„Das Gold der Weiden – Die Gunst der Fürsten“

von Martha Sophie Marcus

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 23. Juli 2024
Verlag: Tinte & Feder
Ausgaben: Taschenbuch & eBook
ISBN: 978-2496712476
Seitenanzahl: 367
Preis: Taschenbuch 11,99€
Reihe: „Das Gold der Weiden“, Buch 02 von 02

Klappentext:
„Summerburg 1179: Um ihren Hof zu retten, heiratet der Pferdezüchter Micha seine Ziehschwester Sibilla. Doch wenig später erklärt der herzogstreue Burgvogt Micha zum Verräter. Schweren Herzens muss er mit seiner Frau den geliebten Hagenhof verlassen, wo er nach dem gewaltsamen Tod seiner Familie Zuflucht fand. Als berittener Krieger schließt Micha sich den Gegnern Herzog Heinrichs des Löwen an.
Können Micha und Sibilla trotz der Kriegsunruhen an ihrem Traum von einer eigenen Pferdezucht und einem Leben im friedlichen, befreiten Summerburg festhalten? Und wird Micha doch noch Gerechtigkeit für die Verbrechen an seiner Familie erlangen?“

Homepage:
https://martha-sophie-marcus.de/__der_sturz_des_loewen/

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars, der Produktnennung und dem Link zur Homepage der Autorin muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
– Meine ausführliche Rezension zum ersten Band findet ihr hier: „Das Gold der Weiden – Der Sturz des Löwen“

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Das Buch „Das Gold der Weiden – Die Gunst der Fürsten“ von Martha Sophie Marcus ist der zweite Band der historischen Romanreihe um den Ritter und Pferdezüchter Micha, welcher im 12. Jahrhundert in Norddeutschland zwischen den großen historischen Persönlichkeiten der Zeit, seinen eigenen Platz im Leben sucht.

„Auch Micha hatte schon vor langer Zeit eingesehen, dass er das Wohlwollen des richtigen Fürsten benötigte, wenn er sich etwas Bleibendes aufbauen wollte. Doch er wünschte, dass es nicht so gewesen wäre, denn die Gunst der Fürsten erschien ihm mehr denn je als unsicheres Fundament für alles, was von langer Dauer sein sollte.“

[17. Kapitel, Seite 204]

Norddeutschland im Oktober 1179: Micha und seine Ehefrau Sibilla leben auf dem verfallenen Anwesen seines Vaters. Doch die unsichere Zukunft zieht Micha und Sibilla zurück nach Summerberg – dort warten nicht nur die glücklichen Erinnerungen auf ihn, sondern auch die Mörder seiner Familie.
Als berittener Krieger schließt Micha sich den Gegnern von Herzog Heinrich des Löwen an. Es ist der Beginn einer Zeit voller Unruhen, Besatzungen und Kriegen. Dabei möchte Micha nur eines: Zusammen mit Sibilla eine eigene Pferdezucht aufbauen – und Gerechtigkeit für seine ermordete Familie finden.

Bereits seit vielen Jahren gehört die Autorin Martha Sophie Marcus zu den Autorinnen, deren Bücher ich sehr gerne lese. Mit ihrem Debüt „Herrin wider Willen“ und den beiden Teilen der Reihe „Novemberrosen“ konnte sie mich bestens unterhalten. Mit „Das Gold der Weiden – Der Sturz des Löwen“ hat sie im Juni 2023 den Auftakt einer stimmungsvollen und spannenden Dilogie vorgelegt, welcher mich auf einer spannende Zeitreise mitgenommen hat und mich mit den vielfältigen Figuren überzeugen konnte.
Da ich gerne wissen wollte, wie es mit all den Figuren und ihren Geschichten weitergeht, wollte ich auch diesen Abschluss der Buchreihe gerne lesen. Deshalb freute ich mich sehr, als die Autorin in den Sozialen Medien erneut Blogger und Bloggerinnen suchte, die ihr neues Buch rezensieren wollten – und ich meldete mich direkt. Das Buch erreichte mich liebevoll signiert und zusammen mit zwei Lesezeichen und einer Broschüre, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.
Das wunderschöne Cover passt bestens zum ersten Band der Reihe und greift bekannte Motive aus diesem wieder auf – beispielsweise die Burg im Hintergrund und der Mann im Vordergrund.
Die 367 Seiten teilen sich auf einen Art Prolog, 28 Kapitel, ein Nachwort der Autorin und eine Personenliste auf. Über einzelnen Kapiteln und im Verlauf der Kapitel sind die Orts- und Zeitangaben vermerkt, was für eine gute räumliche und zeitliche Orientierung in der Geschichte sorgt.
Die chronologisch erzählte Handlung beginnt Ende Oktober 1179 und endet mit dem letzten Kapitel im Dezember 1181. Damit knüpft der zweite Band zeitlich fast unmittelbar an das Ende des ersten Bandes an, welchen man auch unbedingt im Vorfeld gelesen haben sollte. Nur so kann man die Geschehnisse und die Charaktere und deren Verhalten und Entwicklung richtig einordnen.

