„Ein fast tadelloser Graf – Die Cossin-Saga“

von Kristina Herzog

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 27. August 2024
Verlag: Selbst-Verlag
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-3759236821
Seitenanzahl: 286 Seiten
Preise: 14,99€ (Taschenbuch), 04,99€ (eBook)
Reihe: „Die Cossin-Saga“, Band 02 von 02

Homepage:
https://www.kristinaherzog.de/ein-fast-tadelloser-graf/

Klappentext:
„Preußen, 1817: Charlotte von Cossin ist – zum Missfallen ihrer Familie – fest entschlossen, nicht zu heiraten, sondern ihr Leben der Wissenschaft zu widmen. Doch dann trifft ihr neuer Hauslehrer Philipp von Lotz auf Gut Cossin ein – und ihr Entschluss wird auf eine harte Probe gestellt. Obwohl er deutlich älter ist als sie, entwickelt sich schnell eine Freundschaft zwischen ihnen und Philipp eröffnet ihr die Möglichkeit, endlich einen Fuß in die ersehnte Welt der Gelehrten zu setzen. Plötzlich treffen auch noch ergreifende Briefe eines mysteriösen Verehrers ein und bringen Charlotte ganz durcheinander. Wer steckt dahinter? Und wird es dem klugen, aber schüchternen Philipp gelingen, ihr Herz zu erobern und ihren Entschluss ins Wanken zu bringen? Eine berührende und bezaubernde historische Liebesgeschichte mit großen Gefühlen.“

*Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als vorzeitiges Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank dafür.
– Ich habe von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistungen erhalten, die Rezension spiegelt meinen persönlichen Lese-Eindruck wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars kennzeichne ich diese Rezension als Werbung.

– Meine ausführliche Rezension zum ersten Band findet ihr hier: „Ein fast perfekter Herzog – Die Cossin-Saga“

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Das Buch „Ein fast tadelloser Graf“ von Kristina Herzog ist der zweite Band der historischen Liebesroman-Reihe der „Cossin-Saga“, welche in Preußen des 19. Jahrhunderts spielt und in dem die junge Charlotte in einer von Männern dominierten Welt um ihre Anerkennung in der Wissenschaft kämpft, während ihr Herz gleichzeitig von ihrem Hauslehrer Philipp heftig durcheinander gebracht wird.

„Sie empfand sich selbst in keiner Hinsicht als außergewöhnlich, ausgenommen ihr wissenschaftliches Interesse vielleicht. Vielmehr schien sie den Menschen eher lästig in ihrer Begeisterung für Wissen und Bildung, mit dem sie überall aneckte. Es war ihr bewusst, dass sie sich in dieser Hinsicht deutlich von anderen jungen Damen unterschied.“

[Kapitel 1, Seite 05]

Preußen im Jahr 1817: Charlotte von Cossin ist sich sicher, dass sie ein Leben fernab jeglicher gesellschaftlichen Konventionen führen möchte: Sie möchte nicht heiraten, keine eigene Familie gründen, sondern ihr Leben der Wissenschaft widmen. Doch mit ihrer Begeisterung für Wissen und Bildung eckt sie immer wieder an.
Als ihr neuer Hauslehrer Philipp von Lotz auf das Gestüt kommt, findet Charlotte in ihm einen Seelenverwandten – denn auch er ist von der Wissenschaft der Geologie begeistert. Er ermöglicht Charlotte einen Schritt in die Welt der Gelehrten, jedoch bringt er auch Charlottes Innenleben und ihre Lebenspläne gehörig durcheinander.

