„Die Bodensee-Saga – Töchter des Glücks“

von Maria Nikolai

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2022
Verlag: Penguin
ISBN: 978-3-328-10760-6
Seitenanzahl: 608 Seiten

Klappentext:
„Baden und Württemberg, 1918. Für die junge Lilly soll es der Start ins eigene Leben sein: Frisch verheiratet verlässt sie den elterlichen Gasthof am Bodensee und beginnt hoffnungsvoll ihre Ehe an der Seite von Arno, dem Erben eines angesehenen Stuttgarter Seifenimperiums. Doch das letzte Kriegsjahr ändert alles. Als Arno vermisst gemeldet wird, liegt Lillys Welt in Trümmern. Mutig stellt sie sich der Verantwortung für das Unternehmen ihres Mannes, träumt von einer eigenen Kosmetiklinie und fasst Zukunftspläne – bis der geheimnisvolle Felix Benthin in ihr Leben tritt und ihre Gefühle gehörig durcheinander wirbelt. Denn sie weiß, dass diese Liebe nicht sein darf …“

https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Toechter-des-Gluecks/Maria-Nikolai/Penguin/e586525.rhd

Hinweise:
-Das Buch habe ich freundlicherweise vom Penguin-Verlag über das ‚Bloggerportal‘ als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!-
Ich habe für diese Rezension von der Autorin/ dem Autor und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistungen in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.
– Meine Rezension zum ersten Teil findet ihr hier: „Die Bodensee-Saga: Töchter der Hoffnung“

Coverrechte: Penguin-Verlag

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Das Buch „Töchter der Hoffnung“ ist der zweite Teil der ‚Bodensee-Saga“ von Maria Nikolai und zeigt das Leben von Lilly Reichle, welche sich mit Mut und Entschlossenheit in den Jahren von 1918 bis 1920 ein neues Leben fernab ihrer geliebten Heimat aufbaut.

Mai 1918: Lilly ist frisch mit dem Seifenfabrik-Inhaber Arno Reichle verheiratet. Eigentlich könnte sie nicht glücklicher sein, doch auf ihrem Leben liegen tiefe Schatten: Der Erste Weltkrieg tobt, ihr Mann ist an der Front und ihre Schwiegereltern sind bei einem Bombenangriff getötet worden. Lilly sucht Zuflucht bei ihrer Familie in Meersburg am Bodensee. Hier schöpft sie neue Kraft und frischen Lebensmut, um sich dann um das Erbe ihres Ehemanns kümmern zu können.
Als Arno als vermisst gilt, nimmt Lilly zusammen mit Arnos Onkel Fritz das Unternehmen in die Hand und fasst große Zukunftspläne: Sie möchte eine eigene Kosmetiklinie und einen Schönheitssalon eröffnen und damit das Angebot der Seifenfabrik erweitern.
Doch als der undurchsichtige Felix Bentheim in der Fabrik auftaucht, bringt dieser Lillys Gefühlswelt ordentlich durcheinander und sie fühlt sich direkt zu ihm hingezogen. Doch sie weiß eines: Sie darf diesen Mann nicht lieben.

Vor etwa einem Jahr habe ich mit großer Begeisterung den ersten Band „Die Bodensee-Saga: Töchter der Hoffnung“ von Maria Nikolai gelesen. Meine Erwartungen nach der Reihe um die ‚Schokoladenvilla‘ waren sehr groß und ich wurde nicht enttäuscht, da in diesem Auftakt auch wieder alles miteinander verbunden wurde, was ich an historischen Familiensagas mag: Geschichte, Spannung und ganz große Gefühle. Natürlich wollte ich auch unbedingt den zweiten Band dieser Reihe lesen. Deshalb fragte ich im ‚Bloggerportal‘ ein Rezensionsexemplar an und bekam dieses dann freundlicherweise vom Penguin-Verlag zugesendet. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön dafür.

Schon auf den ersten Blick verzauberte mich das passende, stimmungsvolle und romantische Cover, welches zudem auch perfekt mit dem ersten Band der Reihe harmonisiert. Es handelt sich um eine liebevoll gestaltete Klappbroschur, in welcher sich vorne ein Tortenrezept befindet und hinten ein Überblick über die bereits erschienen Romane der Autorin.
Das Buch spaltet sich in einen Prolog (spielt 1909), insgesamt vier Teile (von Mai 1918 bis April 1920) und einen Epilog (spielt im April 1920) auf. Direkt im Anschluss befindet sich der Anhang des Buches, welcher aus einem ausführliches Personenverzeichnis, eine Chronologie der politischen Ereignisse 1918/1919, ein umfassendes Glossar, ein Dankeswort der Autorin und ein Leseprobe des ersten Bandes besteht.

Wie ein Blick in das ausführliche Personenregister am Ende des Buches verrät, spielen in diesem Buch eine große Anzahl an fiktiven Charakteren mit, aber auch einige reale Persönlichkeiten finden ihren Platz in der Geschichte.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lilly Reichle (geborene Lindner), die mittlere der drei Schwestern. Lilly ist zu Beginn des Buches eine gebrochene Frau, deren Leben in Trümmern vor ihr liegt: Ihr Mann, den sie gar nicht richtig kennenlernen konnte, befindet sich an der Front, ihre Schwiegereltern sind tot und die Seifenfabrik – das Erbe ihres Mannes – wurde von einer Bombe getroffen und schwer beschädigt. Panikattacken gehören zu ihrem Leben, sie weiß überhaupt nicht, wie es weitergehen soll, doch sie findet Zuflucht bei ihrer Familie im Lindenhof in Meersburg am Bodensee. Es ist ihr Vater, der sie liebevoll aber doch auch energisch wieder zurück nach Stuttgart schickt, um sich dort ihrer Lebensaufgabe zu stellen. Mit dem liebenswerten Onkel Fritz an ihrer Seite fasst Lilly neuen Lebensmut und beginnt entschlossen ihre Träume zu verfolgen. Ich mochte Lillys feinen, aber doch auch sehr starken Charakter sehr gerne. Sie gibt nicht auf, traut sich etwas zu, erleidet auch den ein oder anderen Rückschlag und entwickelt sich während der Handlung sehr authentisch weiter.
An Lillys Seite stehen einige, teils ganz wunderbare Charaktere. Nicht nur ihre beiden Schwestern Helena und Katharina, auch ihr liebevoller Vater (welche alle bereits aus dem ersten Band bekannt sind), sind immer für Lilly da, sondern auch der Onkel ihres Ehemanns: Fritz ist ein äußerst facettenreicher und offener Charakter, welchen ich sehr schnell in mein Herz geschlossen habe. Neben Onkel Fritz steht der zu Beginn sehr geheimnisvolle und undurchsichtige Felix Benthin, welcher mich mit seiner wechselvollen Geschichte und seiner interessanten Persönlichkeit begeistern konnte.
Der Umgang, das gesamte Miteinander und Untereinander der vielen einzelnen Figuren sorgen für eine sehr stimmungsvolle und warmherzige Atmosphäre – auch wenn es durchaus auch Charaktere gibt, welche es nicht sonderlich gut mit Lilly und ihren Träumen meinen. Ich freue mich schon so sehr, all die (größtenteils) liebgewonnen Figuren im dritten Band wieder zutreffen und ich bin schon sehr gespannt, wie es mit ihnen und ihren Geschichten weitergehen wird.
Maria Nikolai hat ihre Figuren sehr lebensecht und facettenreich angelegt, verwebt diese gekonnt mit historischen Persönlichkeiten und großer Weltgeschichte und sorgt mit ihnen allen für eine sehr bewegte und auch dramatische Handlung.
Die Handlung des Buches, welche chronologisch erzählt wird, umspannt insgesamt etwa zwei Jahre und spitzt sich zum Ende hin extrem zu. Es wird so spannend, dass ich das Buch nur noch ungern aus den Händen gelegt habe. Die 600 Seiten flogen nur so dahin und ich fühlte mich in der Geschichte rundum wohl und bin nun sehr traurig, dass das Lesevergnügen schon wieder viel vorbei gegangen ist.
Auch der sehr gefühlvolle, emotionale und bildgewaltige Sprachstil der Autorin sorgten für pures Kopfkino und beste Unterhaltung und es kam auf keiner Seite Langeweile auf.

Den geschichtlichen Hintergrund bildet das letzte Jahr des Ersten Weltkrieges und das erste Jahr der Weimarer Republik. 1918 starben noch immer tausende Soldaten an den Fronten oder wurden verletzt und verstümmelt und/ oder gerieten in Kriegsgefangenschaft – insgesamt kamen im Ersten Weltkrieg 10 Millionen Soldaten ums Leben, in der Zivilbevölkerung forderte der Krieg 7 Millionen Todesopfer. Erst am Abend des 08. November 1918 endete der bis dahin verlustreichste Konflikt der Geschichte.
Nach den Friedensverträgen folgte die Ausrufung der Weimarer Republik und damit begann ein völlig neues Zeitalter der Menschen, Frauen bekamen beispielsweise nun endlich das Wahlrecht. Trotzdem unterstanden Frauen nach wie vor ihrem Ehemann beruflich und auch gesellschaftlich.
Diese geschichtlichen und gesellschaftlichen Hintergründe stellt Maria Nikolai in ihrem Roman sehr anschaulich und bildgewaltig da und verknüpft diese perfekt mit mit den Lebensgeschichten und Schicksalen ihrer Figuren. Damit wird große Geschichte erlebbar und vor allem begreiflicher.

Danke liebe Maria für gefühlvolle, spannungsgeladene und vollkommene Lesevergnügen – die Vorfreude auf den dritten Band ist riesig.

Fazit: Dieses rundum perfekte Buch habe ich immer wieder gerne in die Hand genommen, da es alles vereint, was ich an Familiensagas liebe und schätze: Große Gefühle, Spannung, Historie und abwechslungsreiche Charaktere mit einer authentischen Entwicklung. Ganz großes Kopfkino und eine unbedingte Leseempfehlung für diesen zweiten Band einer tollen Buchreihe.

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die Lebkuchen-Prinzessin“

von Romy Herold

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 21. September 2022
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3-7341-1087-0
Seitenanzahl: 576 Seiten

Klappentext:
1864: Die Süße von Honig vereint mit dem würzigen Aroma des Orients – Lebkuchen haben auf die achtzehnjährige Elise schon immer einen besonderen Zauber ausgeübt. Als Tochter eines Nürnberger Lebküchners möchte sie unbedingt einmal die familieneigene Großbäckerei übernehmen und dort herrliche Lebkuchen- Kreationen herstellen. Doch dann droht Elises Traum zu zerplatzen: Ihr geliebter Vater verunglückt. Ihre Mutter wiederum ist überfordert mit der Leitung der Fabrik und flüchtet sich in die Arme eines Mannes, der das Unternehmen zu ruinieren droht. Elise sammelt all ihren Mut, um für das Erbe des Vaters und ihren Lebenstraum zu kämpfen. Dabei findet sie nicht nur zu ungeahnter Kraft und Kreativität, sondern erhält auch die Hilfe eines charmanten Mannes …“

https://www.penguinrandomhouse.de/Taschenbuch/Die-Lebkuchen-Prinzessin/Romy-Herold/Blanvalet/e592722.rhd

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Blanvalet-Verlag über das ‚Bloggerportal‘ als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin/ dem Autor und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistungen in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: Blanvalet-Verlag

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Das Buch „Die Lebkuchen-Prinzessin“ von Romy Herold spielt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Nürnberg und zeigt, wie die junge Elise, Tochter eines Lebküchners, um das Erbe ihres Vaters kämpfen muss.

Nürnberg 1864: Als die junge Elise das Leben der Brauerei-Tochter Helene von Tucher rettet, gelingt ihrer Familie damit der gesellschaftliche Aufstieg. Ab sofort werden die köstlichen Lebkuchen ihres Vaters nicht mehr in einem kleinen Fachwerkhaus produziert, sondern in der umgebauten Brauerei, welche Helenes Vater aus Dankbarkeit zur Verfügung stellt. Auch die Erfindung der ‚Elisenlebkuchen‘ fördert den kometenhaften Aufstieg der Großbäckerei und Elise ist sich sicher, dass sie diese Großbäckerei einmal übernehmen wird und selbst die herrlichsten Lebkuchen-Kreationen herstellen möchte.
Als ihr geliebter Vater durch einen schrecklichen Unfall aus dem Leben gerissen wird, ist Elises Mutter mit der Führung der Fabrik völlig überfordert und rettet sich in die Arme eines zwielichtigen Mannes. Elises Lebenstraum, das Unternehmen zu erben, droht zu scheitern, da auch die Fabrik vor dem Ruin steht.
Doch sie erhält Hilfe und Rückendeckung von einigen Menschen, welche ihr alle wohlgesonnen sind und auch auf ihre eigene Kreativität und Entschlossenheit kann sie sich verlassen.

