„Ajena im Raum der Spiegel“

von Virginia Anemona

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 31. Juli 2021
Verlag: Selfpublishing über Epubli
ISBN: 978-3754148006
Seitenanzahl: 528

http://www.virginia-anemona.cookypool.net/?fbclid=IwAR1F0seaUbJLVHyVqqM-6TeswQdSzBMQS7mSFlF3y6fXmtYbg9Y61l7UPeY


Klappentext:
Ajena hofft ihre traumatischen Erfahrungen aus der Kindheit verarbeitet zu haben und einen Job zu finden. Doch sie ahnt nicht, dass der kindliche Teil ihrer Seele so verletzt ist, dass er ihre Welt schon bald ins Chaos zu stürzen droht. Die Grenze zwischen Vergangenheit und Gegenwart verschmilzt mehr und mehr und inmitten des Durcheinanders trifft Ajena auf Nick. Ajena hat vor langer Zeit eine Angstmauer um sich errichtet, aber Nick setzt alles daran, einen Weg hindurch zu finden. Ajenas Träume sind lebhafter denn je und sie begegnet darin den unterschiedlichsten Wesen. Eines davon bittet sie um Hilfe bei der Suche eines vermissten Lichtwesens. Im Traum wächst Ajena über sich hinaus, während bei Tag selbst kleinste Aufgaben eine Hürde darstellen. Als Ajena schließlich körperlich schwer erkrankt, stempeln die Ärzte sie wegen ihrer Ängste als psychisch leidend ab. Somit bleibt ihr keine andere Wahl, als zu lernen, auf ihre innere Stimme zu hören und diese zum Ausdruck zu bringen.“

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als Rezensionsexemplar in Form eines Taschenbuchs zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!-Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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Das Buch „Ajena im Raum der Spiegel“ von Virginia Anemona ist der zweite autobiographische Bericht der Autorin und zeigt rückblickend den Leidensweg der jungen Frau mit einer tückischen Krankheit und den katastrophalen Umgang durch verschiedener Ärzte und Ärztinnen.

Die junge Ajena schließt die Schule ab und möchte damit auch das Thema Mobbing für immer hinter sich lassen. Das Arbeitsamt verschafft ihr diverse Praktika, doch es wird nur wenig darauf geachtet, ob diese Berufe auch wirklich zu der sensiblen Ajena passen. Schnell ist sie mit den Forderungen des Amtes überlastet, denn diese bringen wieder alles hoch, was sie zu vergessen versuchte: Die Übergriffe ihres Klassenkameraden Maurice.
Als Ajena dann auch noch körperlich schwer erkrankt, beginnt für sie ein Spießrutenlauf, denn kein Arzt/ Ärztin nimmt sie und ihre Krankheit ernst. Um diesen Demütigungen zu entkommen, flüchtet sie sich wieder in ihre fantasievolle zweite Realität, in der große Aufgaben und Herausforderungen auf sie warten.

Mitte Februar 2022 schrieb mich die Autorin auf Instagram an und fragte, ob ich Interesse habe, ihre beiden Bücher zu lesen und zu rezensieren.
In ihrem ersten Buch „Ajena und der Wasserperlenbaum“ beschreibt sie sie ihre Lebensgeschichte, ihre Erfahrungen mit Mobbing/ Gewalt in der Schule und luzides Träumen.
In „Ajena im Raum der Spiegel“ thematisiert die Autorin ihre Borreliose-Erkrankung.
All diese Themen weckten mein Interesse und ich sagte der Autorin zu.
An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin für die Zusendung und Bereitstellung der Rezensionsexemplare.

Aus dem Mädchen Ajena ist eine junge Frau geworden, welche sich ihre Kreativität und Fantasie trotz aller negativer Erfahrungen während ihrer Schulzeit bewahrt hat.
Doch das System zwingt sie dazu, sich eine Arbeit zu suchen – egal ob sie dem gewachsen ist, oder nicht. Immer wieder trifft sie auf Menschen, die es nicht gut mit ihr meinen, sie erniedrigen und ihre Fähigkeiten reduzieren. Das alles wird noch schlimmer, als Ajena körperlich schwer erkrankt und von der Ärzteschaft nicht ernst genommen und gedemütigt wird.
Ajena rettet sich immer wieder in ihre selbst aufgebaute Traumwelt – ihre zweite Realität. Dort findet sie Aufgaben, welche sie fordern und auch Wege, mit ihrer Situation umzugehen und fertig zu werden und damit schlussendlich ihre Seele zu heilen. Denn eines ist klar: Die schrecklichen Attacken ihres Mitschülers hat Ajena längst nicht hinter sich gelassen.
Außerhalb dieser Traumwelt ist ihr empathischer Freund Nick ihr Fels in der Brandung – er gibt ihr Halt und Kraft und ist immer an ihrer Seite.

Ähnlich wie im ersten Buch, spielten sich in meinem Kopf während des Lesens wieder zwei völlig unterschiedliche Filme ab: Der eine zeigte die nüchterne und grausame Realität, welche für mich meistens in schwarz-weiß Tönen gehalten war, diesmal aber – dank Nick – mit einzelnen Farbtupfern. Dieser Teil des Buches nahm mich emotional sehr mit und machte mich mit unter einfach nur fassungslos, wie unsensibel viele Ärzte und Ärztinnen mit Ajena umgegangen sind. Ebenso zeigt die Autorin auf bedrückende Art und Weise, wie es ist, an diesem Leistungs-System zu scheitern, wenn man eben nicht der „Norm“ entspricht und wie schnell man in Schubladen gepackt wird.
Der andere farbenfrohe Film spielte in der Traumwelt und zeigte so viele Farben der Hoffnung, der Zuversicht, der Freundschaft, der Hilfe, des Mutes und der Heilung. Diese Besuche in der Traumwelt schildert die Autorin voller Fantasie und Farben, sie nehmen einen großen Teil der Handlung des Buches ein und werden mit bunten Abbildungen der Autorin ergänzt.

Virginia Anemona hat eine wunderbare und authentische Sprache, die mich von der ersten Seite an mit in das Buch und die zwei Realitäten nahm, ich musste einfach immer weiter lesen. Auch wenn es mich mitunter sehr aufwühlte, wie wenig ihr geholfen wurde, als sie dringend Hilfe benötigt hat.

Das Buch „Ajena im Raum der Spiegel“ ist ein Plädoyer dafür, dass man Menschen ernst nehmen und nicht vorschnell verurteilen sollte.
Schlimme Erlebnisse darf man nicht einfach verdrängen und vergessen, sondern man muss sich damit auseinandersetzen. Den erst wenn die Seele geheilt ist, kann auch der Körper heilen.

Fazit: Ein Buch, welches Mut macht für sich selbst einzustehen und sich nicht aufzugeben. Eindrücklich schildert die Autorin ihr Erlebtes, ihre seelischen Verletzungen und ihre tückische Krankheit, welche noch immer von vielen Ärzten/ Ärztinnen nicht ernst genommen wird.
Ein unvergessliches Buch voller Mut und Lebensweisheiten.
Absolut lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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