Mit ihrer „Sternberg-Saga“, welche mich mit den starken und authentischen Charakteren, der spannenden Handlung und den akribisch recherchierten geschichtlichen Hintergründen völlig begeistern konnte, hat sich die Autorin Kristina Herzog fest in mein Leserherz geschrieben und sie gehört mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen. Nach Ende des dritten und letzten Bandes der „Sternberg-Saga“ war ich sehr traurig, als ich die Geschichte und die liebgewonnen Figuren verlassen musste. Umso größer war die Freude, als die Autorin ihre neue Buchreihe „Die Cossin-Saga“ ankündigte, welche zwar in einer anderen Zeit spielt und eher Richtung ‚historischer Liebesroman‘ geht und trotzdem mein Interesse geweckt hat.
Der Auftakt der Reihe „Ein fast perfekter Herzog“ hat mich und mein Herz zum Tanzen gebracht, denn es ist eine herrliche und romantische Liebesgeschichte, in der ich versinken konnte und ich mich einfach nur wohlgefühlt habe. Deshalb war es absolut klar, dass ich auch den zweiten Band lesen werde, welchen ich freundlicherweise von der Autorin als vorzeitiges, kostenloses und signiertes Rezensionsexemplar zugesendet bekommen habe, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.


Das wunderschöne und stimmige Cover passt hervorragend zum ersten Band der Reihe – auch wenn die Farbgebung eine völlig andere ist. Über dem Cover liegt ein leicht rosafarbener Filter. Zu sehen ist eine Frau, welches ihr rotes Kleid mit goldfarbenen Elementen mit beiden Händen festhält und seitlich zum Betrachter, vor einer großen Treppe steht. Die oberer Hälfte des Kopfes der Frau ist am oberen Bildrand ‚abgeschnitten‘ – so kann sich jeder Leser/ jede Leserin selbst ein Bild von der Hauptfigur machen.

Der Inhalt des Buches teilt sich auf insgesamt 21 Kapitel (welche alle eine angenehme Länge haben), einen Epilog und ein Nachwort auf. Wie bereits im ersten Band sorgen die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Hauptfiguren, welche teilweise in den Kapiteln wechseln, für einen guten Lesefluss und ich konnte schnell in die gefühlvolle Handlung abtauchen.
Auch mit ihrem detaillierten und bildhaften Sprachstil hat mich Kristina Herzog von Beginn an mit in die ruhige und unaufgeregte Geschichte genommen, die mich begeistern konnte die Zeit während des Lesens völlig vergessen ließ. Ab der ersten Seite war ich wieder ein Teil der wunderbaren Familie von Cossin und freute mich so sehr die vielen liebgewonnenen Charaktere wieder zu treffen.
Dadurch, dass in diesem zweiten Band andere Figuren im Zentrum stehen, empfinde ich es als nicht unbedingt erforderlich, dass man den ersten Band im Vorfeld gelesen haben muss.

„So war das eben mit einer großen Familie: Selbst wenn man gar nicht in der Stimmung war, wurde man meist mitgerissen – sowohl von guter als auch von schlechter Laune.“

[Kapitel 1, Seite 13]

Während im ersten Band Friederike, die älteste der Cossin-Schwestern, im Mittelpunkt der Geschichte steht, tritt diese im zweiten Band in den Hintergrund und Charlotte tritt in den Vordergrund.
Charlotte ist so ganz anders als die Frauen zu dieser Zeit: Sie interessiert sich nicht für Männer und möchte keine Familie gründen – sie möchte unabhängig und frei sein und sich ganz der Geologie verschreiben. In ihrer Tante Tilly hat sie eine Befürworterin ihrer Lebenspläne, ansonsten eckt sie mit diesen überall an – auch bei ihrer Familie. Sie ist nicht gerne unter vielen fremden Menschen, Bälle und andere gesellschaftliche Treffen sind ihr zuwider, wohingegen sie jedoch keine Probleme hätte ein Symposium zu besuchen und dort vor vielen Wissenschaftlern zu sprechen. Doch Charlotte muss schmerzlich erkennen, dass sie als Frau, trotz ihrer hohen Bildung und ihres großen Wissens, in den wissenschaftlichen Kreisen der Männer nicht willkommen ist.