Vor etwa einem Jahr las ich mit großer Begeisterung „Das Marzipan-Schlösschen“ – der erste Roman, welchen Eva-Maria Bast und Jørn Precht unter dem Namen Romy Herold herausgebracht haben. Hier findet ihr meine ausführliche Rezension zu diesem Roman, welcher mich sehr begeistern konnte und ich freute mich sehr als das Autorenduo im April 2022 ihr zweites Buch „Die Lebkuchen-Prinzessin“ ankündigten. Schon das romantische Cover und der Klappentext versprachen wieder eine Geschichte mit wohliger Atmosphäre und ein ähnlich köstliches Lesevergnügen, wie auch schon „Das Marzipan-Schlösschen“ eines war.
Ich fragte ein Rezensionsexemplar beim Blanvalet-Verlag über das ‚Bloggerportal Randomhouse“ an und bekam dieses freundlicherweise zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die beiden jungen Frauen Elise und Agathe, welche ihre Träume und Ziele auch über alle Standesgrenzen hinweg ehrgeizig verfolgen. Beide wachsen nicht im Wohlstand auf, sie vereint zudem ein unstillbarer Wissensdurst.
Während Elises Familie gesellschaftlich aufsteigt, muss Agathe wegen der Geldknappheit ihrer Eltern ihre schulische Ausbildung abbrechen. Doch die Wege der Beiden treffen sich und im Laufe der Handlung entsteht zwischen ihnen eine vertrauensvolle Freundschaft.
Elise ist eine sehr warmherzige junge Frau, welche beharrlich ihre Träume und Ziele verfolgt, immer das Gute in den Menschen um sich herum sieht und zeigt, dass ein gesellschaftlicher Aufstieg möglich ist. Zu ihrem Vater, den ich mit seiner liebevollen Art auch gleich sehr gerne gemocht habe, verbindet sie die Liebe zu Lebkuchen und auch die immense Kreativität. Doch sie wächst in einer Zeit auf, in der Frauen für ihr privates, wie auch unternehmerisches Glück kämpfen müssen.
Agathe hingegen scheint ihren festen Platz in der Gesellschaft zu haben. Sie ist die Tochter eines Zeidlers und wächst in ärmlichen Verhältnissen auf, später wird sie Elises Zofe. Sie ist, wie auch Elise, sehr freundlich und gutmütig, teilweise aber auch sehr unsicher und vorsichtig. Ich mochte sie rasch sehr gerne und verfolgte gespannt ihre authentische Entwicklung.
Die Familien der Beiden haben einige Gemeinsamkeiten, zum Beispiel eint sie ihre innige Liebe und der Respekt gegenüber ihren Töchtern. Sie unterstützen diese bei der Verwirklichung ihrer Träume und Ziele und legen ihnen keinerlei Steine in den Weg.
Weitere Figuren, welche teilweise historisch sind und sehr wohlwollend und liebenswert um die Hauptfiguren agieren, sorgten für die allgemein sehr warme Atmosphäre des Romans, in der ich mich sehr wohl gefühlt habe und nur ungern wieder verlassen habe.
Neben den vielen freundlichen Charakteren gibt es auch die eher fiesen Figuren, welche ein hinterhältiges Spiel spielen, welches nicht leicht zu durchschauen ist.
Das Autoren-Duo hat sehr unterschiedliche und facettenreiche Charaktere geschaffen, von denen viele mit ihrer warmherzigen Art direkt den Weg in mein Leseherz gefunden haben und dort mit ihren interessanten Geschichten noch lange nachklingen werden.

Die Handlung des Buches setzt im Jahr 1864 ein, wird fortlaufend erzählt und ist inspiriert ist von einer Sage um die Entstehung der Elisenlebkuchen (Lebkuchen mit wenig oder gar keinem Mehl). Die akribische Recherche zur Geschichte des Lebkuchens und die Liebe zu diesem Gebäck verspürt man auf jeder Seite dieses köstlichen Romans. Spannend fand ich auch die Einblicke in die Zeidlerei (das gewerbemäßige Sammeln von Honig wilder oder halbwilder Bienenvölker).
Wunderbar verbinden Eva-Maria Bast und Jørn Precht alias Romy Herold zudem die interessante und spannende Geschichte Nürnbergs und des Christkindlesmarktes mit ihren teils fiktiven und teils historischen Figuren und deren Handlungen.
Wie oben bereits erwähnt, herrscht in diesem Buch eine sehr wohlige Atmosphäre, da auch das Miteinander der Figuren stets sehr warmherzig und offen ist. Ebenfalls sorgte der sehr angenehme, flüssige und detaillierte Sprachstil des Autoren-Duo dafür, dass ich das Buch immer wieder gerne in die Hand genommen habe und ich mich völlig in diese Geschichte fallen lassen konnte – die fast 600 Seiten vergingen wie im Flug und machten auf jeder Seite Lust auf dieses köstliche Gebäck. Zum Schluss hin wurde es so spannend, dass ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen konnte.
Das Buch ist ein sehr liebevoll gestaltetes Taschenbuch, allerdings ohne Klappbroschur. Ein stimmungsvolles(glitzerndes) Cover, ein im inneren befindliches Rezept für Nürnberger Elisenlebkuchen und ein historisches Nachwort runden das genüssliches Lesevergnügen perfekt ab.

Danke liebe Eva-Maria Bast und lieber Jørn Precht für diese wunderschöne, herzerwärmende Geschichte.

Fazit: Ein Buch mit einer so wohligen Atmosphäre und ganz wunderbaren Figuren, welche ich nur äußerst ungern wieder verlassen habe. Dazu gab es viel historisches Wissen über das Handwerk des Lebküchners und die Lebkuchen selbst. Absolut wunderbar und lesenswert!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin/ dem Autor keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Der Traumpalast – Bilder von Liebe und Macht“

von Peter Prange

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 26. Oktober 2022
Verlag: Fischer-Scherz-Verlag
ISBN: 978-3-651-00107-7
Seitenanzahl: 768 Seiten

Klappentext:
1925: Berlin ist die flirrende Metropole Europas. Nach dem Chaos von Straßenkämpfen und Inflation gibt es nur noch eine Richtung: aufwärts! Auch für Rahel und Tino brechen goldene Zeiten an. Während sie zum neuen Star der Ufa ausgerufen wird, treibt er den kometenhaften Aufstieg der Filmfabrik voran. Aber dunkle Wolken ziehen auf, Nazis marschieren durch die Straßen, und unversehens wird Rahels und Tinos Liebe auf eine Probe gestellt, die stärker zu sein droht als sie. Als die Ufa zum Spielball der politischen Mächte wird, muss Tino, um ihre Liebe zu retten, eine furchtbare Entscheidung treffen …“

https://www.fischerverlage.de/spezial/peterprange-traumpalast

Hinweise:
– Bitte lest diese Rezension nicht, wenn ihr den ersten Teil der Reihe „Der Traumpalast – Im Bann der Bilder“ noch nicht gelesen habt, diesen aber lesen möchtet. Ihr könntet euch mit dieser Rezension spoilern!
– Hier findet ihr meine Rezension zum ersten Teil:
https://buechertanz.de/?p=2495
– Das Buch habe ich freundlicherweise von dem Fischer-Scherz-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension vom Autor und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistungen in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: Fischer-Scherz-Verlag

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Das Buch „Der Traumpalast – Bilder von Liebe und Macht“ von Peter Prange ist die Fortsetzung der Reihe um die wechselvolle Geschichte der Ufa und spielt in Berlin der 20er und 30er Jahre.

Berlin im Jahr 1925. Nach Chaos, Straßenkämpfen und Hyperinflation, soll es für die Bevölkerung in der Weimarer Republik nur noch auf in die goldenen Zeiten gehen!
Mittendrin sind Tino und Rahel: Während Tino als Finanzverwalter die Ufa vorantreibt, wird Rahel das neue Gesicht der aufstrebenden Filmfabrik.
Alles scheint perfekt zu laufen, doch am Horizont ziehen dunkle Wolken auf: Adolf Hitler strebt nach Macht und immer mehr seiner Anhänger ziehen durch die Straßen und sorgen bei vielen Menschen für Angst und Schrecken, bei anderen aber fällt seine Ideologie auf fruchtbaren Boden. Während sich die Ufa und die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in einem Kräftespiel der politischen Mächte wiederfinden und diese sich entscheiden müssen, auf welcher Seite sie stehen, wird auch Tinos und Rahels privates Liebesglück auf einer harten Probe gestellt.

Die Bücher von Peter Prange lese ich schon seit einigen Jahren sehr gerne, da er Zeitgeschichte gekonnt und leicht vermittelt.
Nachdem ich vor etwa einem Jahr mit großer Begeisterung den ersten Band „Der Traumpalast – Im Bann der Bilder“ gelesen habe, war für mich sehr naheliegend, dass ich auch den Nachfolgeband unbedingt lesen musste. Auch diesen fragte ich beim Fischer-Scherz-Verlag als Rezensionsexemplar an und bekam dieses dann freundlicherweise zugesendet – an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön dafür.

Viele der bereits aus dem ersten Band bekannten Figuren spielen auch hier wieder ihre großen und kleinen Rollen, was für eine Art der Wiedersehensfreude meinerseits sorgte. Es kommen in diesem Band auch einige neue und interessante Figuren hinzu, andere sind hingegen leider nicht mehr dabei. Alles in Allem spielt eine recht große Anzahl an Figuren mit, welche aber alle in einer Übersicht am Ende des Buches aufgelistet sind und dort bei Unsicherheiten nachgeschlagen werden können.
Wie auch schon im ersten Teil stehen Tino und Rahel im Zentrum der Geschichte: Die Beiden verbindet eine sehr tiefe Liebe zueinander, aber auch die unbändige Leidenschaft für Filme. Ihre Tätigkeiten in der Ufa sind ihre Berufungen, welcher sie mit großer Energie nachgehen. Auch wenn sie immer wieder berufliche und private Rückschläge erleiden, geben sie sich selbst nicht auf und verfolgen nach wie vor beständig ihre Ziele und Träume. Ihre Liebesgeschichte, welche ich schon im ersten Teil als sehr intensiv und glaubhaft empfand, wird allerdings auf eine harte Probe gestellt.
Nach wie vor mochte ich Tinos sehr offene, sympathische Art und Rahels kämpferischen und zupackenden Charakter. Die Beiden haben sich sehr authentisch weiterentwickelt und es fällt mir sehr schwer, von diesen beiden liebgewonnen Figuren Abschied zu nehmen.
Um diese beiden Hauptfiguren agieren noch einige andere Figuren, von denen viele fiktiv sind, aber auch einige historische Persönlichkeiten tauchen auf. Sie alle, egal ob fiktiv oder historisch, konnten mich komplett überzeugen: Sie alle sind lebensecht gezeichnet, ihre Konflikte mit- und untereinander sind stets authentisch dargestellt und ich wollte immer wissen, wie es mit ihnen und ihren spannenden Geschichten weitergeht.
Ganz besonders berührt hat mich die Geschichte um Rahels herzlichen und sensiblen Freund Edgar, welcher mit seinem tragischen Schicksal mit Sicherheit noch sehr lange in meinem Leseherz bleiben wird. Aber auch die vielen anderen Charaktere und ihre unvergesslichen Geschichten, wie zum Beispiel Tante Ottilie, Fritz Lang und Lilly Seidenschön, werden noch lange nachwirken. Neben diesen vielen sympathischen Charakteren gibt es auch eher unausstehliche Personen. Hier sind beispielsweise Tinos Mutter und Major Alexander Grau zu nennen, welche mich mit ihrem Verhalten, Äußerungen und ihrer Denkweise des Öfteren sehr abstießen.
Adolf Hitler ist eine der vielen historischen Figuren des Buches; hier fand ich es sehr interessant, dass Peter Prange dargestellt hat, wie dieser auf die damaligen Menschen gewirkt hat und wie er einige von ihnen mit seiner einnehmenden Art auf seine Seite ziehen, für seine Ideologie und seine Person begeistern konnte.
Mit all seinen Figuren, fiktiv, historisch, Haupt- oder Nebenfigur hat Peter Prange ein intensives und anschauliches Bild der Gesellschaft der Goldenen Zwanziger und des beginnenden Dritten Reiches gezeichnet. Keine der Figuren wirkt überzeichnet, sie alle entwickeln sich und begehen auch mal den ein oder anderen Fehler.
Er verwebt die unvergesslichen Schicksale seiner Figuren perfekt mit den geschichtlichen Hintergründen.

Diese historischen Hintergründe hat Peter Prange wunderbar recherchiert und er stellt diese sehr bildhaft und voller Leben dar. Unter anderem zeigt er, wie und warum die Weimarer Republik scheiterte, wie die NSDAP es schaffte, von einer kleinen Splitterpartei zur Macht zu gelangen und wie der Wahlkampf damals aussah und finanziert wurde. Außerdem zeigt er, den spannenden Werdegang der Ufa, die Entwicklung des (Ton)films und wie und weshalb die Ufa dann auch zu einem Propaganda-Mittel der Nationalsozialisten wurde.
Wie schon im ersten Band beschreibt Peter Prange geschichtliche Höhe- und Wendepunkte leichtgängig und trotzdem so intensiv, dass ich wieder oft das Gefühl hatte, live dabei zu sein. Das ist Geschichtsunterricht, der Spaß macht.

