„Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben“

von Marie Lacrosse

Erschienen am 15. April 2019 im Goldmann Verlag
ISBN: 978-3442205554
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Im zweiten Teil der mitreißenden „Weingut-Saga“ beschreibt Marie Lacrosse die Zeit und die Veränderungen im Elsass nach dem Deutsch-Französischen Krieg.

Coverrechte: Goldmann Verlag

Da der zweite Teil genau da anfängt, wo der erste Teil endet, war ich gleich wieder in der Geschichte angekommen.
Das ehemalige Dienstmädchen Irene bringt ihren kleinen Sohn zur Welt – fernab ihres Geliebten Franz. Sie glaubt Franz für immer verloren, da ihre Liebe verboten ist. Um sich und ihren kleinen Sohn zu ernähren, muss sie sich in einer Textilfabrik verdingen – dort herrschen furchtbare Arbeitsbedingungen und Irene muss bis zur totalen Erschöpfung 16 Stunden am Tag arbeiten. Auch mit der Sicherheit in der Fabrik steht es nicht zum Besten, immer wieder kommt es zu dramatischen Unfällen. Da regt sich unter den Arbeiterinnen und Arbeitern Widerstand gegen den Fabrikherren. In diesen Kämpfen um bessere Arbeitsbedingungen lernt Irene den Arbeiterführer Josef kennen –er gibt ihr Geborgenheit und Kraft. Doch noch immer überschattet ihre Liebe zu Franz diese neue Beziehung, Irene kann ihn einfach nicht vergessen.
Franz ist nach dem Krieg versehrt auf das Weingut zurückgekehrt. Auch wenn das Elsass nun dem Deutschen Kaiserreich zugefallen ist, fühlt Franz sich nach wie vor als Franzose. Sein Vater tut alles dafür, dass es absolut geheim bleibt, dass Franz im Krieg auf Französischer Seite gekämpft hat, da er um die Zukunft des Weinguts bangt. Franz möchte nun in das Weingut einsteigen, um sich eine Zukunft aufzubauen.Doch auch Franz hat Irene nicht vergessen.
Auch die Mutter von Franz ist in einer ausweglosen Situation gefangen: Ihr Mann hat sie in eine Irrenanstalt gebracht. Dort erlebt sie die Grausamkeiten, mit denen psychisch kranke Menschen im 19. Jahrhundert behandelt wurden. Aber auch der Anstaltsleiter scheint mit ihrem Mann gemeinsame Sache zu machen.

Endlich hatte das Warten ein Ende – endlich konnte ich den zweiten Teil der „Weingut-Saga“ in den Händen halten. Auch wenn ich noch einige ungelesene Bücher hier stehen habe – sie alle mussten warten. Ich musste das Buch einfach direkt lesen, da ich unbedingt wissen wollte, wie es mit den Protagonisten weiter geht.

Wie im ersten Teil beschreibt Marie Lacrosse ihre Figuren wieder sehr intensiv und lebensnah. Viele Figuren (vorallem Irene) habe ich sehr ins Herz geschlossen, sie ist eine so starke Persönlichkeit – eine Frau, die man sich als Freundin an seine Seite wünscht. Sie kämpft nicht nur für ihr persönliches Glück – sondern auch gegen die fürchterlichen Lebensumstände der Menschen in ihrem Umfeld. Sie schaut nicht weg.
Es kommen aber auch einige neue Figuren hinzu – nicht nur gute, sondern auch teils sehr unsympathische Personen.
Die von Marie Lacrosse geschaffenen Personen bilden ein gutes Bild der Bevölkerung im 19. Jahrhundert ab.

Der Stil des Buches ist äußerst packend: Es fiel mir teilweise so unendlich schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Hier wird Geschichte so lebendig, so lebensnah rübergebracht.
Marie Lacrosse hat eine absolut beeindruckende Sprache: Mit dieser Sprache schafft sie es schreckliche Lebensumstände zu beschreiben, aber auch immer viel Hoffnung und Zuversicht mitschwingen zu lassen.

