Wechsler – ein sehr sympathischer und äußerst empathischer Mann. Er stammt aus einfachen Verhältnissen und ist aus tiefster Überzeugung bei der Kriminalpolizei.

„»Leider liegt nicht jedes Mordopfer mit einem Messer im Rücken da oder hängt am Fensterkreuz. Lieber ermittle ich und stelle letztlich fest, dass es ein natürlicher Tod war, als wenn ein Mord ungesühnt bleibt.«“

[Kapitel 9]

Leo Wechsler ist eine unglaublich authentisch und facettenreich gezeichnete Figur. Er steht zu seinen Prinzipien und ist absoluter ‚Teamplayer‘. In seiner Arbeit agiert er routiniert und abgeklärt, privat ist er ein liebevoller Vater und Partner. Ungerechtigkeiten kann er nicht ausstehen und er spricht auch stets direkt aus, was er denkt.

„Manchmal beneidete Robert seinen Freund um dessen Unbeirrbarkeit. Er buckelte vor niemanden, hielt nie mit seiner Meinung hinter dem Berg, nahm Kollegen in Schutz, die seiner Ansicht nach zu Unrecht getadelt worden waren. Nie würde er vor jemandem zurückweichen, nur weil dieser einflussreiche Freunde hatte.“

[Kapitel 2]

Clara ist die Frau, welche Leo Wechslers Herz erobert hat. Sie betreibt eine Leihbücherei und legt größten Wert auf ihre Unabhängigkeit. Ich mochte Claras ruhige und besonne Art sehr gerne, die sich trotz vieler Widrigkeiten und Enttäuschungen in ihrer Vergangenheit beibehalten hat. Bei ihr kann sich Leo seine Gedanken von der Seele reden und sie hat auch immer wieder hilfreiche Einfälle, die ihn und die Ermittlungen weiterbringen.
Ilse, Leos große Schwester, kümmert sich seit dem Tod von Leos erster Frau Dorothea um die Kinder und den Haushalt. In diesem Teil wird Ilse klar, dass dieses Arrangement dem Ende entgegen gehen könnte, da nun Clara den Platz an Leos Seite einnehmen wird. Auch wenn es immer mal wieder zwischen Leo und Ilse kracht, sind die Beiden für einander da und stehen für den jeweils Anderen ein. Ilse ist eine sehr interessante und vielschichtige Figur deren weitere Entwicklung ich mit großem Interesse weiterverfolgen werde.
Trotz eines neuen Kollegen, arbeitet das Team der Mordkommission Hand in Hand und sie setzen zusammen alles daran, den Mordfall rasch und gründlich zu lösen. Sie alle sind vom Charakter und ihren Hintergrundgeschichten völlig verschieden, doch es kann sich jeder kann sich auf den Anderen verlassen. Susanne Goga hat mit diesen verschiedenen Figuren sehr lebensechte und vielfältige Charaktere geschaffen.
In Robert Walther hat Leo Wechsler einen Kollegen an der Seite, der ihm auch gleichzeitig ein guter Freund ist und ihn gerne mal bremst, wenn mit Leo die Emotionen etwas zu sehr durchgehen.
Neben diesem „harten Kern“ der Geschichte, gibt es auch in diesem Teil Figuren, die diesem Fall ihr Gesicht geben:
Allen voran die charismatische und selbstbewusste Ärztin Henriette Strauss – das spätere Todesopfer. Ab dem ersten Satz war sie mir mit ihrer offenen Art sehr sympathisch und ich spürte Traurigkeit über ihren plötzlichen Tod.
All ihre Figuren, egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, beschreibt Susanne Goga wunderbar und lebensecht und zeigt mit ihnen einen authentischen Querschnitt der Gesellschaft der 1920er Jahren, welche noch immer unter den Kriegserlebnissen leidet und sozial und politisch tief zerrissen ist.
Ihre größtenteils fiktiven Figuren treffen auch immer mal wieder auf historisch belegte Figuren – Susanne Goga lässt diese gekonnt miteinander agieren.

Wie in den vorherigen Teilen der Reihe nahm mich Susanne Gogas rasanter, flüssiger und bildhafter Sprachstil von der ersten Seite an direkt mit in die Geschichte. Nur ungern legte ich das Buch aus den Händen und fieberte bis zum Ende mit.
Die Handlung des Buches ist chronologisch aufgebaut und zeigt den spannenden Fortgang der Ermittlungen in diesem rätselhaften Todesfall.