Besonders gefreut habe ich mich, als ich völlig unverhofft über den Namen meiner Heimatstadt im Buch gefunden habe und dass dort sogar ein Kapitel spielt. Handlungsort ist der ‚Gasthof zum roten Bären‘, welcher als der älteste Gasthof Deutschlands gilt. Hier habe ich eine kleine Bildergalerie für euch:

Der erste Band der Reihe besteht aus den Teilen eins bis fünf und handelt die Jahre 1917 bis 1925 ab. Der hier vorliegende zweite Band enthält die Teile sechs bis zehn und einen Epilog und beschreibt die Jahre 1925 bis 1938. Diese Teile setzen sich dann aus sehr vielen kurzen Kapiteln zusammen, was meinen Lesefluss nicht aufgehalten hat. Im Gegenteil: Einige Kapitel enden oft mit einem Cliffhanger, welcher dann erst einige Kapitel später oder in einem anderen Handlungsstrang aufgelöst wird. Somit empfand ich die Handlung wie einen Sog, welcher mich sofort mitgerissen und nicht mehr losgelassen hat.
Es ist unbedingt zu empfehlen, dass man den ersten Band der Reihe vorher gelesen hat, da einem sonst die vielen Hintergründe der verschiedenen Figuren fehlen. Im Prinzip kann man die beiden Bände als ein Buch mit einer fortlaufend erzählten Handlung sehen. Ich war sofort wieder in der Geschichte angekommen und wollte das Buch nur noch ungern aus den Händen legen.
Dafür sorgte ebenfalls der flüssige, angenehme, bildhafte und detaillierte Sprachstil des Autoren, welcher auf keiner Seite Langeweile aufkommen lässt.
Im Nu waren die fast 800 Seiten gelesen – eigentlich zu schnell. Nun heißt es von dieser einzigartigen und unterhaltsamen Buchreihe und den vielen, teils sehr liebgewonnen Charakteren Abschied zu nehmen.
Die hochwertige Ausgabeart als gebundenes Buch, dazu das wunderbare Cover (welches perfekt zum ersten Band passt), die gelungene Handlung, die unvergesslichen Figuren, ein ausführliches Nachwort des Autos zu Dichtung und Wahrheit sowie die Liste der handelnden Personen der Figuren sorgen für ein sehr schönes und intensives Lese-Erlebnis – herzlichen Dank dafür Peter Prange.

Fazit: Dieses Buch ist einfach nur wunderbar. Ein Buch voller Geschichte und Geschichten und Emotionen. Wie ein Sog wird man in die atemberaubende Handlung gezogen und kann erst dann wieder ruhig schlafen, wenn die letzte Seite gelesen ist. Unbedingt lesen, es lohnt sich!

*Ich habe für diese Rezension vom Autor und/ oder vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung des Verlages in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die Gedanken sind frei – Eine unerhörte Liebe“

von Julia Kröhn

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 21. September 2022
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3-7341-1098-6
Seitenanzahl: 448 Seiten

Klappentext:
Frankfurt, 1945: Ella Reichenbach hat zwar die Bombennächte überlebt, aber von der Verlagsbuchhandlung ihrer Eltern ist kaum etwas geblieben. Die Regale sind verheizt, die Schaufenster ohne Glas, die Bücher fort. Doch dann entdeckt sie den geheimen Papiervorrat ihrer verstorbenen Mutter, und plötzlich wendet sich das Blatt. Ella kann fortan Hunger und Not ein Ende setzen, indem sie selbst Bücher veröffentlicht. Doch die junge Verlegerin will nicht nur neue Bücher unter die Menschen bringen – sie will die Gedanken in den Köpfen der Menschen befreien …“

https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Die-Gedanken-sind-frei-Eine-unerhoerte-Liebe/Julia-Kroehn/Blanvalet/e592927.rhd

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Blanvalet-Verlag über das ‚Bloggerportal‘ als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistungen in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: Blanvalet-Verlag

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Das Buch „Die Gedanken sind frei – Eine unerhörte Liebe“ von Julia Kröhn ist der Auftakt einer Dilogie, welche in Frankfurt am Main angesiedelt ist und den Buchhandel und das jüdische Leben nach 1945 in Deutschland zeigt.

Frankfurt am Main im Jahr 1945: Der Zweite Weltkrieg ist vorbei doch die Stadt liegt in Trümmern. Auch für die junge Ella Reichenbach ist nichts mehr wie es einmal war. Sie muss ihre geliebte Mutter zu Grabe tragen und von der Verlagsbuchhandlung ihrer Eltern ist so gut wie nichts mehr geblieben. Die Einrichtung ist zerstört, Bücher gibt es keine mehr. Ihr Leben liegt – wie das Schaufenster der Buchhandlung – in Scherben. Als Ella einen geheimen Papiervorrat ihrer Mutter entdeckt, beginnt sie sofort wieder Bücher zu verlegen, begibt sich auf die Suche nach ehemaligen Autoren und Autorinnen um damit nach und nach die Buchhandlung wieder aufzubauen.
Doch es sind nicht die leichten und gefälligen Bücher, welche Ella unter die Menschen möchte: Sie möchte vor allem die dunkle Vergangenheit aufarbeiten und den Deutschen zeigen, was damals mit der jüdischen Bevölkerung geschah, doch mit dieser Intension trifft sie nicht den Nerv der Zeit.
Als dann auch noch Ari in ihr Leben tritt, ahnt sie nicht, wie sehr sich mit seiner Lebensgeschichte ihre Welt und ihr Leben verändern werden.

Schon seit einigen Jahren gehört Julia Kröhn zu meinen Lieblingsautorinnen, da sie mich mit ihren tief gängigen Geschichten immer sehr berührt. Die „Riviera-Saga“, welche 2020 erschien, gefiel mir außerordentlich gut und auch die „Lehrerin von Hamburg – Reihe“ von 2021 konnte mich völlig begeistern.
Im Mai 2022 kündigte die Autorin in den sozialen Medien ihre neue Dilogie „Die Buchhändlerinnen von Frankfurt“ an. Schon allein der Titel dieser neuen Reihe weckte sofort mein Interesse, da ich gelernte Buchhändlerin bin. Ebenso empfinde ich die Nachkriegszeit als eine sehr wichtige, aber auch spannende Zeit. Schlussendlich verzauberten mich die beiden Cover und die Klappentexte – damit war klar, dass ich den hier vorliegenden Auftakt lesen wollte und musste. Im ‚Bloggerportal Randomhouse‘ fragte ich ein Rezensionsexemplar an und bekam es genehmigt und zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Ella Reichenbach, welche im Zweiten Weltkrieg vieles verloren hat. Nach dem Tod ihrer Mutter sucht sie sich im Wiederaufbau der Buchhandlung einen neuen Halt und Sinn in ihrem Leben. Der Umgang mit ihrem, zu Beginn völlig suspekten Vater fällt ihr schwer, da sie ihn für den Tod der geliebten und geschätzten Mutter verantwortlich macht. Zu viel steht zwischen den Beiden und Ella möchte es am liebsten im Alleingang schaffen, die Buchhandlung wieder aufzubauen und Bücher zu verlegen. Gerade letzteres liegt ihr sehr am Herzen, auch wenn es durch den immensen Papiermangel geradezu unmöglich erscheint. Doch Ella hat mit ihrer liebenswerten Angestellten Hildegard eine treue Verbündete an ihrer Seite – auch wenn sich die Beiden betreffend neuen Ideen und Gedanken nicht immer einig sind.
Ella ist eine Hauptfigur, welcher ich während der gesamten Handlung nicht so ganz nahe kam. Gerade zu Beginn des Buches ist ihr Denken und Handeln sehr undurchsichtig, gegenüber des Vaters absolut unerbittlich. Das führte dazu, dass sie mir, trotz ihrem Kampfgeist, etwas fremd und unnahbar vorkam und dies auch im weiteren Verlauf der Handlung so blieb. Ich konnte mich einfach nicht hundertprozentig mit ihr identifizieren, trotzdem war es mir möglich ihr nachzufühlen. Beispielsweise spürte ich ihre Verzweiflung, wiederum aber auch ihr Glück und vor allem ihre immense Liebe zu Büchern. Diese Liebe und ihre sehr viel jüngere Schwester Luise geben Ella Sicherheit und Halt in ihrem aus den Fugen geratenen Leben . Es war sehr rührend, wie sich Ella um Luise sorgt, beispielsweise ihr unbedingt das Lesen beibringen möchte. Luises kindliche, unbekümmerte Art sorgte in dieser teils sehr bedrückende Geschichte immer wieder für helle Momente, welche mich während des Lesen immer wieder lächeln ließen.
Neben Ella stehen der junge Ari und der Rest seiner Familie im Zentrum der Geschichte. Auch wenn mir relativ schnell klar war, was sie in der Vergangenheit durchstehen mussten, sind ihre Geschichten und Hintergründe absolut unvergesslich, vor allem aber sehr erschütternd. Mit diesen, von Leid und Verlusten geprägten Charakteren und deren Geschichten, wird das Buch mitunter sehr bedrückend, aber es gewinnt dadurch auch enorm an Stärke und Tiefe. Hier möchte ich noch etwas zu Ari ergänzen: Trotz seiner beklemmenden Geschichte ist er ein so sympathischer und lebensechter Charakter, den ich ab der ersten Seite in mein Herz geschlossen habe.
Julia Kröhn hat auch in diesem Reihen-Auftakt wieder eine Vielzahl verschiedenster Charaktere geschaffen, deren Schicksale eng miteinander zusammenhängen. Es sind Figuren mit vielen Facetten und auch Tiefe, welche mich mit ihren interessanten und authentischen Entwicklung begeistern konnten. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihnen und ihren Geschichten im zweiten Teil, welcher am 18. Januar 2023 erscheinen soll, weitergehen wird.

Die Handlung des Buches, welche fortlaufend erzählt wird, setzt im Jahr 1945 ein und endet 1949. Mit viel Fachwissen bietet Julia Kröhn einen Einblick in die interessante Geschichte des Buchhandels der Nachkriegszeit. Sie zeigt spannende Einblicke, wie damals die Lizenzen vergeben wurden, welche Bücher damals übersetzt wurden, aber auch die Entwicklung des Buchhandels vor und nach der Währungsreform im Jahr 1948. Hier ist vor allem das Taschenbuch als einschneidende Erfindung zu nennen, welche den Buchhandel für immer verändern sollte. Des weiteren befasst sich die Handlung mit der Thematik, wie das Leben der jüdischen Bevölkerung nach Ende des Zeiten Weltkriegs weiter ging. Erst waren die Überlebenden des Holocausts, sowie Zwangsarbeiter und Zwangsverschleppte als ‚Displaced Person‘(englisch für eine „Person, die nicht an diesem Ort beheimatet ist“) fern ihrer Heimat in Lager untergebracht, später erfolgte die Rückführung in die Heimatländer oder die Ansiedlung in anderen Ländern . Die alliierten Armeen rechneten 1944 mit etwa 11,3 Millionen ‚Displaced People‘.
In diese Thematik lässt die Autorin auch die Gründung des Staates Israels im Jahr 1948 einfließen. Zudem zeigt Julia Kröhn eindrucksvoll und ungeschönt, wie Jahre nach Kriegsende noch immer das braune Gedankengut in vielen deutschen Köpfen festsaß und auch, wie die Bevölkerung damals mit der Schuldfrage des Holocausts umging. Sie verbindet in ihrem Buch „Die Gedanken sind frei – Eine unerhörte Liebe“ fachkundig Frankfurter Zeitgeschichte und auch weltgeschichtliche Themen mit den fiktiven Geschichten und Handlungen ihrer größtenteils frei erfundenen Charaktere.
Auch wenn mich die Geschichte doch mitunter sehr mitgenommen hat und ich das Buch immer wieder aus der Hand legen musste, las ich trotzdem gerne weiter. Dazu trägt vor allem der wunderbar bildhafte und poetische Sprachstil der Autorin bei. Mit der zusätzlichen Einstreuung des Frankfurtischen Dialekts erzeugt Julia Kröhn eine tolle Atmosphäre, welche den Leser/ die Leserin schnell in die Geschichte mitnimmt.
Die Ausstattung des Buches ist sehr hochwertig, da es sich um handelt sich um eine Klappbroschur handelt. In der vorderen Klappe befinden sich zeitgenössische Bilder aus der Zeit, in der das Buch spielt, in der hinteren Klappe ist eine Vorschau auf den zweiten Teil der Reihe. Ein ausführliches Nachwort der Autorin rundet das Buch perfekt ab.

Danke liebe Julia Kröhn für dieses sehr stimmungsvolle Lese-Erlebnis.

Fazit: Dieses Buch… ist … so ergreifend. Auch wenn mir die weibliche Hauptfigur nie so ganz nahe kam, konnte ich ihr nachfühlen und nachspüren. Die anderen Figuren und ihre teils so tragischen Geschichten sind einfach unvergesslich. Auch wenn ich das Buch wegen der teils sehr bedrückenden Handlung und Grundstimmung ab und zu weg legen musste, empfinde ich das Buch als äußerst wichtig und absolut lesenswert. Es wird definitiv noch länger in mir arbeiten.

