„Bella Donna – Die Malerin von Rom“

von Catherine Aurel

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 14. Juni 2023
Verlag: Penguin
Ausgabe: Paperback und eBook
ISBN: 978-3-328-10550-3
Seitenanzahl: 417 Seiten
Preise: Taschenbuch: 16€, eBook: 9,99€

https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Bella-Donna-Die-Malerin-von-Rom/Catherine-Aurel/Penguin/e557269.rhd

Klappentext:
„Rom, das Zentrum der Macht und der Künste: Nur widerwillig folgt Tina ihrem Mann Adamo Bellani in die Ewige Stadt, wo der Erbe des Florentiner Schönheitsimperiums ins Bankiersgeschäft einsteigen will. Auf dem Weg nach Rom begegnen sie der aufstrebenden Malerin Sofonisba, die nach dem Willen ihres Vaters den großen Michelangelo mit ihrem Werk beeindrucken soll. Zu dritt setzen sie ihre Reise fort – sehr zum Missfallen von Tina, die eifersüchtig auf die selbstbewusste Künstlerin ist. Kaum in Rom angekommen werden Adamo, Tina und Sofonisba in eine Intrige verwickelt, die sich bis ins Zentrum der Macht erstreckt. Die beiden ungleichen Frauen müssen zusammenhalten, um nicht nur eine junge Liebe, sondern auch den Bau des großen Petersdoms zu retten …“

Hinweise:
– Das Buch ist der dritte Teil der „Töchter-Italiens-Reihe“, welcher unabhängig von den beiden ersten Bänden gelesen werden kann.

– Hier sind meine Rezensionen: „Bella Donna – Die Schöne von Florenz“ und „Bella Donna – Die Herrin von Mantua“.
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Verlag über das ‚Bloggerportal‘ als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!

– Ich habe für diese Rezension vom Verlag und/ oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: Penguin Verlag

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Das Buch „Bella Donna – Die Malerin von Rom“ von Catherine Aurel ist der dritte und abschließende Teil der „Töchter-Italiens-Reihe“, spielt in der Mitte des 16. Jahrhunderts in Rom und zeigt einen Einblick in das Leben der in Vergessenheit geratenen Malerin Sofonisba Anguissola.

Italien 1557: Auch wenn Adamo der Erbe des Schönheitsimperiums „Casa Bellani“ in Florenz ist, führt seine Frau Tina das Unternehmen. Mit Leidenschaft und Hingabe steht sie jeden Tag im Geschäft und es gibt für sie keine größere Bestätigung, wenn eine Kundin dieses glücklich und zufrieden wieder verlässt. Adamo hingegen kann mit seinem Erbe nichts anfangen und möchte unbedingt ins Bankgeschäft einsteigen. Als er die „Casa Bellani“ verkauft und nach Rom aufbricht, begleitet in Tina nur widerwillig.
Unterwegs treffen sie auf die selbstbewusste Malerin Sofonisba, welche sich mit ihrem Vater ebenfalls auf dem Weg in die Ewige Stadt befindet – dort soll sie mit ihrem Werk den großen Michelangelo beeindrucken. Zu dritt setzen sie ihre Reise gen Rom fort, auch wenn sich die beiden völlig verschiedenen Frauen alles andere als sympathisch sind.
Doch kaum sind sie angekommen, geraten die drei in eine weitreichende Intrige. Sie müssen zusammenhalten, den auch der Bau des Petersdom ist in großer Gefahr.

Catherine Aurel ist das Pseudonym von Julia Kröhn, welche mich schon seit vielen Jahren mit ihren vielfältigen Romanen begleitet und begeistert.
Im Mai 2021 habe ich den ersten Teil der „Töchter – Italiens“ Trilogie „Bella Donna – Die Schöne von Florenz“ gelesen, ein Jahr später dann den zweiten Band „Bella Donna – Die Herrin von Mantua“. Diese beiden Teile konnten mich sehr überzeugen und ich war schon sehr gespannt auf den Abschluss der Reihe welche ich einfach lesen musste. Ich fragte im ‚Bloggerportal‘ ein Rezensionsexemplar an und bekam es freundlicherweise genehmigt und zugesendet – an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an den Penguin-Verlag.
Alle drei Teile Teile der Buchreihe können unabhängig voneinander gelesen werden, da immer einige Jahre zwischen den Geschichten liegen und auch jeweils andere Figuren und Städte eine Rolle spielen. Während der erste Teil in Florenz angesiedelt ist, spielt der zweite Teil vorwiegend in Mantua und Venedig, die Handlung des dritten Teils findet weitgehend in Rom statt und spielt fast 100 Jahre nach dem ersten Band.

