von Kristina Herzog
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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 28. Mai 2024
Verlag: Selbst-Verlag
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBNs: 9783910798021 (eBook), 9783910798038 (Paperback), 9783759208774 (Tolino)
Seitenanzahl: 293 Seiten
Preise: 13,98€ (Taschenbuch), 03,99€ (eBook)
Reihe: „Die Cossin-Saga“, Band 01 von 02
Homepage:
https://www.kristinaherzog.de/kristina-herzog/
Klappentext:
„Friederike von Cossin hat ein Problem: Der Hof ihrer Familie steht bei Herzog Leopold von Ritteysen tief in den roten Zahlen. Doch wenn sie es schafft, den wohlhabenden und gutaussehenden Herzog von seiner Furcht vor Pferden zu befreien, werden die Schulden erlassen. Gelingt es nicht, verliert die Familie Hof und Gestüt. Ärgerlich ist nur, dass sich die zwei nicht ausstehen können und beide Wunden aus der Vergangenheit mit sich tragen, die ihre Herzen verschlossen haben. Zwischen Stall, Kutschen und gesellschaftlichen Regeln erblüht langsam eine Zuneigung, die machtvoll genug ist, ihr Schicksal für immer zu verändern. Doch werden sie es schaffen, die Kluft in ihrem Innern zu überwinden?“
*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als vorzeitiges Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.
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Das Buch „Ein fast perfekter Herzog ~ Die Cossin-Saga“ von Kristina Herzog ist der Auftakt einer historischen Liebesroman-Reihe, welche in Preußen des 19. Jahrhunderts spielt und in dem eine junge Frau um die Zukunft ihrer Familie, die Erfüllung ihrer Träume und um eine Liebe kämpfen muss, die eigentlich nicht sein darf.
„Ihre Lippen zitterten und sie drückte den Handrücken darauf. Sie wollte nicht schwach sein, sondern ernst genommen werden – als Mensch und vielleicht sogar als Leiterin des Gestüts. Sie würde es so viel besser machen als ihr traumtänzerischer Vater, der ständig Regenbögen hinterherjagte und kein Händchen fürs Geschäft besaß.“
[Kapitel 01]
Preußen im 19. Jahrhundert: Friederike wächst als älteste Tochter auf einem Gestüt auf. Voller Leidenschaft kümmert sie sich um die Pferde und träumt von einer eigenen Zucht. Doch als Friederike erfährt, dass das Gestüt bei Herzog Leopold von Ritteysen hoch verschuldet ist, geraten all ihre Träume ins Wanken und ihre und die Zukunft ihrer Familie schweben in Gefahr.
Doch es gibt einen Ausweg: Nach einem dramatischen Schicksalsschlag leidet der Herzog unter einer furchtbaren Angst vor Pferden. Diese Angst soll der Herzog mit Friederikes Hilfe besiegen und bei Erfolg winkt der Schuldenerlass. Motiviert, aber auch mit vielen Vorurteilen dem jeweils anderen gegenüber starten die Beiden mit dem Unterricht.
Und ganz langsam entsteht zwischen Friederike und Leopold eine Zuneigung.
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei Kristina Herzog für das vorzeitige Rezensionsexemplar bedanken.
Mit ihrer „Sternberg-Saga“, welche mich mit den starken und authentischen Charakteren, der spannenden Handlung und den akribisch recherchierten geschichtlichen Hintergründen völlig begeistern konnte, hat sich die Autorin fest in mein Leserherz geschrieben und sie gehört mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Nach Ende des dritten und letzten Bandes der „Sternberg-Saga“ war ich sehr traurig, als ich die Geschichte und die liebgewonnen Figuren verlassen musste. Umso größer war die Freude, als die Autorin ihre neue Buchreihe ankündigte, welche zwar in einer anderen Zeit spielt und eher Richtung ‚historischer Liebesroman‘ geht, jedoch schnell mein Interesse geweckt hat.
Dazu sprach mich das gelungene Cover sehr an, welches eine Frau in einem aufwendigen weißen Kleid zeigt. Über dem Cover liegt ein leicht bläulicher Filter, die oberer Hälfte des Kopfes der Frau ist am oberen Bildrand ‚abgeschnitten‘ – so kann sich jeder Leser/ jede Leserin selbst ein Bild von der Hauptfigur machen.
Der Inhalt des Buches teilt sich auf insgesamt 21 Kapitel (welche alle eine angenehme Länge haben), einen Epilog und einem Nachwort auf. Die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Hauptfiguren, welche teilweise in den Kapiteln wechseln, sorgen für einen guten Lesefluss und ich konnte schnell in die gefühlvolle und stellenweise sehr spannende Handlung abtauchen.
Auch mit ihrem detaillierten und bildhaften Sprachstil nimmt Kristina Herzog den Leser/ die Leserin von Beginn an mit in die Geschichte, welche mit Sicherheit noch lange im Kopf und vor allem im Herzen bleiben wird. Es ist, wie auch die „Sternberg-Saga“, eine sehr ruhige und unaufgeregte Geschichte, in der es aber auch immer wieder spannende Passagen gibt, die mich sehr mitreißen und ergreifen konnten und mich die Zeit während des Lesens völlig vergessen ließen. Ich konnte mir auch die Orte und Menschen gut vorstellen und baute zu vielen der Figuren schnell eine enge Bindung auf.