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„KaDeWe – Haus der Träume“

von Marie Lacrosse

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 13. Oktober 2022
Verlag: Goldmann
ISBN: 978-3-442-20638-4
Seitenanzahl: 720 Seiten

Klappentext:
Berlin, Anfang des 20 Jahrhunderts: Das Kaufhaus KaDeWe erstrahlt in Glanz und Luxus – eine Welt, die Judith Bergmann wohl vertraut ist. Denn die Tochter des KaDeWe-Justiziars soll Harry Jandorf heiraten, den einzigen Sohn des Kaufhausgründers. Die aus ärmlichen Verhältnissen stammende Rieke Krause hingegen ist von der Pracht des Kaufhauses schier überwältigt, als sie dort eine Stelle als Verkäuferin antritt. Schon bald verliebt sie sich in ihren Kollegen Hermann. Doch in den Wirren des Ersten Weltkriegs und der Nachkriegszeit werden die Lebenspläne von Judith und Rieke gewaltig durcheinandergewirbelt. Und auch das KaDeWe und sein Eigner Adolf Jandorf stehen vor großen Herausforderungen …“

https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/KaDeWe-Haus-der-Traeume/Marie-Lacrosse/Goldmann/e598315.rhd

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Goldmann-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund der Gegenleistungen in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und Buch-Goodies muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: Goldmann Verlag

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Das Buch „KaDeWe – Haus der Träume“ von Marie Lacrosse ist der Auftakt einer als Dilogie angelegten Buchreihe, welche den Werdegang des KaDeWe in Berlin im 20. Jahrhundert beschreibt.

Berlin, zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Die junge Rieke, welche aus ärmlichen Verhältnissen stammt, kennt das luxuriöse Kaufhaus schon seit ihrer Kindheit, da ihre Mutter dort als Leiterin der Putzkolonne tätig ist. Rieke bekommt eine Stelle als Kassenmädchen und macht sich mit ihrem Fleiß und ihrer Strebsamkeit nicht nur Freunde.
Auch die junge Judith Bergmann, Tochter des KaDeWe-Justiziars, kennt das Kaufhaus seit Kindesbeinen an, kann aber durch ihren familiären Wohlstand den Glanz und Luxus dort genießen. Und Judith soll Harry Jandorf heiraten, den einzigen Sohn des Kaufhausgründers. Doch als sie erkennt, dass in Berlin auch bittere Armut und Not herrschen und dadurch auch Kinder verhungern, beschließt sie dagegen anzugehen.
All die Pläne und Hoffnungen der Menschen werden jedoch durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der dramatischen Nachkriegszeit kräftig durcheinander gebracht und stellen nicht nur Rieke und Judith vor große Herausforderungen sondern auch das KaDeWe und seinen Eigner Adolf Jandorf selbst.

Marie Lacrosse ist das Pseudonym der Autorin Marita Spang. Unter beiden Namen begleitet und verzaubert sie mich schon seit einigen Jahren mit ihren historischen Romanen. Die Buchreihen um „Das Weingut“ (erschienen 2018, 2019) und „Das Kaffeehaus“ (erschienen 2020, 2021) haben mich bestens unterhalten und stehen an der Spitze meiner absoluten Lieblingsbücher.
Als sie zu Beginn des Jahres 2022 ihre neue zweiteilige Reihe über das KaDeWe ankündigte, war mein Interesse direktgeweckt. Ich durfte dieses Kaufhaus 2005 und 2008 besuchen und war beide Male von der Größe und dem immensen Angebot fasziniert. Auch wenn der ursprüngliche Bau im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, gilt das KaDeWe als das bekannteste Warenhaus in Deutschland und ist mit 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche eines der größten Warenhäuser in Europa. Dieses Buch wollte – nein musste – ich einfach lesen. Dank der lieben Autorin und einer Blogger-Aktion des Goldmann-Verlags bekam ich das Buch vorzeitig mit einigen Goodies zugesendet. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken.

Wie auch bereits in den anderen beiden Buchreihen der Autorin, befindet sich am Anfang des Buches ein ausführliches Personenregister: Etwa 3 ½ Seiten Namen von fiktiven, aber auch historischen Persönlichkeiten. Ich war sofort sehr gespannt darauf, wie die Autorin ihre fiktiven Charakter neben und mit historischen Persönlichkeiten agieren lässt.
Zwei fiktive Frauen, welche von ihren familiären Hintergründen her nicht unterschiedlicher sein könnten, stehen im Mittelpunkt der Geschichte: Rieke und Judith, welche der Leser/ die Leserin bereits im Prolog als junge Mädchen kennenlernt. Beide sind bereits seit ihrer Kindheit mit dem KaDeWe vertraut, doch während Rieke es durch die harte Arbeit ihrer Mutter erlebt, kann Judith durch die hochgestellte Arbeit ihres Vaters eher den Luxus und Glanz des Kaufhauses genießen.
Rieke ist eine äußerst hilfsbereite und sympathische junge Frau, welche sich durch ihren Fleiß im KaDeWe hocharbeitet. Vor allem ihre hart arbeitende Mutter und ihre beiden Geschwister sind ihr sehr wichtig, einzig mit ihrem gewalttätigen und trinkenden Vater verbindet sie nichts. Sie alle müssen auf engsten Raum zusammenleben, was immer wieder zu Streit und Gewalt führt. Als der Erste Weltkrieg auch ihre Familie nicht verschont, fällt Rieke folgenschwere Entscheidungen, welche sie in große Gefahr bringen. Ich mochte Riekes zu Beginn sehr undurchsichtigen Charakter und auch ihre glaubhafte Entwicklung während der Geschichte sehr gerne. Sie ist nicht perfekt, da sie durch große Not Fehler begeht und trotz allem Leid auch immer für andere Menschen in ihrer Umgebung da ist. Sie nimmt ihr Leben in die Hand und gibt sich nicht auf.
Judith, die Tochter des KaDeWe-Justiziars, ist wie Rieke äußerst sympathisch und freundlich. Ihre Familie ist wohlhabend und Judith hat das Glück, dass ihre Eltern ihr auch die Bildung nicht verwehren. Sie verschließt ihre Augen nicht, als sie erkennt, welch bittere Armut und Not in einigen Teilen der Stadt herrschen. Sie hat stets neue Einfälle, was gemacht werden kann und wie und wo sie Hilfe organisiert. Auch wenn es immer wieder Rückschläge gibt, gibt sie nicht auf. Zu ihren Eltern, vor allem aber zu ihrem Vater, hat sie ein sehr vertrauensvolles Verhältnis. Judiths hilfsbereiter Charakter und auch ihre sehr sympathische Art nahmen mich gleich zu Beginn des Romans und im weiteren Verlauf der Geschichte für sie ein und ich mochte zudem auch ihren authentischen Werdegang.
Direkt neben diesen beiden Hauptprotagonistinnen stehen ihre jeweiligen Familien, welche sehr unterschiedlich sind. Rieke stammt aus einer Arbeiterfamilie, welche in sehr beengten und ärmlichen Wohnverhältnissen in der berüchtigten Mietskaserne Meyers Hof lebt. Ihre hart arbeitende Mutter, welche sich für keine Arbeit zu schade ist, steht im krassen Gegensatz zu ihrem gewalttätigen und arbeitslosen Vater. Riekes Schwester Sanni ist noch sehr jung, als ihr eine schwere Aufgabe aufgebürdet wird, welche sie nicht zu schultern weiß. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit ihr im zweiten Teil weitergehen wird. In Judiths Familie herrschen dagegen auf den ersten Blick Harmonie und Eintracht, auf den zweiten Blick gibt es aber auch dort Geheimnisse und persönliche Konflikte. Hier möchte ich auf jeden Fall noch Judiths Bruder Johannes nennen, da er eine höchst interessante und unvergessliche Figur ist, deren Geschichte noch lange nachklingen wird.
Ganz besonders begeistert haben mich die historischen Figuren Eglantyne Jebb und Alice Salomon, deren eindrucksvolle Lebensgeschichten eng mit Judiths fiktiver Geschichte verbunden sind. Eine weitere historische Figur ist der KaDeWe-Eigner Adolf Jandorf, welcher sehr vielfältig beschrieben ist. Um ihn agieren noch einige fiktive aber auch historische Figuren, welche mich alle mit ihren unterschiedlichen und unvergesslichen Lebensgeschichten bewegen konnten – auch wenn nicht alle zu den guten Menschen gehören. Sie werden von ihren Erlebnissen und Ansichten angetrieben und ich bin schon so gespannt, wie es mit mit ihnen allen im zweiten Teil der Reihe weitergehen wird.
Marie Lacrosse versteht es außerordentlich gut, den Werdegang ihrer fiktiven Figuren mit den Lebensläufen der historischen Figuren wunderbar miteinander zu verknüpfen.

Die Handlung des Buches wird fortlaufend erzählt und umspannt die Zeit von 1907 bis 1926. Mit ihrem lebendigen und detaillierten aber niemals langatmigen Sprachstil, zog mich Marie Lacrosse sehr schnell in der Geschichte. Die Einstreuung des Berliner Akzents, die Beschreibungen und Details über der Stadt und des KaDeWe sowie die vielfältigen Menschen ließen mich das Buch wie eine Zeitreise in vergangene Zeiten empfinden und ich legte es nur ungern aus den Händen.
Im Zentrum des Romans steht das KaDeWe und dessen Geschichte, vor allem aber wird die Mitarbeiterhierarchie in einem Kaufhaus zu dieser Zeit sehr anschaulich dargestellt. Marie Lacrosse zeigt aber auch sehr eindrucksvoll wie zu dieser Zeit gesellschaftliche Gegensätze aufeinander prallen, wie der Erste Weltkrieg mit unvorstellbarer Grausamkeit wütet aber auch wie die Nachkriegszeit den Menschen durch die galoppierende Inflation, die hohe Arbeitslosigkeit und die Lebensmittelknappheit keine Entspannung gönnt und jeder Tag ein Kampf ums Überleben wird. Ein weiteres Thema ist die soziale Diskrepanz zwischen Arm und Reich – hier stellt Marie Lacrosse völlig ungeschönt die Lebenssituation der ärmsten der Armen im frühen 20. Jahrhundert dar, zeigt aber auch, dass es Menschen gab, denen die Armut anderer Menschen nicht egal war und aktiv etwas dagegen unternommen haben.
Auch der beginnende Hass auf Juden, die Ablehnung der noch jungen Weimarer Republik in der Bevölkerung werden in dem Roman „KaDeWe – Haus der Träume“ mit aufgenommen. Dabei beschreibt Marie Lacrosse diese historischen Dreh- und Wendepunkte so meisterhaft, dass ich oft das Gefühl hatte live dabei zu sein und diese mitzuerleben. Außerdem verwebt sie historische Fakten mit Fiktion, wie auch in ihren anderen Büchern, wieder absolut perfekt in- und miteinander.
Das wunderbare Cover, die hochwertige Klappbroschur und ein ausführliches Nachwort der Autorin runden dieses Lese-Erlebnis wieder ausgezeichnet ab.
Die Spannung und Vorfreude auf den zweiten Teil ist jetzt schon riesig und ich kann es kaum erwarten, diesen ab dem 14. Juni 2022 in den Händen zu halten.

Danke liebe Marie Lacrosse für dieses wunderbare Lese-Erlebnis.

Fazit: Auch wenn das Buch nun zugeklappt im Regal steht, wird diese mitreißende Geschichte noch länger in mir arbeiten. Marie Lacrosse schreibt unglaublich detailliert und doch lässt sie auf keiner Seite Langeweile aufkommen. Dazu viele unvergessliche Charaktere und eine absolut erleb- und fühlbare Atmosphäre. Wieder mal ein Meisterwerk meiner Lieblingsautorin. Top!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und Buch-Goodies muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die letzte Fehde an der Havel“

von Silke Elzner

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 14. September 2022
Verlag: Gmeiner
ISBN: 978-3839202524
Seitenanzahl: 537 Seiten

Klappentext:
Brandenburg um 1400: »Was weißt du denn von der Welt, Bauer? Was gerecht ist und was nicht, das bestimme immer noch ich!«
Als Carls Dorf von Dietrich von Quitzow überfallen wird, gerät sein Leben aus den Fugen: Der Raubritter schändet Carls Jugendliebe und er selbst wird als Geisel verschleppt. Für Carl beginnt ein neues Leben als Waffenknecht auf Burg Kletzke, doch in ihm wächst ein unstillbarer Wunsch nach Rache. Als sich mit Friedrich von Hohenzollern ein neuer Landesherr ankündigt, sieht Carl die Chance gekommen, sich für all das Leid zu revanchieren …“


https://www.gmeiner-verlag.de/buecher/titel/die-letzte-fehde-an-der-havel.html

https://silkeelzner.de/die-letzte-fehde-an-der-havel/

– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Gmeiner-Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: Gmeiner-Verlag

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Das Buch „Die letzte Fehde an der Havel“ von Silke Elzner ist ein historischer Roman, welcher zu Beginn des 15. Jahrhunderts in Brandenburg angesiedelt ist und die wechselvolle Geschichte des fiktiven Bauern Carl erzählt.

