„Die Kinder der Hansens – Tanz ins Leben“

von Ellin Carsta

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 05. September 2023
Verlag: Tinte&Feder
Ausgaben: Taschenbuch, eBook & Hörbuch
ISBN: 978-2496710816
Seitenanzahl: 316 Seiten
Preise: 9,99€ (Taschenbuch), 4,49€ (eBook)
Reihe: „Die Kinder der Hansens/ Band 03 von 03“ (Buchreihe wird fortgeführt)

Homepage:
https://petra-mattfeldt.de/tanz-ins-leben-die-kinder-der-hansens-saga-band-3/

Klappentext:
„Hamburg 1925: Amala Hansen möchte wenige Monate vor den Dreharbeiten ihres ersten Films endlich ihre Verwandtschaft in Wien kennenlernen. So macht sie sich gemeinsam mit einem Teil der Familie auf die Reise. Für Georg Hansen ist das Wiedersehen mit Therese ganz besonders, es entsteht eine beglückend vertraute Atmosphäre zwischen ihnen. Da trifft aus Hamburg eine dringende Nachricht ein: Richard Hansen befindet sich in einem kritischen Gesundheitszustand, und es bleibt nur wenig Zeit, sich von ihm zu verabschieden.
Augustes Schwangerschaft schreitet voran und lässt sich nicht länger verbergen. Ein Kind ohne Vater und Augustes Wunsch, ihre Karriere als Bauingenieurin trotzdem weiterzuführen, stellen eine große Herausforderung für die Familie dar.
Auch für Amala hält das Schicksal etwas bereit, das ihre beruflichen Pläne und ihr Leben gewaltig durcheinanderwirbeln wird …“

Hinweise:
– Lest diese Rezension bitte nicht, wenn ihr die Reihe „Die Hansens“,  „Die Kinder der Hansens – Schritt ins Licht“ und „Die Kinder der Hansens – Glück des Augenblicks“ noch nicht gelesen habt, diesen aber noch lesen möchtet – Spoilergefahr!
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der „Zucker Kommunikation PR-Agentur Berlin“ als Rezensionsexemplar mit einigen Goodies zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: Tinte & Feder

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Das Buch „Die Kinder der Hansens – Tanz ins Leben“ von Ellin Carsta ist der dritte Band einer Buchreihe und spielt im Jahr 1925 in Hamburg, Berlin, München, Wien und Philadelphia.

„Ja, sie selbst hatte Fehler gemacht und auch sie hatte Tiefschläge im Leben einstecken müssen. Doch sie hatte daraus gelernt und verstanden, dass es galt, das Beste aus seinem Leben zu machen, ganz gleich, ob es einem nun gefiel oder nicht.“

[Seite 71]

Wien im Juni 1925: Seit langer Zeit findet ein Familientreffen der Familie Hansen in Wien statt, bei dieser Gelegenheit lernt Amala Hansen auch diesen Zweig der Familie kennen. Zwischen Georg und seiner Schwägerin Therese baut sich rasch eine vertraute Atmosphäre auf.
Doch das freudige Treffen wird je unterbrochen, als eine dringende Nachricht aus Hamburg eintrifft: Der Gesundheitszustand von Richard, Georgs Sohn, hat sich sehr verschlechtert. Georg, seine Tochter Frederike, seine Enkelin Auguste und Amala machen sich eilig auf den Rückweg.
Während sich Amala auf ihre erste Filmrolle vorbereitet, schreitet die Schwangerschaft ihrer Cousine Auguste immer weiter voran. Doch für Beide hält das Leben große Überraschungen parat.

Hinter dem Namen Ellin Carsta steht die Autorin Petra Mattfeldt, welche sich vor allem mit ihrem weiteren Pseudonym Caren Benedikt in mein Herz geschrieben hat („Das Grand Hotel“ & „Club Paradies“). Aber auch die „Die Falkenbach-Reihe“, welche unter dem Namen Ellin Carsta erschienen ist, begleitet und begeistert mich seit diesem Jahr, ihre „Hansen-Reihe“ habe ich bisher jedoch nicht gelesen, was ich aber definitiv nachholen werde.
Den Auftakt „Schritt ins Licht“ der „Die Kinder der Hansens-Reihe“ und auch den zweiten Band „Glück des Augenblicks“ habe ich mit großem Vergnügen gelesen und hat mich mit den vielseitigen und verschiedenen Charakteren überzeugt. Ich musste einfach wissen, wie es weitergeht und habe deshalb direkt zum dritten Band der Reihe gegriffen.

