von Marie Adams
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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 18. Juli 2022
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3-7341-1038-2
Seitenanzahl: 400 Seiten
Klappentext:
„Köln. Das Geburtshaus in der Cranachstraße 21 ist längst kein Geheimtipp mehr und inzwischen als »Haus der guten Hoffnung« bekannt. Die drei Gründerinnen, die Hebammen Carola, Susanne und Ella, sind beste Freundinnen und ein eingespieltes Team. Fürsorglich und kompetent kümmern sie sich um große und kleine Patienten und Patientinnen. Carolas Kinder sind mittlerweile aus dem Gröbsten raus, und ihr Mann Andreas feiert Erfolge als Drehbuchautor. Alles könnte perfekt sein, doch Carola fühlt sich mehr und mehr entfremdet von ihrem Partner, der sich beschwert, sie arbeite zu viel. Als sie ihre alte Jugendliebe Karsten wiedertrifft, fragt sie sich, wie ihr Leben wohl mit ihm verlaufen wäre …
Ein berührender Roman über die kleinen und großen Dramen, über Schmerz, Freude und den Glauben, dass am Ende alles gut wird.“
https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Das-Haus-der-Hebammen-Carolas-Chance/Marie-Adams/Blanvalet/e586792.rhd
– Falls ihr den ersten Teil der Reihe noch lesen möchtet, solltet ihr diese Rezension nicht lesen, da ihr euch sonst spoilern könntet.
– Das Buch habe ich freundlicherweise über die Autorin Marie Adams vom Blanvalet-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
– Das Buch ist der zweite Teil einer Reihe, kann aber auch ohne Vorkenntnisse des erstens Teils gelesen werden.
– Meine ausführliche Rezension zum ersten Teil findet ihr hier.
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Das Buch „Das Haus der Hebammen – Carolas Chance“ von Marie Adams ist der zweite Teil einer fiktiven Reihe um drei Freundinnen, welche in den 90er Jahren in Köln ein Geburtshaus leiten.
Fünf Jahre nach der Gründung ist das Geburtshaus »Haus der guten Hoffnung« von Susanne, Carola und Ella längst kein Geheimtipp mehr und beliebter denn je. Hier bekommen gebärende Frauen eine Eins-zu-eins-Betreuung, sie schenken Wärme und Geborgenheit und auch nach der Geburt übernehmen sie die warmherzige Nachsorge.
Susanne scheint mit ihrem Antonius das große Glück gefunden zu haben, auch wenn Susanne sich nach wie vor nach einem gemeinsamen Kind sehnt. Ella hat den Sprung in die weite Welt gewagt und kehrt nach zwei Jahren in Uganda wieder zurück in das Geburtshaus. Doch in ihr Elternhaus möchte sie nur ungern zurückkehren. Währenddessen geht es bei Carolas Familie rund: Die Kinder sind mittlerweile aus dem Gröbsten raus und Carolas Mann Andreas ist ein gefeierter Autor. Als Andreas sich beschwert, dass seine Frau zu viel arbeitet und ihm nicht den Rücken frei hält, driftet ihre Ehe weit auseinander. Carola steht vor einer nicht zu lösenden Entscheidung: Ihre leidenschaftliche Arbeit oder ihre Familie? Beides gleichzeitig zu händeln scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Als sie dann auch noch überraschend ihrer Jugendliebe Carsten gegenüber steht, stellt sie ihr Familienleben gänzlich in Frage.
Mitte Juni 2022 erhielt ich von der Autorin Marie Adams in den sozialen Medien eine Nachricht, in welcher sie anfragte, ob ich ihre Buchreihe „Das Haus der Hebammen“ gerne lesen und rezensieren möchte.
Da ich die „Hebammen-Reihe“ von Linda Winterberg in den letzten Jahren sehr gerne gelesen hatte und ich zudem gerne wieder etwas über das Thema Geburt lesen wollte, sagte ich der Autorin sofort zu. Dieser zweite Teil erreichte mich zusammen mit dem ersten Teil der Reihe („Das Haus der Hebammen – Susannes Sehnsucht“), welchen ich mit großer Begeisterung gelesen habe.
An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön an die Autorin für die Vermittlung der Rezensionsexemplare und ein herzliches Dankeschön an den Blanvalet-Verlag für die Zusendung und Bereitstellung der Bücher.
In diesem Teil der Reihe steht die dreifache Mutter Carola im Zentrum der Geschichte. Mit ihrem Humor und ihrer Zielstrebigkeit ist sie immer für die Frauen im Geburtshaus da. Ihre Kurse sind äußerst beliebt und sie hat auch immer ein offenes Ohr für die Ängste und Nöte der werdenden Mütter. Doch in ihrem privaten Umfeld ist es noch immer ein Unding, dass sie weiterhin arbeiten geht – vor allem jetzt, als ihr Mann Andreas seinen großen Durchbruch als Autor hat. Vieles im Familien-Alltag bleibt an ihr hängen und trotzdem entgleiten ihre Kinder ihr immer mehr. Carolas teils drastische, jedoch völlig authentische Wandlung nahm mich sehr mit: Im ersten Teil des Buches ist Carolas Art sehr quirlig und auch ein wenig chaotisch. Nun wirkt sie des Öfteren überspannt und ist mit sich selbst, vor allem aber mit ihrer Familie nicht im Reinen. Es ist gut, dass sie ihre Freundinnen hat, auf die sie sich verlassen kann. Die Ehe zu Andreas ist zwar noch immer von gegenseitigen Respekt geprägt, allerdings führt der Erfolg von Andreas dazu, dass diese gegenseitige Achtung zu bröckeln beginnt. Es gab Szenen, in denen ich Andreas einfach als absolut liebevoll empfand, dann war er gegenüber Carola sehr überheblich und abwertend.