Luchow im Sommer 1401: Hilflos muss der junge Bauer Carl mit ansehen, wie die Raubritter Dietrich und Johann von Quitzow und ihr Gefolge in sein Heimatdorf einfallen und dort morden, schänden und verwüsten. Schlussendlich wird Carl selbst als Geisel verschleppt und es beginnt sein neues Leben als Waffenknecht auf der Burg Kletzke. Die Jahre gehen ins Land, aber Karl vergisst nie, was seiner Jugendliebe angetan wurde und sinnt auf Rache. Doch ein Entkommen aus den Klauen der Raubritter ist nicht einfach. Als ein neuer Landesherr auftaucht, ist für Carl die Chance gekommen, all das erfahrene Leid an seine Entführer zurückzuzahlen. Doch der Weg zur Rache ist lang und voller Gefahren, aber auch Möglichkeiten.

Dieses Buch wäre an mir vorbei gegangen, wenn mich die freundliche Autorin Silke Elzner nicht per Nachricht auf ihren Roman aufmerksam gemacht hätte. Sie fragte an, ob ich mir vorstellen könnte, ihren Roman zu lesen und zu rezensieren. Nach dem Lesen des Klappentext und der Sichtung des Covers, war mir schnell klar, dass ich diesen historischen Roman einfach lesen muss.
Das Spätmittelalter empfinde ich als eine sehr spannende Epoche, da es in dieser Zeit zu großen gesellschaftlichen und politischen Umwälzungen kam: In Frankreich tobte der Hundertjährige Krieg, Kunst und Wissenschaften befanden sich im Aufbruch und die Wirtschaft erlebte trotz der Pest eine Blüte.
Ich lese sehr gerne Bücher über diese ereignisreiche Epoche und tauche mit Romanen in die längst vergangenen Zeiten ein. Deshalb sagte ich der Anfrage der Autorin direkt zu und bekam das Buch freundlicherweise vom Gmeiner-Verlag als Rezensionsexemplar zugesendet. An dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön dafür.

Die tiefgründigen und absolut gelungenen Figuren in diesem Historischen Roman machten es mir von Anfang bis Ende nicht leicht, sie zu durchschauen. Sie sind in ihrem Wesen und ihrer Art sehr wechselvoll, so menschlich und absolut nicht schwarz und weiß gezeichnet – sie besitzen unheimlich viele Schattierungen und Tiefen.
Carl ist hier an erster Stelle zu nennen: Er ist eine der Figuren, welche im Mittelpunkt der Geschichte steht. Der Leser/ die Leserin lernt Carl als jungen, freundlichen und hilfsbereiten Burschen kennen, als er noch den Kopf voller Träume, Hoffnungen und Pläne hat – fast sein gesamtes Leben liegt noch vor ihm. Dies alles wird mit dem Angriff auf sein Dorf zunichte gemacht und Carl muss von einem Tag auf den anderen erwachsen werden. Er muss sich nicht nur in einer für ihn völlig fremden Welt zurecht finden, er muss auch lernen, wie man kämpft und wie man tötet. Carl ist enorm anpassungsfähig und lässt sich auch von Intrigen, bösen Nachreden und körperlichen Verletzungen nicht unterkriegen. Doch seine Verletzung an der Seele, die Ungewissheit, ob seine Jugendliebe überlebt hat, lässt Carl keine Ruhe. Er ist von dem Gedanken an Rache getrieben, aber auch von der Aussicht darauf, dass er irgendwann wieder nach Hause darf. Silke Elzner hat mit Carls abwechslungsreichen Geschichte und seinem gespalteten Charakter eine absolut stimmige und facettenreiche Figur erschaffen. In einigen Szenen mochte ich ihn zu gerne trösten, in anderen Szenen schüttelte ich den Kopf über diesen zerrissenen und teils so ungerechten Menschen, welcher nicht immer den richtigen Ton trifft. Er ist eine unvergessliche Figur, welche einen festen Platz in meinem Lese-Herz behalten wird.

„Er beschloss, von nun an nicht mehr zu schweigen, sondern möglichst viele Fragen zu stellen.“

[Seite 69, Zeilen 21 – 22]

Neben dem fiktiven Carl stehen die historisch belegten ‚Raubritter‘ Dietrich und Johann von Quitzow im Zentrum der Geschichte. Sie sind vom Bösen getrieben, habe keinerlei Skrupel, doch sie zeigen auch immer wieder ihre menschliche Art. Mit diesen sehr authentischen Charakteren zeichnet die Autorin ein stimmungsvolles Bild dieser Zeit und Gesellschaft. Das Fehdewesen war ein für das Mittelalter typisches Rechtsmittel, allerdings nutzen es die Quizows gerne für ihre persönlichen Zwecke: Sie drohen ihren Feinden, erpressen Schutzgeldzahlungen und Lösegelder und provozieren absichtlich Kriege, um sich daran zu bereichern. Auch vor der zivilen Bevölkerung schreckt, vor allem Dietrich, nicht zurück. Er nimmt ohne Skrupel alles und jeden, dem er habhaft werden kann. Er ist fest in der damaligen Ständegesellschaft verwurzelt, in der er als Adel den zweiten Stand bildet und damit über den Bauern und Bürgern steht (dritter Stand).
Silke Elzner hat diesen und vielen weiteren historischen Figuren nachgespürt, sie macht aber vor allem die Menschen hinter den Figuren sichtbar, sie zeigt, was sich vielleicht hinter diesen skrupellosen Kriegern und Raubrittern verbarg: Menschen, welche mit Ängsten und Selbstzweifeln kämpften, welche aber auch stets liebten und Träume, Wünsche und Ziele hatten.
Neben diesen historischen Figuren spielen auch eine Vielzahl von fiktiven Charakteren große und kleine Rollen. Sie alle konnten mich mit ihrer Lebensechtheit, ihrer Vielfältigkeit und ihren packenden Lebensgeschichten überzeugen. Auch die Tragik, Spannungen, Zerwürfnisse und Differenzen zwischen einigen der Figuren war stets fassbar und zogen mich schnell in diese spannende Geschichte hinein.
An dieser Stelle möchte ich nicht zu detailliert auf die einzelnen Figuren eingehen, da ich sonst zu viel von der Handlung vorwegnehme.
Eines noch: Ich habe dank dieses Romans auf jeden Fall richtig Lust bekommen, mich näher mit den historischen Figuren zu befassen.

Ab der ersten Seiten konnte mich diese großartige Geschichte in ihren Bann ziehen. Silke Elzner erzählt bildgewaltig, fesselnd und mit großer Leidenschaft. Auch wenn mir einige Szenen in Sachen Brutalität einiges abverlangten, zeichnet die Autorin ein starkes und unverzerrtes Bild der damaligen Zeit. Sie schafft in ihrem Buch „Die letzte Fehde an der Havel“ zudem eine sehr dichte Atmosphäre, in welcher ich abtauchen und dieser längst vergangenen Zeit nachfühlen konnte. Nur ungern legte ich das Buch aus den Händen.
Die Handlung, welche chronologisch erzählt wird, ist durch die vielen Verstrickungen nie langweilig oder langatmig und besticht von Beginn an durch ein hohes erzählerisches Tempo.
Da in diesem Buch doch so einige Figuren eine große oder kleine Rolle spielen, ist es gut, dass sich am Ende des Buches eine Übersicht über die Figuren befindet. Diese Übersicht und ein ausführliches Nachwort der Autorin runden dieses Buch perfekt ab und sorgen für ein gelungenes Leseerlebnis, welches noch lange nachklingen wird.

Wie bereits oben angemerkt, bildet das sogenannte Spätmittelalter den historischen Hintergrund des Buches. Eine Zeit voller Umbrüche: Das Mittelalter, und damit auch das Rittertum, haben ihre Hochzeiten hinter sich, doch noch immer herrschen Kriege und Fehden. Die Ständegesellschaft prägt das Leben der Menschen, auch wenn in den Städten das Bürgertum immer stärker wird.
Silke Elzner hat diese geschichtlichen Hintergründe akribisch recherchiert und hat sich mit der Region Brandenburg einen Schauplatz herausgesucht, welcher für mich, geschichtlich gesehen, absolutes Neuland ist. Sie bettet ihre, teils historischen, teils fiktiven Figuren in diese geschichtlichen Hintergründe ein, verwebt deren Schicksale miteinander und untereinander mit großer und kleiner Geschichte.

Danke liebe Silke Elzner für diese starke und unvergessliche Geschichte.

Fazit: Genau so – und eigentlich nur so – sollte ein Historischer Roman, welcher im Mittelalter angesiedelt ist, sein. Authentische und vielfältige Figuren, welche mich mit ihrer charakterlichen Tiefe und Wechselhaftigkeit überraschen und überzeugen konnten, diese eingebettet in eine spannende Zeit und einen außergewöhnlichen Schauplatz und mit viel Leidenschaft bildgewaltig erzählt. Ein absolutes und spitzenmäßiges Highlight am Himmel des Historischen Romans – unbedingt lesen!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die Freundinnen vom Strandbad – Wogen der Freiheit“

von Julie Heiland

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 28. Juli 2022
Verlag: Ullstein
ISBN: 978-3-548-06560-1
Seitenanzahl: 592 Seiten

Klappentext:
Ost-Berlin, August 1961. Die Jugendfreundinnen Martha und Betty verbringen einen Nachmittag im Strandbad Müggelsee, doch die Dritte im Bunde fehlt: Clara ist nach West-Berlin geflohen, um sich ein neues Leben aufzubauen. Während es Betty nach einem Schicksalsschlag gelingt, als Schauspielerin Fuß zu fassen, beginnt Martha, gegen die Regierung zu protestieren. Ausgerechnet Betty wird von der Stasi gezwungen, Martha auszuspionieren, um ihre Karriere zu retten. Die Leben der Frauen entwickeln sich in völlig unterschiedliche Richtungen, und ihre Freundschaft droht zu zerbrechen. Werden die drei trotz aller politischen Widrigkeiten eines Tages wieder zueinanderfinden?“

https://www.ullstein-buchverlage.de/nc/buch/details/die-freundinnen-vom-strandbad-die-mueggelsee-saga-2-9783548065601.html

Hinweise:
– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Verlag als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Bitte lest diese Rezension nicht, wenn ihr den ersten Teil der Reihe („Die Freundinnen vom Strandbad – Wellen des Schicksals“) noch nicht gelesen habt – dies aber möchtet. Ihr könntet euch sonst spoilern!
– Hier findet ihr meine Rezension zum ersten Teil: „Die Freundinnen vom Strandbad – Wellen des Schicksals“

– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: Ullstein-Verlag

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Das Buch „Die Freundinnen vom Strandbad – Wogen der Freiheit“ von Julie Heiland ist der zweite der Teil der „Müggelsee- Saga“ und spielt in Ost- und West-Berlin und zeigt das unterschiedliche Leben der drei Freundinnen Martha, Betty und Clara zu Zeiten der Berliner Mauer.

Ost-Berlin im August 1961: Während die beiden Freundinnen Martha und Betty versuchen ihr Leben im Schatten der Mauer zu leben, gelingt ihrer Freundin Clara die dramatische Flucht in den Westen. Völlig entkräftet und auf sich alleine gestellt, kommt Clara in einer für sie völlig fremden Welt an. Dort trifft sie die selbstbewusste Lilli, bei der sie einzieht, langsam Fuß fasst und sie beginnt sich ein neues, freies Leben aufzubauen.
Auch Betty und Martha müssen nach einigen Misserfolgen und Schicksalsschlägen ihre Leben neu ordnen: Betty gelingt es, sich als Schauspielerin einen Namen zu machen, Martha beginnt gegen die Regierung der DDR zu protestieren.
Die Leben der drei Freundinnen entwickeln sich in völlig verschiedene Richtungen, ihre Freundschaft wird damit auf eine harte Probe gestellt und droht zu zerbrechen. Doch sie alle drei haben einen gemeinsamen Feind, welcher ihr erhofftes Glück immer wieder zu zerstören droht – und die Hoffnung, dass sie irgendwann wieder vereint sind.

Auf den ersten Teil der „Müggelsee-Saga“ bin ich im Mai 2022 durch Beiträge der Autorin in den Sozialen Medien aufmerksam geworden. Das wunderbare Cover und auch der Klappentext weckten damals mein Interesse, da ich Geschichten rund um den Mauerbau sehr gerne lese und auch das „Leitmotiv Freundschaft“ es mir sehr angetan hat. Ich las den ersten Teil „Die Freundinnen vom Strandbad – Wellen des Schicksals“ mit großer Begeisterung und es war klar, dass ich auch den zweiten Teil dieser zweiteiligen Reihe lesen muss. Diesen bekam ich freundlicherweise vom Ullstein-Verlag als Rezensionsexemplar zugesendet, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.