Die großen Themen in diesem Buch sind der Weinbau, vorallem aber die grausamen Arbeitsbedingungen in Fabriken und der Umgang mit psychisch-kranken Menschen im 19. Jahrhundert. Zu diesen großen Themen hat die Autorin sehr viel und intensiv recherchiert – das merkt man.
Ich habe mich sehr gefreut, dass in diesem Teil der Weinbau eine größere Rolle gespielt hat als im ersten Teil.
Das Thema Industrialisierung und die Arbeitsbedingungen in den Fabriken machen einen Großteil des Buches aus. Hier musste ich beim Lesen teilweise sehr schlucken. Es ist heutzutage (zumindest in der westlichen Welt) einfach unvorstellbar, wie hart das Leben der Menschen damals war, wie sehr sie unter den Fabrikherren litten und vor allem was diese Herren sich rausnehmen konnten. Wenn ich mir vorstelle, dass es in vielen Ländern auf dieser Erde noch immer in Fabriken so zugeht, wird es mir anders…
Aber auch die Beschreibungen zum Umgang mit psychisch-kranken Menschen haben mich sehr oft fassungslos zurück gelassen. Marie Lacrosse beschönigt hier nichts.

Fazit: Ganz klare Leseempfehlung! Authentische und packende Handlung mit vielschichtigen Figuren. Ein ganz besonderes und beeindruckendes Buch.
Ich freue mich schon so sehr auf den dritten Teil, der im September 2019 erscheinen wird.

Hinweis: Das Buch habe ich freundlicherweise vom Verlag Goldmann bekommen – es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.

Hier findet ihr die Rezension zum ersten Teil: „Das Weingut – In stürmischen Zeiten

„Die Fotografin – Am Anfang des Weges“

von Petra Durst-Benning

Erschienen am 10. September 2018 im Blanvalet Verlag
ISBN: 978-3-7645-0662-9
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Das Buch „Die Fotografin – Am Anfang des Weges“ von Petra Durst-Benning beschreibt den Werdegang einer jungen Frau im Jahre 1911, die sich jeglichen gesellschaftlichen Konventionen widersetzt und Fotografin wird.

Coverrechte: Blanvalet Verlag

Minna Reventlow, genannt Mimi, ist eine Pfarrerstochter aus Esslingen. Sie ist ganz anders als die Frauen Anfang des 20. Jahrhunderts: Sie hat keine Lust auf Hochzeit, Haushalt und Familie. Ihre Leidenschaft ist die Fotografie, sehr zum Leidwesen ihrer konservativ eingestellten Mutter. Ihr Onkel, der ein Fotoatelier in der kleinen Leinenweberstadt Laichingen besitzt, bestärkt Mimi in ihrem Wunsch Fotografin zu werden.
Mimi kauft sich eine Fotoausrüstung und wird zu einer Wanderfotografin – sie bereist nun das ganze Land und schenkt den Menschen mit ihren Fotografien Schönheit. Es ist anfangs kein leichter Weg für Mimi – aber sie geht ihn.
Doch dann erkrankt ihr Onkel und Mimi hängt ihr ‚Wanderfotografin- Dasein‘ erst mal an den Haken und reist zu ihrem Onkel nach Laichingen. Dort übernimmt sie das Atelier, eckt aber bei der teils bitterarmen Bevölkerung mit ihren neuen Ideen und ihrer Freiheit als Frau an. Aber auch in den höheren Kreisen der Bevölkerung macht sie sich nicht nur Freunde.

Petra Durst-Benning ist seit vielen Jahren eine meiner absoluten Lieblingsautorinnen. Im Jahr 2009 habe ich zum ersten Mal ein Buch von ihr gelesen – seit dem freue ich mich auf jede Neuerscheinung aus ihrer Feder.
Als „Die Fotografin – Am Anfang des Weges“ angekündigt wurde, war eigentlich schon klar, dass ich es lesen werde: Das 20. Jahrhundert interessiert mich momentan doch sehr, außerdem liebe ich das Thema Fotografie. Und als dann noch klar war, dass es nicht ein Einzelband sein wird, sondern der Auftakt zu einer Reihe, war ich außerordentlich glücklich. Ich lese sehr gerne Reihen, da die Charaktere und die Handlung sehr viel mehr Zeit haben, sich zu entfalten.

