„Verliebt über beide Räder“

von Tessa Hennig

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 14. Mai 2024
Verlag: Tinte&Feder
Ausgaben: Taschenbuch, eBook & Hörbuch
ISBN: 978-2496715200
Seitenanzahl: 320 Seiten
Preise: 11,99€ (Taschenbuch), 02,49€ (eBook)

Kontakt:
https://www.amazon.de/stores/Tessa-Hennig/author/B0045BIAAW?ref=ap_rdr&isDramIntegrated=true&shoppingPortalEnabled=true

Klappentext:
„Marlis gibt Yogakurse in einem Seniorenstift und hat seit ihrer Scheidung mit Männern nichts mehr am Hut. Ihre Enkelin Jana promoviert in Freiburg zum Thema »perfekte Beziehung« und ist gut vorbereitet auf ihren Traummann – theoretisch jedenfalls. Als Marlis’ neuer Nachbar Jürgen zur Beerdigung seines Freundes an die Costa Blanca reisen will, beschließen Marlis und Jana, ihn zu begleiten. Jürgen ist auf Hilfe angewiesen, denn er sitzt im Rollstuhl.
Für Marlis und Jana ist die Reise eine willkommene Abwechslung von ihrem Alltag. Doch die erhofften Gratisferien entpuppen sich als reines Chaos: Jürgen scheint keineswegs der Eigentümer der Finca zu sein, wie er vorgegeben hatte. Er verstrickt sich in Ausreden und Widersprüche. Unterdessen gerät Jana an einen attraktiven Vollmacho, der ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Liebe total über den Haufen wirft. Warum sind sie wirklich an der Costa Blanca? Marlis will es unbedingt wissen und stößt auf ein brisantes Geheimnis, das ihr und Jürgens Leben, aber auch das von Jana für immer verändern wird …“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der „Zucker Kommunikation PR-Agentur Berlin“ als Rezensionsexemplar mit Goodies zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Verliebt über beide Räder“ von Tessa Hennig ist ein Roman, der größtenteils in Spanien an der Costa Blanca spielt und zeigt, wie Marlis und ihre Enkelin Jana ihren im Rollstuhl sitzenden Nachbarn Jürgen auf eine unverhoffte Reise begleiten, welche ihre Leben von Grund auf verändern wird.

„Jürgen gehörte zweifelsohne zu dem Typus Mensch, der ein Auge für die kleinen Dinge des Lebens hatte und sich daran erfreuen konnte. Das Glas schien für ihn trotz aller Widrigkeiten, mit denen er zu kämpfen hatte, immer wieder halb voll zu sein. Vermutlich lernte man das, wenn man die großen Freuden des Lebens nicht mehr hatte.“

[Kapitel 4, Seite 70]

Marlis hat sich, zusammen mit ihrer Enkeltochter Jana, ein gemütliches Leben in Freiburg eingerichtet: Zu ihrer kargen Rente verdient sie sich mit Yogakursen in einem Seniorenstift hinzu, große Sprünge sind jedoch nicht möglich. Jana schreibt währenddessen an ihrer Doktorarbeit zum Thema „perfekte Beziehung“. Männer haben im Leben der beiden Frauen eigentlich keinen Platz, Marlis hat nach ihrer Scheidung komplett damit abgeschlossen.
Doch dann zieht ein neuer Nachbar ein: Jürgen. Er ist so ganz anders als andere Männer, was nicht nur darin liegt, dass Jürgen nach einem Unfall auf den Rollstuhl angewiesen ist.
Kaum in seiner neuen Wohnung angekommen, möchte Jürgen zu der Beerdigung seines Freundes nach Spanien reisen. Ein Plan, den er nur mit der tatkräftigen Hilfe von Marlis und Jana verwirklichen kann.
Und so sitzen die drei schon bald im Auto und fahren Richtung Spanien und Jana und Marlis wissen schon bald nicht mehr, was sie glauben dürfen und was nicht.

Ende April fragte die „Zucker Kommunikation PR-Agentur Berlin“, ob ich das Buch „Verliebt über beide Räder“ von Tessa Hennig rezensieren möchte. Mir sagte der Name der Autorin nichts, der Klappentext des Buches und auch das interessante Cover weckten jedoch schnell mein Interesse, weshalb ich der der Rezensionsanfrage gerne zusagte. Freundlicherweise bekam ich das Buch zusammen mit liebevoll ausgesuchten Goodies zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte. 

Das gemalte Cover zeigt ein älteres Pärchen von hinten, welches auf einem Baumstamm sitzt. Während sie sich an ihn kuschelt, legt er den Arm um sie. Auf der rechten Seite des Covers steht ein Campingbus unter einem Baum, links ist eine felsige Strandbucht angedeutet. In der oberen Ecke des Covers hängt eine Orange am einem Ast. Auch wenn mich das Cover zu Beginn ansprach, muss ich nun, nach Beendigung des Romans, sagen. dass das Cover nicht unbedingt zur Geschichte passt, da einige Elemente nicht so ganz stimmig sind.
Die Ausgabeart des Buches ist ein einfaches Taschenbuch ohne Klappen mit insgesamt 320 Seiten, welche sich auf 16 Kapitel (welche alle eine recht angenehme Länge haben) und einen Epilog aufteilen.
Die rasch wechselnden Erzählperspektiven innerhalb der Kapitel und der bildhafte und spritzige Sprachstil sorgten für einen guten Lesefluss: Ich blieb an der Geschichte dran und konnte das Buch nur schwer aus den Händen legen – innerhalb von zwei Tagen waren die 320 Seiten gelesen. Außerdem besticht dieser spannende, humorvolle und gleichzeitig emotionale Roman von Anfang an durch ein hohes erzählerisches Tempo, zum Ende hin baut sich zusätzlich eine enorme Spannung auf. Ich flog nur so durch die Seiten und die Geschichte und konnte mir dank des bildhaften Sprachstils der Autorin die Handlungsorte wunderbar vorstellen und mich schnell in die vielseitigen Charaktere einfühlen.