Im ersten Teil der Reihe war ich direkt von den unterschiedlichen und auch sehr tiefgründigen Charakteren begeistert und ich war sehr gespannt, wie es mit ihnen und ihren so unterschiedlichen Lebenswegen im zweiten Teil weitergehen wird.
Aus den drei jungen Mädchen sind mittlerweile junge Frauen geworden, welche aber noch alle ihren Platz im Leben suchen.
Martha, welche in einer regimetreuen – allerdings nicht ihrer leiblichen – Familie groß wurde, stellt das Regime und vor allem die Mauer immer mehr in Frage. Ihr kreativer Kopf und ihr sehr ehrlicher und direkter Charakter passen nicht jedem/ jeder und sie muss schauen, wie sie ihren Traumberuf Journalistin irgendwie verwirklichen kann.
Betty, welche zu Beginn des ersten Teils einen sehr verwöhnten Eindruck machte, findet sich nun als Ehefrau eines einflussreichen Regisseurs wieder, der sie aber hintergeht und nicht nur beruflich an der kurzen Leine hält. Doch die starke Betty möchte sich nicht so schnell unterkriegen lassen und kämpft für sich und ihre Zukunft, auch wenn es sie vieles kostet und sie einen schweren Schicksalsschlag erleidet.
Auch in diesem Teil ist Clara eine meiner Lieblingsfiguren. Ihre bedrückende und aussichtslose Situation ließ sie in den Westen fliehen. Auch dort muss sie für ihr Glück und Zukunft alles in Bewegung setzen, während sie das entsetzliche Heimweh, vor allem aber die Sehnsucht nach ihren Freundinnen und ihrer Familie beinahe auffrisst. Doch sie ist, wie schon im ersten Teil, eine Kämpferin, welche nach jedem Fall immer wieder aufsteht.
Jede der drei Freundinnen hat sich sehr authentisch weiterentwickelt und sie alle konnten mich mit ihren lebhaften Geschichten und ihrem Werdegang überzeugen
Um diese drei Hauptfiguren agieren noch viele weitere Personen: Deren Familien und Freunde aber auch andere Charaktere, die es nicht so gut mit ihnen meinen. Sie alle konnten sie mich mit ihrer Vielfältigkeit, aber auch ihren Verschiedenheiten völlig begeistern. Es sind Figuren, welche man so schnell nicht mehr vergisst und mit denen die Autorin ein lebensechtes und farbenfrohes, wenn auch stellenweise beklemmendes, Bild der damaligen Zeit zeichnet. Sie alle haben sich glaubhaft weiterentwickelt.
Ganz besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle noch Claras Retterin und Freundin Lilli. Sie lebt in West-Berlin und hat in ihrem Leben schon so einiges erlebt und mitgemacht. Ihre Geschichte berührte mich sehr und ich mochte ihre offene, aber auch geheimnisvolle Art sehr gerne.

Die Handlung des zweiten Teils setzt direkt an den ersten Teil an, was dazu führte, dass ich sofort wieder in der Geschichte angekommen war.
Die Handlung wird chronologisch erzählt und umfasst einige Jahrzehnte. Bemerkenswert finde ich, dass Julie Heiland immer im Wechsel kapitelweise den Schwerpunkt auf eine der Freundinnen legt und ich somit den einzelnen Figuren, ihrer Geschichte und ihren Gedanken sehr nahe kommen konnte.
Die Autorin hat einen detaillierten Sprachstil, welcher aber auf keiner Seite langatmig oder gar langweilig wird. Sie beschreibt diese Zeit voller Leidenschaft und auch mit viel Ortskenntnis – ich konnte mich komplett in diese mitreißende Geschichte fallen lassen und mochte das Buch nur noch ungern aus den Händen legen. Gerade zum Schluss hin, als nach und nach alle Fäden der Handlung zusammenlaufen, wurde es so spannend, dass die Seiten nur so dahinflogen. Einerseits konnte ich nicht schnell genug lesen, auf der anderen Seite wollte ich nicht, dass dieses Buch – und damit diese mitreißende Geschichte – endet.

Den geschichtlichen Hintergrund bilden West-Berlin und Ost-Berlin in den Jahren von 1961 bis 1989 und das Jahr 1990.
Im August 1961 wurde die Mauer gebaut und sollte die DDR hermetisch von der BRD abriegeln. Erst im November 1989, nach mehr als 28 Jahren, fiel dieses Grenzbefestigungssystem.
Insgesamt starben in diesen 28 Jahren 101 Menschen bei ihren Versuchen aus der DDR über die Mauer in die Freiheit zu flüchten, unzählige Familien und Freunde wurden auseinander gerissen.
Auch wenn der Staat DDR seine Ohren und Augen überall hatte, es immer die Gefahr bestand, dass man bespitzelt, belauscht und beobachtet wurde, firmierte sich Widerstand. Die Menschen in Ost-Berlin hatten direkt vor Augen, wie viel besser es den Menschen in West-Berlin ging.
Ein weiteres großes Thema ist die gesellschaftliche Stellung der Frau in der DDR. Zwar waren Männer und Frauen vom Gesetz gleichberechtigt, was sie praktisch jedoch nicht waren. Neben ihrer beruflichen Tätigkeiten sollten Frauen den Haushalt meistern, eine gute Köchin, eine liebevolle Mutter und ihrem Mann eine fürsorgliche Ehefrau sein.
Julie Heiland hat diese geschichtlichen Hintergründe und Themen akribisch recherchiert und kombiniert diese wunderbar mit ihren fiktiven Charaktere und deren Schicksalen. Ich habe nochmal einiges zu diesen höchst interessanten Themen dazu gelernt.
Die Autorin macht mit ihrer unvergesslichen Buchreihe Geschichte erleb- und vor allem fühlbar. Danke Julie Heiland für dieses mitreißende Lese-Erlebnis.

Fazit: Dieser zweite Teil der Geschichte steht dem ersten Teil in Nichts nach: Wunderbare und bemerkenswerte Figuren, welche vor einem spannenden geschichtlichen Hintergrund agieren. Und eine absolut unvergessliche und mitreißende Story, die süchtig macht. Sehr empfehlenswert.


*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die Köchin – Lebe deinen Traum“

von Petra Durst-Benning

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Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 24. August 2022
Verlag: Blanvalet
ISBN: 978-3-7645-0787-9
Seitenanzahl: 512 Seiten
Reihe: „Die Köchin 01/03“

Klappentext:
„»Bon appétit!« Wenn Fabienne die Gäste des Schleusenwärterhauses bewirtet, ist sie glücklich. Schließlich gibt es bei ihnen das beste Essen am ganzen Canal du Midi: Fabiennes Maman kocht zwar mit den einfachsten Zutaten, aber eben auch mit Liebe und Leidenschaft. Was könnte es Schöneres geben, als von ihr zu lernen? Nur der Gedanke an ihren Geliebten Eric lässt Fabienne gelegentlich von der großen weiten Welt träumen. Als ihre Mutter unerwartet stirbt und der Vater eine neue Frau ins Haus holt, brennt die Minderjährige mit Eric durch. Schon bald lässt der sie bedenkenlos im Stich, und Fabienne muss allein für sichsorgen: Mit großem Glück findet sie Arbeit als Küchenhilfe in einem Weingut. Mit Stéphanie, der charismatischen Tochter des Hauses, verbindet sie schnell eine ungewöhnliche Freundschaft. Fabiennes Zukunft scheint rosig, doch dann schlägt das Schicksal grausam zu – und nichts ist mehr, wie es war.“

https://www.penguinrandomhouse.de/Buch/Die-Koechin-Lebe-deinen-Traum/Petra-Durst-Benning/Blanvalet/e593822.rhd

– Das Buch habe ich mir selbst gekauft.
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder.
– Aufgrund von Links zu der Homepage der Verlagsgruppe kennzeichne ich diese Rezension als Werbung

Coverrechte: Blanvalet-Verlag

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Das Buch „Die Köchin – Lebe deinen Traum“ von Petra Durst-Benning ist der Auftakt zu einer Trilogie um die junge Fabienne, welche in Frankreich des ausgehenden 19. Jahrhunderts dafür kämpft, als Köchin angesehen zu werden.

Die 16jährige Fabienne wächst als jüngste Tochter eines Schleusenwärters am Canal du Midi in Südfrankreich auf. Ihre Mutter bewirtet dort, mit Fabiennes tatkräftigen Unterstützung, die Schiffer. Es gibt für Fabienne nichts Schöneres, als von ihrer Mutter in die Geheimnisse der Kochkunst eingewiesen zu werden, doch gleichzeitig spürt sie auch den Wunsch, mehr aus ihrem Leben zu machen und vor allem mehr von der Welt zu sehen.
Als ihre Mutter völlig unerwartet stirbt und Fabienne von ihren Geschwistern hängen gelassen wird und zum größten Übel noch eine neue Frau bei ihrem Vater einzieht, fällt Fabienne eine folgenschwere Entscheidung: Zusammen mit ihrem Geliebten Eric brennt sie durch.
Doch als Eric sie kurz darauf sitzen lässt, ist die junge Frau komplett auf sich alleine gestellt. Sie findet eine Anstellung als Küchenhilfe in einem Weingut. Mit Stéphanie, der Tochter des Hauses, verbindet sie schnell eine eigentümliche Freundschaft. Fabienne wagt einen positiven Blick in ihre Zukunft, doch es soll alles anders kommen, als sie es sich vorgestellt hat.

Petra Durst-Benning und ihre einzigartigen Bücher begleiten mich mittlerweile schon seit über 13 Jahren und haben mich als Leserin sehr geprägt. Immer wieder schafft sie es, mich mit interessanten Themen, historischen Figuren/ Hintergründen und wunderbaren Schauplätzen zu begeistern und auf eine wundervolle Reise zwischen zwei Buchdeckeln zu entführen.
Ich habe jeden ihrer Romane mit großer Begeisterung gelesen und freute mich schon sehr, als sie Anfang des Jahres 2022 ihr neues Buch „Die Köchin – Lebe deinen Traum“ ankündigte. Nicht nur die Handlung und das interessante Thema weckten mein Interesse, sondern auch der Handlungsort Canal du Midi – an diesem wundervollen und magischen Ort verbrachte ich als Kind und Jugendliche einige unvergessliche Urlaube. Dieses Buch musste ich mir einfach direkt am Erscheinungstag kaufen und lesen.

Wie in in allen ihren Büchern, hat Petra Durst-Benning wieder sehr authentische, außergewöhnliche und unvergessliche Charaktere geschaffen.
Die mitreißende Geschichte der jungen Fabienne steht dabei im Mittelpunkt des Romans. Fabienne ist ein herzensgutes Mädchen, welches zu Beginn mit ihren gerade einmal 16 Jahren noch etwas leichtgläubig daher kommt. Sie führt kein völlig unbeschwertes Leben, da sie viel und lange unentgeltlich im Betrieb ihrer Eltern arbeiten muss. Sie ist aber glücklich, wenn sie mit ihrer geschätzten Mutter zusammen schmackhafte Gerichte kochen kann. Doch ihre Mutter muss noch einige andere kräftezehrenden Arbeiten erledigen und als diese völlig überraschend und viel zu früh an Auszehrung verstirbt und der Vater schnell eine neue Frau an seiner Seite hat, sieht Fabienne keine Zukunft mehr in ihrem Elternhaus. Fabienne ist ein sehr ehrlicher Charakter, welche alles für die Erfüllung ihrer Träume und Wünsche gibt. Sie gibt sich selbst nicht auf und auch wenn sie tief fällt, steht sie wieder auf und geht weiter ihren Weg. Ich mochte ihre warmherzige, offene Art und auch ihre sehr glaubhafte Entwicklung von einem jungen Mädchen zu einer kämpferischen jungen Frau.

„ »[…] Aber selbst wenn ich meinen Traum die Tür vor der Nase zusperren würde, wäre er deshalb noch lange nicht fort! Er würde sich viel eher irgendwo hinter einer Ecke verstecken. Und eines Tages, wenn ich nicht mehr an ihn denke und arglos die Tür öffne, würde er mich erneut anspringen und mich fragen, ob ich allen Ernstes geglaubt hätte, ihn einfach loswerden zu können.[…]«“

Seite 499, Zeilen 4 – 11

Neben Fabienne steht die äußerst rätselhafte Stéphanie im Zentrum der Geschichte. Diese undurchsichtige und an vielen Stellen auch sehr unsympathische Figur, machte es mir nicht immer leicht, sie zu mögen. Sie hat ihre Gründe, weshalb sie so ist, wie sie ist, allerdings konnte ich mich nicht immer in ihre äußerst egoistische Art hineinversetzen, welcher in einer unverzeihlichen Tat gipfelt, mit der sie bei mir sämtliche Sympathien verspielte. Aber auch solche unliebsamen Charaktere, bei denen man sich die Haare rauft und die einen entsetzen, muss es meiner Meinung nach in Büchern geben. Neben und um diese beiden Hauptfiguren spielen noch einige weitere Charaktere mit. Ich möchte nicht einzeln auf diese eingehen, da ich sonst einiges von der Handlung vorwegnehme. Aber wie in all ihren Büchern hat Petra Durst-Benning äußerst facettenreiche und lebendige Figuren geschaffen, welche mir mit ihren Ecken und Kanten sehr in Erinnerung bleiben werden und auf mich auch nie überzeichnet gewirkt haben. Sie alle bilden ein sehr lebhaftes und stimmiges der Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts ab.