Anfang September erhielt ich von der „Zucker Kommunikation PR-Agentur Berlin“ die drei Bände der Buchreihe zugesendet und konnte so mit diesem in das für mich neue Reihen-Abenteuer starten. An dieser Stelle möchte ich mich nochmals ganz herzlich für dieses wundervolle Paket mit Büchern und Goodies bedanken.

Die Ausgabeart ist ein einfaches Taschenbuch ohne Klappen und mit insgesamt 316 Seiten.
Das wunderschöne Cover passt ganz wunderbar zum ersten und zweiten Band der Reihe und zeigt eine Bühne mit einem grünen und geschlossenen Vorhang. Ein Teil des Vorhangs ist hell beleuchtet – dort steht auch in goldfarbener Schrift der Titel und der Untertitel des Buches. Es ist eine sehr ruhige Szenerie, da die Sitzreihen vor der Bühne nicht besetzt sind und auch sonst keinerlei Menschen auf dem Bild zu sehen sind. Auch wenn sich das Cover etwas vom ersten und zweiten Band der Reihe unterscheidet, passen diese doch gut zusammen und sorgen für einen guten Wiedererkennungswert der Reihe:

Der Prolog der Geschichte spielt am 05. Juni 1925 in Philadelphia, das erste Kapitel setzt dann einen Tag später in Wien an. Somit beginnt die Handlung etwa zwei Monate nach Ende des zweiten Bandes. Mit dem Epilog endet das Buch dann wenige Tage nach dem 19. und letzten Kapitel, welches am 20. August 1925 ansetzt. Somit umfasst die gesamte Handlung etwa zweieinhalb Monate. Mit dem ausführlichen Nachwort wird auch dieser Band wieder stimmig abgeschlossen. In den einzelnen Kapitel spielen abwechselnd die unterschiedlichen Hauptfiguren eine tragende Rolle – wobei jedes Kapitel mit einem Gedanken der jeweiligen Figur beginnt. Somit kann der Leser/ die Leserin auch einen Blick ins Innenleben der Figuren werfen. Diese kurzen Gedankengänge über jedem Kapitel sind mittlerweile ein unverkennbares und von mir sehr geschätztes Markenzeichen der Autorin geworden.
Man muss nicht unbedingt die Reihe „Die Hansens“ gelesen haben, um der Handlung dieser Reihen-Fortsetzung folgen zu können. Wichtige Ereignisse und Erlebnisse, welche in der Vergangenheit, also in der „Hansen-Reihe“ stattgefunden haben, erzählt Ellin Carsta so, dass man problemlos mit dieser Fortsetzungsreihe einsteigen kann und man bekommt trotzdem einen guten Überblick über die Figuren und ihre Hintergründe.
Allerdings empfehle ich sehr, dass man „Schritt ins Licht“ und „Glück des Augenblicks„, also die ersten beiden Bände der Fortsetzungsreihe „Die Kinder der Hansens“, vor diesem dritten Band gelesen hat, da man dann auch die Entwicklungen und Entscheidungen der Figuren besser verstehen und nachvollziehen kann.
Wie in ihren anderen Büchern überzeugt die Autorin auch in „Tanz ins Leben“ mit ihrem temporeichen und vor allem bildhaften Sprachstil, der mich wieder auf eine gelungene Reise in die Vergangenheit mitgenommen hat. Ich konnte mich in die vielen und vielfältigen Figuren einfühlen und kämpfte stellenweise auch mit den Tränen.

„Es war ein eigenartiges Gefühl, das ihn in diesem Moment überkam. Zwar war er wahrlich nicht der Mensch, der an Übersinnliches glaubte oder daran, dass die Seelen der Toten noch irgendwie da waren. Doch da war mit einem Mal so eine vertraute Präsenz, ganz so, als nehme er Luise in diesem Augenblick tatsächlich wahr.“

[Seite 100]