„Jana zollte Jürgen inzwischen noch mehr Respekt. Es waren gerade die Kleinigkeiten im Alltag, die ein Leben im Rollstuhl nicht einfach machten, und noch schlimmer mussten die ersten Momente nach dem Unfall gewesen sein. Was für eine psychische Belastung, sich plötzlich nicht mehr als vollwertiger Mann zu fühlen. (…) Sich dann wieder aufzurappeln und nach vorne zu sehen, sich fit zu halten und peu à peu dem Leben positive Aspekte abzuringen, erforderte Willensstärke und Disziplin.“

[Kapitel 15, Seite 298]

Zu Beginn des Buches lernt der Leser/ die Leserin Marlis kennen, welche ich dank ihrer hilfsbereiten und spontanen Art und ihren wundervollen Humor und ehrlichen Charakter direkt in mein Herz geschlossen habe. Sie macht während der Handlung eine enorme Wandlung durch, dabei bleibt sie sich aber trotzdem selbst treu und ist auch immer für die Menschen in ihrer unmittelbaren Umgebung da.
Als nächstes trifft der Leser/ die Leserin auf Jana, Marlies Enkeltochter. Jana hat schon früh ihre Mutter verloren – ein Verlust, den sie noch immer spürt. Zu ihrer Großmutter ist sie durch ein starkes und vertrauensvolles Band verbunden. Jana hat, ähnlich wie ihre Großmutter, eine sehr hilfsbereite Art, scheint jedoch noch nicht so richtig in ihrem Leben angekommen zu sein und hat ihren Platz noch nicht gefunden. Sie promoviert, doch was danach kommt, ist ihr noch völlig ungewiss. Ich konnte zu Jana schnell eine Beziehung aufbauen und mochte ihren verträumten, gleichzeitig selbstsicheren und unsicheren Charakter sehr.
Jürgen ist zu Beginn völlig undurchsichtig und sein launenhaftes Benehmen und seine Handlungen geben große Rätsel auf. Erst im Laufe der Handlung zeigt sich sein wahres Gesicht und was in seinem bewegten Leben passiert ist. Diese mitunter tieftraurige und emotionale Geschichte nahm mich mitunter sehr mit und sorgte für die ein oder andere Gänsehaut.
Neben diesen Hauptprotagonisten spielen noch einige weitere Figuren wichtige Rollen. Um nicht zu viel von der Handlung vorwegzunehmen, möchte ich nicht detailliert auf diese Figuren eingehen. Tessa Hennig konnte mich mit ihren vielen und vor allem vielfältigen Figuren begeistern und mich mit den teils völlig unvorhergesehen Handlungen und Ereignissen und ihren Entwicklungen überraschen und bestens unterhalten. Es gibt Figuren, die zentrale Rollen einnehmen, aber auch Figuren, die nur am Rande vorkommen – sie alle konnten mich überzeugen.

Copyright Foto: B.S.B.

Besonders fassungslos gemacht haben mich die Schilderungen, wie schwer es Menschen im Rollstuhl in unserer Gesellschafft haben. Es fängt damit an, dass Reisen alleine – vor allem mit öffentlichen Verkehrsmitteln – fast nicht zu bewerkstelligen sind. Auch viele Hotelzimmer sind nicht auf die besonderem Bedürfnisse ausgelegt und viel zu eng. Diese Schwierigkeiten lässt Tessa Hennig gekonnt und mit einer Brise schwarzen Humor in die Handlung mit einfließen.
Des weiteren hat die Autorin, die Örtlichkeiten und deren geschichtlichen Hintergründe (vor allem vom Haupthandlungsort Dénia an der Costa Blanca in Spanien) sehr gut herausgearbeitet und dargestellt. Ich habe eine Menge über diese für mich unbekannte Region gelernt und habe nun große Lust bekommen, meinen nächsten Urlaub dort zu verbringen.
Am Ende dieser Rezension möchte ich mich ganz herzlich bei Tessa Hennig für dieses wunderschöne Leseerlebnis und die unterhaltsamen und lehrreichen Lesestunden bedanken. Ich bin mir sicher, dass dies nicht mein letztes Buch von ihr gewesen ist.

Fazit: Der Roman „Verliebt über beide Räder“ von Tessa Hennig erzählt eine sehr emotionale, spannende aber auch humorvolle Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe und die mir nebenbei noch einiges an Wissen über die Costa Blanca und die Geschichte dieser Region vermittelt hat.
Die vielseitigen und authentisch gezeichneten Figuren, der bildgewaltige und spritzige Sprachstil und die mitreißende Handlung sorgen dafür, dass man dieses Buch am liebsten am Stück weglesen möchte. Sehr empfehlenswert!

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