Die Figuren des Buches sind sehr fein gezeichnet – jede von ihnen hat ihre Ecken und Kanten. Mimi wurde mir sehr schnell sympathisch, ich hatte nach den ersten Seiten schon das Gefühl eine neue Freundin gefunden zu haben. Man merkt als Leser schnell, das Mimi so ganz anders ist als Frauen zu dieser Zeit sein sollten. So bekommt sie im ersten Kapitel einen Heiratsantrag. Doch anstatt zu strahlen und vor Glück zu juchzen, geht Mimi auf Abstand: Hochzeit? Familie? Haushalt? Nichts für Mimi. Eine starke Figur, die auch Rückschläge einstecken muss und auch lernt mit diesen umzugehen.
Aber auch die anderen Charaktere, die um Mimi agieren, schloss ich schnell ins Herz: Ihren liebenswerten Onkel, ihre etwas nervige Mutter. Manchmal rollte ich innerlich auch die Augen über das Verhalten und die Sichtweise der ein oder anderen Figur.
Und genau das liebe ich an den Figuren, die Petra Durst-Benning schafft: Nach nur wenigen Sätzen hat man das Gefühl, dass man sie schon ewig kennt, aber trotzdem noch Neues über sie erfährt. Sie wirken absolut lebensecht.
Ganz besonders positiv ist mir die Figur Eveline in Erinnerung geblieben: Eine arme Frau, die mit ihrer Familie in sehr ärmlichen Verhältnissen in Laichingen wohnt. Eveline strahlt trotz der Armut eine Herzlichkeit aus und sie verliert nicht den Mut jeden Tag aufs Neue zu beginnen und für ihre Kinder da zu sein.
Natürlich gibt es auch den Bösewicht – diesen möchte man gerne ab und zu schütteln und ihn anschreien, wie ungerecht er doch ist.

Zum Stil ist zu sagen: Toll, einfach toll. Petra Durst-Benning versteht es prima, eine spannende Handlung vor einen absolut gut recherchierten historischen Hintergrund zu packen. Ihre lebendige Sprache ließ mich eine Seite nach der anderen lesen – und es kam nicht einmal Langeweile auf. Außerdem merkt man, wie sehr das Thema Fotografie die Autorin fasziniert und wie gut sie recherchiert hat. Diese Faszination gibt sie dann an den Leser weiter.
Dazu wird deutlich, wie schwer es Frauen im Jahre 1911 in der Gesellschaft hatten: Von Gleichberechtigung und einem selbstbestimmten Leben der Frauen war man ganz weit entfernt. Frauen, vor allem die, die aus dem Schema ausbrachen, hatten es alles andere als leicht. Doch Mimi lässt sich davon nicht unterkriegen.
Aber auch das Leben der ärmeren Bevölkerungsschicht zeigt Petra Durst-Benning auf. Es wird deutlich, wie entbehrungsreich viele Familien Anfang des 20. Jahrhunderts leben und arbeiten mussten und wie Fabrikarbeiter ihrem Arbeitgeber ausgesetzt waren.

Fazit: Sehr authentisch, große Gefühle und eine perfekte Recherche zu dem spannenden Thema Fotografie. Dazu ein wunderschönes Cover. Eine absolut empfehlenswerte Lektüre für alle, die gerne ins 20. Jahrhundert abtauchen möchten.

Ich freue mich so sehr auf den zweiten Band, der im April 2019 erscheint!

„Das Weingut – in stürmischen Zeiten“

von Marie Lacrosse

Erschienen am 23. Juli 2018 im Goldmann Verlag
ISBN: 978-3-442-20554-7
https://www.randomhouse.de/Paperback/Das-Weingut-In-stuermischen-Zeiten/Marie-Lacrosse/Goldmann/e536310.rhd

Anhand einer mächtigen Weinhändler-Familie im Elsass und ihres Dienstmädchens beschreibt das Buch „Das Weingut- In stürmischen Zeiten“ von Marie Lacrosse die Zeit vor und während des Deutsch-Französischen Kriegs 1870/1871.

Coverrechte: Goldmann Verlag

Der Prolog des Buches beginnt im Jahre 1851 in Heidelberg in einer Gebäranstalt: Hier erblickt Irene das Licht der Welt, aber eine glückliche und unbeschwerte Kindheit steht ihr nicht bevor: Direkt nach ihrer Geburt wird Irene ins Waisenhaus verbracht. Ihrer Mutter wird es verwährt ihr Kind zu sehen.
In einem Waisenhaus in Speyer setzt dann das erste Kapitel an, hier lebt Irene und ist immer wieder dem Spot der anderen Kinder ausgesetzt. Doch ihr Leben soll sich schon bald ändern: Sie wird als Dienstmädchen im Herrenhaus des Weinhhändlers Wilhelm Gerban in Weißenburg angestellt. Dort lernt sie auch dessen Sohn Franz kennen, welcher an die Ideale der französischen Revolution glaubt und sich damit immer wieder Ärger einhandelt. Irene und Franz verlieben sich ineinander, doch ihre Liebe ist immer wieder Intrigen ausgesetzt. Aber auch ihre gesellschaftlichen Stände stehen ihnen im Weg. Irene beschäftigt zusätzlich noch die Frage, wo ihre familiären Wurzeln sind.
Und dann bricht der Deutsch-Französiche Krieg aus, welcher das Leben der beiden Liebenden für immer verändern wird.