Die Ereignisse des Buches werden chronologisch erzählt. Zusammen mit dem wunderbar leichten und bildhaften Sprachstil der Autorin konnte mich die Geschichte ab der ersten Seite abholen und mich bis zum Ende festhalten. Ich bin schon sehr gespannt, wie es mit den Figuren und ihren Geschichten in den nächsten Teilen der Reihe weiter geht.
Mit absoluter Leichtigkeit vermittelt Petra Durst-Benning historische Daten und Fakten über die Regionen Canal du Midi, Carcassonne und Lyon und über die Bewohner und deren Lebensweisen.
Wunderbar und sehr genüsslich sind die vielen Szenen, in denen gekocht wird. Hier merkt man einfach, wie sehr Petra Durst-Benning für die gute französische Küche ‚brennt‘ und auch, wie leidenschaftlich und akribisch sie hier recherchiert hat.
Das Buch ist ein haptisches Gesamt-Erlebnis: Es ist eine gebundene Ausgabe mit einem sehr stimmungsvollen Cover. Die unterhaltsame Geschichte wird von einem Nachwort der Autorin und einigen Rezepten, welche im Buch gekocht werden, perfekt abgerundet. Ein absoluter Buch-Schatz im Regal, den ich nie wieder hergeben möchte.

Den geschichtlichen Hintergrund des Buches bildet das ausgehende 19. Jahrhundert in Frankreich. Frauen sind den Männern gesellschaftlich weit unterstellt. Während Frauen in Herrschaftshäusern als Köchinnen arbeiten, haben sie in Restaurantküchen keine Chance. Hier regieren, wie in vielen anderen Bereichen, die Männer. Einzig in Lyon gab es „Les mères lyonnaises – Die Mütter Lyons“. Dies waren Frauen, welche sich aus ihrer finanziellen Not mit der Eröffnung eines eigenen Restaurants befreit und sich gegenseitig unterstützt und geholfen haben.
Ein weiterer geschichtlicher Hintergrund ist die Veränderung des Verkehrswesens zu dieser Zeit. Als mit dem Bau des Canal du Midi (‚Kanal des Südens‘) im 17. Jahrhundert begonnen wurde, verband er das Mittelmeer mit der Stadt Toulouse und sorgte dafür, dass frische und verderbliche Waren schneller ans Ziel kamen. Zu Beginn der Handlung des Buches hat der Canal du Midi vieles von seinem ehemaligen Reiz verloren. Die Waren werden nun häufig mit der Eisenbahn durchs Land geschickt.
In der heutigen Zeit hat der Canal du Midi seine Funktion als Fremdenattraktion und fördert damit die Wirtschaft der Region. Er wird mit Sport- und Hausbooten befahren und seit 1996 gehört er zum UNESCO-Weltkulturerbe. Ich kann aus persönlicher Sicht erzählen, dass dieser Kanal und die gesamte Umgebung etwas absolut magisches an sich hat. Viele Urlaube verbrachte ich dort und spazierte immer einige Stunden an dem Ufer des Kanals herum. Ein Urlaub dort lohnt sich auf jeden Fall.
Petra Durst-Benning hat diese geschichtlichen Hintergründe wunderbar recherchiert und verwebt diese Fakten wunderbar mit den Lebensgeschichten ihrer fiktiven Charaktere.

Hier findet ihr Impressionen von dem Fluss Hérault in der Stadt Agde im Juni 2018 und der Stadt Carcassonne im Juni 2022. Bitte beachtet das jeweilige Copyright dieser Bilder.

Danke liebe Petra Durst-Benning für diesen lesenswerten Reihen-Auftakt und die wunderbare (kulinarische) Urlaubsreise im Kopf.

Fazit: Was für ein wunderbarer und vor allem genussvoller Start in eine neue Buchreihe: Eine Hauptfigur, die man einfach gerne haben muss, wunderbare Handlungsorte und ein richtig gutes Thema. Was möchte das Lese-Herz mehr?

*Ich habe für diese Rezension von der Autorin und/ oder vom Verlag keinerlei (finanzielle)Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Das Buch wurde selbst gekauft. Kennzeichnung als Werbung, aufgrund von Produktnamen und Verlinkung der Verlagsseite.

„Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst“

von Mina König

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 10. August 2022
Verlag: Heyne
ISBN: 978-3-453-42564-4
Seitenanzahl: 512 Seiten

Klappentext:
Paris, 1933: Die junge deutsch-schweizer Künstlerin Meret Oppenheim genießt das unbeschwerte Leben inmitten der Pariser Bohème. Zu ihren engsten Freunden zählen die Surrealisten Pablo Picasso, Joan Miró, Alberto Giacometti und André Breton. Als sie sich in den Maler Max Ernst verliebt, nimmt eine stürmische Affäre ihren Lauf. Doch Meret möchte nicht nur seine Muse sein. Sie will ihren eigenen Weg gehen und träumt vom großen Durchbruch. Sie experimentiert mit Alltagsgegenständen, mit denen sie erste Erfolge feiert, entwirft Mode und Schmuck. Immer wieder muss sie gegen die strengen Regeln der Gesellschaft ankämpfen. Und während in Europa dunkle Schatten aufziehen, die auch Merets Familie bedrohen, sucht die freiheitsliebende Künstlerin nach einem Weg, die Liebe und die Kunst in Einklang zu bringen.“

https://www.penguinrandomhouse.de/Paperback/Mademoiselle-Oppenheim-Sie-liebte-das-Leben-und-erfand-die-moderne-Kunst/Mina-Koenig/Heyne/e587430.rhd

– Das Buch habe ich freundlicherweise vom Verlag über das ‚Bloggerportal‘ als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und zwei Postkarten muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: Heyne-Verlag

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Das Buch „Mademoiselle Oppenheim – Sie liebte das Leben und erfand die moderne Kunst“ von Mina König erzählt aus dem aufregenden Leben der Ausnahmekünstlerin Meret Oppenheim, welche in Paris der 1930er Jahre ihr Leben lebt und ihre für Träume kämpft.

Im Jahr 1932 kommt die junge Meret Oppenheim zusammen mit ihrer Freundin Irène in Paris an. Sie möchte dort unbedingt ihre künstlerischen Fähigkeiten vertiefen, sich gleichzeitig auch aus ihrem Elternhaus befreien und ein unabhängiges, aufregendes Leben führen.
Ein Jahr später hält sie sich mit Hilfe einer monatlichen Zuwendung ihrer Eltern über Wasser, doch ihr Traum sich als Künstlerin einen Namen zu machen ist stärker denn je. Als es dann zum Bruch mit ihren Eltern kommt, muss Meret sich überlegen, wie es für sie und ihre Träume weitergeht. Und auch die Liebe steht vor der Tür: Hals über Kopf verliebt Meret sich in den Maler Max Ernst und beginnt mit ihm eine stürmische Affäre.
Schon bald muss Meret einen Weg finden, wie sie ihre Liebe, ihren Freiheitsdrang und ihre Kunst unter einen Hut bekommt. Und all das, während sich in Deutschland unaufhaltsam der Nationalsozialismus erstarkt und ihre Familie in große Gefahr bringt.

Mina König ist das Pseudonym der Autorin Emily Walton, deren Buch „Miss Hollywood – Mary Pickford und das Jahr der Liebe“ ich im Juni 2021 mit großer Begeisterung gelesen habe. Sie zeigt darin die privaten Seiten zweier gefeierten Filmstars zu Beginn des 20. Jahrhunderts und zeichnet mit ihnen ein sehr gutes Gesellschaftsbild dieser Zeit.
Als sie nun ihr neues Buch unter dem Namen Mina König ankündigte, war mein Interesse sofort geweckt. Ich liebe die Stadt Paris – auch wenn ich sie noch nie besucht habe. Wenn die Handlung dann auch noch in den 1930er Jahren angesiedelt ist und die Kunstszene dieser Zeit im Mittelpunkt spielt, weiß ich ganz schnell, dass ich dieses Buch einfach lesen muss.
Auch der Name Meret Oppenheim (1913 – 1985) lies bei mir entfernt etwas klingeln und wie sich heraus stellte, befindet sich der Ort Steinen, in dem Meret Oppenheim von 1918 bis 1932 mit ihrer Familie lebte, in unmittelbarer Nähe zu meinem Heimatdorf.
Auf dem ‚Bloggerportal von Randomhouse‘ fragte ich ein Rezensionsexemplar beim Heyne-Verlag an und bekam es freundlicherweise genehmigt und zugesendet. Dafür an dieser Stelle ein ganz herzliches Dankeschön.

Fast alle Figuren des Romans sind historische Figuren wobei Meret Oppenheim im Zentrum der Geschichte steht. Der Roman deckt allerdings nicht ihr gesamtes Leben ab, sondern zeigt einen, aber sehr wichtigen Ausschnitt daraus.

„Die Freiheit wird einem nicht gegeben. Man muss sie nehmen.“

[Seite 401]

Zu Beginn des Romans ist Meret eine 18jährige Frau, welche der Weg aus der ländlichen Idylle ihres Heimatortes Steinen – direkt an der Schweizer Grenze gelegen – in die Großstadt Paris führt. Meret macht diese enorme Veränderung keine großen Sorgen und sie setzt alles daran, ihren Traum zu erfüllen und sich damit ihre Freiheit zu nehmen.
Ihre impulsive, lebensfrohe und euphorische Art konnte mich direkt schon im Prolog für sie einnehmen und ich spürte schnell ein Band, welches mich mit dieser interessanten und außergewöhnlichen Frau eng verbunden hat. Ich konnte mit ihr lächeln und mich freuen, teilweise litt ich aber auch sehr mit ihr mit.
Besonders gefallen hat mir, dass ihr eben nicht alles zufliegt, sie erlebt Höhepunkte, aber auch immer wieder Tiefpunkte, aus denen sie sich befreien muss. Der Bruch mit ihren Eltern macht sie wütend, traurig und fassungslos, spornt sie aber noch mehr an ihre Träume, Wünsche und Hoffnungen nicht aus den Augen zu verlieren. Sie rappelt sich immer wieder auf und lebt ein Leben für die Kunst.

„»Ich bin in die Kunst verliebt! In das Leben hier in Paris! Seit gestern fühle ich mich durchströmt von einer vollkommen neuen Energie.«“

[Seite 64, Zeilen 20 – 22]

Sie ist ein Charakter, den ich am Ende des Buches nicht gerne losgelassen habe und an den ich mich mit Sicherheit immer wieder gerne zurück erinnere.
Ihre Großmutter (liebevoll ‚Großhüssi‘ genannt) welche selbst die Kunstakademie in Düsseldorf besucht hat und sehr fortschrittlich denkt und handelt, bildet für Meret den Fels in der Brandung und ist ihr stets ein großes Vorbild. Immer wieder wird sie von ihrer Großmutter bestärkt und unterstützt. Dieser wunderbare und absolut lebensecht gezeichnete Charakter brachte viel Wärme und Geborgenheit in die Geschichte.
Auch Merets Eltern sind zu Beginn des Buches modern eingestellt und ermöglichen ihren beiden Töchtern den Zugang zu Bildung und Wissen. Meret darf nach Paris, ihre Schwester Kristin darf in Basel studieren, was zu dieser Zeit eher noch eine Seltenheit war. Doch zu viel Freiheit, zu viel Selbstverwirklichung ihrer Tochter Meret können sie dann auch nicht dulden und lehnen diese strikt ab. Im Prinzip spricht aus dieser Ablehnung die Sorge um ihre Tochter, um ihr aber auch ihres persönlichen Ansehens. Sie müssen, da Merets Vater Halbjude ist, einige schwierige Entscheidungen treffen und es wirkte des Öfteren so, dass die Mutter oft zwischen ihrem Mann und ihrer Tochter steht.
In Paris trifft Meret noch auf einige berühmte Persönlichkeiten der damaligen Kunstszenen – Namen, die noch bis heute fast jedem ein Begriff sind. Diese Persönlichkeiten erweckt Mina König in ihrem Roman gekonnt zum Leben und erlaubt so einen Einblick in diese interessanten Lebensgeschichten, welche sie farbenfroh und authentisch erzählt. Auch wenn mir nicht jeden Figur sympathisch war, konnte ich mich in jede der Figuren hineinversetzen. Zusammen bilden sie, mit all ihren Gegensätzen, ein sehr authentisches Bild der Gesellschaft der 1930er Jahre in Paris.

Das Buch „Mademoiselle Oppenheim“ konnte mich, wie auch schon das Buch „Miss Hollywood – Mary Pickford und das Jahr der Liebe“ von der ersten Seite an begeistern.
Der Prolog zog mich direkt in die Gedankenwelt der Protagonistin hinein und die über 500 Seiten flogen nur so dahin. Die Handlung wird chronologisch erzählt und Mina König zeichnet in ihrem Roman einen Lebensabschnitt von Meret Oppenheim nach, welcher sich über etwa vier Jahre erstreckt. Vieles, zum Beispiel Gegebenheiten aus Merets Kindheit, klärt sich erst im Laufe der Handlung rückblickend und so blieb ich immer gerne an der Geschichte dran.
Äußerst beeindruckend empfand ich zudem den lebendigen und bildgewaltigen Sprachstil der Autorin, mit welchem sie eine imposante Atmosphäre erzeugt.
Das stimmige Cover, die wunderschöne Klappbroschur des Buches und ein ausführliches Nachwort der Autorin runden diesen Roman perfekt ab und ich kann das Buch mit einem guten Gefühl ins Regal stellen.