Ellin Carsta lässt ihre vielfältigen Figuren sich lieben, streiten und sich versöhnen, sie verschont viele von ihnen aber auch nicht mit teilweise harten Schicksalsschlägen, doch sie alle sind immer füreinander da und fangen sich gegenseitig auf. Dieser immense Zusammenhalt jagte mir des Öfteren eine Gänsehaut über den Körper.
Viele der Figuren sind bereits aus den ersten beiden Bänden bekannt, allerdings entwickeln sich diese immer weiter und zeigen damit auch neue Seiten an sich. Diesen Aspekt habe ich auch an der „Falkenbach-Reihe“ entdeckt und schätzen gelernt, dass Ellin Carsta mit ihren umfangreichen Reihen den Figuren sehr viel Raum und Zeit geben kann, sich authentisch zu entwickeln.
Es kommen aber auch neue Figuren hinzu, welche die Autorin sehr behutsam in die Geschichte einfügt und diese dann schnell zu einem Teil der Geschichte werden lässt.
Mit ihren vielfältigen und verschiedenen Figuren hat Ellin Carsta ein sehr gutes Bild der Gesellschaft der ‚Goldenen Zwanziger‘ gezeichnet. Dabei waren die die Tragik, die Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen zwischen all den verschiedenen Figuren für mich im gesamten Handlungsverlauf immer fühl- und spürbar und die vielen Charaktere gehören mittlerweile schon zu meinem Leben dazu… ich lebe und leide mit ihnen. Ich bin schon so gespannt, wie es mit ihnen in den nächsten Bänden weitergehen wird.

„Es war diese Gier auf Leben und Vergnügen, die dem Geist der Zeit geschuldet war und von der die Menschen dieser Stadt scheinbar nicht genug bekommen konnten.“

[Seite 165]

Das wechselvolle Jahr 1925 bildet die Grundlage des Buches: Auf der einen Seite beherrschten die „Goldenen Zwanziger“ noch immer die Gesellschaft, auf der anderen Seite drohten nach wie vor Arbeitslosigkeit und Armut.
Politisch war die Weimarer Republik sehr instabil: Am 28. Februar 1925 verstarb Reichpräsident Friedrich Ebert verstarb, am 26. April 1925 siegte Paul von Hindenburg bei den Reichspräsidentenwahlen im zweiten Wahlgang. Bereits im Jahr 1923 führte Adolf Hitler einen Putsch durch, die Ansichten und das Gedankengut der Nationalsozialisten (zum Beispiel die ‚Dolchstoßlegende‘) durchdrangen immer mehr die Gesellschaft. Immer wieder kam es zu Übergriffen auf Andersgläubige und auch auf Sozialdemokraten. Die Fundamente der Weimarer Republik gerieten mehr und mehr ins Wanken.
Ein weiteres gesellschaftliches Thema ist die sogenannte ‚Rassentrennung‘ in den USA durch die Jim-Crow-Gesetze: Kern der Gesetze war die ‚Rassentrennung‘ in allen öffentlichen Einrichtungen, darunter insbesondere auch im Bildungssystem und öffentlichen Personennah- und -fernverkehr. 
Auch die organisierte Kriminalität durch sogenannte Ringvereine spielt wieder eine große Rolle: Diese organisierten Überfälle, Einbrüche, Raubzüge, Prostitution und Hehlerei, beschafften sich gegenseitig Alibis und unterstützten sich bei Krankheit und Gefängnisaufenthalt. Letzteres bezog sich vor allem auch auf die Ehefrauen und Kinder der Inhaftierten sowie die Witwen von Mitgliedern. 1934 wurden die Ringvereine von den Nationalsozialisten verboten. Hier fand ich es sehr gelungen, dass man auch wieder auf das ein oder andere bekannte Gesicht aus der Buchreihe „Das Grand Hotel“ (erschienen unter dem Namen Caren Benedikt) trifft.
All diese unterschiedlichen geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe und Themen hat Ellin Carsta akribisch recherchiert, stellt diese sehr anschaulich da und verbindet sie gekonnt mit den Lebensgeschichten ihrer fiktiven Charaktere. Auch wenn ich mittlerweile einige Romane gelesen habe, welche in den 1920er Jahren spielen, habe ich wieder einiges dazu gelernt und konnte in diese Zeit abtauchen.

Auch am Ende dieser Rezension möchte ich mich bei der Autorin ganz herzlich für diese wundervollen und lehrreichen Lesestunden bedanken. Ich freue mich schon so sehr auf den vierten Band „Zauber des Neuen“, welcher am 05. Dezember 2023 erscheinen wird.

Fazit: Wie bereits die ersten beiden Bände hat mich auch dieser Band wieder vollständig überzeugt und begeistert (und mitunter zu Tränen gerührt).
Es sind diese vielen kleinen Geschichten, welche sich zusammen mit den vielen liebgewonnenen Figuren einer großen und unvergesslichen Geschichte verbinden.
Einfach eine wahnsinnig gute Unterhaltung mit Sucht- und Sogwirkung
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*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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