„Sie trug die gleichen Wunden mit sich, wie er selbst es tat. Beide waren gelenkt von dem Eindruck, sich selbst immerfort beweisen zu müssen und als Mensch nicht genug zu sein. Die Wissenschaft bildete die einzig verlässliche Komponente. Hier war seine soziale Unbeholfenheit kein Thema, sondern nur Verstand und Wissen relevant. Aber dieser Ausweg war der armen Charlotte verwehrt.“

[Kapitel 15, Seiten 202/ 203]

Ich mochte Charlottes ehrlichen und vor allem facettenreichen Charakter sehr gerne. Einerseits ist sie ein absoluter Familienmensch, auf der anderen Seite möchte sie aber auch oft mit sich alleine sein und Ruhe haben. Sie ist ihrer Zeit weit voraus und muss aufgrund der gesellschaftlichen Ordnungen immer wieder zurückstecken. Auch wenn sie oft und tief fällt, gibt sie ihre Träume und Wünsche nicht auf und versucht immer wieder auf die Füße zu kommen. Zudem durchläuft Charlotte während der Handlung eine enorme Wandlung, bleibt dabei aber immer sie selbst. Sie ist ein starker aber gleichzeitig unsicherer Charakter. Anfangs konnte ich sie etwas schwer durchschauen dann aber schloss ich sie ganz fest in mein Herz.
Ähnlich ging es mit mit Philipp. Auch sein Charakter ist anfangs schwer zu fassen, mit jeder weiteren Szene schließt man ihn aber immer mehr ins Herz. Er hat in seinem Leben schon einige Schicksalsschläge und auch Rückschläge erlebt und ist, ähnlich wie Charlotte, nicht gerne unter anderen Menschen. Zu Beginn wirkt er sehr in sich gekehrt und strahlt eine tiefe Traurigkeit und Verunsicherung aus. Seine Zukunft scheint als zukünftiger Graf sicher und vorherbestimmt und doch hat er seinen Platz – wie auch Charlotte – im Leben noch nicht gefunden. Ich konnte zu den beiden Hauptfiguren sehr schnell eine Beziehung aufbauen und ich fühlte deren inneren Verletzungen, ihrer Verzweiflung und ihren Unsicherheiten. Vor allem war die Anziehung zwischen den Beiden fühl- und spürbar.
Neben Charlotte und Philipp spielen noch einige weitere Figuren mit. Viele der vorkommenden Figuren sind bereits aus dem ersten Band bekannt, es kommen auch einige neue Figuren hinzu – sie alle konnten mich mit ihrer lebensechten Zeichnung und vor allem ihren authentischen Entwicklungen überzeugen.

„Die Regentropfen klopften unablässig auf das Dach der Kutsche und hüllten ihre kleine Welt hier drinnen in einen behaglichen Kokon der Geborgenheit. Sie beide waren hier im Inneren der Kutsche geschützt vor dem Unbill der Welt. Zu Charlotte fühlte er eine Bindung. Sie waren sich verblüffend ähnlich in ihren Bestrebungen und ihren Werten. Sie hatten vergleichbare Vorlieben und Abneigungen. Und er war dankbar, eine Freundin wie sie zu haben.“

[Kapitel 5, Seite 82]


Die geschichtlichen Hintergründe treten in dieser Geschichte in den Hintergrund, dafür bildet Kristina Herzog durch ihre glaubhaft gezeichneten Figuren ein sehr authentisches Bild der Gesellschaft Preußens im 19. Jahrhundert und gibt durch sie interessante Einblicke in die damalige Denk- und Lebensweisen. Schwerpunkt hier ist die Rolle der Frau und wie gebildete und forschende Frauen von der männlichen Bevölkerung gesehen – besser gesagt nicht gesehen wurden. Den größten Raum im Roman nimmt jedoch die, anfangs von Rückschlägen und Missverständnissen gezeichnete Liebesgeschichte zwischen Charlotte und Philipp ein. Am Ende dieser Rezension möchte ich mich bei Kristina Herzog ganz herzlich für dieses erneute unvergessliche Lese-Erlebnis, welches mich bestens unterhalten hat, bedanken. Und: Ich freue mich schon jetzt auf den dritten Band.

Fazit: „Ein fast tadelloser Graf – Die Cossin-Saga“ von Kristina Herzog ist ein lesenswerter und unterhaltsamer historischer Liebesroman, in welchen ich völlig versinken konnte und den ich sehr gerne gelesen habe. Die etwa 280 Seiten flogen so dahin und ich mochte die vielschichtigen Charaktere, die Irrungen und Wirrungen, die Dramatik und Romantik in dieser Geschichte sehr gerne. Sehr lesenswert!


*Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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