Den geschichtlichen Hintergrund des Buches bildet das Berlin im Jahr 1923. Fünf Jahre sind seit dem Ende des Ersten Weltkrieges vergangen, doch die gesellschaftlichen und sozialen Wunden, die der Krieg geschlagen hat, sind noch längst nicht verheilt.
Die Gesellschaft ist politisch und sozial zerrissen.
Die Wirtschaftskrise, die hohe Arbeitslosigkeit und die Hyperinflation treiben viele Menschen und ganze Familien in die Armut.
Im November 1923 findet im Berliner Scheunenviertel ein Pogrom statt. Das Scheunenviertel und seine jüdischen Bewohner und Bewohnerinnen werden während dieser Wirtschaftskrise zu einer Projektionsfläche für die Ängste vor sozialem Abstieg und die Furcht vor dem ‚Anderen‘. Von verteilten Flugblättern angestachelt, werden Menschen, die jüdisch sind oder dafür gehalten werden, geschlagen und beraubt. Viele Geschäfte und auch Wohnungen werden zerstört und/ oder geplündert.

Dank ihrem umfangreichen Wissen und ihrer akribischen Recherche lässt Susanne Goga diese Zeiten wieder vor dem Auge der Leser/ der Leserinnen aufleben, verwebt ihre größtenteils fiktiven Charaktere und deren Handlungen gekonnt mit den geschichtlichen Hintergründen.

Fazit: Das Buch „Die Tote von Charlottenburg“ ist eine spannende Kriminalgeschichte, die mich bis zu letzten Seite in Atem gehalten hat. Wie schon in den ersten beiden Teilen, erzählt Susanne Goga große Geschichte und verknüpft diese mit ihren wunderbaren und facettenreichen Charakteren. Ein spannungsreiches Lesevergnügen!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Versteckt im Schwarzwald“

von Michael Paul

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 23. Februar 2022
Verlag: Bunte Hunde
ISBN: 978-3947081080
Seitenanzahl: 474 Seiten

https://www.michael-paul.eu

Klappentext:
Schwarzwald im Winter 1944 – Marie Heumann ahnt nicht, dass sie in Lebensgefahr gerät, als ihr im Lebensborn-Heim der SS in Nordrach die sechsjährige Alma anvertraut wird. Zur gleichen Zeit hat der von Maries elterlichem Hof geflohene Zwangsarbeiter Pawel nur ein Ziel: Reichsführer SS Heinrich Himmler, der sich mit seinem Sonderzug in Triberg versteckt. Den Polen treibt der Hass zu einem teuflischen Plan. Als Maries und Pawels Weg sich auf dramatische Weise kreuzen, hängt ihr beider Leben an einem seidenen Faden.“

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise über den Autor als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines eBooks zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

-Ich habe für diese Rezension vom Autor keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Versteckt im Schwarzwald“ von Michael Paul ist ein historischer Roman, der Ende November 1944 im Schwarzwald angesiedelt ist und Fiktion mit Realität verknüpft.

Marie Heumann ist in Nordrach auf dem elterlichen Hof und Sägewerk aufgewachsen, sie arbeitet aber als Krankenschwester in einem „SS-Lebensborn-Heim“, welches in ihrem Heimatort angesiedelt wurde.
Als ihr dort für die sechsjährige Alma die Verantwortung übergeben wird, kehrt Marie zusammen mit Alma in ihr Elternhaus zurück. Zeitgleich kommen drei polnische Zwangsarbeiter dort an, von denen zwei im Sägewerk arbeiten müssen, einer muss auf dem Hof arbeiten. Der Name des auf dem Hof arbeitenden Zwangsarbeiter ist Pawel und Marie bemerkt schnell, dass er von Hass auf die Deutschen zerfressen ist und sie versucht einer Tür in seine Vergangenheit zu öffnen. Nach seiner Flucht vom Hof treibt Pawel dieser Hass zu einem teuflischen Plan an: Er plant einen Anschlag auf den Sonderzug von Heinrich Himmler, welcher im nahen Triberg stationiert ist.
Doch die Wege von Marie, Alma und Pawel kreuzen sich unbemerkt auf dramatische Weise wieder.

Nachdem ich „Das Haus der Bücher“ von Michael Paul mit großer Begeisterung gelesen habe, war ich schon ganz gespannt auf seinen neuen Roman. Schon allein dieses wunderbare und stimmige Cover machten mir direkt Lust auf die Geschichte. Zudem spielt das Buch in unmittelbarer Nähe zu meiner Heimat, was mich noch neugieriger werden ließ.
Der Autor sendete mir das Buch als kostenloses Rezensionsexemplar in Form eines E-Books zu – an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön.