Das Buch ist eine Klappbroschur (Paperback) und passt mit dem ausdrucksstarken Cover wunderbar und unverkennbar zu den beiden anderen Bänden der Reihe.
Im Vordergrund befindet sich eine Frau in einem rot-orangen Kleid, welche mit dem Rücken zum Betrachter steht. Sie blickt auf die Stadt Rom, welche mit dem Petersdom und der charakteristischen Kuppel eindeutig zu erkennen ist. Über der Stadt und der Frau erhebt sich ein blauer, leicht bewölkter Himmel.
Auf der vorderen Klappe werden die ersten beiden Teile vorgestellt, auf der hinteren Klappe befindet sich ein Foto und eine kurze Biografie der sympathischen Autorin. Das Innere der Klappen ist leer geblieben, was ich etwas schade finde – hier hätte es sich angeboten zum Beispiel Kartenmaterial oder Schönheits-Rezepte unterzubringen.
Mit dem Personenregister geht es los, dem schließt sich ein sehr stimmungsvolles Zitat von Michelangelo an. Danach beginnt direkt der erzählerische Teil, welcher sich auf insgesamt 18 Kapitel aufteilt und im August 1557 beginnt. Es folgen der ‚Anhang‘ und die ‚Historische Anmerkung‘ – hier geht die Autorin ausführlich auf Fakt und Fiktion ein.

Auch in diesem Teil gibt es wieder einige historische Persönlichkeiten, welche an der Seite von fiktiven Charakteren gekonnt zum Leben erweckt werden. Alle Figuren, egal ob historisch oder fiktiv, haben mich mit ihrer authentischen und teils sehr ambivalenten Charakterzeichnung und ihrer glaubhaften Entwicklung überzeugen können.
In diesem Buch stehen die fiktive Tina Bellani und ihr Mann Adamo neben der historischen Sofonisba Anguissola (1531/1532 – 1625) im Mittelpunkt der Geschichte. Während ich Tina mit ihrer freundlichen Art direkt in mein Herz schloss, stieß mich Adamos abfälliges und gemeines Verhalten seiner Frau gegenüber sehr ab.
Sofonisba ist eine der vielen historischen Persönlichkeiten und Catherine Aurel hat diese großartige Künstlerin aus der allgemeinen und ungerechten Vergessenheit geholt und ihr damit ein Denkmal gesetzt – auch wenn das ein oder andere dazu gedichtet wurde. Sie ist eine Frau, welche völlig und wahrhaftig für die Kunst lebt.

„»Ein echter Künstler hat nicht nur einen geübten Blick, er darf sich nicht allein aufs Schauen verlassen. Es genügt schließlich nicht zu malen, was man sieht. Ein Bild wird erst lebendig, wenn man auch malt, was man fühlt, den Menschen nicht bloß darstellt, vielmehr die Essenz seines Wesens einfängt. Außerdem gilt es, die Welt zwar als das zu sehen, was sie ist – und das ist eben oft ein hässlicher, trauriger Ort -, doch wir müssen der Hoffnung Rechnung tragen, sie könnte eine bessere werden. Künstler wie ich suchen nicht allein die Schönheit, Künstler wie ich suchen die Wahrheit – weil wir von der Sehnsucht getrieben sind, alle Menschen mögen wahrhaftig sein, sich nicht in Lügen und Trugbilder verstricken.«“

[Seite 212/ 213]

Neben diesen drei Hauptfiguren steht Michelangelo im Zentrum der Geschichte. Ich mag es sehr, wenn historische Figuren zum Leben erweckt werden und somit auch ein privater Blick auf diese berühmten und bekannten Figuren geworfen werden kann. Er ist zu Beginn dieser Geschichte bereits 82 Jahre alt und hat in dieser Zeit schon so einiges erlebt. Doch zur Ruhe setzen kann er sich nicht – und auch vor Intrigen ist er nicht gefeit. Er wirkt zu Beginn recht grummelig, hat aber doch das Herz am rechten Fleck.
Es spielen noch einige historische und auch fiktive Figuren in diesem Roman mit. Während viele von ihnen eine große Rolle spielen, agieren einige von ihnen am Rand. All ihre Geschichten, Dramen und die kleinen und großen Schicksale sind wunderbar miteinander verbunden und sie ergeben zusammen ein gutes Bild der damaligen Gesellschaft.

