„Venusmuscheln in Venedig“

von Dorothe Zürcher

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: September/ Oktober 2025
Verlag: acabus
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3862828890
Seitenanzahl: 250 Seiten
Preise: 18€ (Taschenbuch), 09,99€ (eBook)
Reihe: „Die Zeit der Kreuzzüge“, Band 03 von 03

Homepage:
https://www.dorothe-zürcher.ch/veröffentlichungen/index

Klappentext:
„Mandelplätzchen und Dattelmilch 1190 von Akkon bis Venedig: Die begnadete Delikatessköchin Alkmene hat die Ehre, für die Hochzeit des künftigen Königs von Jerusalem zu kochen. Inzwischen kehrt Diethelm zum Kreuzritterheer zurück, das unaufhörlich gegen die uneinnehmbaren Mauern Akkons im heutigen Israel anrennt. Zerrissen zwischen der Loyalität zu seinem Lehnsherrn und wachsenden Zweifeln am Kreuzzug, muss er eine Entscheidung treffen. Alkmene erfährt, dass der Königsanwärter das Heer für Gold verraten hat. Nicht nur sie, sondern auch Kreuzritter Diethelm und ihre gemeinsame Tochter Sophia geraten in tödliche Gefahr. Zwischen dampfenden Kesseln und duftenden Gewürzen kämpft Alkmene mit der unmöglichen Entscheidung: Kann sie mit ihren Kochkünsten Leben retten – oder muss sie vergiften, um ihre Lieben zu schützen. Es wird gebraten, gepökelt und gebrüht, verliebt, vergiftet und vergeben.“

Hinweise:
– Lest diese Rezension bitte nicht, wenn ihr die ersten beiden Bände der Reihe „Die Zeit der Kreuzzüge“ noch nicht gelesen habt, diese aber noch lesen möchtet – Spoilergefahr!
– Das Buch habe ich freundlicherweise Acabus Verlag als Rezensionsexemplar (eBook) zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der Verlinkung der Autorin und der ausdrücklichen Leseempfehlung kennzeichne ich diese Rezension als WERBUNG. Ich habe keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten.

–  Hier findet ihr meine ausführliche Rezension zu den vorherigen Bänden:
Band 1: „Bittermandeln in Byzanz“
Band 2: „Anisbrot in Antiochia“

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Das Buch „Venusmuscheln in Venedig“ von Dorothe Zürcher ist der dritte und abschließende Band der Reihe „Die Zeit der Kreuzzüge“ und spielt in den Jahren 1190/1191 vorwiegend in dem Kreuzfahrerlager vor der Stadt Akkon.

„Sie war mit Pio und dem Kämmerer verschwunden, ohne eine Erklärung zu geben. Aber mit diesem Gesichtsausdruck. Diethelm kannte ihn. Sie führte etwas im Schilde. Wenn es ums Kochen ging, war Alkmene nicht zu bremsen. In ihrer Begeisterung riss sie die Männer mit.“

[Kapitel 15]

Mit „Venusmuscheln in Venedig“ legt Dorothe Zürcher einen emotional berührenden und historisch fesselnden Abschluss ihrer Reihe über die Zeit der Kreuzzüge vor.
Vor zwei Jahren habe ich den ersten Band „Bittermandeln in Byzanz“ mit großer Begeisterung gelesen. Auch der zweite Band „Anisbrot in Antiochia“, der im September 2024 erschienen ist, konnte mich bestens unterhalten. Deshalb war klar, dass ich auch den dritten und abschließenden Band lesen wollte, um zu erfahren, wie es mit den vielen und liebgewonnen Charakteren weitergehen wird und wie die Trilogie zu Ende gebracht wird. Ich kann nur empfehlen, die ersten beiden Bände vor dem dritten Band zu lesen, da die Handlung aufeinander aufbaut, und die Charaktere sich kontinuierlich weiter entwickeln.
Das Cover des dritten Bandes greift einige Elemente der Handlung und des Titels auf und fügt sich perfekt in die Reihe ein, was für einen harmonischen Gesamteindruck der Buchreihe sorgt:


Obwohl der Titel eine „venediglastige“ Handlung suggeriert, entführt das Buch die Leser und Leserinnen hauptsächlich in das karge Kreuzritterlager vor Akkon und schildert schonungslos die schrecklichen Lebensbedingungen des Jahres 1190 an diesem unwirtlichen Ort. Hier verknüpft Dorothe Zürcher auf geschickte Weise fiktive und historische Elemente zu einer fesselnden und lehrreichen Geschichte.
Die Stärke des Romans liegt in der authentischen Weiterentwicklung seiner Charaktere. Wir treffen auf vertraute Figuren aus den vorherigen Bänden, deren persönliche Entwicklung tiefgreifend nachgezeichnet wird. Besonders hervorzuheben ist die Delikatessköchin Alkmene, die als fiktive Figur eine ganz wunderbare Zeichnung erhält. Ihre neue Rolle als Mutter von Tochter Sophia lässt sie einerseits zu einer rührend besorgten und fürsorglichen Person werden, treibt sie andererseits aber auch in gefährliche Situationen. So gewinnt die Handlung an einer neuen emotionalen Tiefe.
Der historische Kreuzritter Diethelm, der bereits in den vorherigen Büchern eine Rolle gespielt hat, entwickelt sich in „Venusmuscheln in Venedig“ ebenfalls sehr lebensecht. Seine innere Zerrissenheit und seine zunehmenden Zweifel am Kreuzzug und dessen Erfolg werden spürbar und machen ihn zu einer überzeugenden Figur, die den damaligen Zeitgeist und die Ambivalenz des Dritten Kreuzzuges widerspiegelt. Die Figuren stehen in direktem Bezug zu den historischen Hintergründen wie der Belagerung von Akkon und werden unweigerlich von den Umständen und Ereignissen geprägt.

Die chronologisch verlaufende Handlung stellt Alkmene, Diethelm und Pio in den Mittelpunkt. Ihre Geschichten und Geheimnisse werden hautnah miterlebt, wodurch eine starke emotionale Bindung zu den Hauptcharakteren entsteht. Intrigen, wie die am Hof, denen Alkmene zu Beginn ausgesetzt ist, sorgen für zusätzliche Spannung. Die historischen Hintergründe der Belagerung von Akkon nehmen einen großen Raum ein, ohne die fiktiven Elemente zu überlagern. Im Gegenteil: Die Fiktion ist logisch mit der Geschichte verbunden und verleiht den historischen Ereignissen eine persönliche Note. Die genauen Beschreibungen der Lebensbedingungen im Kreuzritterlager sind ein starker Kontrast zum Titel des Buches, der eher an die romantisierte Atmosphäre Venedigs erinnert.
Der klare und dennoch bildhafte Schreibstil von Dorothe Zürcher trägt maßgeblich zur emotionalen Wirkung des Buches bei. Besonders gelungen sind die kulinarischen Elemente, die durch die Rezepte am Beginn jedes Kapitels in den Vordergrund gestellt werden. Sie geben einen Einblick in die Esskultur der damaligen Zeit und sind sowas wie ein Markenzeichen dieser lesenswerten Buchreihe.

„Doch erst durch seinen Herzog wurde Diethelm zu dem, der er war, bekam Ehre und seinen Platz. Hier im Zelt von vor dem Herzog knieend, erkannte Diethelm, dass er Friedrich von Schwaben nie hintergehen könnte.“

[Kapitel 6]

Am Ende dieser Rezension möchte ich mich bei Dorothe Zürcher ganz herzlich für dieses wunderbare und lehrreiche Leseerlebnis bedanken. Es war wunderschön, dass ich die vielen interessanten Figuren kennengelernt habe und sie ein Stück in ihrem Leben begleiten durfte. Ich werde sie und ihre Geschichten definitiv noch lange in meinem Herzen tragen, auch wenn ich nun Abschied von ihnen nehmen muss.
Außerdem habe ich durch diese Buchreihe eine Menge geschichtliches und kulinarisches Wissen dazugewonnen. Und genau so muss das sein! Danke dafür.
Außerdem möchte ich mich auch ganz herzlich beim Acabus Verlag für die Bereitstellung und Zusendung des Buches als kostenloses Rezensionsexemplar bedanken.

Fazit: Obwohl der Titel „Venusmuscheln in Venedig“ den Eindruck erweckt, das Buch würde hauptsächlich in Venedig spielen, was leider nicht der Fall ist, tut dies dem Lesevergnügen keinen Abbruch. Die Geschichte vor Akkon ist so fesselnd und berührend, dass die begrenzte Darstellung Venedigs in den letzten Kapiteln verzeihlich ist. Das Buch ist ein intensives und lehrreiches Leseerlebnis, das die emotionale Reise seiner Charaktere mit den harten Realitäten des Dritten Kreuzzuges verbindet. Für Fans historischer Romane und der Geschichte der Kreuzzüge ist dieser Abschluss der Reihe absolut empfehlenswert.

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*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Ein Gedanke zu „„Venusmuscheln in Venedig““

  1. Das ist meine erste Trilogie und ich konnte mir vorher nicht vorstellen, wie schwierig es ist, sich nach fünf Jahren Schreiben von literarischen Protagonisten und Protagonistinnen zu verabschieden. Umso mehr berührt es mich, dass es dir auch so ging.
    Vielen Dank!

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