„Kräuter der Provinz“

von Petra Durst- Benning

Erschienen am 14. September 2015 im Blanvalet Verlag
ISBN: 978-3-7341-0011-6
https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Kraeuter-der-Provinz/Petra-Durst-Benning/Blanvalet-Taschenbuch/e458735.rhd

Drei unterschiedliche Frauen mit einem gemeinsamen Ziel: das Dorf Maierhofen soll wiederbelebt werden.
Da wären zum einen die Bürgermeisterin Therese, die als Bürgermeisterin von Maierhofen ihr Bestes gibt, aber durch eine plötzliche Erkrankung aus der Bahn geworfen wird. Sie holt ihre Cousine Greta ins Boot, die als erfolgreiche Werbefachfrau Maierhofen aus dem Dornröschenschlaf erwecken soll. Und da ist Christine, eine Frau aus dem Dorf, die sich auch ins Zeug legt, Maierhofen wieder auferstehen zu lassen. Neben den drei Frauen gibt es noch eine kleine Dorfgemeinschaft, die auch alles erdenkliche in Bewegung setzt, um ihr Dorf wieder auf die Beine zu bekommen.

Coverrechte: Blanvalet Verlag

Dies ist der erste zeitgenössische Roman der erfolgreichen Autorin Petra Durst- Benning, welche aus dem Genre ‚historische Romane‘ nicht mehr wegzudenken ist.
Wieder schafft sie es mit diesem Buch Mut zu machen, zu zeigen, dass man im Leben etwas wagen muss, um Dinge zu verändern. Nicht durch Stillstand verändert sich etwas, sondern durch Bewegung.
Petra Durst- Benning hat sympathische Charaktere geschaffen, die in ihrem Handeln und Denken absolut glaubhaft daher kommen und für den Leser zu richtig guten Freunden werden.
Die Sprache ist klar, verständlich und einfach wunderbar zu lesen. Von der ersten Seite an ist man im Geschehen drin und möchte einfach nur noch wissen, wie es mit dem Dorf und den Menschen dort weitergeht.
Last Blut not Least: Das Cover und der Titel: Für mich ist es eines der schönsten und stimmigsten Cover, welches sich in meinem Bücherregal befindet. Es macht Lust, das Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen. Außerdem empfinde ich den Titel einfach wunderbar.

Fazit: Ja, sie kann es! Zeitgenössische Romane stellen für die First Lady des historischen Romans keine Hürde da. Beim Lesen breitet sich eine wohlige Wärme im Bauch aus und man merkt, wie man Glück und Freude empfindet. Ich habe mich mit diesem Roman einfach bestens unterhalten gefühlt und freue mich so sehr auf die Fortsetzungen.

„Die Schwestern vom Ku‘damm – Jahre des Aufbaus“

von Brigitte Riebe

Erschienen am 23. Oktober 2018 im Wunderlich Verlag
ISBN: 978-3805203371
https://www.rowohlt.de/hardcover/brigitte-riebe-die-schwestern-vom-ku-damm-jahre-des-aufbaus.html

Das Buch „Die Schwestern vom Ku’damm – Zeiten des Aubaus“ spielt zur Zeit nach Ende des zweiten Weltkrieges und zeigt, mit wie viel Mut und Zuversicht die Bevölkerung ihr Leben neu aufbauten.

Coverrechte: Wunderlich Verlag

Das Buch beginnt im Jahr 1932, hier scheint die Welt für Rike noch in Ordnung. Ihr Vater hat gerade das neue, große Kaufhaus am Ku‘damm eröffnet, alles scheint perfekt.
Im Mai 1945 ist das alles Geschichte: Das Kaufhaus wurde zerstört und auch der Rest der Stadt liegt in Schutt und Asche. Auch in Rikes Familie ist nichts mehr so, wie es einmal war. Mit ihren Schwestern und ihrer guten Freundin muss sie sich nun ihr Leben wieder neu aufbauen – und das alles im Schatten der Vergangenheit.