Als das Buch „Das Weingut – in stürmischen Zeiten“ angekündigt wurde, war mein Interesse sofort geweckt. Zum einem der Schauplatz im Elsass auf einem Weingut aber auch der Deutsch-Französische Krieg als geschichtlicher Hintergrund. Über diese kriegerische Auseinandersetzung in den Jahren 1870/ 1871 findet man selten historische Romane.
Da es sich bei dem Namen Marie Lacrosse um ein Pseudonym der Schriftsellerin Marita Spang handelt, deren Bücher ich sehr gerne lese, musste ich dieses Buch unbedingt lesen.

Marie Lacrosse beschreibt ihre Figuren sehr genau: Ihre Gedanken und Gefühle werden gleich greifbar, ich konnte sofort eine Beziehung zu den Figuren aufbauen – einige wurden zu Freunden, andere wollte ich einfach nur schütteln, den ein oder anderen konnte ich schwer einschätzen. Anhand der Figuren zeigt Marie Lacrosse, wie zerrissen die Gesellschaft zu dieser Zeit, wie groß das gesellschaftliche Gefälle war: Da ist die reiche, mächtige Familie und ganz unten steht das Dienstmädchen Irene.
Deutlich wird aber auch wie die Ideale der Französichen Revolution bei einigen Menschen Anklang gefunden und damit Hoffnungen auf einen gesellschaftlichen Umbruch gemacht haben.

Der Stil des Buches ist absolut packend. Das fängt schon mit dem Prolog an, welcher mich nicht mehr loggelassen hat. Ich musste immer weiter lesen, die Geschichte nahm immer mehr an Tempo auf. Marie Lacrosse hat eine sehr bildliche Sprache, ich hatte keine Probleme mir diverse Gebäude und Landschaften vorzustellen.
Man merkt, wie intensiv Marie Lacrosse die Verhältnissen in Herrenhäusern zu dieser Zeit recherchiert hat, aber auch wie sehr sie sich mit den Themen Krieg und Weinbau auseinandergesetzt hat.
Die absolute Abhängigkeit des Dienstpersonals (vor allem der Dienstmädchen) von ihren Herrn wird sehr deutlich. Mit einer romantischen Verklärung hat man es in diesem Buch nicht zu tun.
Das Kriegsgeschehen auf den Schlachtfeldern lässt sie nicht aus, es wird teilweise sehr ausführlich beschrieben, was damals passierte. Sie zeigt welche Grausamkeiten einzelne Soldaten, aber auch die Zivilbevölkerung, durchleben mussten. Teilweise hatte ich beim Lesen die Tränen in den Augen, manchmal konnte ich auch nur den Kopf über die Grausamkeiten zu dieser Zeit schütteln. Es gab Momente, da musste ich das Buch kurz zur Seite legen, durchatmen und mir bewusst machen in welch friedlichen Zeiten wir heute leben.
Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass ich gerne etwas mehr über den Weinbau gelesen hätte. Das Thema kommt leider etwas kurz.

Fazit: Authentisch, teilweise sehr grausam, aber es gibt auch wunderschöne Szenen. Ganz klare Leseempfehlung!

Ich freue mich auf den zweiten Teil, der im April 2019 erscheint.

Hier findet ihr die Rezension zum zweiten Teil: „Das Weingut – Aufbruch in ein neues Leben

„Die Schokoladenvilla“

von Maria Nikolai

Erschienen am 08. Oktober 2018 im Penguin Verlag
ISBN: 978-3-328-10322-6
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Das Buch „Die Schokoladenvilla“ von Maria Nikolai spielt Anfang des 20. Jahrhunderts in Stuttgart und zeigt, wie schwer es die Frauen in dieser Zeit in der Gesellschaft hatten und wie abhängig sie von Männern gemacht wurden.

Coverrechte: Penguin Verlag

Stuttgart 1903: Judith, die älteste Tochter eines Schokoladenfabrikanten, führt ein sorgenfreies Leben: Sie lebt mit ihrem Vater und ihren Brüdern in einer Villa in Degerloch. Ihr größter Wunsch ist es, einmal die Schokoladenfabrik zu führen, voller Leidenschaft widmet sie sich neuen süßen Kreationen und arbeitet neue Geschäftideen aus. Doch ihr Vater hat andere Pläne und handelt eine gesellschaftlich günstige Hochzeit aus – mit einem Mann, den Judith nie lieben könnte. Damit sind ihre Träume und Wünsche, die Schokoladenfabrik zu leiten, dahin. Doch Judith kämpft weiter für ihre Träume, und plötzlich tritt ein weiterer Mann in ihr Leben: Victor Rheinberger. Dieser möchte sich in Stuttgart eine neue Existenz aufbauen.