Susanne steht fest neben Carola und lebt jeden Tag ihres Traums eines eigenen Geburtshauses. Mit viel Leidenschaft und Hingabe übt sie ihre Berufung aus. Der ruhige, warmherzige und sympathische Antonius und sie führen eine sehr harmonische Ehe – es scheint alles perfekt. Doch der Wunsch nach einem gemeinsamen Kind treibt Susanne um und sie ist bereit alles für die Erfüllung dieses Wunsches auf sich zu nehmen. Sie schafft es, Beruf und Privates zu trennen, auch wenn es sie des Öfteren zu innerlich zerreißen droht. Auch in diesem Teil konnte mich Susannes empathischer und ehrlicher Charakter und ihre authentische Entwicklung wieder völlig überzeugen .
Die dritte im Bunde ist Ella. Auch sie hat sich weiterentwickelt und hat zwar den Sprung in die weite Welt geschafft, aber trotzdem scheint sie ihren Platz im Leben noch nicht richtig gefunden zu haben. Trotzdem ist die junge Frau für ihr Gespür für die Anliegen der Gebärenden allseits beliebt und auch ich mochte ihre ruhige, aber trotzdem bestimmte Art, sehr gerne. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihr und ihrer Geschichte weitergeht, da sie im dritten Teil den Mittelpunkt der Geschichte spielen wird.
Die drei Freundinnen sind charakterlich völlig verschieden und auch ihre familiären Hintergründe könnten nicht unterschiedlicher sein, aber genau das scheint sie zu einer großartigen Einheit zusammenzufügen. Sie werden von ihrer Leidenschaft für ihren Beruf geeint und sie alle stehen zu ihrer Überzeugung einer selbst bestimmten, respektvollen, geborgenen und liebevollen Geburt. Ich habe die drei ganz fest in mein Leserinnen-Herz geschlossen.
Um diese drei Hauptfiguren agieren noch eine Vielzahl an anderen Charakteren, welche alle authentisch und facettenreich beschrieben sind. Sie alle, egal ob Haupt- oder Nebenfigur, konnten mich mit ihren lebensechten Geschichten und Hintergründen mitnehmen und ich bin sehr gespannt, wie sich all diese unterschiedlichen Lebensgeschichten weiter entwickeln werden.
Die Handlung des Buches setzt etwa drei Jahre nach Ende des ersten Teils an und ich war sofort wieder in der chronologisch erzählten Geschichte angekommen.
Marie Adams farbenfroher, leichter und detaillierter Sprachstil ließ auf keiner der 400 Seiten Langeweile aufkommen. Ich legte dieses Buch, wie auch schon den Auftakt der Reihe, nur noch ungern aus den Händen.
Auch die liebevolle Aufmachung des Buches und ein sehr persönliches Nachwort der Autorin runden diesen wundervollen zweiten Teil perfekt ab und es bleibt die große Vorfreude auf den dritten Teil, welcher am 21. September 2022 erscheint.
Wie schon im Reihen-Auftakt ist das große Thema des Buches Die die selbst bestimmte und respektvolle Geburt. Auch wenn das Buch 1994 spielt sind diese Themen noch immer hochaktuell. In vielen Krankenhäusern ist die Entbindungsstation durch die ‚Nicht-Planbarkeit‘ ein hoher Kostenfaktor, welchen man unter anderen mit vielen geplanten Kaiserschnitten und/ oder Geburtseinleitungen entgegenzuwirken versucht. Auf eine selbst bestimmte und bedürfnisorientierte Geburt kann aufgrund der angespannten Personalsituation und der Schichtdienste nicht eingegangen werden – oft betreut eine Hebamme im Krankenhaus mehrere Geburten parallel.
Geburtshäuser bieten Frauen eine Alternative. Hier finden Frauen eine vertrauensvolle, ermutigende und bestärkende Schwangerschafts-, Geburts- und Wochenbettbetreuung. Das im Buch beschriebene Geburtshaus ist, wie auch die Charaktere fiktiv, lehnt sich aber an das erste Geburtshaus in Köln in der Cranachstraße an. Was zu Beginn belächelt und als verrückte Idee galt, hat sich heute in der Gesellschaft etabliert und es gibt mittlerweile in vielen deutschen Städten Geburtshäuser – mit langen Wartelisten.
Ein weiteres großes Thema ist die Vereinbarkeit der berufstätigen Frau mit einer Familie. Nach wie vor sind es zum größten Teil noch immer die Frauen, welche ihre Berufstätigkeit zugunsten der Familie aufgeben. Sollte eine Frau sich doch gegen die Aufgabe des Berufs stellen, ist ein großer Teil der Bevölkerung schnell dabei, diese Frauen abwertend als ‚Rabenmütter‘ zu bezeichnen.
Diese großen Themen hat Marie Adams sehr gut in ihrem Roman dargestellt und verbindet diese wunderbar mit ihren fiktiven Charakteren und deren, teils dramatischen Geschichten.
Das Buch zeigt, wie wichtig und unentbehrlich die Arbeit der Hebammen ist und auch, wie wesentlich es ist, dass Frauen unter der Geburt die Macht über ihren Körper behalten müssen. Aber auch, dass es noch ein langer Weg der Gesellschaft zur Gleichberechtigung von Mann und Frau ist.
Vielen Dank liebe Marie Adams für dieses kurzweilige und mitreißende Lesevergnügen.
Fazit: Die 400 Seiten des Buches flogen nur so dahin und ich konnte völlig in dieser dramatischen Geschichte abtauchen. Eine unvergessliche Geschichte, welche mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert hat und aufzeigt, wie wichtig und unentbehrlich die Arbeit der Hebammen ist. Top!
*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.