Brigitte Riebe hat es auch mit diesem Buch wieder geschafft mich restlos zu begeistern. Mit ihrem unverwechselbaren Schreibstil und Charakteren, die einem gleich zu Freundinnen werden, bringt sie Geschichte so lebendig rüber und man hat das Gefühl wirklich selber dabei gewesen zu sein. Man läuft mit den Schwestern durch Trümmerberge, wohnt in einer eiskalten Wohnung und versucht alles, um das Leben wieder zu bekommen, welches vor dem Krieg war.
Einige Szenen trieben mir die Tränen in die Augen oder ich bekam Gänsehaut – so authentisch und greifbar waren die Gefühle der Protagonisten.

Fazit: Nach ihrem Buch „Marlenes Geheimnis“ (erschienen September 2017) hat Brigitte Riebe hier ein neues packendes und brillantes Werk vorgelegt. Spannend und berührend von der ersten bis zur letzten Seite – da flog die Lesezeit nur so dahin und nun heißt es warten auf Teil 2.

Bemerkung: Das Buch habe ich im Oktober 2018 bei einem Facebook-Gewinnspiel der Autorin gewonnen – es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.

Wenn Bücher tanzen …

... oder Bücher uns zum Tanzen bringen!

Ihr Lieben,
Welcher Bücherwurm kennt dieses Gefühl nicht: Man schlägt ein Buch auf, atmet den Duft des Buches ein, liest die ersten Worte, den ersten Satz, den ersten Abschnitt – und da passiert es: Die Gedanken beginnen zu Tanzen, die Geschichte nimmt in unserem Kopf immer mehr Gestalt an. Figuren werden zu Freunden, manch andere Figuren auch zu Feinden.
Das Buch bittet uns zum Tanz, und wir tanzen mit.

Ich wünsche euch auf meinem Blog „Büchertanz“ ganz viel Vergnügen


Eure



Ihr möchtet wissen, was ich gerade lese? Dann bitte HIER entlang… dort findet ihr mein Lesetagebücher.


„Die Oleanderfrauen“

von Teresa Simon

Erschienen am 09. Januar 2018 im Heyne Verlag
ISBN: 978-3-453-42115-8
https://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Die-Oleanderfrauen/Teresa-Simon/Heyne/e506036.rhd

Das Buch beginnt mit einem herzzereißenden Brief, welcher mich sofort in das Buch und die Geschichte reingezogen hat. In diesem Brief, datiert auf das Jahr 1943, muss eine Mutter von ihrer Tochter Abschied nehmen – um das Leben ihrer Tochter zu schützen.

Coverrechte: Heyne Verlag

Es ist das Jahr 1936, wir lernen die wohlhabende Familie Terhoven kennen, eine Familie, die seit Generationen ihr Geld mit dem Export von Kaffee verdient. Sophie ist die 17 jährige Tochter des Hauses, eine wunderschöne junge Frau, welche sich schließlich die Liebe zu dem Sohn der Köchin eingesteht. Für ihre Eltern ein regelrechter Skandal und absolut nicht standesgemäß.

Im zweiten Erzählstrang lernen wir eine weitere sympathische junge Frau Anfang dreißig kennen: Jule, welche erst vor kurzem ein kleines Cafe in Hamburg eröffnet hat. Jule hat dramatische Geldsorgen, lebt und arbeitet aber für ihr Cafe. Auf Umwegen lernt sie die ältere Johanna kennen, welche ein altes Tagebuch in den Hinterlassenschaften ihrer verstorbenen Mutter gefunden hat. Gemeinsam machen sich die beiden Frauen mit dem Tagebuch einer Sophie auf Spurensuche in der Vergangenheit.

Das Buch ist einfach atmemberaubend. Von der ersten Seite an ist man tief in der Geschichte angekommen. Dadurch, dass ein Großteil der Geschichte aus der Vergangenheit als Tagebuch geschrieben ist, wird die Geschichte noch intensiver. Es wird greifbarer, was die Menschen vor und während des zweiten Weltkrieges durchmachen mussten. Die Charaktere reißen einen mit, sie zeigen so viel Gefühl und auch innere Zerrissenheit.
Auch der Erzählstrang aus der Gegenwart glänzt mit tollen, sympathischen Charakteren, die so lebensecht sind, dass man sich wünscht, es wären die eigenen Freunde.


Fazit: Das Buch ist ein absolutes Highlight, ich kann es nur empfehlen. Leichte Kost für zwischendurch ist es aber absolut nicht – eher ein intensives Dokument über den zweiten Weltkrieg.