„Sommerfarben in der Stadt der Liebe“

von Lily Martin

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 01. Juli 2024 eBook, 16. Juli 2023 Taschenbuch
Verlag: Rowohlt
Ausgabe: Taschenbuch, eBook und Hörbuch
ISBN: 978-3499011382
Seitenanzahl: 304
Preis: 4,99€ (eBook), 13€ (Taschenbuch)
Reihe: „Paris und die Liebe 02/02)“

Homepage:
https://www.rowohlt.de/buch/lily-martin-sommerfarben-in-der-stadt-der-liebe-9783644015906

Klappentext:
„Marie lebt in Paris, der romantischsten Stadt der Welt. Aber den Glauben an die große Liebe hat die Kunststudentin längst verloren. Zu tief sitzt die Enttäuschung nach ihrer letzten zerbrochenen Beziehung. Deshalb will sie sich jetzt auf ihr Studium konzentrieren – und auf ihren Aushilfsjob im Museum. Bei einer ihrer Führungen lernt sie den jungen Lehrer Jan kennen. Vor den «Seerosen» von Claude Monet entdecken sie ihre gemeinsame Leidenschaft für Kunst. Und als Jan wenig später vorschlägt, zusammen einen Ausflug zu machen, sagt Marie spontan zu. Sie fahren in das malerische Dörfchen Giverny in der Normandie, wo Monet einst lebte und seine unsterblichen Bilder malte. Kann Marie in all der Farbenpracht und an der Seite von Jan ihre Ängste hinter sich lassen und wieder an die Liebe glauben?“

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin und vom Rowohlt Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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„Immer, wenn er herkam, schien es ihm plötzlich unwirklich, in dieser Stadt zu sein. Sie war Hunderte und Aberhunderte Male beschrieben worden, in den Himmel gelobt, als Paradies heraufbeschworen, von einigen auch verteufelt worden. Immer jedoch schien sie in all den Geschichten, auf all den Bildern und in alten Filmen (…) wie ein märchenhafter Ort. War er dann wirklich in Paris, konnte er es nicht glauben, dass es diese märchenhafte Stadt in Wirklichkeit gab.“

[Kapitel 3, Seite 39]

Das Buch „Sommerfarben in der Stadt der Liebe“ von Lily Martin ist der zweite Band der Reihe „Paris und die Liebe“ und erzählt von einer jungen Frau, welche nach einer großen Enttäuschung wieder lernen muss, an die Liebe zu glauben.

Die Kunststudentin Marie lebt in Paris – der Stadt der Liebe. Doch nachdem sie von ihrem Freund verlassen wurde, hat Marie den Glauben an die Liebe verloren. In ihrer Abschlussarbeit über das Schaffen des Künstlers Claude Monet tritt sie Monaten auf der Stelle, doch immerhin ihr Aushilfsjob im Museum bringt sie unter andere Menschen.
Als Marie eines Tages bei einer ihrer Führungen auf den smarten Lehrer Jan aus Deutschland trifft, fühlt sie sich schnell zu ihm hingezogen – und er sich auch zu ihr. Sie beide eint die Leidenschaft für die Kunst – ganz besonders angetan haben es ihnen die Werke von Claude Monet.
Doch Marie kann mit ihrer erst kürzlich zerbrochene Beziehung nicht richtig abschließen und auch Jan scheint eine schwere Last auf seinen Schultern zu tragen.

Lily Martin ist das Pseudonym der Autorin Anne Stern, welche schon seit vielen Jahren zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen gehört. Mit ihren vielfältigen historischen Romanen, vor allem mit der Buchreihe „Fräulein Gold“, hat sie sich in meine Leseherz geschrieben und ich freue mich auf jede Neuerscheinung aus ihrer Feder.
Als sie im April 2023 ankündigte, dass sie unter dem Namen Lily Martin den zeitgenössischen und in Paris spielenden Roman „Sommertage im Quartier Latin“ herausbringt, war mein Interesse schnell geweckt. Ich war noch nie in Paris, jedoch ist diese Stadt ist schon lange ein absoluter persönlicher Sehnsuchtsort.
Dieser Auftakt hat mich sehr begeistert, da es ein wunderbarer und leichter Roman ist, welcher mich ab der ersten Seite mit nach Paris genommen hat.
Umso mehr freute ich mich, dass schon bald der zweite Band „Sommerfarben in der Stadt der Liebe“ angekündigt wurde, welchen ich selbstverständlich auch sehr gerne lesen wollte. Freundlicherweise bekam ich auch diesen Band vom Rowohlt Verlag als (vorzeitiges) Rezensionsexemplar zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanke.

