von Cleo Sternberg

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 03. November 2025
Verlag: Droemer-Knaur
Ausgaben: Paperback & eBook & Hörbuch
ISBN: 978-3-426-44973-8
Seitenanzahl: 400 Seiten
Preise: 16,99€ (Paperback), 12,99€ (eBook)
Reihe: „Ein Fall für die Totenleserin“ 01/01
Homepage:
https://www.droemer-knaur.de/buch/cleo-sternberg-die-an-den-tod-nicht-glauben-9783426449738?srsltid=AfmBOopYOpWnI-h32fmUjdeH9Z7141WNRvb94yRiiVSYAKJzqZr_MA9L
Klappentext:
„Berlin, 1910. Als eine weibliche Leiche aus der Spree gezogen wird, wird ihr Fall vom zuständigen Rechtsmediziner schnell und nachlässig abgehandelt: Vermutlich hat die bitterarme ledige Mutter schlicht Selbstmord begangen.
Ganz anders sieht das die angehende Gerichtsmedizinerin Perdita Menke. Ein Detail an der Leiche hat ihre Aufmerksamkeit geweckt. Und weil ihre Mutter sich ebenfalls das Leben genommen haben soll – was Perdita bis heute nicht glaubt –, nimmt sie den Fall persönlich. Bei ihren Ermittlungen stößt sie bald auf den ebenso geheimnisumwitterten wie charmanten Bestatter Charon Czerny. Perdita misstraut ihm zutiefst, scheint er doch aus dem Tod eine Show für sein Geschäft zu machen. Versucht Charon gar, den Mörder zu decken? Erst als es für sie beide gefährlich wird, erkennen Perdita und Charon, dass sie auf derselben Seite stehen …“
Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise bei der Autorin im Zuge eines Gewinnspiels auf Facebook gewonnen – ganz herzlichen Dank dafür!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
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Mit „Die an den Tod nicht glauben – Ein Fall für die Totenleserin“ legt Cleo Sternberg (auch bekannt als Charlotte Lyne/ Charlotte Roth) den fesselnden Auftakt ihrer neuen Reihe vor und entführt die Lesenden in das pulsierende, aber auch von tiefen gesellschaftlichen Gräben geprägte Berlin des Jahres 1910. Der Roman, der lose auf wahren Begebenheiten basiert, überzeugt durch eine intensive Atmosphäre, ein starkes Ermittler-Duo und eine Kriminalgeschichte, die mich bis zur letzten Seite fesseln konnte.
„Alles, was sie wollte, war den Toten ihre Geheimnisse abzuringen, sie ihre Geschichten erzählen zu lassen, die andernfalls nie mehr ein Mensch zu hören bekommen würde.“
[Kapitel 3]
Die größte Stärke des Buches ist zweifellos das historische Setting: Cleo Sternberg schafft es mit einer bildhaften und starken Sprache, die Atmosphäre der wilhelminischen Zeit einzufangen. Ich spürte die Luft der Seziersäle, roch das Pflaster Berlins und fühlt die gesellschaftlichen Zwänge, die besonders auf den Frauen dieser Zeit lasten. Die historischen und gesellschaftlichen Hintergründe sind hervorragend recherchiert, authentisch in die Handlung eingewebt und werden ohne Effekthascherei erzählt. Somit liefert die Autorin ein dichtes und glaubwürdiges Bild einer spannenden Epoche.
Der Klappentext verspricht ein ungleiches Ermittler-Duo, und die Erwartungen werden voll erfüllt.
Perdita Menke ist eine ambitionierte, angehende Gerichtsmedizinerin, die für ihren Traum kämpft, doch immer wieder von den damals geltenden Frauenbildern ausgebremst wird. Ihre Geschichte liegt größtenteils offen zutage und man schließt sie schnell ins Herz. Charon Czerny, der Bestatter, bleibt hingegen bis fast zum Schluss geheimnisvoll und undurchdringlich.
Die Chemie zwischen diesen beiden Hauptfiguren, anfangs von Ablehnung geprägt, dann von gegenseitigem Respekt, ist spürbar und macht den großen Reiz der Geschichte aus.
Überraschend positiv fallen auch die Nebencharaktere auf, die im Klappentext ausgespart bleiben. Besonders Perditas Vater, ein unglaublich toller und liebenswerter Charakter, sowie das Paar Dieter und Isolde, bereichern die Handlung ungemein und geben der Geschichte zusätzliche Tiefe.
Der Kriminalfall ist absolut spannend inszeniert. Die Ermittlungen schreiten gut voran und sind geschickt mit den historischen Gegebenheiten der damaligen Gerichtsmedizin verbunden. Der Fall ist weit davon entfernt, vorhersehbar zu sein. Stattdessen bietet er einige unvorhersehbare Wendungen, die dazu führten, dass ich das Buch nur ungern aus den Händen gelegt habe.
Danke für dieses großartige Leseerlebnis.

Fazit: „Die an den Tod nicht glauben“ von Cleo Sternberg ist ein historischer Kriminalroman, der nachklingt. Die Kombination aus facettenreichen Figuren, dem intensiven Setting und der starken Sprache machen diesen Reihenauftakt zu einem absoluten Highlight und weckt definitiv die Lust auf weitere Bände der Reihe. Sehr lesenswert!
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