Den geschichtlichen Hintergrund bilden die 1930er Jahre – mit dem Schwerpunkt Paris. Schon in den Jahrzehnten vor dem 20. Jahrhundert und auch in den ersten Jahrzehnten danach galt Paris als die Welthauptstadt der Kunst. Künstler aus sämtlichen Ländern der Erde versammelten sich hier und brachten ihre Wurzeln und ihr Können mit und entwickelten so die Kunst immer weiter.
Auch wenn Frauen in der Kunstszene keine Seltenheit mehr waren, waren sie doch stark in der Minderheit. Oft wurden sie zur Muße männlicher Künstler und verloren damit oft ihr eigenes künstlerisches Leben aus den Augen. Doch es gab auch Ausnahmen – wie es das großartige Leben der Meret Oppenheim beweist. Frauen die ihre Freiheit und ihre Visionen behalten haben und Spuren in der Kunstwelt hinterlassen haben.
Zu Beginn des Romans ziehen die dunklen Wolken des Nationalsozialismus in Deutschland auf. Doch so richtig ernst werden die Vorboten des aufsteigenden Unwetters nicht genommen und erst als dann in Deutschland immer mehr die jüdische Bevölkerung ins Visier der Nationalsozialisten kommt, ihnen ihre Lebensgrundlagen genommen wird, erkennen auch die Menschen in Paris und anderswo den Ernst der Lage.
Diese geschichtlichen Hintergründe hat die Autorin Mina König sehr gewissenhaft und gründlich recherchiert und verknüpft diese gekonnt mit den hochinteressanten Lebensgeschichten ihrer Figuren. Die Mischung aus Realität und Fiktion ist gut ausgewogen und macht das Buch zu einer gelungenen Zeitreise in das Paris der 1930er Jahre.
Ein ganz wunderbares und packendes Lese-Erlebnis, für welches ich mich ganz herzlich bei der Autorin bedanken möchte.

Fazit: Das Buch „Mademoiselle Oppenheim“ von Mina König ist ein sehr lebendiger und wunderschöner Roman. Die lebensfrohe und völlig ehrliche Hauptfigur Meret Oppenheim zog mich ab der ersten Seite in ihren Bann und ich konnte sie am Ende des Buches nur schwer gehen lassen. Absoluter Lese-Tipp!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars und zwei Postkarten muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

„Die Poesie der Liebe – Ingeborg Bachmann & Max Frisch“

von Bettina Storks

[Werbung*]

Bibliografische Angaben:
Erscheinungsdatum: 16. August 2022
Verlag: Aufbau
ISBN: 978-3-7466-3798-3
Seitenanzahl: 430 Seiten

Klappentext:
Paris, 1958: Als der Schweizer Dramatiker Max Frisch dem glamourösen Literaturstar Ingeborg Bachmann begegnet, ist es für ihn Liebe auf den ersten Blick. Auch sie verliebt sich, doch anders als Max, der bodenständige Genussmensch, ringt die sensible Ingeborg im Schreiben – wie im Leben – um jedes Wort. Und sie hat die Trennung von ihrem Geliebten Paul Celan noch nicht überwunden, was die Beziehung schon bald auf die Probe stellt. Doch Ingeborg kann nur eine Liebe leben, in der sie ihre Freiheit nicht preisgeben muss …“

https://www.aufbau-verlage.de/aufbau-taschenbuch/ingeborg-bachmann-und-max-frisch-die-poesie-der-liebe/978-3-7466-3798-3

– Das Buch habe ich freundlicherweise von der Autorin als kostenloses Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt bekommen, ganz herzlichen Dank!
– Ich habe für diese Rezension von der Autorin und vom Verlag keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.

Coverrechte: Aufbau-Verlage

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Das Buch „Die Poesie der Liebe“ von Bettina Storks spielt ab dem Jahr 1958 und zeigt die von Höhen und Tiefen geprägte und zweifelhafte Liebesbeziehung von Ingeborg Bachmann und Max Frisch.

Es ist das Jahr 1958 in Paris: Ingeborg Bachmann hat gerade ihre langjährige Liebesbeziehung zu dem verheirateten Lyriker Paul Celan beendet, als sie den Schriftsteller Max Frisch kennenlernt. Die Beiden fühlen sich ab dem ersten Moment zueinander hingezogen auch wenn Ingeborg die schmerzhafte Trennung von Paul Celan noch lange nicht überwunden hat.
Während der bodenständige Max Frisch schnell auf jeden männlichen Kontakt Ingeborgs mit Eifersucht reagiert, möchte diese ihre geschätzte Freiheit nicht aufgeben. Doch eines verbindet und trennt sie auch gleichzeitig voneinander: Die Liebe zum geschriebenen Wort.

Die Autorin Bettina Storks gehört seit ihrem Buch „Klaras Schweigen“ zu meinen Lieblingsautorinnen. Auch ihre Bücher „Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe“ und „Das geheime Lächeln“ konnten mich sehr begeistern. Sie verbindet Historie und Fiktion wunderbar miteinander und schafft in jeder ihrer Geschichten unverwechselbare Charaktere, deren Schicksale man so schnell nicht mehr vergisst. Auf „Die Poesie der Liebe“ war ich seit der Ankündigung sehr gespannt, da die Namen Ingeborg Bachmann und Max Frisch für mich schon immer ein Begriff waren und ich gerne einen privaten Blick in das Leben der Beiden werfen wollte.
Das Buch erscheint in der Reihe „Berühmte Paare – Große Geschichten im Aufbau-Verlag und erreichte mich von der Autorin als kostenloses Rezensionsexemplar, wofür ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte – auch für die wunderbare Signierung und die Karte.

Bettina Storks hat in ihrem Roman „Die Poesie der Liebe“ zwei große und berühmte Ikonen der Literaturszene zum Leben erweckt: Ingeborg Bachmann (1926 – 1973) und Max Frisch (1911 – 1991).
Ingeborg Bachmann ist zu Beginn des Buches 31 Jahre alt und hat in ihrem Leben als Schriftstellerin schon so vieles erreicht: Als erfolgreiche Lyrikerin ist sie schon mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden und ist eine der prägenden Figuren im Literaturbetrieb. Doch in ihrem privaten Leben sieht es anders aus. Ihre Liebesbeziehung zu dem verheirateten Lyriker Paul Celan beendet sie, davor war sie mit dem wesentlich älteren Essayisten und Literaturkritiker Hans Weigel liiert. Sie führt ein unstetes und sprunghaftes Leben und fühlt sich nur in Rom so richtig zuhause. In München, wo sie zu Beginn des Romans lebt, kommt sie nie so richtig an, da sie die Stadt zu sehr an den Nationalsozialismus erinnert. Als Ingeborg in Paris weilt, lernt sie den 15 Jahre älteren Max Frisch kennen und lieben und zieht kurze Zeit später in seine Heimatstadt Zürich. Doch auch nachdem sie eine gemeinsame Wohnung am Zürichsee gefunden und bezogen haben, kann Ingeborg ihre geliebten Freiheit nicht aufgeben. Und sie merkt, dass sie auch hier keine Wurzeln schlagen kann und will. Dazu kommt, dass sie immer öfters den Alkohol und Beruhigungstabletten braucht, um ihre Zukunftssorgen und Schreib-Blockaden darin zu ertränken. Die Autorin Bettina Storks hat den zutiefst zerrissenen, verunsicherten aber auch geheimnisvollen Charakter der Ingeborg Bachmann wunderbar nachgezeichnet und dem dramatischen und wechselvollen Leben ihrer Hauptfigur nachgespürt. Zu Beginn des Romans ist Ingeborgs Persönlichkeit schwer zu durchschauen, doch im Laufe der Handlung kam ich ihr und ihrer Gedankenwelt immer näher und ich litt stellenweise sehr mit ihr mit, wenn sie wieder mit Worten und der Gewissheit hadert und sie immer wieder zögert und mit sich selbst ringt.
Neben Ingeborg Bachmann steht der Schweizer Schriftsteller Max Frisch im Mittelpunkt der Geschichte. Auch nach der Trennung von Gertrud Frisch-von-Meyenburg, mit der er drei Kinder hatte, führt er ein Leben als erfolgreicher Schriftsteller und stellt in seinen Werken oft die Auseinandersetzung mit sich selbst und die Probleme des postmodernen Menschen ins Zentrum: Zum Beispiel das Finden und Behaupten einer eigenen Identität, die Geschlechterrollen und deren Auflösung sowie die Frage, was mit Sprache überhaupt sagbar sei.
Bettina Storks hat den äußerst eifersüchtigen Charakter von Max Frisch wunderbar herausgearbeitet, ebenso seine stets widersprüchliche Art: Er selbst war während der Beziehung mit Ingeborg Bachmann sexuell äußerst untreu, reagierte aber auf jeden männlichen Kontakt von Ingeborg mit großen Misstrauen und Argwohn. Nicht immer konnte ich diesem wechselvollen, sprunghaften und teils undurchsichtigen Charakter folgen und trotzdem faszinierte mich sein einnehmender und interessanter Charakter sehr.
Bettina Storks gewährt dem Leser/ der Leserin einen Einblick in das Privatleben dieser zwei Literatur-Ikonen und erweckt mit ihrem Roman diese zwei grundverschiedenen, aber sich doch so ähnlichen Charaktere zum Leben, die während ihrer zweifelhaften Beziehung auch zu einer Art Konkurrenten wurden.
Sehr mitgenommen hat mich das Schicksal des Lyrikers Paul Celan, welcher mit schweren Plagiatsvorwürfen zu kämpfen hat und sich aus diesem Desaster nicht mehr befreien kann. Einerseits denkt und handelt er so egoistisch, aber er ist auch ein zutiefst verletzter Charakter, dem sein Leben entgleitet.
Jede Figur, egal ob Haupt- oder Nebenfigur wird von der Autorin lebensecht und authentisch beschrieben und ihre Handlungen und Entwicklungen sind stets absolut glaubwürdig.


Die Liebesbeziehung von Ingeborg Bachmann und Max Frisch bildet den Kern, die Substanz und die Haupthandlung des Buches „Die Poesie der Liebe“. Es zeigt die Entstehung, der Verlauf und das bittere Ende der Beziehung, welche insgesamt fünf Jahre umfasste und Max Frisch und Ingeborg Bachmann persönlich sehr prägte – aber auch ihr weiteres Werk.
Das Buch ist chronologisch aufgebaut und beschreibt abwechselnd in Kapiteln aus der Sicht von Ingeborg und Max. Durch diesen Perspektivwechsel und die unterschiedlichen Blickwinkel bietet Bettina Storks einen Einblick in das Innenleben dieser komplexen und verschiedenen Persönlichkeiten.
Die Geschichte baute sehr schnell einen Sog auf, welcher mich unmittelbar in diese dicht erzählte und bewegende Geschichte gezogen hat. Ich nahm das Buch immer wieder gerne in die Hand und ließ mich von der sehr poetischen und bildgewaltigen Sprache von Bettina Storks in die Vergangenheit entführen und dort berühmte Persönlichkeiten treffen.
Die historischen Hintergründe hat Bettina Storks akkurat recherchiert und verbindet in ihrem Roman Fakten und Fiktion perfekt miteinander.
Die wunderbare Aufmachung des Buches als hochwertige Klappbroschur, das wunderschöne Cover, ein ausführliches Nachwort der Autorin, ein Nachweis der Zitate und eine Bibliografie runden das rundum gelungene Lese-Erlebnis ab, welches mich einiges Neues gelehrt hat und auch meine Lust auf das Werk von Ingeborg Bachmann entfacht hat. In nächster Zeit werde ich auf jeden Fall das ein oder andere Werk dieser unvergesslichen Schriftstellerin lesen.

Danke liebe Bettina Storks für dieses eindrückliche, unvergessliche Buch und das Näherbringen dieser interessanten Lebens- und Liebesgeschichte.

Fazit: Bettina Storks hat mit diesem Buch eine wunderbare Hommage an die einzigartige Ingeborg Bachmann und die Beziehung zu Max Frisch geschrieben. Ihre Begeisterung für diese Schriftstellerin ist auf jeder Seite spürbar und so ist „Die Poesie der Liebe“ ein sehr berührender und perfekt recherchierter Roman, welcher keine Wünsche offen lässt. Unbedingt lesen!

*Ich habe für diese Rezension vom Verlag oder von der Autorin keinerlei finanzielle Gegenleistung bekommen, sie spiegelt mein persönliches Leseempfinden wieder. Aufgrund der Gegenleistung in Form eines kostenlosen Rezensionsexemplars muss diese Rezension als Werbung gekennzeichnet sein.