„Diese wachsende Zuneigung zu Leopold konnte ihr zum Verhängnis werden. Zum einen lag ihr sozialer Status deutlich unter seinem, denn immerhin war er ein Herzog. Außerdem wäre das Geschwätz fürchterlich, wenn das herauskäme. Nicht nur in ihrer Familie, sondern im ganzen Dorf und wahrscheinlich darüber hinaus, denn jeder wusste von den traurigen Umständen des Endes ihrer Beziehung zu Rupert und sie hasste den Gedanken, dass andere sich über sie und ihr Leben das Maul zerrissen.“
[Kapitel 11]
Die junge Friederike ist neben Herzog Leopold eine der Hauptfiguren des Buches. Sie wächst behütet und doch mit vielen Freiheiten und Freiräumen auf einem Gestüt auf. Ihr Vater ist sehr gutmütig, allerdings fällt ihm die Führung des Gestüts schwer, weshalb dieses hoch verschuldet ist. Die Familie gehört zum niedrigen Adel und ist verarmt, es scheint sehr unsicher, ob und wie die Familie in ihrem Zuhause bleiben kann. Friederike kann und will das nicht wahr haben und nimmt das Schicksal der Familie in ihre Hand. Sie sucht das direkte Gespräch mit dem Herzog und ihr Mut wird belohnt – auch wenn sie sich damit anfangs mit ihrem Los schwer tut: Sie soll nämlich dem Herzog die Angst vor Pferden nehmen. Sie hat, wie auch Leopold ihr gegenüber, große Vorurteile. Doch sie schaut hinter den Titel des Herzogs und erkennt einen Mann, der von einem großen Schicksalsschlag getroffen wurde.
Aber auch Friederike hat in ihrer Vergangenheit vieles erlebt, was sie tief und nachhaltig verletzt hat. Beide sehen diese inneren Verletzungen des jeweils anderen und es entsteht eine sehr spürbare Anziehung zwischen den Beiden. Während der Weg von Leopold vorgezeichnet ist und er als Herzog seinen Platz im Leben hat, ist es bei Friederike noch alles unsicher. Sie weiß zwar genau, was sie erreichen möchte, aber ob diese Pläne noch zu realisieren sind, liegt nun daran, wie und ob sie die Angst des Herzoges vor Pferden in den Griff bekommt. Ich konnte zu den beiden Hauptfiguren sehr schnell eine Beziehung aufbauen und ich fühlte deren innere Verletzungen, die erst gegenseitige Ablehnung, dann die spätere Anziehung und das Knistern zwischen den Beiden.
„Immer wenn er lächelte, war es, als würde sich ein Lichtlein in seinem Gesicht entzünden. Er wirkte viel jünger, fast wie ein ausgelassenes Kind. Wenn er es nur öfter tun würde und nicht immer so ernsthaft und streng durchs Leben ginge, wäre alles viel leichter. Auch für ihn.“
[Kapitel 10]
Neben diesen beiden Hauptfiguren spielen eine viele weitere und vor allem vielseitige Charaktere ihre großen und kleinen Rollen. Sie konnten mich alle überzeugen, teilweise überraschten sie mich mit ihren Handlungen positiv, teilweise stießen sie mich mit ihrem furchtbaren Verhalten ab. Einige der Charakterzüge der Figuren entwickeln und zeigen sich erst im Laufe der Handlung, was zu einer gelungenen Authentizität führt. Ganz besonders angetan haben es mir hierbei die Mütter der Hauptfiguren, welche eine große Wärme und Geborgenheit in die Geschichte bringen (auch wenn es zu Beginn anders wirkt) und den anderen Figuren gerne mal einen Schubs in die richtige Richtung geben.
Nach Beendigung des Buches merke ich, wie wohl ich mich bei all den Figuren gefühlt habe, wie sehr ich diese in mein Herz geschlossen habe und wie sehr mir diese nun fehlen. Doch schon ganz bald wird es ein Wiedersehen mit ihnen geben – der zweite Band erscheint bereits am 27. August 2024.
Die geschichtlichen Hintergründe treten hier in den Hintergrund, dafür bildet Kristina Herzog durch ihre glaubhaft gezeichneten Figuren ein sehr authentisches Bild der Gesellschaft von Preußen im 19. Jahrhundert an und gibt durch sie interessante Einblicke in die damalige Denk- und Lebensweisen, vor allem in die des Adels. Die sich anbahnende und wundervolle Liebesgeschichte mit all ihren Rückschlägen und Missverständnissen nimmt in „Ein fast perfekter Herzog ~ Die Cossin-Saga“ den größten Raum ein.
„Gefühle waren etwas Kompliziertes, vor allem, wenn sie ohnehin ins Leere liefen und keine Zukunft hatten.“
[Kapitel 12]
Am Ende dieser Rezension möchte ich mich bei Kristina Herzog ganz herzlich für dieses unvergessliche Lese-Erlebnis, welches mich bestens unterhalten hat, bedanken. Und: Ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Band.
Fazit: Dieses Buch hat mich und mein Herz zum Tanzen gebracht. Es ist eine herrliche und romantische Liebesgeschichte, in der man versinken und sich einfach nur wohlfühlen kann.
Gefühlvoll, dramatisch und stellenweise sehr spannend. Absolute Leseempfehlung für alle, die von ‚Bridgerton‘ und Jane Austen nicht genug bekommen können.
*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.