Es war eine gespaltene Gesellschaft: Die katholische Kirche stand der Reformation gegenüber und wollte diese mit allen Mitteln verhindern. Anhänger des neuen Glauben wurden als Ketzer bezeichnet und erbarmungslos verfolgt.
Das Land Italien, wie wir es heute kennen, gab es zu dieser Zeit nicht. Es bestand aus einzelnen Markgrafschaften (z.B. Saluzzo, Monferrat), einzelnen Herzogtümern (z.B. Parma, Modena und Mantua), einzelnen Fürstentümern (z.B. Massa), einzelnen Republiken (z.B. Republik Venedig, Republik Genua, Republik Florenz) und dem Kirchenstaat. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts kämpften mehrere europäische Staaten um Italien. Die Kriege um die Kontrolle über Italien waren Teil des Kampfes der europäischen Staaten um die Vorherrschaft auf dem Kontinent. Das Schicksal der Halbinsel wurde durch ein ständig wechselndes Mächtegleichgewicht bestimmt. Die vielen Kriege zermürbten Italien und dauerten bis zum Frieden von Cateau-Cambrésis im Jahr 1559 an. Spanien wurden große Teile Italiens zugesprochen und kontrollierte zudem indirekt auch den Kirchenstaat.

„Auch Italien hatte nie unter einem Banner gestanden, sondern war in etliche kleine Machtbereiche zersplittert. Anstatt gemeinsame Front gegen die zahlreichen Feinde von außen zu machen – Spanier, Franzosen, Deutsche – und ein gemeinsames Heer aufzustellen, hatten sich die heillos zerstrittenen Fürstentümer mal mit dem einen, mal mit dem anderen Gegner verbündet. Und ebenso hielt es der Papst.“

[Seite 47]

Trotz dieser Kriege und Fremdherrschaften erlebte das Land die wirtschaftliche und kulturelle Blüte der Renaissance. Zu dieser Zeit erstrahlten die italienischen Kulturmetropolen, allen voran Rom, Florenz und Venedig, weit über Italien und Europa hinaus und es entstanden viele bis heute bewunderte und beachtete Kunstwerke und Bauten. Hier ist vor allem der für die Handlung relevante Petersdom und die Deckenbemalung der Sixtinischen Kapelle von Michelangelo zu nennen.
All diese vielfältigen geschichtlichen und künstlerischen Hintergründe hat die Autorin akribisch recherchiert und erzählt Geschichte äußerst lebendig und mit viel Leidenschaft. Zudem verbindet sie die Lebensgeschichten ihrer fiktiven Figuren meisterhaft mit den historischen Ereignissen und Figuren.
Wie auch in den ersten beiden Teilen empfand ich die Beschreibungen der Malerei und Kunst sehr spannend und ich habe einiges dazugelernt und meinen Horizont erweitert. Sofonisba und ihr beachtliches Werk waren mir zuvor kein Begriff – das hat sich nun Dank dieses ausgezeichneten Romans geändert.

Die chronologisch erzählte Handlung beginnt direkt mit dem ersten Kapitel und setzt im August 1557 an. Ich war sehr schnell in der Geschichte angekommen und fühlte mich auch sehr wohl.
Zusammen mit ihrer Ortskenntnis, ihrer akribischen Recherche und ihrer bildhaften und einfühlsamen Sprache sowie lebendig gezeichneten Charakteren hat Catherine Aurel ein eindrucksvolles Lese-Erlebnis geschaffen, für welches ich mich nun am Ende dieser Rezension ganz herzlich bei der Autorin bedanke.
Und: Ich freue mich schon auf viele weiteren Bücher und bin gespannt, wo diese uns hinführen werden.

Fazit: Das Buch „Bella Donna – Die Malerin von Rom“ ist ein sehr gelungener Abschluss einer farbenprächtigen Buchreihe, welche mich seit Mai 2021 begleitet und begeistert hat. Es ist eine Geschichte, welche mein Wissen erweitert hat und mich mit vielfältigen Charakteren bestens unterhalten konnte. Sehr lesenswert!

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch den Verlag, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Verlagshomepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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