„»Was hätte es gebracht, es euch zu erzählen? Ihr hättet so wenig tun können wie ich. Es zu wissen, wäre nur eine Last für euch gewesen. Zudem hat dein Vater die Tat nie eingestanden. Alles weist darauf hin, dass die Morde an meiner Familie sein Werk sind, aber ich habe keine Beweise in der Hand. Nach all der Zeit wird mir kein Richter der Welt mehr mein Recht verschaffen können.«“

[6. Kapitel, Seiten 68/69]

Vor etwas über einem Jahr habe ich den Auftakt „Der Sturz des Löwen“ gelesen und ich hatte im Vorfeld Bedenken, ob ich nach dieser längeren Zeit wieder in die Geschichte finde.
Diese Bedenken waren nach den ersten Seiten wie weggewischt, denn ich war sofort wieder mitten im Geschehen, erinnerte mich an die einzelnen Charaktere und deren Geschichten und auch an die historischen Hintergründe. Wie auch im ersten Band wird es stellenweise sehr spannend, dann gibt es auch wieder ruhige Passagen, in denen die Charaktere und auch die Leser und Leserinnen durchatmen können.
Viele der Figuren und auch der Handlungsort in „Das Gold der Weiden – Der Sturz des Löwen“ sind fiktiv, die Autorin erwähnt im Nachwort, dass „ein Teil ihrer Geschichte und ein Teil des Schicksals des dort herrschenden Grafensgeschlechts an die reale Sommerschenburg angelehnt“ sind.
Micha und Sibilla sind zwei fiktive Figuren und stehen im Mittelpunkt der Geschichte. Sie lieben sich und sie streiten sich, es gibt Missverständnisse und gleichzeitig eine extrem starke Verbindung zwischen den Beiden – ich habe die Beiden unheimlich gerne und fest in mein Leseherz geschlossen – auch die vielen weiteren Figuren, welche zum größten Teil bereits aus dem ersten Band bekannt sind.

„» (…) Du willst mich zurücklassen, weil du denkst, dass du mich beschützen musst. Aber stell dir vor: Ich mache mir auch Sorgen um dich und glaube, dass ich lieber in deiner Nähe bleiben und dich beschützen sollte.(…)«“

[12. Kapitel, Seiten 151/ 152]


Neben vielen fiktiven Figuren stehen mit Heinrich der Löwe und Kaiser Friedrich I. (Barbarossa) zwei große historische Persönlichkeiten im Zentrum der Geschehnisse. Diese beiden (und weitere) historische Figuren hat Martha Sophie Marcus wunderbar in ihre Geschichte mit eingebunden, verwebt sie gekonnt mit den Lebensgeschichten ihrer fiktiven Figuren und sie alle konnten mich mit ihrer Lebensechtheit, ihrer Vielfältigkeit und ihren packenden Lebensgeschichten überzeugen. Martha Sophie Marcus zeichnet, wie im ersten Band, mit ihren vielen Figuren authentisches Bild der damaligen Gesellschaft, welche durch die Ständegesellschaft und das Lehnswesen geprägt war. Zum ersten Stand gehörte der Klerus, also alle Geistlichen, zum zweiten Stand zählten die Adligen, den dritten Stand bildeten die Bauern und einfachen Bürger. Der größte Teil der Menschen im Mittelalter gehörte zum dritten Stand – etwa 90 Prozent waren Bauern.
Nicht nur die Ständegesellschaft und das Lehnswesen prägten das Leben der Menschen im Mittelalter. Auch viele Krankheiten, Hunger, Kälte und politische Unruhen und Kriege bestimmten das Leben der Menschen. So kam es durch den aggressiven Herrschaftsausbau des Herzogs Heinrich in Sachsen und nördlich der Elbe zum Widerstand der anderen sächsischen „Großen“. Nach der Absetzung des Löwen kam es auch immer wieder zu massiven Auseinandersetzungen zwischen Gegnern und Anhängern von Herzog Heinrich. Diese mitunter komplexen geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe und Sachverhalte hat Martha Sophie Marcus akribisch recherchiert und werden in „Das Gold der Weiden – Die Gunst der Fürsten“ sehr anschaulich und ergreifend dargestellt.

Mit Wehmut, aber auch mit großer Zufriedenheit stelle ich diese Buchreihe nun ins Regal. Danke liebe Martha Sophie Marcus für das Rezensionsexemplar… und vor allem für die wunderbaren und lehrreichen Lesestunden.

Fazit: Martha Sophie Marcus lässt mit dem fulminanten Abschluss ihrer unterhaltsamen Dilogie längst vergangene Zeiten wieder aufleben, nimmt den Leser/ die Leserin mit auf eine atemberaubende Zeitreise und stellt komplexe Sachverhalte und geschichtliche Hintergründe anhand ihrer vielfältigen Charaktere und ihrer bildhaften Sprache anschaulich und nachvollziehbar dar. Sehr lesenswert!

* Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Bereitstellung eines kostenlosen Rezensionsexemplars durch den Verlag, der Titelbezeichnung/ Namensnennung und der Link zur Verlagshomepage muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

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