Dieses Buch war ein absolutes „Muss-ich-unbedingt-jetzt-sofort-lesen-Buch“: Ein historischer Roman und dann auch noch das Thema Schokolade. Einfach perfekt.
Das Cover hat mich direkt verzaubert: Wunderschöne Details wie z.B. glitzernde Schneeflocken machten gleich Lust auf das Buch.Und ich wurde nicht enttäuscht.
Maria Nikolai hat ein wunderbares Buch geschrieben, welches ich immer wieder gerne in die Hand genommen und weitergelesen habe.
Die Charaktere handeln nachvollziehbar, haben ihre Ecken und Kanten, niemand ist perfekt, jeder macht mal Fehler. Sehr liebgewonnen habe ich die kleinen Brüder von Judith.
Die gesellschaftlichen Probleme, die Frauen zu dieser Zeit hatten, werden auch sehr gut ausgearbeitet: Egal, wieviel Elan und Ehrgeiz die Frauen zu dieser hatten, sie mussten sich den Männern unterwerfen.Unvorstellbar in der heutigen Zeit.

Fazit: Es ist mein erstes Buch, welches ich von der Autorin gelesen habe, und definitiv nicht das Letzte. Atmosphärisch und packend, ein wundervolles Buch! So unwiderstehlich, wie ein feinstes Stückchen Schokolade. Unbedingt lesen!

Am 06. Dezember 2018 lernte ich die Autorin Maria Nikolai persönlich auf einer Lesung kennen. Es war ein wunderschöner Abend und ich bin so froh, dass ich eine so liebe und nette Frau kennenlernen durfte. Ich werde noch einen ausführlichen Bericht zu der Lesung einstellen.

„Die Schwestern vom Ku‘damm – Jahre des Aufbaus“

von Brigitte Riebe

Erschienen am 23. Oktober 2018 im Wunderlich Verlag
ISBN: 978-3805203371
https://www.rowohlt.de/hardcover/brigitte-riebe-die-schwestern-vom-ku-damm-jahre-des-aufbaus.html

Das Buch „Die Schwestern vom Ku’damm – Zeiten des Aubaus“ spielt zur Zeit nach Ende des zweiten Weltkrieges und zeigt, mit wie viel Mut und Zuversicht die Bevölkerung ihr Leben neu aufbauten.

Coverrechte: Wunderlich Verlag

Das Buch beginnt im Jahr 1932, hier scheint die Welt für Rike noch in Ordnung. Ihr Vater hat gerade das neue, große Kaufhaus am Ku‘damm eröffnet, alles scheint perfekt.
Im Mai 1945 ist das alles Geschichte: Das Kaufhaus wurde zerstört und auch der Rest der Stadt liegt in Schutt und Asche. Auch in Rikes Familie ist nichts mehr so, wie es einmal war. Mit ihren Schwestern und ihrer guten Freundin muss sie sich nun ihr Leben wieder neu aufbauen – und das alles im Schatten der Vergangenheit.

Brigitte Riebe hat es auch mit diesem Buch wieder geschafft mich restlos zu begeistern. Mit ihrem unverwechselbaren Schreibstil und Charakteren, die einem gleich zu Freundinnen werden, bringt sie Geschichte so lebendig rüber und man hat das Gefühl wirklich selber dabei gewesen zu sein. Man läuft mit den Schwestern durch Trümmerberge, wohnt in einer eiskalten Wohnung und versucht alles, um das Leben wieder zu bekommen, welches vor dem Krieg war.
Einige Szenen trieben mir die Tränen in die Augen oder ich bekam Gänsehaut – so authentisch und greifbar waren die Gefühle der Protagonisten.

Fazit: Nach ihrem Buch „Marlenes Geheimnis“ (erschienen September 2017) hat Brigitte Riebe hier ein neues packendes und brillantes Werk vorgelegt. Spannend und berührend von der ersten bis zur letzten Seite – da flog die Lesezeit nur so dahin und nun heißt es warten auf Teil 2.

Bemerkung: Das Buch habe ich im Oktober 2018 bei einem Facebook-Gewinnspiel der Autorin gewonnen – es hat meine Meinung aber nicht beeinflusst.