Ich habe das Buch als Taschenbuch gelesen, welches eine schön gestaltete Klappbroschur mit vielen kleinen Details ist.
Auf der vorderen Klappe ist der Auszug einer Szene abgedruckt, im inneren befindet sich ein liebevoll gestalteter Stadtplan-Ausschnitt, auf der man direkt sehen kann, wo das Buch hauptsächlich spielt. Auf der hinteren Klappe wird die sympathische Autorin mit einer kurzen Biographie und einem Foto vorgestellt, die innere Klappe greift das Motiv des Covers auf.
Das Cover ist in einem kräftigen pinken Farbton gehalten und zeigt im linken unteren Bereich ein gemaltes Fahrrad . Zusammen mit dem in gelb und weiß gestalteten Buchtitel und Autorinnennamen wirkt das gesamte Cover sommerlich leicht. Allerdings finde ich es sehr schade, dass das Cover stilistisch nicht mehr zum ersten Band passt. (Der erste Band erhält aber wohl demnächst ein Makeover – damit passen die Teile dann wieder zusammen).
Den Anfang des Buches bilden zwei stimmungsvolle Zitate von Heinrich Heine und George Sand , danach folgt der Prolog, in welchem eine Erzählerin in die Geschichte einlädt und bereits einen kleinen Vorgriff auf die Handlungen und die Figuren gibt.
Der anschließende erzählende Teil umfasst insgesamt 35 Kapitel, welche alle eine angenehme Länge besitzen. Mit dem Epilog, welcher im selben Stil wie der Prolog geschrieben und gleichzeitig auch ein Nachwort und ein Ausblick auf den dritten Band ist, wird das Buch abgeschlossen.
Die Haupthandlung wird chronologisch erzählt und umfasst insgesamt nur wenige Tage. Ich fand einen schnellen Zugang in die Geschichte und konnte und auch den vielen und vielfältigen Figuren stets gut folgen.
Dieser zweite Band ist lose mit dem ersten Band verbunden – es kommen einige Figuren aus dem ersten Band vor. Der Fokus liegt jedoch diesmal auf anderen Figuren, weshalb ich es nicht als unbedingt erforderlich empfinde, dass man den ersten Band vor dem zweiten Band gelesen haben muss. Aber lest den ersten Band bitte trotzdem – es lohnt sich.

„Und wie immer, wenn Marie die Nymphéas sah, spürte sie, wie der Stress kurz von ihr abfiel und sie stattdessen eine große Ehrfurcht ergriff.“

[Kapitel 2, Seite 26]

In diesem Teil steht die junge Marie im Mittelpunkt des Geschehens. Die junge Frau lebt, arbeitet und studiert in Paris. Während sie ihren Lebensunterhalt mit einem Aushilfsjob in einem Museum bestreitet, schreibt sie seit mehreren Monaten an ihrer Abschlussarbeit. Doch sie kommt einfach nicht weiter. Dazu kommt noch heftiger Liebeskummer, denn ihr langjähriger Freund Antoine hat sie verlassen und lebt nun mit einer anderen Frau in New York. Marie zieht sich immer weiter von der Welt zurück, einzig in dem Café von Lola Fabien und in ihrem Job im Museum findet sie etwas Anschluss an andere Menschen. Ihre Arbeit führt sie mit großer Begeisterung aus – auch wenn sie immer wieder daran denken muss, wie ihre Zukunft wohl einmal aussehen wird und sich vor dieser auch fürchtet. Einerseits ist sie erwachsen, ihrem recht engen Elternhaus und der Kleinstadt entkommen, richtig bereit für ein erwachsenes Leben scheint sie noch nicht zu sein und sucht nach wie vor den Platz in ihrem Leben.

„Aber wenn die diese Arbeit abgab, lag vor ihr die Leere eines notwendigen Neuanfangs. (…) Sie müsste sich festlegen, müsste unter Beweis stellen, dass sie nicht nur klug war, wie immer alle behaupteten, sondern auch in der wirklichen Welt etwas taugte. Denn solange sie weiter an ihrer Thèse herumbastelte, war das alles noch ein Spiel. Ein zermürbendes zwar, aber doch noch nicht die nackte, harte Wirklichkeit. Und vor dieser fürchtete sich Marie.“

[Kapitel 5, Seite 58]