In „Versteckt im Schwarzwald“ von Michael Paul spielen eine Vielzahl von fiktiven Charakteren mit, deren Schicksale aber mit historischen Persönlichkeiten, Orten und Begebenheiten verknüpft werden.
Eine Hauptfigur des Buches ist die fiktive junge Krankenschwester Marie Heumann, die im Nordracher „SS-Lebensborn-Heim“ tätig ist. Dort werden Schwangere, die im Geheimen uneheliche Kinder zur Welt bringen, betreut. Marie war mir mit ihrer offenen und liebenswürdigen Art direkt sympathisch. Auch wenn ihr Leben von einem lieblosen Vater und des Verlusts des jüngeren Bruders gezeichnet ist, verliert sie nicht ihren Lebensmut und setzt sich für sich und die ihr anvertraute Alma ein. Auch der polnische Zwangsarbeiter Pawel und seine Geschichte sind ihr nicht egal und so bringt ihre gefühlsbetonte Art sie und Pawel in Gefahr. Marie ist kein allwissender und perfekter Charakter, sie schlittert in diese Geschehnisse und muss schauen, wie sie damit umgeht und auch wieder rauskommt. Ihre Charakterzeichnung ist authentisch und zu keiner Zeit überzeichnet.
Neben Marie bringt ihre Mutter Elisabeth sehr viel Wärme in diese Geschichte. Sie ist ein herzensguter Charakter und stellt damit einen großen Kontrast zu ihrem Ehemann Karl dar. Dieser ist herzloser Mann, welcher von Hass und Trauer zerfressen ist und tyrannisch über seine Arbeiter herrscht.
Neben Karl Neumann gibt es einen zweiten unsympathischen Charakter: Erwin Repple – ein fanatischer Nationalsozialist. Er ist hinterhältig, gefürchtet und skrupellos und sieht die Ideologie der Nationalsozialisten als seine Fügung und seinen Lebensauftrag.
Pawel, der polnische Zwangsarbeiter ist eine Figur, welche ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Seine unvorstellbar grausame Hintergrundgeschichte und sein purer Hass auf die Deutschen sind für ihn der Antrieb für einen geplanten Anschlag auf Heinrich Himmler. In diese spannungsgeladene Geschichte konnte ich völlig abtauchen und ich wollte das Buch nur noch ungern aus den Händen legen.
Alma, das sechsjährige Mädchen, welches sich in Maries Obhut befindet, ist ein liebenswürdiger Charakter. Sie sieht diese Welt noch durch ihre unschuldigen Kinderaugen und brachte mich mit ihren Ansichten und Kinderweisheiten des Öfteren zum Schmunzeln. Doch zeitgleich ließ mich ihr drohendes Unheil erzittern.
Nebenbei lernte ich noch Heinrich Himmler kennen. Dieser wird so beschrieben, dass man den Menschen hinter diesem bekannten Namen kennenlernt, auch wenn er mit seiner Gesinnung sehr abstoßend daher kommt.
Jede Figur, egal ob Haupt- oder Nebenfigur und fiktiv oder historisch, konnte mich mit ihrer charakterlichen Tiefe und einer authentischen Entwicklung überzeugen. Sie alle zusammen zeigen ein gutes Bild der damaligen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, die von Krieg und Leid gezeichnet war.

Michael Paul hat einen sehr eindrücklichen, lebendigen und detaillierten Sprachstil, welcher nie langatmig wird und mich sofort mit in die Handlung genommen hat.
Er lässt Geschichte lebendig werden und zeigt ungeschönt, wie es im letzten Kriegsjahr für die Menschen war. Er zeigt den Mut und die Zuversicht einzelner Personen zu dieser Zeit und gibt diesen eine kraftvolle Stimme, zeigt aber auch die Sichtweisen der Menschen, welche vom Nationalsozialismus total verblendet waren.

Das Jahr 1944 bildet den geschichtlichen Hintergrund des Romans „Versteckt im Schwarzwald“. Es ist das sechste Kriegsjahr für die Menschen und die Zweifel an einem deutschen Sieg wachsen – in der Bevölkerung und auch bei den Verantwortlichen des Regimes. Doch diese Zweifel verhindern nicht, dass immer wieder Männer rekrutiert und an die Front geschickt werden.
Zu dieser Zeit war Heinrich Himmler mit einem Sonderzug unterwegs und diesen als Befehlszentrale nutze. Der Zug stand lange im Bahnhof des Schwarzwaldorts Triberg, wo es auch optimale Möglichkeiten gab, den Zug in Tunneln oder im Wald zu verstecken und damit unangreifbar für alliierte Bomben zu machen.
Auch die Einrichtung und den Sinn der SS-Lebensborn-Heime“ bildet einen wichtigen Hintergrund in diesem Roman. In diesen insgesamt 27 Heimen sollte eine Erhöhung der Geburtenziffer „arischer“ Kinder herbeigeführt werden. In Nordrach gab es eines davon, in welchem von 1942 bis 1945 insgesamt 240 Kinder zur Welt kamen.
Diese geschichtlichen Hintergründe hat Michael Paul akribisch recherchiert und bettet seine fiktiven Figuren und die Handlung gekonnt in diese Hintergründe hinein.

Ein ausführliches Nachwort des Autors und historische Anmerkungen runden dieses spannende und aufwühlende Buch perfekt ab.

Fazit: Ein Buch, welches von der ersten bis zur letzten so spannend und aufwühlend ist und mich nicht mehr losgelassen hat.
Absolut lesenswert und unvergesslich!

*Ich habe für diese Rezension vom Autor keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch den Autor muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.