Auch wenn Maries Charakter am Anfang etwas schwer zu fassen ist, habe ich sehr schnell gemocht. Sie ist eine ehrliche, sehr zarte, tief verletzte und auch verunsicherte junge Frau, welche erst wieder Vertrauen in sich und vor allem in die Liebe finden muss. Doch sie ist für andere Menschen da, hat für deren Sorgen immer ein offenes Ohr und hilft, wo sie nur kann (wenn auch manchmal zu Beginn etwas widerwillig) . Marie ist eine zutiefst menschliche Figur, welche man einfach gerne haben muss.
Jan ist mit seiner Schulklasse in Paris zu Besuch. Mit seiner verständnisvollen Art, hat er seine Schüler und Schülerinnen ganz gut im Griff. Doch auch er trägt große seelische Verletzungen mit sich herum, denn auch er wurde verlassen. Als er Marie im Museum trifft, ist es für ihn Liebe auf den ersten Blick. Marie geht ihm nicht mehr aus dem Kopf. Er ist mit Leib und Seele Lehrer, (auch wenn er sich immer wieder die Frage stellt, was wohl von ihm in der Erinnerung seiner Schüler und Schülerinnen bleiben wird), in seinem Privatleben wirkt er hingegen ruhelos. Auch wenn sein Charakter etwas undurchschaubarer und weniger greifbarer ist als der von Lola, konnte ich Jan und seinen Beweggründen immer gut folgen und mochte ihn sehr.
Viele der am Rande auftretenden Figuren sind bereits aus dem ersten Band bekannt. Ich fand es wunderschön, diese wieder zu treffen und zu sehen, wie sie sich weiterentwickelt haben und was es für Wendungen in ihren Leben gegeben hat.
Aber auch einige neue Figuren finden den Weg in die Geschichte, wie zum Beispiel Karen. Karen ist Lehrerin und begleitet Jan und die Klasse nach Paris. Auch wenn sie nur am Rande vorkommt, bringt sie mit ihrer ehrlichen Art und auch damit, dass sie Jan immer wieder mal anschubst und immer unterstützt, sehr viel Herzlichkeit in die Geschichte.
Lily Martin (Anne Stern) hat es geschafft, dass ich die authentischen und gelungenen Charaktere schnell (wieder) in mein Herz geschlossen habe und es sich wie ein ’nach Hause kommen‘ angefühlt hat. Es sind, wie im ersten Band, die vielen kleinen Geschichten ihrer liebevoll gezeichneten Figuren, welche Lily Martin (Anne Stern) zu einer großen und gelungenen Geschichte vereint. Alle Figuren sind miteinander und untereinander verbunden, ihre Schicksale, Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen zogen mich schnell in herzerwärmende Geschichte hinein.

„Dieses Mädchen war wirklich unbelehrbar, und auch das war eine Lektion, die Jacobine schon lange gelernt hatte. All das Wissen, das eine Frau im Alter angehäuft hatte, konnte dennoch nicht an die nächsten Generationen weitergegeben werden, es versickerte. Die jungen Frauen mussten ihre eigenen Erfahrungen machen, sie hörten nicht auf ältere Damen wie sie.“

[Kapitel 6, Seite 68]


Wieder einmal konnte mich der poetische, bildhafte und detaillierte Sprachstil der Autorin mit in die Geschichte nehmen. Vor meinem inneren Auge bauten sich die Bilder von Paris auf, wo ich gefühlt spazieren ging, ich atmete die großartige Atmosphäre dieser einzigartigen Stadt ein und erlebte all die großen und kleinen Geschichten seiner Bewohner und auch die der Besucher.
Die Autorin beschreibt Paris mit ihrer einzigartigen und bildhaften Sprache so liebevoll, als würde sie über eine gute Freundin schreiben. Hier erkennt man die untrennbare Verbindung zwischen ihr und dem Handlungsort.
Ein besonderes Thema in dem Roman „Sommerfarben in der Stadt der Liebe“ sind die kunstschaffenden Frauen. Noch immer werden ihre Werke und vor allem sie selbst nicht gleichwertig mit ihren männlichen Kollegen behandelt.
Dies alles – die gut zu verfolgende Handlung, die dichte und einnehmende Atmosphäre, die lebensechten Figuren, die Thematik und die poetische Sprache – sorgten dafür, dass ich völlig in die Geschichte eintauchen konnte, alles um mich herum vergessen habe und das Gefühl hatte, einen liebgewonnen Ort erneut zu besuchen und Freunde wieder zu treffen.

«Aber wenn ich in der letzten Zeit etwas gelernt habe (…) dann, dass zu lieben bedeutet, das mögliche Scheitern in Kauf zu nehmen und es trotzdem zu wagen! Liebe ist, wenn wir nicht zögern. Wenn wir nicht alles nach der Wahrscheinlichkeit von Erfolg berechnen, sondern aufhören zu rechnen. Wenn wir aufhören uns zu fürchten. Dann wissen wir, dass sie da ist.»“

[Kapitel 32, Seiten 270/271]

Am Ende dieser Rezension möchte ich mich ganz herzlich bei Lily Martin (Anne Stern) für dieses wunderbare Leseerlebnis bedanken. Ich freue mich schon, wenn ich mit dem nächsten Band wieder nach Paris, in das Quartier Latin, reisen darf und dort die vielen liebgewonnenen Charaktere erneut treffen darf.
Und ja: Meine Sehnsucht, diese großartige Stadt zu besuchen, ist nach Ende des Buches noch einmal um einiges größer geworden.

Fazit: „Sommerfarben in der Stadt der Liebe“ von Lily Martin ist ein interessanter, gefühlvoller und inspirierender Sommerroman, welcher mich von Anfang bis Ende begeistert hat.
Dazu die Figuren, die man ab der ersten Seite (teilweise wieder) ins Herz schließt und auf jeder Seite neue Facetten an ihnen entdeckt. Ganz ganz wunderbar und absolut lesenswert!

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch den Verlag, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Verlagshomepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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